Schwere Knieverletzung: Nationalspieler Karim Jallow fällt lange aus

Im Anschluss an den 82:70-Sieg gegen die HAKRO Merlins Crailsheim müssen die MHP RIESEN Ludwigsburg erneut eine Hiobsbotschaft verkraften: Nationalspieler Karim Jallow fällt mit einer Knieverletzung langfristig aus.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben in dieser Saison das Verletzungspech weiterhin gepachtet: Nach Malcolm Hill (Kreuzband) und Konstantin Klein (Innenband) fällt nun auch noch Karim Jallow mit einer Knieverletzung wochen- und vielleicht sogar monatelang aus.

Der 21-jährige Nationalspieler hatte sich im Heimspiel gegen die HAKRO Merlins Crailsheim in der 14. Spielminute verletzt – und den Rest der Partie nur mit vielen Eisbeuteln von der Bank aus verfolgen können. Nach der Untersuchung in der Sportklinik Stuttgart steht nun fest, dass Jallow Headcoach John Patrick bis auf weiteres nicht zur Verfügung stehen wird.

 

MHP Riesen/red

MHP Riesen gewinnen Württemberg-Derby gegen Crailsheim

Schon weit vor Spielbeginn war die MHPArena gut gefüllt und auf Betriebstemperatur. Hierzu trugen die gelb-schwarz gekleideten Anhänger und auch die rund 250 Anhänger der HAKRO Merlins, die den Weg in die Barockstadt gefunden hatten, bei. Das Spiel brauchte seinerseits rund fünf Minuten, um in Fahrt zu kommen. Dann funktionierte das Zusammenspiel bei den Hausherren aber gleich derart gut, dass sich Tuomas Iisalo zur Ansprache am Seitenrand gezwungen sah (18:8, 7. Spielminute). Die MHP RIESEN blieben mit einer aktiven und galligen Spielanlage jedoch auch in der Folge das etwas bessere Team – und waren kämpferisch voll für das Derby bereit (22:13, 10.).

Auch zum Start des zweiten Spielabschnittes blieben die Schwaben am Drücker, gleichwohl überzeugten sie nun zunehmend seltener. Da die HAKRO Merlins aber weiterhin nur schwer in Tritt kamen, konnten sich die Ludwigsburger einige Durchhänger erlauben. Denn sie kontrollierten die Partie. Und spätestens als Quirin Emanga Noupoue in der 18. Spielminute von jenseits der 6,75-Meter-Distanz einnetzte, war die Gegenwehr der Gäste zeitweise durchbrochen (36:19). Zur Pause lagen die Hausherren scheinbar komfortabel in Front, sahen jedoch auch, dass Crailsheim ungewohnt ungefährlich agierte (27% Trefferquote, 38:24, 20.).

Quirin Emanga Noupoue wird zum X-Faktor

Während Adam Waleskowski die zweite Halbzeit mit fünf Punkten eröffnete, blieben die HAKRO Merlins weiterhin blass. Einzig Sherman Gay und Joe Lawson III versuchten mit Einzelaktionen und zweiten Chancen dagegenzuhalten. Nachhaltig von Erfolg gekrönt waren diese Momente aber selten (48:35, 25.). Ohne sich mit Ruhm zu bekleckern, blieben die MHP RIESEN deshalb in Front –Crailsheim konnten den Rückstand aber verkürzen. Dank einer zunehmenden Ludwigsburger Freiwurfschwäche und einer ansteigenden Wurfquote gestalteten die Gäste das Geschehen zum Ende des Spielabschnitts eng (54:48, 30.).

Obwohl sich Crailsheim entsprechend im Aufwind befand, kippte die aber Partie auch in den folgenden Minuten nicht. Zur rechten Zeit konnten die Hausherren das Heft des Handelns wieder übernehmen und hierdurch die Partie kontrollieren. Daran änderten auch die Wurfversuche der HAKRO Merlins nichts. Der Aufsteiger kämpfte verbissen, kam an diesem Tag aber nicht an sein Leistungsmaximum. Die Barockstädter taten derweil ebenfalls nur das Nötigste, verloren neben Owen Klassen auch Adam Waleskowski aufgrund zu hoher Foulbelastung und machten dennoch den Sack zu. In der Crunchtime stand die Defensive – und am offensiven Ende verwandelten die Hausherren die entscheidenden Würfe. Die MHP RIESEN Ludwigsburg beenden die kleine Negativserie, feieren einen verdienten 82:70-Heimerfolg und springen in der Tabelle der easyCredit BBL auf Rang acht.

Statements und Stats

Tuomas Iisalo: „Glückwunsch zum Sieg an John und das gesamte Team. In der ersten Halbzeit haben wir offensiv große Probleme gehabt – und nur 24 Punkte erzielt. Das ist für uns ein extrem geringer Wert. Dies war eine Kombination aus guter Vorbereitung und guter Defensive der Ludwigsburger und vergebenen Wurfchancen unsererseits. Leider hat sich in der zweiten Hälfte wenig daran geändert. Aufgrund einer guten Rebound-Leistung hatten wir hier die Chance zum Sieg. Trotz dessen haben wir zu viele Turnover produziert und gleichzeitig die entscheidenden Würfe nicht getroffen. Ludwigsburg war dagegen im vierten Viertel voll da. Wir schaffen es leider nicht, die Spiele, in denen wir auf Augenhöhe sind, auch zu gewinnen.“

