Subventionenkürzungen belasten Elektromobilität in Deutschland

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Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet für dieses Jahr einen Rückgang des Marktanteils von Elektroautos in Deutschland. “Der Anteil von E-Pkw an den gesamten Pkw-Zulassungen dürfte 2023 gegenüber dem Vorjahr leicht um drei Prozent auf 28 Prozent sinken”, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller der “Welt am Sonntag”. Der Rückgang sei dem erwarteten Absatzeinbruch bei Plugin-Hybriden geschuldet ist, also Wagen mit Verbrennungs- und Elektromotor.

Deren Neuzulassungen werden laut VDA um rund 30 Prozent auf 255.000 Stück sinken. Bei reinen Elektroautos erwartet der Verband ein Absatzwachstum um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 765.000 Pkw. Die gekürzten staatlichen Subventionen für den Kauf von Elektroautos und der Wegfall der Förderung für Plugin-Hybride würden sich “negativ auf den Hochlauf der Elektromobilität auswirken”, sagte Müller.

“Umso wichtiger ist es nun, das Vertrauen der Menschen in die Elektromobilität anderweitig zu stärken.” Die Verbraucher bräuchten unter anderem “die Gewissheit, jederzeit und überall unkompliziert laden zu können”. Um das Ziel der Bundesregierung von einer Millionen Ladepunkten bis 2030 zu erreichen, müsse das Ausbautempo verfünffacht werden.

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Die Industrie fordert außerdem mehr Einsatz von der Politik, um die Verfügbarkeit von Rohstoffen, etwa für Batterien, abzusichern. “Wir brauchen dringend mehr Rohstoffpartnerschaften und Handelsabkommen”, sagte Müller. “Deutschlands und Europas Engagement bei der Rohstoffpolitik entscheidet über unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit über unsere Rolle und Relevanz auf dem Weg zur Klimaneutralität.”

Angesichts der hohen Energiepreise forderte sie, der Strompreis müsse “dauerhaft und wirkungsvoll reduziert werden”.

red