Pflegekräfte der Kliniken Ludwigsburg und Bietigheim erhalten 750 000 Euro vom Bund – viele Kliniken im Land gehen leer aus

Von Uwe Roth und Ayhan Güneş

Der Bundesrat hat mit dem Gesetz zur Zukunft der Krankenhäuser grünes Licht für eine Pflegeprämie gegeben. Damit erhalten Krankenhäuser, die einen hohen Anteil an COVID-19-Patientinnen und -Patienten behandelt haben, rund 100 Millionen Euro, um Pflegepersonal eine Corona-Prämie von bis zu 1.000 Euro zahlen zu können. Auch die Beschäftigten in den Kliniken des Landkreises Ludwigsburg profitieren davon: So erhält das Klinikum Ludwigsburg einen Betrag von 586.565,71 Euro und das Krankenhaus in Bietigheim 163.639,06 Euro. Insgesamt bekommt Baden-Württemberg 20 Millionen Euro vom Bund, die an die Krankenhäuser im Land weitergeleitet werden. Mit einem Betrag von knapp 600.000 Euro gehört das Klinikum Ludwigsburg zu den Häusern mit der höchsten Sonderzahlung. Die Landesregierung beabsichtigt zudem, die Pflegeprämie um bis zu 500 Euro pro Person aufstocken. Damit können Beschäftigte in Krankenhäusern eine Corona-Prämie von insgesamt bis zu 1.500 Euro erhalten.

Alexander Tsongas ist Sprecher der Regionale Kliniken Holding (RKH) Ludwigsburg. Er teilt auf Anfrage von Ludwigsburg24 mit, dass nach Bekanntgabe der Zahlen der Betriebsrat mit der Aufgabe betraut worden sei, die Summe unter den Beschäftigten gerecht zu verteilen. “Der Betriebsrat hat einen guten Überblick auf die Mitarbeiter. Er wird einen entsprechenden Plan so schnell wie möglich vorlegen”, so Tsongas.
Er verweist darauf, dass die Pflegekräfte in der RKH nicht zum ersten Mal eine solche Sonderzahlung erhalten. Im Frühjahr in der ersten Corona-Welle hätten 1199 Beschäftigte einen Anteil von insgesamt 507.277 Euro erhalten. Die Summe sei aus dem Haushalt der Holding bezahlt worden. Auch von der Tarifeinigung im Spätsommer hätten die Pflegekräfte des Klinikums profitiert: Die RKH habe insgesamt drei Millionen Euro als Einmalprämie ausgezahlt.

In Baden-Württemberg profitieren 69 von insgesamt 205 Krankenhäusern (Privatkliniken sind nicht berücksichtigt) von dieser Regelung. Das Land will die Sonderzahlung des Bundes um weitere 10 Millionen Euro aufstocken. Das teilte Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) am Donnerstag (26. November) in Stuttgart mit. Minister Lucha: „Wir sind uns der enormen Leistung der Beschäftigten in Krankenhäusern jeden Tag und ganz besonders in den letzten Monaten sehr bewusst. Daher hat sich die Landesregierung entschlossen, ein deutliches Zeichen der Anerkennung zu setzen und stockt die Mittel für die Pflegeprämie um bis zu 500 Euro pro Person auf. Damit können diejenigen Beschäftigten, die ganz besonders von der Krise betroffen waren, eine Prämie von insgesamt bis zu 1.500 Euro erhalten.“

Welche Krankenhäuser in Baden-Württemberg in welcher Höhe davon profitieren ist in der nachfolgenden Übersicht aufgeführt.

Tabelle: Anspruchsberechtigte Krankenhäuser in Baden-Württemberg (Quelle: Sozialministerium BW)