John Patrick: „Danke für die Glückwünsche. Tuomas hat es richtig gesagt: Crailsheim hat heute gekämpft und uns unter anderem beim Rebound richtig weh getan. Wir waren in der ersten Halbzeit glücklich über die geringe Wurfquote. Bei uns lief es dagegen richtig gut: Wir hatten 14 Assists und unsere Big Man Adam, Owen und Clint voll im Spiel. Unser Joker war heute aber Kiwi Emanga Noupoue. Er spielt ein sehr solides Spiel, obwohl er um 17:00 Uhr im Regionalliga-Spiel (93:92-Sieg) schon ein Schlüsselspieler war und 17 Punkte aufgelegt hat. Er ist direkt aus Möhringen her gefahren, war hier ein X-Faktor und hat so zwei Siege binnen fünf Stunden gefeiert. Jetzt müssen wir aber erst einmal schauen wie es dem Knie von Karim Jallow geht – und ob er verletzt ist. Adam hat in der ersten Halbzeit gut gespielt, dann seine Emotionen aber leider nicht mehr unter Kontrolle. Durch eine gute Defensive haben wir den Sieg in der Crunchtime dann aber nach Hause gebracht.“

MHP Riesen

Für Ludwigsburg spielten: Lamont Jones 19 Punkte/6 Assists, Adam Waleskowski 16, Clint Chapman 13, Kelan Martin 10, Quirin Emanga Noupoue 9, Owen Klassen 9, Jordon Crawford 4/12 Assists, Christian von Fintel 2, Karim Jallow, Donatas Sabeckis.Für Crailsheim spielten: DeWayne Russell 18 Punkte, Frank Turner 11, Michael Cuffee 10, Joe Lawson III 10, Sherman Gay 8, Philipp Neumann 4, Ben Madgen 4/8 Rebounds, Joschka Ferner 3, Konrad Wysocki und Sebastian Herrera.

Basketball Champions League: Ludwigsburg verliert zu Hause gegen Bandirma

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben zum Rückrunden-Auftakt der Basketball Champions League ihr Heimspiel gegen Banvit BK 76:88 verloren. Trotz der Niederlage gab´s bei den Schwaben auch eine positive Nachricht: Ariel Hukporti feierte in der Schlussphase der Partie sein Profi-Debüt.

Zum Start der Begegnung konnte man den MHP RIESEN Ludwigsburg die Wichtigkeit und Nervosität der Partie regelrecht anmerken. Die Schwaben starteten verhalten – und kamen in ihren ersten vier Aktionen nicht zum Korberfolg (0:5, 3. Spielminute). Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung war es dann ausgerechnet Neuzugang Clint Chapman, der von jenseits der 6,75-Meter-Linie den Bann brach. Der US-Amerikaner blieb in den folgenden Minuten einer der Aktivposten im schwäbischen Spiel – und zwang Gästecoach Ahmet Gürgen zur Neujustierung seines Teams (16:12, 6.). Auch in der Folge an die erste Auszeit der Türken blieb Ludwigsburg weiter am Drücker. Grundlage hierfür war, wie so oft in dieser Spielzeit, keinesfalls die Defensive, sondern eine griffige Vorstellung am offensiven Ende des Parketts (25:20, 10.).

Nach einem weitestgehend akzeptablen ersten Spielabschnitt erwischten die Ludwigsburger im zweiten Viertel einen schwachen Start. Bandirma nutzte die sich bietenden Gelegenheiten, übernahm alsbald wieder die Führung (27:31, 13.) und festigte diese zum Leidwesen der Hausherren. Zum richtigen Zeitpunkt kämpften sich die MHP RIESEN, angeführt durch Owen Klassen, dann aber wieder ins Spiel. Der kanadische Big Man machte all seine Punkte in dieser Phase der Partie. Seine Mannschaft agierte nun wieder auf Augenhöhe, verpasste aber zahlreiche Gelegenheiten, um das Heft des Handelns zu übernehmen – und lag zur Halbzeitpause etwas im Hintertreffen (37:41, 20.).

Offene Partie mit schlechterem Ende für Ludwigsburg

Während die Ludwigsburger bereits in Halbzeit eins nur äußerst schwer aus den Startblöcken kamen, taten sie sich auch nach dem Seitenwechsel schwer. Deshalb mussten die Schützlinge von Headcoach John Patrick erneut abreißen lassen und sich mühsam in die Partie zurück beißen. Als besonders aktiver „Beißer“ machte sich bei diesem Unterfangen Lamont Jones bemerkbar. Der US-amerikanische Guard übernahm in der Offensive gerne Verantwortung – und hielt seine Farben damit im Spiel. Wirklich mit Ruhm bekleckern konnten sich seine Teamkollegen aber auch im weiteren Viertelverlauf nicht. Die MHP RIESEN produzierten diverse Turnover und waren die etwas schlechtere von zwei schwachen Mannschaften (59:63, 30.).

Im genau richtigen Moment, nämlich zum Start des vierten Viertels, rissen sich die Hausherren dann endgültig zusammen, versammelten durch ihren Einsatz die Zuschauer hinter sich – und erspielten sich die Führung. Doch auch diese währte nicht lange. Bandirma ließ sich nicht irritieren und tat das, was an diesem Abend nötig war. Sie zwangen Ludwigsburg aus der Komfortzone und entschieden mit einem 22:2-Lauf die Partie. In der Schlussphase der Partie bekamen die MHP RIESEN kein Bein mehr aufs Parkett und verloren das Spiel verdientermaßen 76:88.

Trotz dessen, dass die letzten Minuten eher frustrierend verliefen, gab es auch zum Ende der Partie noch Grund zur Freude: Ariel Hukporti, mit 16 Jahren das jüngste (Center-)Juwel im Kader, feierte sein Pflichtspieldebüt und markierte 4 Punkte.

