Streicheln als Therapie

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Kuscheln, Schmusen, sanfte Berührungen – das mögen schon kleine Babys. Und auch Erwachsene brauchen Streicheleinheiten, um gesund zu bleiben. Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, wie intensiv eine Berührung sein muss, damit wir sie als wohltuend empfinden.

Es geht dabei um eine Art Kuschelfaktor, so Hans Haltmeier, Chefredakteur der Apotheken Umschau: “Wenn man mit einer Geschwindigkeit von drei Zentimeter pro Sekunde und einem sanften Druck über die Haut streicht, dann stimuliert man diese speziellen Nervenfasern, diese so genannten Kuschelfasern, am stärksten. Die meisten Menschen machen das aber automatisch.”

Beim richtigen Streicheln läuft im Körper ein richtiges Feuerwerk ab: Hormone werden ausgeschüttet, Angst und Schmerzen weniger stark empfunden. Schon nach einer zwanzigsekündigen Umarmung sinkt der Blutdruck deutlich messbar. Ärzte sagen auch: “Berührung ist eine Art Apotheke des Körpers.”

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Die Streicheleinheiten können zum Beispiel in Form von Massagen bei depressiven Patienten genutzt werden, bei Patienten mit chronischen Schmerzen oder bei schwierigen Schwangerschaften. Bei Magersucht wird teilweise sogar mit Taucheranzügen gearbeitet. Dadurch solle das Gehirn über den Druck auf die Haut lernen, den Körper wieder realistischer wahrzunehmen, so Haltmeier.

Interessante therapeutische Ansätze bietet laut Apotheken Umschau auch der so genannte Midas-Effekt. Demnach nehmen Patienten ihre Medikamente regelmäßiger ein, wenn der Arzt sie bei der Verordnung am Arm berührt.

Rudolf Huber