Nachholbedarf beim Datenschutz im Auto

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Daten sind ein riesiges Geschäft – und eine Gefahr. Und moderne Fahrzeuge speichern heutzutage jede Menge davon auf ihren Bordcomputern, in den Entertainment- und Navigationssystemen – auch allerhand sensible. Wer seinen Gebrauchten verkauft, sollte sie löschen oder sich zumindest bewusst darüber sein, dass der neue Halter in Zukunft bestens darüber Bescheid weiß, wo man wann war, welche Medien man abgerufen und vielleicht sogar, mit wem man telefoniert hat.

Doch dieses Bewusstsein ist nicht besonders stark ausgeprägt. Laut einer aktuellen Umfrage von AutoScout24 und Innofact unter 1.013 Autohaltern ist nämlich rund jedem Vierten (26 Prozent) noch nicht einmal bewusst, dass im Bordcomputer persönliche Daten abgelegt sind. Vor allem jüngere Fahrende zucken oft nur die Schultern und sehen kein Problem darin, ihr Fahrzeug mitsamt ihrer persönlichen Daten zu verkaufen.

Zahlreiche Daten werden oft ohne das explizite Wissen der Autohalter direkt an die Hersteller geschickt, andere werden auf dem Bordcomputer gespeichert. Wird ein Fahrzeug verkauft, gelangen die Informationen somit möglicherweise in falsche Hände. Immerhin 39 Prozent der repräsentativ Befragten sehen die Brisanz und würden die persönlichen Informationen vor einem etwaigen Autoverkauf löschen oder sehen zumindest den Händler in der Pflicht zu mehr Datenschutz. Im Einzelnen sagen 24 Prozent, dass sie die Daten eigenhändig löschen – auch, wenn das kompliziert erscheinen mag. Weitere 15 Prozent würden ihr Fahrzeug über ein Autohaus veräußern und erwarten, dass dieses sich um das Bereinigen des Bordcomputers von sensiblen Informationen kümmert, bevor das Fahrzeug weiterverkauft wird.

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Es gibt aber auch einen großen Anteil, der mit Blick auf die Weitergabe von Autodaten vollkommen unbekümmert ist. So sagen laut AutoScout24-Studie 16 Prozent der Befragten, dass sie keine Lust haben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Sollten sie ihr Fahrzeug einmal verkaufen, dann inklusive ihrer persönlichen Daten. Weitere 19 Prozent sehen kein Datenschutzproblem, weil sie sicher sind, dass ihr Auto keine Daten sammelt.

Rudolf Huber / glp