MHP-Riesen nimmt Hürde gegen Fraport Skyliners

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Zwei Tage nach dem 81:76-Erfolg gegen Vechta rotierte Headcoach John Patrick gegen Frankfurt auf zwei Positionen. Lukas Herzog und Jaleen Smith rückten für Johannes Patrick und Teyvon Myers ins Ludwigsburger Aufgebot. An der schwäbischen Startformation änderte sich im Vergleich zum Sonntag aber nichts: Zamal Nixon, Marcos Knight, Nick Weiler-Babb, Thomas Wimbush und Jonas Wohlfarth-Bottermann standen zum Beginn der Partie auf dem Parkett. Das Hauptaugenmerk lag in den ersten Sekunden aber auf einem Frankfurter: Gytis Masiulis erzielte die ersten fünf Zähler, Nixon antworte jedoch postwendend mit zwei Distanztreffern (6:5, 2. Spielminute). Der anfänglich unerwartet offensiv geprägte Schlagabtausch beider Mannschaften sollte sich auch in den folgenden Minuten ausgeglichen präsentieren. Während die FRAPORT SKYLINERS die Ludwigsburger Zonen-Verteidigung attackierten, agierte die Mannen von Patrick vor allem aus der Ferndistanz gefährlich. Gefallen fand der 52-Jährige daran aber nicht, sodass er sich zur Auszeit gezwungen sah (13:13, 6.) – und fortan eine leicht verbesserte Leistung sah, die zumindest zur Viertelführung reichen sollte (18:16, 10.).

Zu Beginn des zweiten Viertels sollte Ludwigsburg dann sein Mindestmaß an Rhythmus beibehalten: Die Schwaben spielten etwas flüssiger und kamen unter anderem durch Jacob Patrick zum Korberfolg. Der 16-Jährige avancierte mit seinem Distanzteffer zum jüngsten Korbjäger der BBL-Geschichte und sorgte damit für die erste Auszeit von Sebastian Gleim (30:27, 15.). Während sich Jacob Patrick in die Geschichtsbücher der Beletage des deutschen Basketballs eintrug, glich John Patricks Gefühlslage der seines Gegenübers: Auch der US-Amerikaner war mit der Partie nicht wirklich zufrieden, konnte sich aber zumindest auch weiterhin über die Führung freuen, die bis zum Gang in die Kabinen Bestand hatte (37:35, 20.).

Offener Schlagabtausch bis wenige Sekunden vor Schluss

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Direkt nach dem Seitenwechsel agierten die Ludwigsburger energisch und zielstrebig, doch obwohl ihnen zwei defensive Stopps gelangen und sie sich freie Würfe erspielten, war es erneut Masilus, der den Punktereigen eröffnete – und seine Farben zur Wende verhalf (40:42, 23.). Wie auch die Ludwigsburger Führungen in Halbzeit eins sollte der hessische Vorsprung nicht allzu lange halten. Denn die beiden Kontrahenten kämpften und bissen bis zur Schmerz- und Foulgrenze. Das Gezeigte führte zwar über Minuten nicht zum Korberfolg, sorgte aber für eine ungemein spannendes Duell. Erst als Smith in der 28. Minute einen weiteren Distanztreffer zur Drei-Punkt-Führung einstreute, nahmen die MHP RIESEN wieder Rhythmus auf (49:47). Ein Musterbeispiel an Offensivfluss war das Gezeigte aber nicht, weshalb Quantez Robertson zum Viertelende die Partie egalisieren konnte (51:51, 30.).

