
Ludwigsburg – Mit einer koordinierten Aktion in den frühen Morgenstunden hat die Sonderkommission „Frost“ am Dienstag mehrere Wohnungen in den Landkreisen Ludwigsburg und Esslingen durchsucht und vier junge Männer festgenommen. Die Ermittlungen reichen Monate zurück und betreffen zwei Fälle, die die Region im Frühjahr erschüttert hatten: eine Schussabgabe auf offener Straße und einen mutmaßlich gelegten Fahrzeugbrand.
Schüsse in der Oststadt – Tatverdächtige im Fokus
Am 26. April waren in der Ludwigsburger Oststadt zwei Männer im Alter von 39 und 40 Jahren beschossen worden. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart geht von versuchtem Mord aus. Sechs junge Männer rückten im Zuge der Ermittlungen in den Fokus der Kriminalpolizei. Welche Rolle jeder Einzelne gespielt haben soll, ist weiterhin unklar.
Am Dienstagmorgen wurden die Wohnungen aller sechs Beschuldigten durchsucht. Fünf von ihnen trafen die Beamten an. Ein 25-Jähriger war nicht zu Hause und wird weiter gesucht.
Festgenommen wurden ein 18-jähriger türkischer Staatsangehöriger, ein 21- und ein 23-jähriger Deutscher sowie ein 27-jähriger Deutsch-Türke. Für alle lagen Haftbefehle vor; jener gegen den 27-Jährigen wurde jedoch noch vor der Vorführung aufgehoben – er kam wieder frei. Die drei übrigen Männer wurden dem Haftrichter vorgeführt und anschließend in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Ein weiterer 21-Jähriger blieb nach der Durchsuchung auf freiem Fuß.
Brand in Bietigheim-Bissingen: Zwei 18-Jährige im Visier
Parallel durchsuchten die Ermittler die Wohnungen zweier 18-jähriger Deutscher. Sie stehen im Verdacht, am 4. Mai ein Auto in der Dammstraße in Bietigheim-Bissingen in Brand gesetzt zu haben. Ob der Brandanschlag und die Schüsse in der Oststadt miteinander zusammenhängen, ist noch offen.
Auswertung der Beweise steht bevor
Bei allen Durchsuchungen wurden zahlreiche Gegenstände sichergestellt. Die Ermittlerinnen und Ermittler müssen nun klären, wie belastbar die Spuren sind und ob sich daraus ein Gesamtbild ergibt.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft und des Polizeipräsidiums Ludwigsburg dauern die Ermittlungen in beiden Fällen – und zu möglichen Verbindungen zwischen ihnen – weiter an.
red


