Sternzeit 0506.22: Mit Warp-Antrieb zu einem galaktischen Erlebnis

Jonathan Frakes: Darsteller - Commander William Riker von der Fernsehserie Raumschiff Enterprise - "The next Generation"

Von Gastautorin Asya Su – Schülerin der Klasse 10 in Stuttgart

Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft…….. Wahrscheinlich sehr viele, denen diese ersten Sätze bekannt sind und die den Rest auswendig herunterbeten können, befanden sich am Wochenende vom 03.- 05. Juni im Maritim Hotel in Bonn, wo die 30. FedCon stattfand.

Die FedCon ist eine deutsche Film-Convention zu den Themen Science-Fiction, Fantasy und Mystery. Drei Tage voller Filmstars, Autogramme, Fotoshoots, Vorträge, Workshops, Cosplayer, Aktionen, Gleichgesinnten, Partys und Fanartikel waren angesagt. Als “Trekkies” durften wir uns das auf keinen Fall entgehen lassen.

Im Hotel angekommen, sah man wie viele tausend Menschen gekommen waren und das nicht nur aus Deutschland. Ein bunter Haufen von Fans traf hier zusammen, viele in den unterschiedlichsten Kostümen. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge in Richtung des Maritim Saals, wo zu dieser Stunde Autogramme von den Schauspielern (u.a. aus Star Wars, Star Trek etc…), die an diesem Wochenende gekommen waren, signiert wurden.

Wir betraten den riesigen Saal mit Bühne, wo später auch die Panels stattfinden würden. Im ganzen Saal standen Autogrammtische, hinter denen die Stars saßen und vor ihnen riesige Schlangen von Menschen geduldig warteten. Als “kleiner” Star Trek Fan, lief ich gespannt an Filmstars wie Brent Spiner (Star Trek – The next Generation) und Jonathan Frakes (Star Trek – The next Generation) vorbei, die gerade fleißig Autogramme gaben. Die beiden, sowie Nana Visitor (Star Trek Deep Space Nine) und Michelle Hurd  (Star Trek Picard) durften wir, nach einiger Diskussion mit ihren Agenten, fotografieren – ein paar klasse Head shots entstanden! Dies war keine Selbstverständlichkeit, denn viele Schauspieler dort wollten sich nicht fotografieren lassen – doch in unsere Fotolinse schauten sie natürlich gerne. Ich bekam von allen einen sehr positiven Eindruck.

Nana Visitor ist sehr herzlich und freundlich. Michelle Hurd ist eine lustige, selbstbewusste Person und teilte ihre Geschichten über das Selbstbewusstsein auch mit ihren Zuhörern später bei der Morningshow. Brent und Jonathan waren wirklich so wie man immer hörte. Sie waren lustig, hatten ein offenes Ohr und unterhielten sich auch mit allem und jedem über die unterschiedlichsten Dinge. Als wir bei Brent ankamen, fing just in diesem Moment jemand auf der Bühne an zu singen. Brent schaute zu uns und sagte: “Could you just ask her to be quiet?” und ich musste lachen. Er war wirklich eine ganz eigene Persönlichkeit, die immer sagte was sie dachte. Ganz einverstanden schien er nicht mit den Fotos, ließ es jedoch zu. Bevor wir gingen, sah er mich noch an und hob kurz die Augenbrauen, diese eine Art von Zwinkern sozusagen und ich grinste zurück.

Später wurde im Saal alles für die legendäre “Brent and Johnny Morningshow” umgebaut. Die Schauspieler zogen nach und nach langsam wieder in Richtung Backstage Bereich. Als Jonathan Frakes an der Brüstung der Treppe stand, entdeckte er uns dort unten, und auf unser Winken, antwortete er mit einem Peace Zeichen. Nein, mein Herz ist nicht stehengeblieben oder so.

Als die Morningshow begann, war der Saal rammelvoll – zu Recht. Brent und Jonathan lieferten eine amüsante Show… und plötzlich erschien kein geringerer als Sir Patrick Stewart. Nun hat man wohl gedacht, dass der viel beschäftigte Captain gekommen wäre. Es stellte sich jedoch heraus, dass Brent ein sehr guter Schauspieler, mit großem Imitationsvermögen ist. Nur so konnte er Stewart direkt vor uns auf die Bühne zaubern. Als “Special Guests” wurden auch noch Michelle Hurd und Nana Visitor auf die Bühne geholt. Die Vier unterhielten sich dort oben und erzählten viele spannende Geschichten aus ihrem Leben. Alles in allem war es sehr unterhaltsam.

Anschließend flanierten wir durch das Hotel. Es gab viele Stände, an denen allerlei Merch verkauft wurde, sowie Cosplayer die umher liefen und Farbe in die Menge brachten.

Das Picard-Panel mit Michelle Hurd und Evan Evagora, der in der Serie den Romulaner “Elnor” verkörpert, brachte viele interessante Geschichten vom Set der Serie “Picard” mit sich und man sah, wie respektvoll die beiden mit ihren Fans umgingen.

Am Ende des Tages saßen wir wieder im Auto, mit der untergehenden Sonne im Rücken und ließen Bonn wehmütig hinter uns.

Es zeigte sich, dass die FedCon ein Muss für jeden Science-Fiction Fan und auf alle Fälle einen Besuch wert ist. Es lehrte mich auch, dass es nie zu spät ist etwas zu machen oder irgendwo hinzugehen, so nach dem Motto: Du kannst dich entscheiden den ganzen Tag lang nichts zu tun und zuhause zu bleiben, oder du kannst dich dazu entscheiden in drei Stunden in Bonn zu sein und bspw. Brent Spiner zu sehen. Oder wie eine Bekannte einmal sagte: Ich habe mir Tickets für ein Konzert gekauft auf das ich unbedingt wollte, nächste Woche sitze ich im Bus nach England. Nur sollte vielleicht nicht jeder diesen Sätzen nachgehen, aber ich hoffe es ist verständlich, was damit gemeint ist. Es ist unsere Entscheidung was wir mit unserer Zeit anfangen. Allein der Gedanke was man an einem Tag alles machen kann, anstatt seine Zeit mit unwichtigen Dingen zu verschwenden, ist groß. Und wie ein gewisser Captain schon sagte: “Das Weltall mit seinen unendlichen Weiten, wird oft als die letzte Grenze bezeichnet. Aber je älter ich werde, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass die wahre letzte Grenze die Zeit ist… Zeit bietet uns zahlreiche Möglichkeiten. Aber sie gewährt uns selten zweite Chancen”.

Info:

 Was ist ein Panel?

Die Schauspieler sind entweder alleine oder in einer Gruppe auf der Bühne und beantworten Fragen aus dem Publikum. Viele erzählen Anekdoten oder beziehen das Publikum in ihre Vorträge mit ein.

Was sind Cosplayer?

Beim Cosplay versuchen Fans von Anime, Manga, Videospielen, Comics, TV-Serien oder Filmen Charaktere möglichst originalgetreu durch Kostüme und Verhalten nach zu stellen.