Sport und Migräne: Bewegung gegen den Schmerz

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Regelmäßige Bewegung verbessert die körperliche Fitness und das Wohlbefinden – und ist ein gutes Mittel, um Alltagstress abzubauen. Davon können insbesondere auch Menschen mit Migräne profitieren: “Da Stress als ein möglicher Auslöser für Migräne gilt, kann Sport hier einen Ausgleich bieten,” sagt Dr. med. Axel Heinze von der Schmerzklinik Kiel. “Zudem werden bei körperlicher Aktivität Botenstoffe wie das Glückshormon Serotonin und Endocannabinoide ausgeschüttet. So kann auf gesunde Art und Weise die Migränehäufigkeit häufig deutlich gesenkt werden.”

Spaß statt Stress

Allerdings kann Überlastung wiederum eine Attacke begünstigen. Wichtig ist daher, die eigenen Grenzen zu kennen. Die Sportart der Wahl soll in erster Linie Spaß machen, das Körpergefühl und die Lebensqualität verbessern. Zur Vorbeugung von Schmerzattacken eignen sich moderate Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Radfahren oder Schwimmen, sowie Bewegungsformen wie Yoga oder Tai Chi.

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“Zu lange und zu starke Beanspruchung der Muskulatur kann hingegen zu Unterzuckerung und einem Energiedefizit im Gehirn führen,” so Dr. med. Heinze. “Das kann ein weiterer Auslöser von Migräneattacken sein.” Da Anstrengung aber auch eine Frage der Wahrnehmung ist, sollten Betroffene austesten, was ihnen guttut. Mehr Infos zu Migräne unter: www.kopf-klar.de.

Schmerzattacken vorbeugen

Auch eine medikamentöse Behandlung kann helfen, einer Attacke vorzubeugen. “Eine neue vorbeugende Therapie ist mit Wirkstoffen aus der Gruppe der so genannten CGRP-Antikörper möglich,” erklärt der Neurologe und Schmerzexperte Dr. Axel Heinze. “Sie blockieren im trigeminalen Nervensystem jene Botenstoffe, die an der Schmerzauslösung beteiligt sind.”

Die Wirkstoffe Erenumab, Fremanezumab und Galcanezumab können die Häufigkeit und auch die Stärke von Migräneattacken verringern. “Die Therapie kommt für Erwachsene infrage, die häufiger als vier Tage im Monat von Migräne betroffen sind und bei denen andere prophylaktische Therapien versagt haben.” Die Medikamente werden ein Mal pro Monat oder in höherer Dosierung ein Mal pro Quartal (nicht bei allen Medikamenten möglich) gespritzt.

Rudolf Huber / glp