Reagieren jüngere Menschen stärker auf Corona-Impfung?

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Jüngere Menschen sind stärker von den Nebenwirkungen der Covid-19 Impfung betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fitness-Trackers und Gesundheitsmonitors Whoop. Basis sind die Daten, die 51.000 Whoop-Nutzer geteilt haben.

Grund für die stärkeren Nebenwirkungen ist das Immunsystem junger Menschen, das aktiver auf den Impfstoff reagiert und Antikörper produziert. Darüber hinaus ist generell der Erschöpfungsgrad nach der zweiten Dosis der Pfizer- und Moderna-Impfstoffe stärker als nach der ersten Verabreichung. Die Einmalimpfung mit dem Präparat von Johnson & Johnson ist in ihrer Auswirkung auf das Wohlbefinden mit der zweiten Dosis von Moderna vergleichbar.

Die Studie zeigt, dass die Impfstoffe den Ruhepuls vorübergehend erhöhen, die Herzfrequenzvariabilität (HRV) senken und die Menge an erholsamem Schlaf reduzieren können. 71 Prozent derjenigen, die die zweite Moderna-Dosis erhielten, berichteten über eine Abnahme des Erholungswertes, während 65 Prozent eine Abnahme der Herzfrequenzvariabilität und 44 Prozent einen Anstieg der Ruheherzfrequenz um zehn Prozent oder mehr verzeichneten.

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User, die die zweite Pfizer-Dosis erhielten, berichteten zu 60 Prozent von einer verringerten Erholung, 52 Prozent sahen einen Rückgang der HRV und 27 Prozent hatten eine erhöhte Ruheherzfrequenz. Diese Nachwirkungen sind allerdings nur von kurzer Dauer. Eine Rückkehr zu den Ausgangswerten zeigt sich oft schon nach nur 24 Stunden.

“Unsere Daten bestätigen die mediale Berichterstattung”, so Emily Capodilupo, Whoop Vice President Data Science & Research. “Sowohl beim Pfizer-, als auch beim Moderna-Impfstoff reagieren alle Studienteilnehmer tendenziell stärker auf die zweite als auf die erste Impfdosis.”

Obwohl die Impfstoffe ungefähr gleich gut wirken, scheint der Pfizer-Impfstoff physiologisch am besten verträglich zu sein. Capodilupo empfiehlt, nach der Impfung auf hartes Training zu verzichten und vor und nach der Impfung etwas mehr Ruhe und Schlaf einzuplanen, um die wahrscheinlich verringerte Schlafqualität auszugleichen. Mehr Vor- oder Nachsorge sei aber nicht nötig.

Rudolf Huber / glp