Statements und Stats

Ahmet Gurgen: „Wir wussten, dass wir heute auf einen starken und gut vorbereiteten Gegner treffen. Ludwigsburg hat die letzten beiden Spiele gewonnen und ist besonders am defensiven Ende immer gefährlich. Es war heute ein enges, knappes und spektakuläres Spiel. Die Führung wogte hin und her. Wir haben aber gut und konzentriert gespielt und uns deshalb den Sieg verdient.“

John Patrick: „Wir haben heute zwei Gesichter gezeigt… Aber erst einmal Glückwunsch an Bandirma. Sie haben heute besser zusammengespielt – und waren in der Crunchtime das deutlich bessere Team. Wir haben zeitweise gut zusammengespielt und sind defensiv sehr gutgestanden. Gleichzeitig haben wir viel zu oft den Ball verloren und zu soft agiert. Diese Phasen haben uns das Spiel gekostet.“

MHP Riesen

Für Ludwigsburg spielten: Lamont Jones 22 Punkte, Kelan Martin 14/10 Rebounds, Clint Chapman 12, Donatas Sabeckis 9, Jordon Crawford 5, Owen Klassen 4/9, Quirin Emanga Noupoue 4, Ariel Hukporti 4, Adam Waleskowski 2, Christian von Fintel, Karim Jallow und Lukas Herzog.

Für Bandirma spielten: Alex Perez 18 Punkte, Ismail Em Ulusoy 15, Sehmus Hazer 13, Devin Oliver 12, Jordan Morgan 11/10 Rebounds, Ridvan Oncel 9, D.J. Shelton Jr 8, Ragip Atar 2 und Ercan Osmani.

MHP-Riesen am Mittwoch gegen Banvit Bandirma. Noch offene Rechnung mit den Türken

Für die MHP RIESEN Ludwigsburg steht am morgigen Mittwoch (Tip-Off 20:00 Uhr) der Rückrunden-Auftakt in der Basketball Champions League auf dem Programm. Zu Gast im 100. internationalen Pflichtspiel der Vereinshistorie ist Banvit BK. Mit den Türken haben die Schwaben noch eine offene Rechnung.

Zugegeben, die 99:100-Niederlage bei den Basketball Löwen Braunschweig war bitter und vermeidbar. Die MHP RIESEN waren in der Schlussphase der Partie einmal mehr auf der Siegerstraße und gerieten einmal mehr ins Schleudern. Entsprechend verpassten sie denkbar knapp den Sprung auf Tabellenplatz acht.

Dennoch lässt sich sagen: Aufgrund der kleinen Siegesserie vor der Länderspielpause sind die Ludwigsburger wieder „back on track“ und entsprechend mittendrin statt nur dabei. In easyCredit BBL und Basketball Champions League sind sie etwas im Hintertreffen, haben die Playoff-Qualifikation respektive das Weiterkommen aber selbst in der Hand. Weitere verspielte Gelegenheiten sollte es, unter anderem zur Schonung des Nervenkostüms aller Beteiligten, aber keine mehr geben. Erst recht nicht auf internationalem Parkett.

Dort beginnt für die Schwaben am morgigen Mittwoch die Rückrunde in der Basketball Champions League. In dieser haben sich die MHP RIESEN eine Aufholjagd zum Ziel gesetzt – der dritte Tabellenplatz ist schließlich nur zwei Siege entfernt und die Duelle gegen die Konkurrenz auf Augenhöhe finden, bis auf das Spiel beim polnischen Meister Anwil Włocławek, in der MHPArena statt. Bandirma, Le Mans, Ventspils und Nizhny Novgorod kommen allesamt noch in die Barockstadt und sollen (natürlich) bezwungen werden.  

Bandirma mit sportlichem Zickzackkurs

Im ersten der noch ausstehenden sieben Aufeinandertreffen kommt es nun zum Duell gegen die türkischen Westküsten-Städter aus Bandirma. Diese durchleben wie auch die Ludwigsburger eine unruhige Saison. Das Team von Headcoach Ahmet Gurgen steht auf internationalem Parkett zwar solide da (3 Siege, 4 Niederlagen), hat allerdings auch schon fünf seiner sieben Heimspiele bestritten. Da es zudem in der nationalen Basketbol Süper Lig überhaupt nicht läuft, die Türken sind Tabellenvorletzter, herrscht entsprechend Unruhe in Klub und Umfeld.

Im Vergleich zum Hinspiel springen dem geneigten Beobachter dabei drei Personalien ins Auge: Die beiden US-Amerikaner D.J. Shelton Jr und McKenzie Moore sind neu dabei, Stefan Birčević läuft dagegen seit dem vergangenen Wochenende im Trikot der Telekom Baskets Bonn auf.

