Steuereinnahmen aus digitalem Glücksspiel sinken: Sportwetten legen zu

2024 erlebten die Bundesländer einen deutlichen Rückgang bei den Steuereinnahmen aus dem digitalen Glücksspiel. Besonders das digitale Automatenspiel verzeichnete einen massiven Rückgang, während Sportwetten und Online-Poker nur leicht zulegten. Experten führen die Entwicklung auf die wachsende Konkurrenz illegaler Anbieter zurück.

Berlin – Die Einnahmen der Bundesländer aus dem digitalen Glücksspiel sind 2024 deutlich niedriger ausgefallen. Das geht aus einer Aufstellung des Bundesfinanzministeriums hervor, über welche die “Welt am Sonntag” berichtet.

Demnach verringerten sich allein die Einnahmen aus dem digitalen Automatenspiel gegenüber 2023 um 51 Millionen auf 213 Millionen Euro. Online-Poker (plus vier Millionen auf 35 Millionen Euro) und Sportwetten (plus 14 Millionen auf 423 Millionen Euro) legten nur leicht zu. Dank eines Zuwachses beim Lotto blieben die Steuereinnahmen der Bundesländer beim Glücksspiel mit 2,5 Milliarden Euro insgesamt konstant.

Den leichten Anstieg der Einnahmen bei den Sportwetten erklären Branchenvertreter mit der erhöhten Wettaktivität bei der Fußball-Europameisterschaft. Ohne diese wären die Einnahmen auch hier gefallen. Schon 2023 hatten die Bundesländer beim digitalen Glücksspiel deutlich weniger Steuern kassiert. Branchenverbände erklären den Rückgang mit den wachsenden Marktanteilen illegaler Anbieter. Der Deutsche Sportwettenverband schätzt diesen auf 30 bis 40 Prozent, der Deutsche Online Casino Verband geht sogar von 75 Prozent aus.

red