Ständige-Impfkommission verfügt nur über 3,5 Vollzeitstellen

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Berlin  – Trotz der Herausforderungen in der Corona-Pandemie arbeitet die Geschäftsstelle der Ständigen Impfkommission (Stiko) seit Jahren mit unveränderter Personalstärke. Das geht aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums hervor, über die die “Neue Osnabrücker Zeitung” (NOZ) berichtet. Demnach sind in der Stiko-Geschäftsstelle seit Januar 2019 vier wissenschaftliche Angestellte sowie eine Verwaltungsangestellte tätig.

“Diese Personen verteilen sich auf 3,5 Vollzeitäquivalente”, teilte das Ministerium auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mit. Aus der Opposition kommt scharfe Kritik. “Es ist unfassbar fahrlässig, dass das ganze Land länger als nötig auf Empfehlungen zu dringend benötigten Corona-Impfstoffen wartet, bloß weil die Bundesregierung zu unfähig und zu geizig ist, die Stiko-Geschäftsstelle ordentlich auszustatten”, sagte Jan Korte, parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion.

Korte fügte hinzu, demnächst würden Impfstoffe gegen die neue Virusvariante Omikron gebraucht. Zudem warne die Wissenschaft heute schon vor den Pandemien nach Corona. Die neue Bundesregierung müsse deshalb sofort deutlich mehr Mittel in die Stiko, in das Robert-Koch-Institut (RKI) sowie in öffentliche Forschungseinrichtungen und Labore investieren, forderte der Linken-Politiker.

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Die Geschäftsstelle der Ständigen Impfkommission ist im Fachgebiet “Impfprävention” beim Robert-Koch-Institut angesiedelt. Im Rahmen der Covid-19-Bekämpfung spielen die Stiko-Geschäftsstelle und das RKI-Fachgebiet dem Gesundheitsministerium zufolge eine zentrale Rolle: “Vorrangige Aufgabe ist (…) die systematische Aufarbeitung wissenschaftlicher Daten aus der internationalen Literatur sowie auch die Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit der Covid-19 Impfstoffe anhand von Daten aus den Covid-19-Impfstoff-Zulassungsverfahren.” Die eigentliche Impfkommission besteht aus 18 ehrenamtlich tätigen Wissenschaftlern.

Vorsitzender ist der Arzt, Virologe und Hochschullehrer Thomas Mertens. Er und seine Kollegen entwickeln Impfempfehlungen für Deutschland und berücksichtigen dabei laut RKI “nicht nur deren Nutzen für das geimpfte Individuum, sondern auch für die gesamte Bevölkerung”.

red / dts Nachrichtenagentur