Newsticker zum Magdeburger Anschlag: Fakten, Hintergründe und Reaktionen im Überblick – auch Elon Musk mischt sich ein

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Trauer und Bestürzung nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt: Am Freitagabend raste ein SUV in eine Menschenmenge, zwei Menschen starben, viele wurden verletzt. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, äußern sich Politiker bundesweit, darunter Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht –  auch der reichste Mensch der Welt, Elon Musk, sorgt mit Äußerungen für Schlagzeilen. Unser Newsticker bietet einen aktuellen Überblick über Fakten, Hintergründe und Stimmen.

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12:14 Uhr – Zahl der Todesopfer nach Anschlag in Magdeburg steigt auf fünf

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Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg ist die Zahl der Todesopfer auf fünf gestiegen. Das sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag in Beisein des Bundeskanzlers, der den Tatort besichtigte.

Dort war am Vorabend ein 50-jähriger Mann mit einem BMW-SUV in die Menschenmenge gerast. Neben den Todesopfern gibt es auch über 200 Verletzte, darunter 41 Schwerstverletzte und 86 Menschen mit sonstigen ebenfalls schweren Verletzungen. Es wird deswegen befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer noch weiter steigt.

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11:57 Uhr  Weihnachtsmarkt in Magdeburg für beendet erklärt

Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist nach dem Anschlag vom Freitag nun für beendet erklärt worden.

“Der Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt 2024/2025 sind beendet”, teilte der Veranstalter am Samstag mit. “Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Herzen und Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Helfern”, hieß es weiter. Ursprünglich sollte der Markt noch bis Ende nächster Woche geöffnet bleiben.

Unterdessen reihte sich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in die Reihe derjenigen ein, die ihre Bestürzung über die Tat zum Ausdruck brachten. “Wir alle sind erschüttert über die schrecklichen Berichte über den entsetzlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg, während deutsche Ärzte um das Leben der Verletzten kämpfen”, sagte Selenskyj am Samstagmittag.

Gewalt dürfe sich nirgendwo durchsetzen. “Wir beten dafür, dass es den Ärzten gelingt, das Leben der Schwerverletzten zu retten.”

Es sei von entscheidender Bedeutung, dass alle Umstände und Motive des Angreifers vollständig aufgeklärt würden. “Wir stehen an der Seite der Menschen in Magdeburg und aller Deutschen an diesem dunklen Tag. Bleibt stark, liebe deutsche Freunde”, so der Präsident.

Derweil forderte der FDP-Generalsekretär Marco Buschmann eine Reform der Sicherheitsbehörden. Wenn es zutreffe, dass der Täter “eine Gewalttat angekündigt hatte und es Warnungen von ausländischen Diensten gab, muss aufgeklärt werden, warum es so weit kommen konnte”, sagte der frühere Bundesjustizminister den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die Strukturen der Inneren Sicherheit in Deutschland müssten grundsätzlich reformiert werden, forderte Buschmann weiter. “Bund und Länder müssen das gemeinsam angehen, dafür ist eine Föderalismuskommission der richtige Rahmen.” Zu viele Behörden in Bund, Ländern und Kommunen überschnitten sich bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. “Das muss neu geordnet und die Ermittlungsbehörden dabei gestärkt werden.”

Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei rief zu Zurückhaltung bei der Bewertung des Tatmotivs beim mutmaßlichen Magdeburger Anschlag auf. “Es ist ein Tag der Trauer. Die Bilder aus Magdeburg erschüttern mich zutiefst. Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser menschenverachtenden Tat”, sagte Frei der “Rheinischen Post”.

“In diesen dunklen Stunden gilt mein Respekt vor allem den Rettungskräften und Polizeibeamten, die schnell zu Hilfe geeilt sind. Bei der Bewertung der Hintergründe dieses Verbrechens empfehle ich Zurückhaltung, da vieles noch unklar ist”, sagte Frei.

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11:33 Uhr – Scholz besichtigt Magdeburger Tatort

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Samstagvormittag nach Magdeburg gekommen, um den Tatort des Anschlags vom Vorabend zu besichtigen. Gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und unter anderem den Bundesministern Volker Wissing (parteilos), Steffi Lemke (Grüne) und CDU-Chef Friedrich Merz beging er den abgesperrten Magdeburger Weihnachtsmarkt.

Dort war am Vorabend ein 50-jähriger Mann mit einem BMW-SUV in die Menschenmenge gerast und hatte mindestens vier Menschen getötet sowie über 200 verletzt, darunter 41 Schwerstverletzte und 86 Menschen mit sonstigen schweren Verletzungen. Es wird deswegen befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer noch steigt.

Haseloff hatte den Besuch des Kanzlers bereits wenige Stunden nach der Tat auf einer improvisierten Pressekonferenz begrüßt und politische Konsequenzen eingefordert. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Der Tatverdächtige stammt aus Saudi-Arabien, ist aber offensichtlich kein Islamist, sondern vielmehr ein Islam-Hasser. Zuletzt war er in Bernburg als Arzt tätig.

