So erkennt man Nieren-Erkrankungen

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Nierenerkrankungen bleiben oft unerkannt, dabei sind zehn Prozent der westeuropäischen Bevölkerung davon betroffen, in Mittel- und Osteuropa sind es knapp acht Prozent. Nach Schätzungen einiger Experten könnten es in zehn Jahren bereits doppelt so viele Europäer sein.

Der Grund: Immer mehr Menschen leiden unter Bluthochdruck und Diabetes, den häufigsten Auslösern von Nierenerkrankungen. Seltener sind Infektionen oder eine genetische Vorbelastung verantwortlich. Das Magazin Reader’s Digest zeigt in seiner November-Ausgabe was man tun kann, um das Organ bestmöglich zu schützen.

Solange die Nieren funktionieren, filtern sie giftige Stoffwechselprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel aufgrund von Diabetes kann die Filterfunktion der Nieren beeinträchtigen und Bluthochdruck belastet die Arterien, welche die Organe umgeben.

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“Wenn diese deshalb nicht richtig arbeiten, sammeln sich Stoffwechselabbauprodukte im Blut an”, erklärt Dr. Raymond Vanholder, Vorsitzender der Europäischen Allianz für Nierengesundheit. Am Ende drohen nicht nur Nierenversagen, sondern potenziell tödliche Krankheiten wie Herzinfarkt, Hirnschlag oder Krebs.

Experten raten Patienten mit erhöhtem Risiko – also Diabetikern, Bluthochdruckpatienten und Menschen, die familiär vorbelastet sind – zu jährlichen Vorsorgeuntersuchungen. Außerdem sollte man bei folgenden Symptomen einen Arzt aufsuchen: Abgeschlagenheit, Schlafstörungen, Blut im Urin, trockene und juckende Haut.

Abhängig von der Schwere des Leidens reicht es manchmal, wenn der Patient sein Befinden genau beobachtet oder sich salzarm ernährt, berichtet das Magazin. Ist eine medikamentöse Behandlung erforderlich, kommen oft ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorblocker zum Einsatz. Beide senken den Blutdruck und verlangsamen oder verhindern eine weitere Schädigung der Nieren.

Rudolf Huber / glp