Während es demnach einige neue Gesichter im Team der Gäste geben wird, ist den MHP RIESEN Center Jordan Morgan noch bestens bekannt. Der 27-jährige Big Man brillierte im ersten Aufeinandertreffen mit 27 Punkten und 8 Rebounds und dominierte Trevor Mbakwe und Bogdan Radosavljevic nach allen Regeln der Kunst. Nun soll er von Clint Chapman, der sein BCL-Debüt feiern wird, und Owen Klassen, der im ersten Aufeinandertreffen noch verletzt fehlte, im Zaum gehalten werden. Gleiches gilt für Point Guard Alex Pérez, der im Oktober mit 14 Zählern ebenfalls auf sich aufmerksam machen konnte. Auch der Mexikaner misst sich mit neuen Kontrahenten und wird nun nicht mehr von Thomas Wilder und Konstantin Klein, sondern von Lamont Jones und Donatas Sabeckis verteidigt. Kurzum: Das Personal beider Teams hat sich in den vergangenen acht Wochen deutlich verändert, was die Ausgangslage vor dem Duell etwas unberechenbar macht. Anders als im Hinspiel, die MHP RIESEN legten im ersten Viertel im Kara Ali Acar Spor Salonu die vielleicht besten zehn Minuten der bisherigen Spielzeit aufs Parkett, möchte Ludwigsburg am Mittwoch nicht unbedingt brillieren, sondern vor allem gewinnen.

Denn neben der sportlichen Wichtigkeit ist auch der Anlass im Duell gegen Bandirma ein besonderer: Es ist das 100. Pflichtspiel auf internationalem Parkett in der Klub-Historie der Ludwigsburger Basketballer. Wie in jeder Partie gibt es zwar auch gegen Banvit BK nur zwei Punkte zu holen, aufgrund der sportlichen Situation und des runden Jubiläums sollen diese aber unbedingt eingefahren werden.  

Hinter der (LED-)Bande

Am Mittwoch wird es nicht nur ein spannendes BCL-Spiel, sondern auch in der Halbzeit-Pause etwas besonders Sehenswertes geben: Das Zuffenhäuser Unified TEAM TREFFPUNKT 89ers wird, gemeinsam mit dem U16-Nachwuchs der Porsche Basketball-Akademie, in der Pause ein Einlagenspiel auf das Parkett der MHPArena legen. Die Aktion erfolgt im Rahmen der „Europäischen Basketballwoche 2018“, welche während der Länderspielpause stattgefunden hat und für Menschen mit und ohne geistige Behinderung zahlreiche Basketball-Aktionen zu bieten hatte. Das (erneute) Einlagenspiel in Ludwigsburg soll nun dem Projekt im Allgemeinen und den Athletinnen und Athleten im Speziellen die verdiente öffentlichkeitswirksame Bühne bieten – und eine noch breitere Basis für die großartigen Projekte bilden. Zudem soll die große Basketballfamilie sensibilisiert und motiviert werden, sich Menschen mit geistiger Behinderung (noch) weiter zu öffnen. Trainiert wird das Team, welches 2015 bei den Weltspielen in Los Angeles die Bronze-Medaille holte, durch Headcoach Tobias Haiber. Für Interessierte steht er, ebenso wie Koordinatorin Doris Kretzschmar, im Vor- und Nachgang der Partie für Fragen zur Verfügung.

MHP Riesen / red

Infos
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Banvit BK
Mittwoch, 12.12.2018, Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena Ludwigsburg, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Online-Ticket-Shop / Die Partie wird live bei livebasketball.tv sowie auf DAZN übertragen.

Basketball-Bundesliga: MHP Riesen werden nicht belohnt

Rund zwei Wochen nach seiner Ankunft in Ludwigsburg waren in der Braunschweiger Volkswagen Halle viele Blicke auf Clint Chapman gerichtet. Der Center-Neuzugang stand, wie erwartet, im 12er Kader von Headcoach John Patrick. Für den US-Amerikaner setzte Aaron Best als siebter Ausländer aus. Zum Beginn der Partie stand aber keiner der Ludwigsburger im Mittelpunkt: Braunschweig erwischte den deutlich besseren Start (11:6, 4. Spielminute) und kam mehrfach zu einfachen Fastbreak-Punkten. Patrick sah sich entsprechend zu ersten Auszeit der Partie gezwungen. Doch trotz der kleinen Neujustierung am Seitenrand konnten die Niedersachsen ihre Führung weiter ausbauen und zwischenzeitlich auf +14 stellen (24:10, 7.). In den verbleibenden drei Minuten des ersten Viertels kämpften sich die MHP RIESEN aber endgültig ins Spiel und verkürzten den Rückstand merklich (26:20, 10.).

Obwohl die Gäste nach der Viertelpause nicht nahtlos an das Gezeigte anknüpfen konnten, blieben sie in Schlagdistanz und zwangen nun die Braunschweiger zu zahlreichen Unkonzentriertheiten. Hierdurch konnten sie das entstandene Defizit weiter verkürzen und in der 16. Spielminute endgültig den Turnaround erzwingen. Adam Waleskowski sorgte mit seinen Punkten sieben und acht für den Führungswechsel (31:32). Diesen Vorsprung konnten die Ludwigsburger zwar nicht halten, dennoch entwickelte sich nun ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, welcher sich folgerichtig mit einem Unentschieden in die Kabine verabschiedete (42:42, 20.). Beim Ertönen der Halbzeit-Sirene war neben Waleskowski (15 Punkte) allen voran Scott Eatherton der auffälligste Akteur auf dem Parkett (11 Punkte, 9 Rebounds).

Lansdowne wird zum „Man of the Match“

Im Anschluss an die 15-minütige Halbzeitpause waren es dann erneut die Hausherren, die schneller zu ihrem Rhythmus fanden, mehrere Distanzwürfe einstreuten und deshalb etwas davonziehen konnten. Diesmal mussten die MHP RIESEN aber nicht vollends abreißen lassen – und spätestens nach zwei Treffern von Jordon Crawford (28. Spielminute) war die Partie nicht nur aufgrund der Spielanteile, sondern auch auf der Anzeigentafel wieder komplett ausgeglichen. Neben dem quirligen Point Guard setzte nun auch Kelan Martin verstärkt Akzente. Der US-amerikanische Rookie knüpfte in Braunschweig an seine zuletzt aufsteigende Form an und kam am Ende der Partie auf 27 Punkte und 9 Rebounds. Damit hatte er maßgeblichen Anteil an der Vier-Punkt-Führung, welche Ludwigsburg in der 30. Spielminute sein Eigen nennen konnte (62:66, 30.).