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10.09 Uhr – Zahl der Toten nach Magdeburg-Anschlag auf vier gestiegen

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist die Zahl der Todesopfer offenbar auf vier Personen gestiegen. Das berichten mehrere Medien am Samstag unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Demnach soll es zudem 41 Schwerstverletzte, 86 Menschen mit schweren Verletzungen und 78 Leichtverletzte geben, die aktuell in Krankenhäusern behandelt werden, heißt es weiter.

Am Freitagabend war auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Ein Tatverdächtiger wurde bereits am Abend der Tat vor Ort festgenommen. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 2006 aus Saudi-Arabien erstmals nach Deutschland gekommenen Arzt handeln. Laut Berichten über seine Aktivitäten auf Social Media soll er unter anderem mit der AfD und Elon Musk sympathisiert haben.

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07: 34 Uhr Ludwigsburg Oberbürgermeister Knecht zeigt Anteilnahme und kündigt zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen an

In einem Instagram-Post reagiert Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht auf den tragischen Anschlag in Magdeburg, bei dem mindestens zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden.

„Unser tief empfundenes Mitgefühl und unsere Anteilnahme sind bei den Opfern und Verletzten des fürchterlichen Anschlags von Magdeburg und deren Freunden und Familien! Unser Respekt gilt allen Sicherheits- und Hilfskräften vor Ort!“, schrieb Knecht.

Vor dem Hintergrund der Ereignisse kündigte er an, die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt zu verstärken. Neben einer erhöhten Polizeipräsenz und einem verstärkten Sicherheitsdienst sollen die Zugänge zum Weihnachtsmarkt mit Feuerwehrfahrzeugen abgesichert werden. Eine Schließung des Weihnachtsmarkts sei laut aktueller Erkenntnisse nicht notwendig.

Als Zeichen des Mitgefühls und der Solidarität ordnete der Oberbürgermeister Trauerbeflaggung an. Er bedankte sich bei Polizei, Feuerwehr, Sicherheitsdienst und dem städtischen Veranstalter Tourismus & Events Ludwigsburg für die Zusammenarbeit.

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07:40Uhr – Magdeburger Polizei geht weiter von Einzeltäter aus

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gehen die Ermittler weiter von einem Einzeltäter aus.

“Hinweise, nach denen ein zweiter, möglicherweise tatrelevanter Pkw, im Bereich der Innenstadt gesichtet wurde, haben sich im Rahmen der Ermittlungen nicht bestätigt”, teilte die Magdeburger Polizei am Samstagmorgen mit. Unterdessen seien die Beamten weiter im Einsatz. So würden gegenwärtig unter anderem Durchsuchungen durchgeführt.

Am Freitagabend war auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge gefahren. Bislang wurden von offizieller Seite zwei Todesopfer bestätigt. Etliche weitere Menschen wurden verletzt, einige davon schweben in Lebensgefahr.

Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 2006 aus Saudi-Arabien erstmals nach Deutschland gekommenen Arzt handeln. Die saudische Regierung verurteilte den Anschlag. “Das Königreich bringt seine Solidarität mit der deutschen Bevölkerung und den Familien der Opfer zum Ausdruck”, teilte das Außenministerium in Riad mit.

Die genauen Hintergründe der Tat sind zur Stunde weiter unklar. Mehrere Medien berichten, dass der Festgenommene sich in Sozialen Medien antimuslimisch geäußert und Sympathien für die AfD sowie Elon Musk zum Ausdruck gebracht haben soll.

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02:00Uhr – Elon Musk kritisiert nach Magdeburger Anschlag Bundesregierung

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg schaltet sich Tech-Milliardär Elon Musk ein, teilt eine Verschwörungstheorie und kritisiert die deutsche Bundesregierung.

“Scholz should resign immediately. Incompetent fool”, schrieb Musk nach den ersten Meldungen über den Anschlag auf seinem eigenen Netzwerk Twitter/X (Deutsch: “Scholz sollte sofort zurücktreten. Inkompetenter Trottel”).

Später legte er nach und teilte eine Verschwörungstheorie, wonach es sich bei dem Mann aus Saudi-Arabien, der in Magdeburg mit einem SUV in die Menschenmenge gefahren war, um einen dort gesuchten Straftäter handele, den Deutschland angeblich mit Verweis auf die Menschenrechtslage nicht ausliefern wollte. “Whoever refused to extradite a murderer deserves to be punished severely”, kommentierte Musk dieses Gerücht (Deutsch: “Wer sich weigert, einen Mörder auszuliefern, verdient eine harte Strafe”). Dabei war selbst in der von ihm angegebenen Quelle der Mann nicht als “Mörder”, sondern als “flüchtiger Verräter” bezeichnet worden.

