So steht es um die private Altersvorsorge

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Die Reform der privaten Altersvorsorge in Deutschland ist ein heißes Eisen. Das Bundesfinanzministerium hat jetzt Experten aus der Versicherungswirtschaft und Verbraucherverbände zu einer Anhörung eingeladen, um Vorschläge für die Neuorganisation der staatlich organisierten Riester-Rente zu diskutieren.

Nachdem sich die Bundesregierung auf einen Gesetzesentwurf zur Einführung einer Grundrente geeinigt hat, soll nun die staatlich organisierte private Altersvorsorge neu organisiert werden. Die staatlich geförderte Zusatzrente steht seit Jahren wegen hoher Kosten und niedriger Verzinsung in der Kritik. Eine 2019 veröffentlichte Studie des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) und der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die Riester-Rente ein Flop war.

Knapp 20 Jahre nach ihrem Start habe sich die freiwillige Riester-Rente für die meisten Sparer nicht gelohnt und verhindere Altersarmut kaum, heißt es. Die Verträge seien insgesamt zu kompliziert, zu renditeschwach und zu teuer. Finanzexperte Sven Thieme, Geschäftsführer von Competent Investment Management, beschreibt die Herausforderung: “Die Riester-Rente hat die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Dennoch ist es sinnvoll staatlich geförderte Produkte als zweite Säule der Altersvorsorge anzubieten.”

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Aufgrund des demographischen Wandels werden in Zukunft immer weniger junge Arbeitnehmer die Altersbezüge für immer mehr Senioren erwirtschaften müssen. Derzeit kommen auf 60 Rentner rund 100 Beitragszahler. In spätestens zehn Jahren werden dann 100 Beitragszahler 100 Senioren finanzieren müssen, prognostizieren Branchenexperten. Sinkende Renten und längere Lebensarbeitszeiten seien die logische Konsequenz .

Ralf Loweg