Obwohl die Braunschweiger zum Start des Schlussabschnitts alle Kräfte mobilisierten, konnten die MHP RIESEN ihren Vorsprung vorerst erfolgreich verteidigen. Denn während Eatherton und DeAndre Lansdowne weiter die Anführer im Löwenrudel gaben, trafen die Gäste auf der Gegenseite nun hochprozentig ihre Würfe und erspielten sich die bis dato höchste Führung (68:79, 34.). Doch die Basketball Löwen gaben sich noch nicht auf, bissen sich zurück ins Spiel und sorgten für eine spannende wie enge Schlussphase. Ludwigsburg, das nun mehrere Minuten ohne eigenen Korberfolg bleib, ließ sich auch von dieser Aufholjagd nicht aus der Ruhe bringen und profitierte maßgeblich von Braunschweigs Freiwurfschwäche. Doch obwohl sich das Team nun auf der Siegerstraße befand, kam es fahrlässig von der Fahrbahn ab: Zwei wilde Dreipunkt-Treffer von Lansdowne sorgten für den erneuten Ausgleich – und damit für die Verlängerung.

In dieser setzte Braunschweig von Beginn an die Akzente und zeigte nun seinerseits keinerlei Nerven. Die MHP RIESEN hielten vor allem mit Nationalspieler Karim Jallow, der erneut ein gutes Spiel machte, dagegen – konnten die Hausherren, die sich in einen Lauf gespielt hatten, aber nicht mehr entscheidend aus der Spur bringen. Daran änderte auch ein Distanztreffer von Martin nichts mehr, welcher kurz vor Ende der Spielzeit, mit der Zehenspitze auf der Linie stehend, nur noch auf einen Zähler verkürzen und die dritte Overtime-Niederlage der Saison nicht verhindern konnte.

Statements und Stats
John Patrick: „Ich möchte Braunschweig gratulieren, am Ende war es ein verdienter Sieg. Sie hatten am Anfang eine gute Intensität und waren gut vorbereitet und haben gleich ganz schnell geführt. Wir haben uns zurückgekämpft und dachten, dass wir das Spiel in der Hand hatten. Aber am Ende hat Lansdowne spektakulären Dreier getroffen und über das ganze Spiel hat Braunschweig den Ball gut kontrolliert und gut bewegt. Wir hatten zu viele hektische Aktionen, hatten mehr Turnover und weniger Rebounds als Braunschweig. Es tut weh zu verlieren, aber es ist ein verdienter Sieg für Braunschweig.“

Frank Menz: „Ich denke, das ist ein kurioses Ergebnis für zwei Mannschaften, die sich in der Regel über Defense. Wir können aber sehr stolz sein auf unsere heutige Leistung. Die Ludwigsburger waren vor dem Spiel nicht nur die beste Rebound-Mannschaft der Bundesliga, sondern sie waren die beste Offensiv-Rebound-Mannschaft. Das war unser Fokus und wir haben jetzt am Ende sechs Offensiv-Rebounds mehr und isngesamt acht Rebounds mehr geholt, das ist eine bärenstarke Leistung. Bei den Ballverlusten haben wir in der ersten Halbzeit nur vier gehabt, insgesamt neun, das ist für uns gegen eine sehr aggressive Verteidigung ein Top-Ergebnis. Man kann sehr zufrieden sein. Wir waren das erste Mal komplett und alle Spieler hatten einen Anteil am Sieg, was natürlich ganz wichtig für die Stimmung ist.“

MHP Riesen

Aufstellung Braunschweig :  DeAndre Lansdowne 32 Punkte, Scott Eatherton 22, Thomas Klepeisz 13, Brayon Blake 9, Christian Sengfelder 8, Joe Rahon 7, Lars Lagerpusch 6, Bazoumana Koné 2, Shaquille Hines 2, Dennis Nawrocki und Luis Figge.

Aufstellung Ludwigsburg: Kelan Martin 27 Punkte/9 Rebounds, Adam Waleskowski 21, Lamont Jones 16, Jordon Crawford 14/9 Assists, Karim Jallow 13, Clint Chapman 8/6 Rebounds, Donatas Sabeckis, Owen Klassen, Quirin Emanga Noupoue und Christian von Fintel.

Basketball: MHP RIESEN am Sonntag zu Gast in Braunschweig!

Die zweieinhalbwöchige Pflichtspiel-Pause hat Baden-Württembergs besten Basketballern gut getan: Die Profis der MHP RIESEN Ludwigsburg haben den Kopf freibekommen, kleinere Blessuren auskuriert, Neuzugang Clint Chapman integriert und neue Kraft für den Jahresendspurt getankt. Einzig Karim Jallow und Aaron Best hatten keine Ruhepause, da sie für ihre Nationalteams – Deutschland und Kanada – im Einsatz waren. Da beide Spieler glücklicherweise unverletzt und mit gestärktem Selbstvertrauen nach Schwaben zurückgekehrt sind, hat sich aus dem Abstellen der Akteure eine Win-Win-Win-Situation ergeben.

