Stuttgarts OB Kuhn tritt nicht wieder an

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Oberbürgermeister Fritz Kuhn bewirbt sich bei der Wahl im November nicht um eine zweite Amtszeit. Dies gab Kuhn am Dienstag, 7. Januar, auf einer Pressekonferenz in der Kreisgeschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen bekannt.
Kuhn, der am Wahltag im November 65 Jahre alt ist, erklärte, dass er die Entscheidung über Weihnachten und Neujahr zusammen mit seiner Frau getroffen hat. “Das sind persönliche Gründe, sich nicht nochmals auf eine Amtszeit von acht Jahren zu bewerben. Ich mache das Amt gerne, und die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, aber sie ist rund, sie stimmt.” Er habe sich die Frage gestellt, “ob ich glaubwürdig der Stadt versprechen kann, acht Jahre das Amt auszufüllen, wie es mein eigener Anspruch ist.”
In Baden-Württemberg Oberbürgermeister zu sein, sei eine großartige Aufgabe und eine erfüllende Tätigkeit. Kuhn: “Ich habe nie bereut, vor acht Jahren in Stuttgart kandidiert zu haben. Ich habe in den sieben Jahren, die ich im Amt bin, wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen treffen können, die die Stadt nachhaltig verändert haben und verändern werden.” Dies betreffe ganz besonders die Verkehrspolitik und die Transformation von der autogerechten Stadt zu einer Stadt der nachhaltigen Mobilität und urbaner Aufenthaltsqualität. Ein ganz besonderer Schwerpunkt, “der mir persönlich am Herzen liegt”, sei der Klimaschutz: “Das Weltklima ist in Not und Stuttgart handelt mit dem ambitionierten Klimaschutzpaket, das wir im Dezember im Gemeinderat verabschiedet haben.”

Der OB sagte weiter: “Wichtig ist mir auch, dass Stuttgart eine Stadt der Integration und gegen Ausländerfeindlichkeit geblieben ist, auch als viele Flüchtlinge zu uns kamen.” Mit Blick auf das kommende, achte Amtsjahr erklärte Kuhn: “Ich werde dieses Jahr keineswegs als Auslaufjahr betrachten. Ich werde vielmehr aktiv viele Sachen in Angriff nehmen, die die Stadt dringend braucht.” Er nannte drei Schwerpunkte. So werde der Klimaschutz im Vordergrund städtischer Politik stehen. Kuhn: “Dann werde ich alles tun, dass wir bei der Opernhaussanierung zu einer vernünftigen Entscheidung kommen.” Außerdem brauche Stuttgart dringend ein neues Pflegeheimkonzept, weil es in den nächsten Jahren zu wenig Plätze geben werde.