
Schlechte Nachrichten aus Pleidelsheim: Die Rhenus Freight Stuttgart GmbH schließt Mitte Mai ihren Standort in Pleidelsheim. Rund 40 Beschäftigte stehen vor dem Aus. Gründe sind Fahrermangel, hohe Kosten und ein Geschäft, das sich nicht mehr rechnen ließ.
Pleidelsheim/Stuttgart – In wirtschaftlich angespannten Zeiten ist die Schließung von Unternehmen und Standorten leider keine Seltenheit mehr. Nun trifft es auch den Kreis Ludwigsburg: Die Rhenus Freight Stuttgart GmbH, ein Tochterunternehmen des internationalen Logistikriesen Rhenus, wird ihren Standort in Pleidelsheim zum 17. Mai 2025 schließen. Wie das Branchenportal eurotransport.de berichtet, haben die rund 40 Beschäftigten bereits ihre Kündigung erhalten.
„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber sie ist nach intensivsten Überlegungen alternativlos“, wird Markus Kaiser, Branch Manager von Rhenus Freight Logistics, von eurotransport.de zitiert. Das operative Geschäft endet am 16. Mai, am Tag darauf bleiben die Tore geschlossen.
Turnaround nicht geschafft – Fahrermangel und Kostenexplosion als Gründe
Trotz intensiver Bemühungen sei es laut Rhenus nicht gelungen, die wirtschaftliche Situation in Pleidelsheim zu stabilisieren. Man habe Prozesse optimiert, das Serviceangebot erweitert und das Liniensetup angepasst – ohne nachhaltigen Erfolg. Der anhaltende Fahrermangel, steigende Energiepreise und der Druck auf die Transportpreise seien laut Kaiser nicht mehr kompensierbar gewesen.
Bereits seit dem Geschäftsjahr 2021 gilt der Standort als wirtschaftlich angeschlagen. In den Jahren 2021 und 2022 wies das Unternehmen laut dem Wirschaftsauskunftsportal Northdata Verluste aus. Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der Rhenus-Gruppe werden laut dem Unternehmen derzeit geprüft.
Rhenus – ein Schwergewicht der Logistikbranche
Die Rhenus Gruppe mit Hauptsitz in Holzwickede (NRW) zählt zu den größten Logistikunternehmen Deutschlands. Mit über 40.000 Mitarbeitenden an weltweit 1.320 Standorten agiert das Unternehmen global – und ohne staatliche Beteiligung. In Stuttgart ist der Konzern unter anderem mit Rhenus Automotive und der Rhenus Port Logistics Rhein-Neckar GmbH & Co. KG vertreten.
Was mit dem Gelände in Pleidelsheim nach der Schließung geschieht, ist bislang offen. Für die Gemeinde bedeutet das Aus jedoch nicht nur den Verlust eines Arbeitgebers, sondern auch eine Lücke im regionalen Logistiknetz.
red
Verwendete Quelle: Eurotransport.de