Mit diesen Positiv-Erlebnissen und der kleinen Siegesserie im Rücken reist das Team nun zum Tabellennachbarn nach Braunschweig. In der zweitgrößten Stadt Niedersachsens trifft die Mannschaft von Headcoach John Patrick am Sonntag (Tip-Off 15:00 Uhr) auf einen Gegner, der etwas unberechenbar daherkommt. Denn die Basketball Löwen, trainiert von Frank Menz, ließen auf ihren schwachen Auftakt ein Ausrufezeichen folgen und bezwangen vor einem Monat Brose Bamberg 92:66. Zudem feierten sie auch in Würzburg (71:78) und gegen Weißenfels (75:63) Erfolgserlebnisse. Vor der Länderspielpause riss diese Erfolgsserie jedoch: Braunschweig verlor sein Auswärtsspiel in Frankfurt und rangiert aktuell auf Tabellenplatz 14, hat aber nur einen Sieg Rückstand auf die MHP RIESEN Ludwigsburg (Platz 9).

Eatherton und Lansdowne die Anführer im Löwenrudel

Am Sonntag möchten entsprechend beide Klubs mit einem Sieg den Abstand zu den Playoff-Plätzen verringern. Duellieren werden sie sich dabei auf Augenhöhe. Denn während die Gäste immer besser in die Spur finden und unter dem Korb mit Chapman eine namenhafte wie qualitative Verstärkung an Land gezogen haben, sind auch die Qualitäten der Hausherren nicht zu verachten: Vor allem DeAndre Lansdowne und Scott Eatherton, die beide seit mehreren Jahren in Deutschland und seit anderthalb Jahren in Braunschweig spielen, sind dabei die Anführer im Löwenrudel. Center Eatherton gehört zu den besten Fünfern der easyCredit BBL und markiert pro Partie 17.4 Punkte und 9.9 Rebounds. Combo-Guard und Landsmann Lansdowne kommt ebenfalls auf exquisite Zahlen: 15.9 Zähler, 3.1 Rebounds und 3.0 Assists stehen durchschnittlich hinter seinem Namen auf dem Boxscore.

Im realtiv jungen Braunschweiger Team (23.8 Jahre) sind jedoch nicht nur die erfahrenen Akteure Leistungsträger – auch zahlreiche BBL-Rookies tragen in Menz´ Mannschaft Verantwortung: Christian Sengfelder, Shaquille Hines, Joe Rahon und Brayon Blake sorgen für die nötige Breite innerhalb der Rotation und ermöglichen so den anderen jungen Spielern die Chance zur Weiterentwicklung. Dejan Kovacevic (21 Jahre), Lars Lagerpusch (20), Luis Figge (21) und Ex-RIESE Bazoumana Koné (24) haben in der Beletage des deutschen Basketballs allesamt schon ihre ersten Schritte gemacht und befinden sich gerade auf dem Weg der Etablierung im Profi-Basketball.

Eine solche Entwicklung möchte langfristig auch Quirin Emanga Noupoue nehmen. Der 18-jährige Youngster in Diensten der MHP RIESEN Ludwigsburg machte vor der Länderspielpause im Auswärtsspiel bei Nizhny Novgorod seine bislang beste Partie im RIESEN-Trikot und legte in den vergangenen zwei Wochen im Trikot der Porsche Basketball-Akademie (U19-Bundesliga) und der BSG Basket Ludwigsburg (2. Regionalliga) beeindruckende Zahlen aufs Parkett. Auch deshalb wird er in den kommenden Spielen fix im schwäbischen Aufgebot auf nationaler und internationaler Ebene sein – und weitere Chancen bekommen.

Während Emanga Noupoue mit großem Einsatz um seine Einsatzzeit kämpft, ist ein anderer Spieler derweil fest als Leistungsträger eingeplant und wird am Sonntag zu seinem Debüt kommen: Clint Chapman, dessen Spielgenehmigung im Laufe der Woche in der Geschäftsstelle der MHP RIESEN eintrudelte, kommt in Braunschweig zu seinem ersten Einsatz im gelb-schwarzen Trikot – und möchte mit seinem neuen Team den fünften Sieg in Serie einfahren.

MHP Riesen

Infos
Basketball Löwen Braunschweig vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Sonntag, 09.12.2018, Tip-Off 15:00 Uhr
Volkswagen Halle Braunschweig, Europaplatz 1, 38100 Braunschweig
Online-Ticket-Shop / live auf TelekomSport

MHP Riesen: Spieltage 14-20 sind final terminiert

Die easyCredit Basketball Bundesliga hat zum Start der Länderspiel-Pause die Tip-Off-Zeiten der Spieltage 14 bis 20 final festgesetzt. Für die MHP RIESEN Ludwigsburg ergeben sich dabei keine Änderungen.  

Neben den Verlegungen des Heimspiels gegen den Mitteldeutschen BC (02.01.2019) und des Auswärtsspiels bei RASTA Vechta (19.01.2019), welche die MHP RIESEN bereits vor rund zwei Wochen verkündeten, sind keine terminlichen Veränderungen im schwäbischen Spiel-Kalender nötig – alle Partien können an ihrem ursprünglich anvisierten Termin stattfinden. Das Heimspiel gegen Weißenfels befindet sich dabei schon im Vorverkauf: bit.ly/RIESENTicketsvsWeißenfels.