Wie schon im dritten Viertel waren es auch zum Start des Schlussabschnitts die FRAPORT SKYLINERS, die der Partie ihren Stempel aufdrückten und hierdurch die Führung eroberten (53:56, 32.). Der mit dem Spiel verknüpfte „Dogfight“-Titel sollte auch weiterhin für eine nervenaufreibende Crunchtime sorgen, auch wenn besagter Dogfight nun zum Shootout von Downtown mutierte. Robertson und Knight schulterten ihre Farben und setzten immer wieder scheinbar entscheidende Nadelstiche. Die an Spannung nicht zu überbietende Schlussphase erhielt durch Knight, Hukporti und Smith dann zuerst eine kleine Verschnaufs- und schließlich eine Jubelpause: Knight und Smith netzten ihr Würfe erfolgreich aus der 6,75-Meter-Distanz ein, Hukporti räumte dazwischen Joe Rahon mustergültig in der eigenen Zone ab. Dieser leichte Vorsprung (77:72) sollte, mit etwas Glück, letztendlich zum knappen Sieg reichen.

Für die MHP RIESEN Ludwigsburg geht es bereits am Donnerstag, abermals im Zwei-Tages-Rhythmus, weiter: Die Schwaben treffen am Donnerstagabend (20:30 Uhr) auf Brose Bamberg. Die Franken unterlagen am Dienstagabend in ihrem ersten Auftritt des Final-Turniers ALBA BERLIN 91:98.

Statements und Stats

Sebastian Gleim | Headcoach Frankfurt: „Auch heute bin ich ein nicht unzufriedener Trainer der FRAPORT SKYLINERS. Wir sind alle sehr unzufrieden, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war aber ziemlich exakt so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir haben Ludwigsburg stetig zu sehr, sehr schwierigen Würfen gezwungen und man muss fairerweise sagen, dass sie diese dann auch ganz gut getroffen haben. Am Anfang war es Nixon, später war es Knight – und damit Spieler, die da vielleicht den Unterscheid gemacht haben. Wir selbst haben in der zweiten Halbzeit nicht genug auf den Ball aufgepasst, da waren zwei, drei Ballverluste zu viel. Aber insgesamt haben wir genau die Kategorien bestimmt, die wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten eine gute Ballbewegung und eine hohe Assist-Rate. Wir haben das Rebound-Duell gewonnen, was bemerkenswert für uns ist. Alles was uns heute fehlt, ist der Sieg.“

John Patrick | Headcoach Ludwigsburg: „Es war ein verrücktes Spiel. Am Ende hatten wir das glücklichere Ende. Wir haben sehr viele step-back threes getroffen, was den Unterschied gemacht hat. Kompliment an Frankfurt. Sie haben trotz der Verletzung von Momo Jones exzellent gekämpft und hatten eine gute Chance, uns zu besiegen. Kompliment auch an Marcos Knight, der am Ende fast allein die offensive Verantwortung getragen und alles getroffen hat. Kompliment aber natürlich auch an unsere jungen Spieler: Luki Herzog und Jake, die uns beide heute wichtige Minuten gegeben haben. Dagegen haben wir heute nicht viel von unseren Big Men bekommen. Es war ein schwarzer Tag für Jonas, Cam, Hans… Am Ende hat Ariel den wichtigen Block gemacht und paar Rebounds geholt. Dennoch war es heute wieder ein Arbeitssieg: Wir wurden wieder im Rebound-Duell geschlagen, Frankfurt hat 12 Rebounds mehr geholt. Zudem haben von der Freiwurflinie nicht gut getroffen. Allerdings hatten wir erneut wenige Turnover und haben, wie gesagt, die wichtigen Stepbacks getroffen.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 25 Punkte/4 Rebounds, Jaleen Smith 15/6, Zamal Nixon 14, Nick Weiler-Babb 13, Jacob Patrick 8, Cameron Jackson 3, Lukas Herzog 1, Ariel Hukporti 1, Thomas Wimbush, Hans Brase und Jonas Wohlfarth-Bottermann.

Für Frankfurt spielten: Quantez Robertson 17 Punkte/7 Rebounds/5 Assists, Yorman Polas Bartolo 16, Akeem Vargas 15, Gytis Masiulis 12/7, Len Schoormann 7, Marco Völler 4, Matthew McQuaid 3, Joe Rahon 3, Richard Freudenberg, Bruno Vrcic, Lamont Jones.