Riesen ringen Bamberg knapp nieder

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96:95 Sieg gegen Brose Bamberg

Ins Sonntagsspiel am Osterfest mussten die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einer Hiobsbotschaft starten: Headcoach John Patrick musste auf Kelan Martin verzichten, der mit einer Armverletzung fehlte. Doch auch ohne den 23-Jährigen standen die Hausherren gut, generierten einige Steals – waren aufgrund der geringeren Trefferquote dennoch alsbald in Rückstand (9:10, 5. Spielminute). Doch das offene Visier der Ludwigsburger setzte von Beginn an viele Kräfte frei, sodass Bamberg früh in Foultrouble und wieder in Rückstand geriet. Die Schwaben trafen ihre Würfe, agierten auf Augenhöhe und durften sich folgerichtig – nach einer offensiven Glanzleistung – über die 27:22-Viertelführung freuen (10.).

Auch im zweiten Spielabschnitt spielten die Patrick-Schützlinge wie entfesselt und legten abermals einen kleinen Lauf aufs Parkett. Dieser war derart stark, dass Bambergs Headcoach Federico Perego zur Ansprache am Seitenrand bat. Owen Klassen hatte zuvor aus der 6,75-Meter-Distanz verwandelt und auf 37:25 gestellt (13.). Im Coaching-Duell behielt jedoch auch in der Folge sein Gegenüber Patrick die Nase vorn. Der US-Amerikaner sah eine weiterhin groß aufspielende Mannschaft, die ihren zweistelligen Vorsprung stabilisierte und um keine Antwort verlegen war. Perego war weiterhin außer Rand und Band – und ließ dies sein Team auch akustisch spüren. Doch egal was der Italiener auch tat, Ludwigsburg war vorerst nicht zu stoppen: Nahezu alles funktionierte, sodass sich alle schwäbischen Fans begeistert auf den Weg zum Halbzeit-Bier machen konnten, zuvor aber Klassen abfeierten, der 21 Zähler und zehn Rebounds markiert hatte (58:39, 20.).

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Rice und Hickman starten die Aufholjagd

Im Anschluss an den Seitenwechsel sank die Laune dann aber rapide: Die Franken kamen mit einem 8:0-Lauf aus der Kabine, welcher erst durch Korberfolge von Aaron Best und Marcos Knight in der 23. Spielminute gebrochen werden konnte. Doch durch diese beiden Willensleistungen wurde der Korken wieder gelöst: Ludwigsburg war in der Spur, musste sich aber gefallen lassen, dass die Bamberger nun besser agierten – und den Rückstand zu minimieren begannen (69:55, 26.). Mehr noch: Die Franken kamen immer näher heran und zwangen nun Patrick zur Auszeit, da unter anderem Ricky Hickman aus der Ferndistanz verwandelt hatte. Ludwigsburg fing sich jedoch wieder und lag auch zum Ende des dritten Viertels weiterhin Front (77:70, 30.).

Der nun wieder vollkommen offene Schlagabtausch wurde fortan geprägt durch das Element der Spannung. Beide Mannschaften spielten und kämpften um jeden Ballbesitz, Bamberg hatte das sprichwörtlich heiße Händchen von jenseits der 6,75-Meter-Linie und erspielte sich die Führung (82:83, 35.). Doch die MHP RIESEN ließen sich hiervon nicht irritieren: Lamont Jones und Jordon Crawford verwandelten eiskalt, letzter sogar mit Foul, und zwangen Perego zur abermaligen Auszeit. Die klare Anweisung des Italieners „Distanzwürfe von Rice und Hickman“ wurde nun in nahezu jedem Angriff erfolgreich umgesetzt, sodass die Partie weiterhin auf des Messers Schneide blieb. Abermals waren die Schwaben nervenstark, abermals verwandelten sie ihre Würfe eiskalt – und hatten schließlich auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite: Jordon Crawford verwandelte, nach einem heftig diskutierten Foulpfiff, den entscheidenden Freiwurf und führte seine Farben zum umjubelten Heimsieg.

Statements und Statistiken:

Federico Perego: „Glückwunsch an John und sein Team. Sie haben mit einer atemberaubenden Intensität gespielt. Für uns sind natürlich die 21 Turnover und die 17 Offensivrebounds, die wir zugelassen haben, mit entscheidend. Wir hatten ein fürchterliches zweites Viertel. Wir sind ein Team mit tollen Menschen und großartigen Charakteren – wir haben in den letzten vier Monaten einen tollen Job gemacht, um dorthin zu kommen, wo wir hingekommen sind. Heute gab es am Ende eine knappe Entscheidung. Diese war der Schlüssel. Manchmal geht eine solche Entscheidung zu deinen Gunsten aus, manchmal nicht. Glückwunsch, nochmal, an Ludwigsburg.“

John Patrick: „Zuerst einmal möchte ich Bamberg und Coach Perego zum Pokalgewinn und dem Einzug ins Final Four der Basketball Champions League gratulieren. Wir drücken ihnen die Daumen. Das Spiel heute war ähnlich wie das Hinspiel, damals hatten wir das unglückliche Ende auf unserer Seite. In der Crunchtime hatten wir heute Probleme mit Tyrese Rice, ihn konnten wir nicht kontrollieren. In der zweiten Halbzeit hat Karim Jallow wichtige Würfe getroffen. Zudem haben wir mit 6 Turnovers einen guten Job gemacht. Wenn wir den Ball viel bewegen, sehen wir gut aus. Manchmal sind wir da zu eigensinnig. Heute waren wir aber einen Tick besser.“

Für Ludwigsburg spielten: Owen Klassen 25 Punkte/12 Rebounds, Jordon Crawford 15/11 Assists, Marcos Knight 11, Karim Jallow 11, Adam Waleskowski 11, Aaron Best 10, Lamont Jones 8, Donatas Sabeckis 1 und Konstantin Klein.

Für Bamberg spielten: Tyrese Rice 30 Punkte, Elias Harris 18, Ricky Hickman 13, Louis Olinde 7, Bryce Taylor 7, Nikos Zisis 6, Patrick Heckmann 5, Cliff Alexander 5 Augustine Rubit 5, Maurice Stuckey und Daniel Schmidt.