Rentenerhöhung im Westen gestrichen

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Deutschlands Rentner werden in den alten Bundesländern im Sommer 2021 erstmals seit Jahren leer ausgehen. Wegen der Corona-Krise wird eine Rentenerhöhung gestrichen. Im Osten wird es dagegen eine Mini-Anhebung um 0,72 Prozent geben. Zeitverzögert wirke sich die Krise nun auch auf die Rentenanpassung aus, heißt es aus der Politik.

Im vergangenen Jahr hatte es zunächst noch einmal eine kräftige Steigerung um 4,2 Prozent im Osten und 3,45 Prozent im Westen gegeben. Zum letzten Mal war 2010 – im Jahr nach der Finanzkrise – eine Rentenerhöhung ausgefallen. Seitdem sind die Renten jedes Jahr gestiegen.

Grundlage für die jährliche Anpassung ist unter anderem die Lohnentwicklung im Vorjahr. Die Berechnung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach betrug die maßgebliche Lohnentwicklung im Jahr 2020 im Westen -2,34 Prozent. Rechnerisch würde sich daraus sogar eine Rentenkürzung ergeben. Das ist aber durch eine “gesetzliche Rentengarantie” ausgeschlossen.

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Die Bezüge bleiben daher im Westen auf dem aktuellen Niveau. “Auch und insbesondere in Krisenzeiten wie der aktuellen Covid-19-Pandemie können sich die Rentnerinnen und Rentner auf die gesetzliche Rente verlassen”, teilt die Politik mit.

Dass die Renten im Osten trotz der Corona-Krise anders als im Westen leicht steigen, liegt an der sogenannten Angleichungstreppe: Bis 2024 wird der Rentenwert im Osten schrittweise an den im Westen angepasst, bis er gleich hoch ist.

Ralf Loweg / glp