Raserei, Drogen und Fahrverbote: Polizei Ludwigsburg zieht Bilanz zum europaweiten Speedmarathon

Überhöhte Geschwindigkeit bleibt eine der gefährlichsten Ursachen im Straßenverkehr – das zeigt der diesjährige Speedmarathon eindrucksvoll. Innerhalb von nur 24 Stunden stellte die Polizei im Raum Ludwigsburg und Böblingen über 900 Tempoverstöße fest, 44 Fahrerinnen und Fahrer müssen den Führerschein vorerst abgeben. Die Behörden warnen: Wer zu schnell fährt, riskiert nicht nur Punkte – sondern Menschenleben.

Ludwigsburg – Ob auf der Landstraße, innerorts oder auf der Autobahn – zu schnelles Fahren bleibt eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle. Beim diesjährigen Speedmarathon, der am Mittwoch (09.04.2025) im Rahmen der europaweiten ROADPOL-Kontrollwoche (vom 07. bis zum 13. April) stattfand, rückte das Polizeipräsidium Ludwigsburg genau dieses Risiko erneut in den Fokus. Mit 45 Kontrollstellen in den Landkreisen Ludwigsburg, Böblingen und auf den Autobahnabschnitten des Zuständigkeitsbereichs war die Polizei im Dauereinsatz – das Ergebnis ist alarmierend.

907 Temposünder – 44 Fahrverbote

Insgesamt 907 Geschwindigkeitsverstöße wurden registriert – ein hoher Wert innerhalb von nur 24 Stunden. Davon müssen 523 Fahrerinnen und Fahrer mit einem Verwarnungsgeld rechnen. 384 Personen überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit sogar um mehr als 21 km/h, was ein Ordnungswidrigkeitenverfahren nach sich zieht. In 44 Fällen war die Überschreitung so gravierend, dass ein Fahrverbot ausgesprochen wird.

„Die meisten schweren Verkehrsunfälle sind nach wie vor auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen“, betont Erwin Grosser, Leiter der Schutzpolizeidirektion. Ziel der Maßnahme sei daher nicht nur die Ahndung, sondern vor allem auch die direkte Ansprache der Verkehrsteilnehmenden: “Wir verfolgen daher mit dem Speedmarathon vorrangig verkehrspräventive Ziele. Im Rahmen von Verkehrskontrollen erreichen wir die Fahrzeuglenkerinnen und -lenker und können ihnen diese Problematik deutlich machen. Den Verkehrsteilnehmenden muss klar sein, wie gefährlich eine Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit sein kann”.

Drogen im Straßenverkehr: Polizei warnt vor Cannabis am Steuer

Ein weiteres Schwerpunktthema bleibt der Drogenkonsum am Steuer. Im gesamten Jahr 2024 wurden 1.122 Personen im Bereich des Polizeipräsidiums Ludwigsburg bei Fahrten unter dem Einfluss illegaler Drogen oder anderer berauschender Mittel festgestellt – 781 davonhatten Cannabis konsumiert.

Auch im März 2025 führte die Polizei gezielte Kontrollmaßnahmen durch – mit bedenklichen Ergebnissen. 18 Personen mussten sich nach Verdacht auf Drogenkonsum einer Blutentnahme unterziehen. 5 Personen verweigerten den Vortest. Die Blutuntersuchungsergebnisse stehen noch aus.

Ludwigsburgs Polizeipräsident Thomas Wild warnt eindringlich: „Nach wie vor ist es jedoch trotz der Cannabis-Teillegalisierung und den damit einhergehenden straßenverkehrsrechtlichen Änderungen verboten, unter dem Einfluss von Cannabis am Straßenverkehr teilzunehmen”.

red