So steht es um die Impfchancen

ANZEIGE

Die Impfkampagne macht spürbare Fortschritte. Deshalb sieht auch die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) die Chance, ergänzend auch diejenigen Menschen in Deutschland besser zu berücksichtigen, die einen erschwerten Zugang zur Impfung haben.

Aufsuchende Impfangebote würden nach Einschätzung der UPD helfen, individuelle Benachteiligungen zu verringern. “In der Beratung erleben wir verschiedene Probleme beim Zugang zur Covid-19-Impfung. Konzepte, die sich an der Lebensrealität der Betroffenen orientieren, können die Impfkampagne jetzt sinnvoll abrunden”, sagt Thorben Krumwiede, Geschäftsführer der Unabhängigen Patientenberatung.

Auf dem Weg zum Ziel einer Herdenimmunität durch Impfungen registriert die UPD mittlerweile die konkreten Erfolge der laufenden Impfkampagne: Nachdem viele Menschen mit besonders hohem Risiko geimpft worden sind, können nun zunehmend mehr Menschen eine Impfung erhalten.

ANZEIGE

“Nach den Schwierigkeiten in der Startphase ist durch die Beteiligung der Haus- und Facharztpraxen nun erfreulich Schwung in die Impfkampagne gekommen. Pragmatische Lösungen beim Umgang mit den Impfstoffen und mehr Routine beim Impfgeschehen durch die Einschaltung der Praxen führen offenbar zu erfreulich steigenden Impfquoten über die höchsten Priorisierungsstufen hinaus”, sagt UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede. “Zugleich werden jedoch viele Menschen, die besonderen Schutz verdienen und oft Anspruch auf eine Impfung hätten, von der laufenden Impfkampagne nicht gut erreicht.”

Johannes Schenkel, ärztlicher Leiter der UPD, ergänzt: “Menschen mit eingeschränkter Gesundheitskompetenz – beispielsweise aufgrund eingeschränkter Sprachkenntnisse oder Menschen ohne festen Wohnsitz oder ohne unterstützendes soziales Umfeld – finden kaum Zugang zur schützenden Impfung. Deshalb regen wir an, in der Organisation der Impfungen flankierend stärker auch auf aufsuchende Konzepte zu setzen.”

Johannes Schenkel nennt Gemeindezentren, religiöse oder andere Begegnungsstätten als Orte, an denen mobile Impfteams Informations- und gleichzeitig Impfangebote machen sollten. “Auch der Einsatz von Impfbussen – beispielsweise in ländlichen Gegenden oder direkt auf Wochenmärkten oder Parkplätzen von Einkaufszentren – kann einen Beitrag leisten, die Covid-19- Impfung in die Lebensrealität der Menschen zu bringen. Zusätzlich zur gerechteren Verteilung könnte so neben den klassischen medizinischen Versorgungsangeboten und den Impfzentren ein Beitrag zur schnellstmöglichen Herdenimmunität geleistet werden.”

Ralf Loweg / glp