Mehr Pollen-Allergiker in Ballungsräumen

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Fürchterlich unangenehme Niesattacken, juckende, gerötete Augen: Gräserpollen-Allergiker durchleben wieder eine schlimme Zeit. Besonders gebeutelt sind die 15- bis 19-Jährigen. Laut einer Datenanalyse der KKH Kaufmännische Krankenkasse für das Jahr 2018 ist der Anteil an Heuschnupfengeplagten in dieser Altersgruppe am größten.

Jeder zehnte Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene ist mittlerweile betroffen (10,4 Prozent). Insgesamt diagnostizierten Ärzte 2018 bei rund 143.000 KKH-Versicherten jeden Alters Heuschnupfen. Hochgerechnet auf ganz Deutschland sind das rund 6,6 Millionen Betroffene. In Bundesländern mit Ballungsräumen wie Nordrhein-Westfalen und Hessen ist der Anteil der Heuschnupfennasen am größten (8,4 beziehungsweise 8,5 Prozent). In keinem anderen Bundesland ist zudem die Zahl der verschriebenen Antihistaminika höher als in NRW (rund 10.000 Verordnungen im Jahr 2018).

In Bundesländern mit vorwiegend ländlichen und küstennahen Gebieten wie Thüringen und Schleswig-Holstein werden hingegen mit 6,8 beziehungsweise 7,1 Prozent die wenigsten Allergiker registriert. Das liegt laut Forschern unter anderem an der höheren Luftverschmutzung in den Städten. Das Klimagas Kohlenstoffdioxid (CO2) beschleunigt das Pflanzenwachstum und somit auch die Pollenproduktion. Außerdem lagern sich Umweltschadstoffe wie Ozon an den Pollen an und machen sie zunehmend aggressiver.

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Bei Verdacht auf eine Pollenallergie rät die Krankenkasse, bei einem Spezialisten einen Haut- und Bluttest durchführen zu lassen. Rasches Erkennen und Behandeln sei wichtig, damit aus einem Heuschnupfen kein allergisches Asthma werde.

Rudolf Huber