Sprache, Visa und Anerkennungsregeln behindern Einwanderung von ausländischen Fachkräften

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Im Kampf gegen den Fachkräftemangel sieht Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), weiteren Handlungsbedarf der Politik. Deutschland müsse gerade für Spezialisten aus dem Ausland attraktiver werden, sagte Nahles am Dienstagabend in der Sendung “RTL Direkt”. “Es gibt immer noch einen großen Stau, beispielsweise bei den Visastellen. Wir haben immer noch sehr komplizierte Anerkennungsregeln für die Qualifizierung der Menschen, die zu uns kommen. Und nicht zuletzt ist auch die Sprache natürlich ein großes Problem, denn wir konkurrieren mit englischsprachigen Ländern wie Kanada und Amerika”, so Nahles. Mit Blick auf die Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzs der Ampel-Koalition sagte die frühere Bundesarbeitsministerin und SPD-Vorsitzende: “Was jetzt verhandelt wird in der Regierung, zeigt durchaus viele Ansatzpunkte, wo es besser wird, aber es ist noch nicht gültig. Das heißt, wir müssen jetzt gucken, dass möglichst viele der Hürden, die wir jetzt noch haben, abgebaut werden in den nächsten Monaten.” Dabei sei auch ihre eigene Behörde gefordert, so Nahles im Gespräch mit RTL-Moderator Jan Hofer: “Wir müssen mehrsprachig sein. Daran arbeiten wir jetzt auch, dass wir das von unserer Seite auch zur Verfügung stellen. Insgesamt müssten wir mehr über Portale und Plattformen machen.” Auf die Frage, warum es schwer falle, einen Teil der rund 2,6 Millionen Arbeitslosen in Jobs zu vermitteln, sagte Nahles: “Wenn es um die Fachkräfte geht, die wir ja vor allem suchen, dann muss ich Ihnen sagen, dass zwei Drittel der Langzeitarbeitslosen in Deutschland schlicht ohne Schulabschluss sind und die Qualifikation oft nicht passt. Das heißt, da müssen wir uns ein bisschen mehr anstrengen, um dann auch in Weiterbildung für diese Leute zu investieren.”

Nahles sprach in diesem Zusammenhang von einem “Mittelstreckenlauf, den wir da ins Auge fassen müssen”.

red

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