Neue Displays an Bus-Haltestellen: Fahrgäste in Ludwigsburg haben Verspätungen im Blick

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Von Uwe Roth

In der Stadt Ludwigsburg sind an zwanzig Bushaltestellen insgesamt 26 dynamische Anzeiger installiert und am Mittwoch (23. Juni) der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Über Displays erhalten Fahrgäste Informationen über die tatsächlichen Abfahrtszeiten. Diese „DFI Light”-Anzeiger, wie sie im Fachjargon heißen (Dynamische Fahrgast-Information), zeigen an der Haltestelle die nächsten Abfahrtszeiten der jeweiligen Buslinien an. Außerdem geben sie Auskunft über eventuell auftretende Verspätungen, Ausfälle oder Störungen. Und genau ein Störfall passiert an diesem Donnerstag: Die Busfahrer streiken, und so wird der elektronische Anzeiger an seinem zweiten offiziellen Betriebstag keine Abfahrtszeigen anzeigen, für die er programmiert wurde, sondern höchstwahrscheinlich die Fahrgäste wegen der Umstände um Verständnis bitten. Laut Hersteller ist das ePaper-Display bei direkter Sonneneinstrahlung sehr gut lesbar. Nachts ist es beleuchtet. Um die Anschaffung günstig zu halten, hatte sich die Stadtverwaltung mit mehr als 100 anderen Gemeinden an einer Sammelbestellung des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) beteiligt.

Ziel des Projektes ist es, wie VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger bei der Präsentation erläuterte, Fahrgäste abseits der Bahnhöfe und größeren Knotenpunkten mit Echtzeitinformationen aus dem zentralen VVS-Auskunftssystem zu versorgen. Im Gegensatz zu den über 1000 bestehenden DFl-Anzeigern im Verkehrsverbund, die überwiegend an Bahnhöfen und Stadtbahnhaltestellen im Verbundgebiet stehen, haben sie ein relativ kleines, energiesparendes Display, das direkt in den Haltestellenmast integriert werden kann. Sie werden über Laternenstrom, Batterie oder Solarenergie deutlich günstiger betrieben und sind so für kleinere Bushaltestellen attraktiv. Die Datenversorgung erfolgt über Mobilfunk.

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Ludwigsburgs Bürgermeister Michael Ilk erklärt dazu: „Als besonderen Service können wir den Fahrgästen so Fahrplan- und Echtzeit direkt an die Hand geben, auch ohne die Nutzung des Smartphones. Das ist vor allem bei kurzfristigen Verspätungen nützlich.” Außerdem helfe es den Fahrgästen, sich besser an der Haltestelle zu verteilen, wenn mehrere Linien hintereinander in dieselbe Richtung fahren. Das bringe Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr.

In mehr als 100 Kommunen im gesamten VVS-Gebiet sollen nach und nach rund 450 DFI Light-Anzeiger aufgestellt werden. Ludwigsburg ist die erste Stadt im Kreis, in der DFI Light-Anzeiger aufgestellt werden. Die Stadt war von Anfang an Vorreiter bei der Echtzeit. Große Unterstützung bei der Entwicklung des Systems kam von der LVL, die den Stadtverkehr in Ludwigsburg fährt. LVL-Geschäftsführerin Carry Buchholz sagt: „Die LVL versucht immer, fortschrittliche Wege zu gehen und innovative Techniken in den Betriebsalltag schnell zu integrieren.“ Die neuen DFI Light-Anzeiger seien ein weiterer Schritt in der Digitalisierung des Stadtverkehrs Ludwigsburg. „Durch die Kommunikation unserer Busse mit der Datendrehschreibe des VVS können so die aktuellen Standortdaten übermittelt werden, und die Fahrgäste profitieren nun an vielen weiteren Haltestellen von unseren Echtzeiten“, Buchholz.