Sonnenbaden: Die Dosis macht das Gift

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Wenn die Wolken verschwinden, heißt das für viele: Sonne tanken! Die warmen Strahlen heitern uns auf, kurbeln die körpereigene Vitamin D-Produktion an und helfen so unter anderem auch dabei, die Knochen zu stärken, weil der “Sonnenstoff” zusätzliches Kalzium in unser Skelett schleusen kann. Ein alter Grundsatz der Medizin gilt aber auch beim Sonnenbaden: Die Dosis macht das Gift. Welche Gefahren im Schein der Sonne zu erwarten sind, erklärt Peter Wolf, Experte für Dermatologie an der Med Uni Graz.

Es gibt wohl nur wenige Menschen, die in ihrem Leben komplatt von Sonnenbränden verschont geblieben sind. Egal, ob man beim Sonnenbaden eingeschlafen ist, mit der Creme nicht alle Stellen berücksichtigt hat oder beim Skifahren im Winter unerwartet erwischt wurde: Ein Sonnenbrand sollte nicht als Lappalie behandelt werden. Denn dabei werden Zellen der Oberhaut durch die Strahlen der Sonne geschädigt und lösen eine Entzündung der darunterliegenden Lederhaut aus. Die Gefäße erweitern sich und das Areal wird stärker durchblutet, weswegen die “verbrannte” Stelle rot und warm wird. Bei intensiveren Sonnenbränden kann auch Flüssigkeit in das Gewebe austreten, was zur Blasenbildung auf der Haut führt.

Die Langzeitfolgen von zu exzessivem Sonnenbaden ohne Schutz sind den meisten bekannt: Vor allem der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) wird durch häufige Sonnenbrände gefördert. Ein Schutz mit adäquater Sonnencreme und der richtigen Bekleidung ist daher äußerst wichtig, auch wenn man die perfekte Bräune für den Sommer haben will.

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Bei der Krankheit, die oft fälschlicherweise als “Sonnenallergie” bezeichnet wird, handelt es sich meist um die sogenannte “Polymorphe Lichtdermatose”. Die schlimmsten Symptome treten meist nach der ersten direkten Sonneneinstrahlung im Frühsommer oder Sommer auf, nehmen aber im Laufe des Jahres bei weiteren Stunden in der Sonne ab.

Menschen mit dieser Erkrankung leiden nach direkter Sonneneinstrahlung an juckenden Ausschlägen, Rötungen, Bläschenbildung oder einem brennenden Schmerz an der betroffenen Stelle. Die genauen Gründe, wieso es zu diesen Ausbrüchen kommt, sind noch unklar. Betroffene können sich durch die richtige Bekleidung und einer Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützen. Auch das “Abhärten” durch immer stärkere Bestrahlung kann dabei helfen, die Folgen abzumildern.

Die gute Nachricht: “Sonnenalleriker” scheinen ein besonders robustes Immunsystem zu haben und damit verbunden ein vermindertes Hautkrebsrisiko.

Rudolf Huber / glp