Nach Angaben der Magdeburger Polizei gibt es bislang angeblich noch keine Informationen zu den Hintergründen der Tat, nicht einmal, ob es ein islamistisches Motiv gibt. Der Mann war jedenfalls bislang nicht als Islamist bekannt, soll angeblich sogar radikaler Islam-Gegner sein, wie Journalisten auf seinen Social-Media-Accounts herausgefunden haben wollen. “Wir ziehen alles in Betracht”, sagte eine Sprecherin der Polizei am Abend. Laut ersten Informationen soll er 1974 geboren und 2006 erstmals nach Deutschland gekommen sein. Zuletzt war er in Bernburg als Arzt tätig, wie es von den deutschen Behörden hieß.

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00:32 Uhr Nach Magdeburger Anschlag kein Sprengsatz im Tatfahrzeug gefunden

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist im Tatfahrzeug kein Sprengsatz gefunden worden. Das sagte eine Sprecherin der Magdeburger Polizei am späten Freitagabend.

Die Ermittler hatte zuvor auf dem Beifahrersitz einen verdächtigen Gegenstand gefunden und den Bereich um das Fahrzeug weiträumig abgesperrt. Auch auf einem offensichtlich authentischen Handyvideo war zu sehen, wie Polizisten zunächst auf das Fahrzeug und den am Boden liegenden Tatverdächtigen zustürmen und dann im letzten Moment wieder zurückweichen.

Das Motiv den 50-jährigen Mannes, der mit seinem Fahrzeug offenbar mehrere Menschen totgefahren hat, ist weiterhin unklar. Der aus Saudi-Arabien stammende Mann war erstmals 2006 nach Deutschland gekommen und zuletzt als Arzt in Bernburg in Sachsen-Anhalt tätig. Er war der Polizei zumindest nicht als Islamist bekannt, hieß es.

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00:10 Uhr – Hinterbliebene vom Breitscheidplatz fühlt in Magdeburg mit

Die Sprecherin der Opfer und Hinterbliebenen des islamistischen Anschlags vom Berliner Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016, Astrid Passin, hat erschüttert auf den jüngsten Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg reagiert.

“Das wirkt 1:1 wie damals auf dem Breitscheidplatz”, sagte sie dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Es ist schrecklich und geht einfach durch und durch. Wir haben immer wieder diese Bilder und Ängste im Kopf. Ich hoffe, dass es in Magdeburg nicht so viele Tote und Schwerverletzte gibt.”

Passin fügte hinzu: “Der Staat muss jetzt dafür sorgen, dass sich die Hinterbliebenen aufgefangen fühlen.” Dabei könnten die seit 2016 erarbeiteten Mechanismen der Betreuung helfen. Immerhin gehörten zu jedem Opfer zahlreiche Familienangehörige und Freunde, “die das alle anfasst”, sagte sie.

Vor dem Attentat in Berlin gab es kaum Angebote und Strukturen für solche Fälle, sie wurden erst im Anschluss erarbeitet. Die Berlinerin, deren Vater auf dem Breitscheidplatz ums Leben kam, hat nach eigenen Angaben mittlerweile eine Organisation mit dem Namen “Victims of terrorism” (VoT) Germany – Opfer des Terrorismus in Deutschland – gegründet und ist deren erste Präsidentin. Nur die Registrierung der Organisation stehe noch aus, sagte sie dem RND.

Passin hatte am Donnerstag vor rund 200 Menschen in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche das bis heute andauernde Leid der Angehörigen in Erinnerung gerufen. “Das Herz bebt oft vor Schmerz”, sagte sie anlässlich des Jahrestages, “und es hört nicht auf.” Bei dem Anschlag des Tunesiers Anis Amri wurden zwölf Menschen getötet, das 13. Opfer starb 2021 an den Folgen, und mehr als 70 Menschen verletzt. Der Attentäter floh nach Italien, wo er von der Polizei erschossen wurde.

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23:51 Uhr Haseloff fordert politische Konsequenzen nach Anschlag in Magdeburg

Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt fordert Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) politische Konsequenzen. Das was in Magdeburg stattgefunden habe müsse “entsprechende politische Bewertungen” geben, sagte Haseloff am Abend in Magdeburg vor Journalisten.

Ganz offensichtlich habe es eine “zeitliche Synchronisation” gegeben, nicht nur in Bezug auf das Weihnachtsfest, sondern auch zum Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt vor acht Jahren. Er begrüße es deswegen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für Samstag ihr Kommen angekündigt haben, so Haseloff.

Der Ministerpräsident bestätigte erneut zwei Todesopfer und dutzende Verletzte, nachdem ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit einem SUV auf dem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gerast war. Unter anderem die “Bild” und die “Magdeburger Volksstimme” hatten zwischenzeitlich von elf Toten und bis zu 80 Verletzten berichtet.

Der mutmaßliche Attentäter wurde direkt nach der Tat festgenommen. Er war 2006 erstmals nach Deutschland eingereist und hatte einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Zuletzt war er als Arzt in Bernburg tätig.

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red