Photovoltaik: Warnung vor Haustür-Verträgen

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Hohe Nachfrage lockt auch unseriöse Anbieter ans Licht – so wie aktuell bei der Photovoltaik. Sie versuchen mit dubiosen Methoden, Hausbesitzer zu schnellen Geschäftsabschlüssen zu bewegen.

Aktuell häufen sich wieder Beschwerden von Verbrauchern über Firmen, die an der Haustür oder am Telefon Solaranlagen verkaufen wollen. Diese Angebote sind unseriös: Der Preis ist oft zu hoch angesetzt, hinzu kommt, dass die Montage der Anlage und die zugehörigen Dienstleistungen, etwa die Meldung an den Netzbetreiber, meist nur mangelhaft sind.

“Wer eine Solarstromanlage auf sein Dach bauen möchte, sollte nicht übereilt an der Haustür einen Vertrag unterschreiben”, so Matthias Bauer, Abteilungsleiter Bauen Wohnen, Energie der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Er rät dazu, sich auch nicht von Schnäppchenpreisen und hohen Rabatten zu einer Unterschrift drängen zu lassen. Und: Bei Haustürgeschäften und Fernabsatzverträgen gibt es ein gesetzliches Widerrufsrecht.

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“Wer überrumpelt wurde oder den Vertragsabschluss zwischenzeitlich bereut, kann den Vertrag innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen. Soweit nicht ordentlich belehrt oder das Widerrufsrecht nicht gewährt wurde, können Verbraucher noch innerhalb eines Jahres und 14 Tagen zurücktreten”, so Bauer.

Besondere Vorsicht ist geboten, da die Unternehmen oft vorgeben, sie würden im Auftrag von lokalen Stadtwerken oder gar der Landesregierung handeln. Das ist aber nicht der Fall, solche Firmen sind nicht seriös. “Geben Sie an der Haustüre oder am Telefon keine persönlichen Informationen wie Bankdaten oder Stromzählernummer weiter”, warnt Bauer. Wer befürchtet, eine Anlage bei einer unseriösen Firma gekauft zu haben, kann sich auch an die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale wenden.

Generell empfiehlt es sich beim Thema Photovoltaik, mehrere Angebote von verschiedenen Anbietern einzuholen. Denn die unterscheiden sich für Anlagen bei ein und denselben Kunden im Preis um bis zu 80 Prozent. Das zeigt ein aktueller Vergleich des Geldratgebers Finanztip.

Rudolf Huber / glp