Mehr als 750.000 Erstklässler von Corona-Maßnahmen betroffen

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WIESBADEN – Seit Mitte Dezember 2020 gehört Distanzunterricht bundesweit zum Schulalltag, am nächsten Montag soll zumindest für die jüngeren Schülerinnen und Schüler in den meisten Bundesländern der Präsenzunterricht wieder starten. Wie das Statistische Bundesamtes (Destatis) mitteilt, werden im laufenden Schuljahr 2020/2021 nach vorläufigen Ergebnissen rund 2,8 Millionen Grundschülerinnen und -schüler an allgemeinbildenden Schulen unterrichtet. Insgesamt besuchen 8,4 Millionen Kinder und Jugendliche eine allgemeinbildende Schule in Deutschland.

Sachsen hat schon seit Anfang der Woche seine Einrichtungen wieder geöffnet, dort werden im laufenden Schuljahr rund 145 000 Schülerinnen und Schüler in Grundschulen unterrichtet. Eine Präsenzpflicht gilt jedoch nicht. Eltern können in dem Freistaat also selbstständig entscheiden, ob sie ihr Kind in die Schule schicken oder sicherstellen, dass das häusliche Lernen fortgesetzt wird. Bereits seit Januar durften in Niedersachsen unter anderen die 279 000 Schülerinnen und Schüler der Grundschulen wieder in geteilten Klassen unterrichtet werden.

Elf Bundesländer planen aktuell eine Öffnung des Schulbetriebs in der kommenden Woche. Neben Baden-Württemberg, Brandenburg, Berlin, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen wird auch Mecklenburg-Vorpommern – zwei Tage nach den anderen Ländern – die Grundschulen wieder öffnen. Mehr als 2,3 Millionen Grundschülerinnen und -schüler gehen im Schuljahr 2020/2021 in diesen Ländern zur Schule. Im März werden Hamburg und Sachsen-Anhalt den eingeschränkten Schulbetrieb wiederaufnehmen, die Grundschulen in Bremen sollen in voller Klassenstärke zurückkehren.

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Erstes Schuljahr 2020/2021 mit Corona-Hindernissen: 753 000 Schulanfängerinnen und Schulanfänger 

Von dem Wechsel zwischen Distanzlernen und Präsenzunterricht sind auch die Schulanfängerinnen und -anfänger im laufenden Schuljahr 2020/2021 betroffen: Nach vorläufigen Ergebnissen sind im vergangenen Spätsommer 753 000 Kinder eingeschult worden. Während der überwiegende Teil der Schulanfängerinnen und -anfänger an Grundschulen (93,4 %) startete, wurden 3,2 % an Förderschulen, 2,5 % an Integrierten Gesamtschulen und 0,9 % an Freien Waldorfschulen eingeschult.

Gut 95 000 Schülerinnen und Schüler wurden im Schuljahr 2019/2020 in Grundschulen sonderpädagogisch gefördert 

Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf haben besonders große Schwierigkeiten mit Homeschooling, Distanzunterricht oder Notbetreuung, ohne qualifiziertes Lehrpersonal. Im Schuljahr 2019/2020 hatten an allgemeinbildenden Schulen mehr als 568 000 Schülerinnen und Schüler sonderpädagogischen Förderbedarf. Etwas mehr als die Hälfte dieser Schülerinnen und Schüler (gut 325 000) besuchte spezielle Förderschulen. Die übrigen wurden in sogenannten integrativen Schulen unterrichtet.

Gut 95 000 Schülerinnen und Schüler wurden im Schuljahr 2019/2020 in Grundschulen sonderpädagogisch gefördert. Fast zwei Drittel (gut 60 000) davon waren Jungen. Der größte Teil der sogenannten Integrationsschülerinnen und -schüler (gut 41 000) litt unter einer Lernschwäche.  Am zweithäufigsten gab es einen Förderbedarf bei der emotionalen und sozialen Entwicklung (gut 19 000 Schülerinnen und Schüler). 16000 Schülerinnen und Schüler hatten einen Förderbedarf im Bereich Sprache.

30 % aller Lehrkräfte in Deutschland waren im Schuljahr 2019/2020 an Grundschulen tätig 

Grundschul-Lehrkräfte sollen wie alle anderen Lehrkräfte mit erhöhter Priorität gegen Covid-19 geimpft werden. Zudem wird derzeit über eine noch schnellere Impfung diskutiert. Von den insgesamt knapp 694 000 Lehrkräften, die im Schuljahr 2019/20 an allgemeinbildenden Schulen unterrichteten, waren 30 % an Grundschulen und fast 10 % an Förderschulen tätig. Im Schuljahr 2019/2020 war von den insgesamt 205 000 Lehrkräften an Grundschulen insgesamt fast die Hälfte in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (48 900), Bayern (27 400) und Baden-Württemberg (25 900) tätig.

786 000 Beschäftigte waren 2020 in Kindertageseinrichtungen tätig 

Auch das Personal in Kindertagesstätten soll mit erhöhter Priorität geimpft werden, um einerseits das Infektionsrisiko zu senken und andererseits eine zügige Rückkehr in den Regelbetrieb zu ermöglichen. Zum Stichtag am 1. März 2020 waren bundesweit 786 000 Menschen in Kindertageseinrichtungen tätig, davon 31 % in Vollzeit. Der überwiegende Teil gehörte zum pädagogischen Personal und war damit direkt in der Kinderbetreuung eingesetzt (649 000). Die meisten Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen arbeiteten in den drei bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (144 000), Bayern (125 000) und Baden-Württemberg (113 000).

Quelle: Statistische Bundesamt