So schützen Sie Ihr Kind vor Falschnachrichten

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Noch nie waren Jugendliche so viel online wie in der Corona-Pandemie. Doch das Surfen im Internet birgt auch jede Menge Gefahren. Denn die Verbreitung von Desinformation und bewussten Falschmeldungen im Netzt hat laut Experten stark zugenommen.

Doch woran erkennen Nutzer, ob Nachrichten echt oder falsch sind, und wie gehen sie mit der Desinformation um? Auch Eltern wissen hier oftmals nicht weiter. Die EU-Initiative klicksafe hilft Familien, Inhalte richtig einzuschätzen und kompetent auf sie zu reagieren.

Falschmeldungen sind den meisten Jugendlichen (86 Prozent) schon einmal online begegnet – das zeigt eine aktuelle, von klicksafe beauftragte Forsa-Umfrage unter jungen Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren. Dass Desinformation eine Gefahr für unsere Gesellschaft sein kann, ist einer ebenso großen Mehrheit (90 Prozent) bewusst.

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Dennoch glaubt etwa ein Viertel der Befragten nicht, gefälschte Nachrichten stets sicher von echten unterscheiden zu können. Rund ein Drittel (31 Prozent) schätzt, dass ihnen die Einordnung leichter fallen würde, wenn Falschmeldungen im persönlichen Umfeld thematisiert würden.

Zum sicheren Umgang mit dem Internet gehört auch, sich der Schattenseiten des Mediums bewusst und gegen sie gewappnet zu sein. Dass von der Verbreitung falscher Nachrichten tatsächlich eine Gefahr für die Gesellschaft ausgeht – in Form von allgemeiner Verunsicherung bis hin zur Panik, aber auch ganz konkret als Hass, Hetze, Ausgrenzung, Diskriminierung und reale Gewalt -, glauben fast alle (90 Prozent) der befragten Jugendlichen.

68 Prozent sind er Meinung, die gezielte Verbreitung gefälschter Nachrichten könne die Demokratie gefährden, zum Beispiel, indem sie anfällig für extremistische Propaganda macht. Die jüngst veröffentlichte JIM-Studie 2020 zum Medienumgang von 12- bis 19-Jährigen belegt, dass diese Bedrohung ganz real ist: 45 Prozent der Befragten sind in letzter Zeit auf extreme politische Ansichten beziehungsweise Verschwörungserzählungen beim Surfen gestoßen. Insbesondere jüngere Jugendliche berichten deutlich häufiger von solchen Inhalten.

Dass Falschinformationen auch ganz persönlich zur Gefahr werden können, zeigt dieselbe Studie ebenfalls auf. Denn 29 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass schon mal beleidigende oder falsche Äußerungen über sie im Netz verbreitet wurden – rund zehn Prozent mehr als in den Jahren zuvor. Hier zeigt die Verlagerung des “Corona-Alltags” ins Internet offenbar eine deutliche Wirkung.

Experten raten, mit online verbreiteten Informationen generell achtsam umzugehen, Aussagen, Bilder, Videos und Quellen möglichst sorgsam zu prüfen und nicht durch übereifriges Weiterleiten zur Verbreitung von Falschnachrichten beizutragen. Nur: Das ist oft leichter gesagt als getan.

Ralf Loweg / glp