Rekordwachstum bei der Baufinanzierung – Bilanzjahr 2021 der KSK insgesamt zufriedenstellend

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Von Uwe Roth und Ayhan Güneş

Die Kennzahlen der Kreissparkasse (KSK) Ludwigsburg wachsen von Jahr zu Jahr: Die Bilanzsumme wuchs im Jahr 2021 um neun Prozent auf 12,51 Milliarden Euro. Sie kletterte damit erstmals über die zwölf Milliarden Grenze. Die Einlagen der Kunden bezifferten sich zum Ende vergangenen Jahres auf 8,57 Milliarden Euro. Das bedeute ein Plus von knapp sieben Prozent. Das Kreditvolumen stieg um 300 Millionen Euro. Es lag am Stichtag 31.12. bei rund 6,7 Milliarden Euro. Und die KSK wird immer digitaler: Gesamtzahl der Online-Banking-Teilnehmer hat sich in dem vergangenen Jahrzehnt um fast 80 Prozent erhöht – von knapp 88000 auf 156000. Anzahl der online-geführten Konten wuchs um 75 Prozent erhöht – von 100.200 auf 176.000.

KSK-Vorsitzender Dr. Heinz-Werner Schulte sprach am Freitag bei der Bilanz-Präsentation 2021 trotz des anhaltenden Wachstums dennoch von einem „herausfordernden Jahr“. Aus seiner Sicht ist das Ergebnis aus dem zweiten Corona-Jahr zufriedenstellend. Die Zahlen steigen, das Jahresergebnis jedoch nicht. Mit 17,99 Millionen Euro lag es nur unwesentlich höher als im Jahr davor (17,96 Millionen Euro). Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag die Summe bei 17,95 Millionen Euro. Schulte sprach von „Stabilität auf hohem Niveau“ und stellte fest: „Wir waren unseren Kunden, den privaten wie den gewerblichen, ein verlässlicher Partner und haben es geschafft, trotz erneut schwieriger Umstände das Gesamtjahr erfolgreich zu gestalten.“ Besonders gut lief das Geschäft mit Immobilien. Nach seinen Worten lag „das Neugeschäft mit über 700 Millionen Euro auf Rekordniveau“.

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Auch beim Kreditvolumen verzeichnet das im Landkreis marktführende Finanzinstitut„ einen noch stärkeren Anstieg als im Vorjahr“. Das Kreditvolumen ist im Geschäftsjahr 2021 um fast 300 Millionen Euro auf insgesamt 6,69 Milliarden Euro angewachsen – das entspricht gegenüber dem Vorjahr 2020 einem Plus von 4,6 Prozent. Kredite an Unternehmen und Selbständige haben ebenfalls zugenommen, so Schulte. Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 betrug deren Gesamtvolumen rund 2,98 Milliarden Euro, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert aus 2020 von 2,0 Prozent oder 57 Millionen Euro entspricht.  Mehr als dreimal so stark fiel die Zunahme bei den Krediten an Privatpersonen aus: Diese haben im zurückliegenden Geschäftsjahr gegenüber 2020 um 173 Millionen Euro auf insgesamt rund 3,29 Milliarden Euro zugelegt; das entspricht einem Anstieg von 5,5 Prozent.

Rekord im Baufinanzierungsgeschäft

Auf einigen Geschäftsfelder sei es, so Schulte, „sogar gelungen, beeindruckende Rekorde zu erzielen“. Eines der Highlights: das Baufinanzierungsgeschäft. Der Bestand an Baufinanzierungen (BauFi) betrug zum Ende des Jahres 2021 rund 3,66 Milliarden Euro (Vorjahr 2020: 3,44 Milliarden Euro). Der Zuwachs von rund 217 Millionen entspreche einem Plus von mehr als 6 Prozent. „Das Neugeschäft im BauFi-Bereich liegt mit einem Volumen von rund 724 Millionen Euro auf absolutem Rekordniveau“, sagte Schulte, „und damit rund 30 Prozent über dem Vorjahreswert“ (in 2020 waren es rund 557 Millionen Euro). Im Wertpapierbereich sei es gelungen, Erträge von knapp 24 Millionen Euro zu erzielen, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent entspreche.

Wie im abgelaufenen Geschäftsjahr noch deutlicher geworden sei, schauten die Kunden bei der Wahl der Anlageprodukte auf Nachhaltigkeit als Qualitätskriterium, sagte Schulte. Das Interesse an vielfältigen Anlageprodukten als auch die Zahl der Kunden, denen Nachhaltigkeit bei ihren Finanzanlagen wichtig sei, steige stark an. Im Wertpapiergeschäft spiegele sich dieses Anlageinteresse in Zahlen wider: Das Gesamtvolumen des investierten Kapitals in nachhaltige Fonds lag im Jahr 2019 noch bei rund 61 Millionen Euro, 2020 waren es bereits 91 Millionen Euro. „Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2021 ist das Gesamtvolumen auf 163 Millionen Euro gestiegen, das heißt gegenüber dem Vorjahreswert ein Plus von fast 80 Prozent“, so Dieter Wizemann, Mitglied des Vorstands.

Große Dynamik in der Digitalisierung

Die zentrale Antriebskraft für die große Dynamik in der Digitalisierung war und ist das sich stark verändernde Kundenverhalten, so Wizemann. „Wie ausgeprägt die Dynamik des Wandels ist, wird deutlich, wenn man Zahlen aus dem Bereich Digitalisierung der Jahre 2011 und 2021 miteinander vergleicht“, so Wizemann. Innerhalb dieses Zeitraums hat sich etwa bei der Kreissparkasse die Gesamtzahl der Online-Banking-Teilnehmer um fast 80 Prozent erhöht: von knapp 88.000 auf rund 156.000.

Eine Pleitewelle bis dato ausgeblieben

Vorstandsmitglied Thomas Raab sieht den Mittelstand krisenfest und zukunftsfähig aufgestellt. „Der Mittelstand in Deutschland, Baden-Württemberg und im Kreis Ludwigsburg ist insgesamt in guter Verfassung“, so Raab. Mit Blick auf die Geschäftskunden sagte Raab: „Auch wir erwarten im Jahr 2022 einen Aufschwung und stehen dafür mit Know-how und Krediten bereit. Die Erholung wird allerdings in den einzelnen Branchen unterschiedlich ausfallen, so Raab. Eine Pleitewelle sei bis dato ausgeblieben. Das liege auch daran, dass die finanzielle Verfasstheit der Mehrheit der Firmen gut und durch „hohe Liquidität und freie Kontokorrentkredit-Linien“ gestützt ist, berichtet Raab.

Zum laufenden Jahr sagte Schulte: „„Wir blicken mit Zuversicht auf das neue Jahr 2022, sind uns aber bewusst, dass es wieder ein Jahr voller Herausforderungen und Unwägbarkeiten werden wird.“ Die Bilanzsumme der Kreissparkasse Ludwigsburg werde, so viel sei nach Schultes Worten „schon jetzt absehbar“, im Geschäftsjahr 2022 leicht rückläufig sein. Das liege an zu erwartenden Veränderungen im Eigengeschäft der Kreissparkasse. Schulte: „Im Kundengeschäft gehen wir von weiteren Steigerungen aus.