Rund 300 Milliarden Euro weniger Konsumausgaben wegen Corona

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Die Deutschen haben seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie rund 300 Milliarden Euro weniger ausgegeben als in einer Welt ohne das Virus, das entspricht etwa 3.600 Euro pro Kopf. So steht es in einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

Hauptursache für den Rückgang sind demnach eingeschränkte Einkaufs- und Freizeitangebote und die höhere Inflation. Den hohen Konsumausfällen stehen laut IW deutlich höhere Einsparungen gegenüber: In den beiden Corona-Jahren übertraf das private Sparen den vorherigen Durchschnittswert um jeweils rund 100 Milliarden Euro – die Sparquote der privaten Haushalte sprang in den Jahren 2020 und 2021 von elf auf durchschnittlich 15,5 Prozent.

Den IW-Berechnungen zufolge verlor die deutsche Wirtschaft aufgrund der Pandemie rund 340 Milliarden Euro Wertschöpfung gegenüber einem Wirtschaftsverlauf ohne Pandemie. Die höchsten Einbußen verzeichneten dabei der Dienstleistungssektor und die Industrie. So entfallen knapp 60 Prozent der bisherigen Wertschöpfungsausfälle auf die Dienstleister – das entspricht mehr als 200 Milliarden Euro. Besonders stark betroffen sind Kunst und Kultur, Sport und persönliche Dienstleistungen, aber auch Handel und das Gastgewerbe. Auf das verarbeitende Gewerbe entfällt mehr als ein Drittel der Einbußen. Weitestgehend unbeschadet kamen hingegen die Bauwirtschaft und der Agrarsektor durch die Krise.

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Trotz einer mittlerweile erfolgten Erholung vor allem im Einzelhandel: “Gegenüber einer Welt ohne Corona bleiben deutliche Defizite. Zwar war die deutsche Wirtschaft auf dem Weg der Erholung, doch der Krieg in der Ukraine zögert die Rückkehr zur ökonomischen Normalität weiter hinaus”, kommentiert IW-Ökonom Michael Grömling.

Rudolf Huber / glp