Ordnungsrufe im Bundestag: AfD erneut Spitzenreiter

Provokationen, Zwischenrufe, Ordnungsrufe – und wieder steht die AfD im Mittelpunkt: In der laufenden Legislaturperiode kassierten AfD-Abgeordnete gleich zwölf der bislang 13 Ordnungsrufe im Bundestag. Der Ton wird rauer, die Worte schärfer – und die Präsidentin greift zunehmend durch.

Berlin (red) – In der aktuellen Legislaturperiode wurden bis zum letzten Sitzungstag vor der Sommerpause am 11. Juli 2025 insgesamt 13 Ordnungsrufe erteilt. Der Großteil (zwölf Ordnungsrufe) richtete sich an Abgeordnete der AfD, einer an einen Abgeordneten der Linken. Das teilte die Bundestagsverwaltung auf Anfrage der “Rheinischen Post” (Freitagausgabe) mit.

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Dabei beschimpften die AfD-Abgeordneten Redner zwei Mal als “Linksextremisten” und unterstellten den anderen Parteien im Bundestag drei Mal, “Kartellparteien” zu sein.

Die meisten Ordnungsrufe erhielt der AfD-Abgeordnete Martin Reichardt. Er wurde insgesamt drei Mal zur Ordnung gerufen, unter anderem wegen den Zwischenrufen “Sie sind ein Vaterlandsverräter” und weil er eine Rednerin der Grünen mit einem Zwischenruf während ihrer Rede als “Schwätzer” bezeichnete.

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Während einer Rede von Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) wurde dieser durch einen Zwischenruf von Luigi Pantisano (Linke) der Lüge bezichtigt. Dafür erhielt der Abgeordnete einen Ordnungsruf von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU).