So wird Facebook zur Nutzerfalle

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Viele Apps und Webseiten übermitteln Nutzerdaten an Facebook. Das Netzwerk beobachtet und analysiert, was Nutzer außerhalb von Facebook tun: Wonach sie suchen, welche Artikel sie lesen, wo sie einkaufen, welche Kontakte sie pflegen oder welche Apps sie nutzen.

Möglich ist das durch verschiedene Schnittstellen und Funktionen, die Facebook den Webseiten-Betreibern und Entwicklern zur Verfügung stellt. Viele Apps nutzen zum Beispiel sogenannte Software Development Kits (SDKs) von Facebook. Auf zahllosen Webseiten sind “Gefällt mir”-Buttons oder unsichtbare Tracking-Pixel eingebaut. Diese Grafiken übermitteln Daten an Facebook, ohne dass Nutzer etwas davon mitbekommen.

Das Bundeskartellamt macht sich Sorgen, dass Facebook zur Nutzerfalle wird und Partnern seine Regeln aufzwingt. Schon heute können Facebook-Mitglieder nicht einfach zu einem anderen, vergleichbaren Anbieter wechseln, wenn ihnen etwas nicht passt – es gibt nämlich keinen. Facebook müsse das bei seinem Geschäftsmodell berücksichtigen, meint das Kartellamt.

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Facebook hat in Deutschland rund 30 Millionen aktive Nutzer. Knapp 23 Millionen verwenden die Plattform sogar täglich. Hinzu kommen die konzerneigenen Dienste WhatsApp und Instagram, die Facebook künftig noch enger verschmelzen will.

Jetzt droht das Bundeskartellamt, Reichweite und Einfluss des Netzwerks durch sogenannte Drittanbieter zu begrenzen. Facebook hält es allerdings für unzulässig, dass Kartellrecht und Datenschutzbestimmungen miteinander vermischt werden. “Wir werden diese Position auch weiterhin verteidigen”, sagt eine Facebook-Sprecherin auf Nachfrage von t-online.de. cid/rlo