Die Übersicht

  • 01.2019 (Tip-Off 20:30 Uhr) MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Mitteldeutscher BC
  • 01.2019 (Tip-Off 15:00 Uhr) Telekom Baskets Bonn vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
  • 01.2019 (Tip-Off 15:00 Uhr) MHP RIESEN Ludwigsburg vs. medi bayreuth
  • 01.2019 (Tip-Off 20:30 Uhr) RASTA Vechta vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
  • 01.2019 (Tip-Off 19:00 Uhr) s.Oliver Würzburg vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
  • 02.2019 (Tip-Off 20:30 Uhr) MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Telekom Baskets Bonn
  • 02.2019 (Tip-Off 15:00 Uhr) FRAPORT SKYLINERS vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

MHP Riesen Ludwigsburg

 

 

Basketball-Champions-League: MHP Riesen Ludwigsburg erkämpfen sich wichtigen Sieg

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben zum Abschluss der BCL-Vorrunde in Russland einen Überraschungssieg gelandet. Die Schwaben feierten, trotz eines extrem kleinen Kaders, einen 76:74-Sieg bei BC Nizhny Novgorod und holten damit den vierten Sieg in Serie.    

Im eisigen und verschneiten Russland brauchten die MHP RIESEN Ludwigsburg einige Minuten, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Die Hausherren hatten derweil keine Startschwierigkeiten, waren von Beginn an voll da und stellten früh auf 11:7 (5. Spielminute). Nach einer Auszeit von Headcoach John Patrick waren die Gäste dann aber auf der Höhe des Geschehens und sorgten zuerst für den Ausgleich und wenige Augenblicke später für den Führungswechsel. Zum Ende des ersten Spielabschnitts konnte man den Ludwigsburger nicht anmerken, dass sie personell nicht gerade auf Rosen gebettet waren (19:25, 10.).

Zum Start der zweiten zehn Minuten wackelte die schwäbische Führung dann aber zunehmend: Die Russen drehten weiter auf und gestalteten das Spielgeschehen nun ausgeglichen. Erst in der 15. Spielminute konnten sich die MHP RIESEN das Heft des Handelns kurzzeitig zurückholen: Zuerst blockte Owen Klassen Dmitrii Uzinskii spektakulär gegen das Brett, in der Offensive verwertete Power Forward Kelan Martin wenige Sekunden später erfolgreich aus der 6,75-Meter-Distanz. Der kleine Lauf ebbte jedoch schnell wieder ab. In den folgenden Situationen kam Ludwigsburg nur noch selten zum Korberfolg und hielt den Vorsprung nicht allzu lange. Beim Gang in die Kabinen war die Partie dennoch ausgeglichen (39:39, 20.), denn trotz einer schwachen Rebound- und einer ausbaufähigen Wurf-Quote konnte Ludwigsburg Nizhny Novgorod zu 9 Turnovern zwingen.

Emanga Noupoue mit bärenstarker Verteidigung

Im Anschluss an den Seitenwechsel ließen die Ludwigsburger dann die Konstanz im eigenen Spiel vermissen und mussten folgerichtig mit ansehen, wie die Russen mit einem 9:0-Lauf die Partie abermals auf den Kopf drehten. Doch angeführt von Jordon Crawford fanden die Schwaben wieder zu ihrem Rhythmus und schnupperten zum Viertel-Ende weiterhin an der faustdicken Überraschung (55:58, 30.).

Zum Start des vierten Viertels brillierte dann aber nicht mehr Crawford, sondern Landsmann Darrin Govens. Der US-amerikanische Guard in Diensten der Hausherren versenkte zwei konsekutive Dreipunkt-Würfe und zwang Patrick zur Ansprache am Seitenrand. Im Anschluss an das Timeout klappte am offensiven Ende des Parketts zwar weiterhin äußerst wenig, zumindest in der Defensive standen die Ludwigsburger aber wieder besser – und kamen deshalb zu den dringend benötigten Stops. Da neben Owen Klassen nun auch Karim Jallow verstärkt unter dem Brett in Erscheinung trat, erarbeiteten sich die MHP RIESEN mehrfach eine kleine Führung. Auf Basis dieser konnten sie sich den Turnaround-Versuchen der Hausherren erfolgreich erwehren und bogen verdientermaßen auf die Siegerstraße ein. In dieser Phase der Partie zeigte vor allem Quirin Emange Noupoue keine Nerven. Der 18-jährige Youngster füllte die verletzungsbedingt entstandene Lücke mustergültig, verteidigte stark und hatte entscheidenden Anteil am 76:74-Erfolg, welcher aufgrund zahlreicher Widrigkeiten (siehe „Statements und Stats, siehe Vorbericht) so keinesfalls erwartet werden konnte.

Abermals einziger Wehrmutstropfen war die Verletzung von Adam Waleskowski. Der 36-Jährige bekam beim Rebound-Versuch den Ellenbogen von Owen Klassen ins Gesicht – und musste in der Schlussphase der Partie stark blutend das Parkett verlassen.

Statements und Stats

John Patrick: „Was ein harter Kampf! Wir hatten bereits auf der Anreise zahlreiche Probleme. Haben beim Umsteigen in Moskau einige Taschen verloren und zahlreiche Verletzung im Team. Ich bin stolz auf die Jungs! Wir haben heute gegen eine gute Mannschaft gespielt, welche sehr gut vorbereitet war. Am Ende haben wir das Glück aber auf unserer Seite: Novgorod trifft einige Würfe nicht, wir bewahren unser Selbstbewusstsein, stehen zusammen – und gewinnen das Spiel.“

Zoran Lukic: „Glückwunsch an Ludwigsburg. Sie haben sich heute gut präsentiert, uns gleichzeitig mit ihrer Leistung aber nicht überrascht. Am Ende haben wir zu viele Fehler gemacht, entscheidende Freiwürfe liegen gelassen und die Rebound-Kontrolle abgegeben. Ludwigsburg hat die Ruhe behalten und im vierten Viertel nur einen Freiwurf verworfen – der Schlüssel zum Sieg.“

Für Nizhny Novgorod spielten: Kendrick Perry 16 Punkte, Christopher Czerapowicz 13, Ivan Strebkov 10/8 Rebounds, Darrin Govens 9, Roderick Odom 8, Dmitrii Uzinskii 8, Vladimir Dragicevic 7, Sergey Toropov 2, Ilya Popov 1, Evgenii Barburin und Georgy Zhbanov.

Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 19 Punkte/8 Assists, Owen Klassen 15, Kelan Martin 11, Donatas Sabeckis 11, Adam Waleskowski 10/7 Rebounds, Karim Jallow 8/8, Quirin Emanga Noupoue 2, Christian von Fintel und Aaron Best.

Lukas Robert

Basketball-Champions-League: MHP Riesen sind auswärts in Russland gefordert

Der sprichwörtliche Bock ist umgestoßen, der Turnaround geschafft und die Talsohle endgültig durchschritten: Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben spätestens durch den 62:52-Heimsieg gegen die BG Göttingen ihre Krise beendet und damit den bisherigen Saisonverlauf, zumindestens etwas, auf den Kopf gestellt. In der easyCredit Basketball Bundesliga rangieren die Schwaben mit einer ausgeglichenen Bilanz innerhalb der Playoff-Ränge und in der Basketball Champions League ist das Weiterkommen – bei noch acht ausstehenden Partien – noch lange nicht ausgeschlossen. Dennoch dürfen sich die Ludwigsburger wenige bis keine Ausrutscher mehr leisten. Ein Auswärtserfolg zum Ende der Hinrunde bei BK Nizhny Novgorod wäre entsprechend Gold wert. Schließlich rangieren die Russen mit einer Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen auf dem begehrten vierten Tabellenplatz. Dieser würde zum Weiterkommen berechtigen. Die Plätze sechs und sieben würden zumindest im tieferklassigen FIBA Europe Cup ein Weiterspielen ermöglichen.

So oder so müssen die MHP RIESEN auf den 81:80-Erfolg gegen den Tabellenführer aus Murcia weitere Siege folgen lassen, um diesen Gedanken wahrwerden zulassen. Das Auswärtsspiel in der fünftgrößten Stadt Russlands stellt Headcoach John Patrick dabei aber vor gleich mehrere Probleme: Denn neben der langen und hürdenreichen Reise fehlen dem US-Amerikaner zahlreiche Spieler: Malcolm Hill (Kreuzbandriss) und Konstantin Klein (Innenbandriss) müssen aufgrund ihrer Verletzungen passen, Lamont Jones aufgrund bürokratischer Probleme und David McCray aufgrund eines grippalen Infekts. Da in der Basketball Champions League allerdings vier „Homegrown“-Player auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen, reist Youngster Lukas Herzog am morgigen Mittwoch spontan gen Nord-Osten und komplettiert damit das Quartett mit Karim Jallow, Christian von Fintel und Quirin Emanga Noupoue. Adam Waleskowski wird als fünfter Deutscher ebenfalls zum Einsatz kommen, zählt allerdings nicht als Homegrown-Player.

Aufgrund der personellen Problematik der MHP RIESEN und des Heimvorteils gehen die Russen selbstverständlich als Favorit in die Partie mit den Ludwigsburgern – und setzen ihre größten Hoffnungen in den US-Amerikaner Kendrick Perry. Der 25-jährige Point Guard ist mit 15.3 Punkten pro Partie einer der korbgefährlichsten Spieler des Wettbewerbs und lieferte sich unter anderem am ersten Spieltag gegen Avellino ein äußerst sehenswertes Duell mit Norris Cole, welches der zweifache NBA-Profi er ist in der doppelten Overtime für die Italiener entschied (93:100).

Nizhny Novgorod zeigte jedoch nicht nur in dieser Partie, weshalb man in der Qualifikation unter anderem Aris Saloniki ausgeschaltete hatte: „NN“, wie die von Zoran Lukic trainierten Russen umgangssprachlich genannt werden, bezwang zuletzt auch Le Mans und Ventspils und befindt sich im Kampf um die Postseason-Platzierungen nicht nur in guter Verfassung, sondern auch in der Pole-Position.

Ludwigsburg ist derweil auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen, möchte aber, auch trotz der schwierigen Situation, morgen als Außenseiter im „Sportpalast der Gewerkschaften“ für eine Überraschung sorgen.

Infos zum Spiel:
BK Nizhny Novgorod vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Mittwoch, 21.11.2018, Tip-Off 17:00 Uhr
KRK Nagorny, Prospekt Gagarina, 29, Nizhnij Novgorod, Nizhegorodskaya oblast’, Russland

Lukas Robert

BBL: MHP RIESEN Ludwigsburg setzen Siegeszug fort

Die MHP RIESEN brauchten gegen gut aufgelegte Niedersachsen einige Momente, um in die Partie zu kommen. Sie standen defensiv zwar von Beginn an gut, verwerteten ihre Fastbreak-Angriffe aber viel zu selten. Da die Ludwigsburger aber fehleranfällig agierten, entwickelte sich eine punkte- und ereignisarme Partie. Erst im Anschluss an eine Auszeit von Headcoach John Patrick löste sich der Knoten im Offensiv-Spiel. Leider jedoch auf beiden Seiten, sodass die Gäste auf Augenhöhe agieren konnten. Zum Ende des ersten Spielabschnitts lag dann aber dennoch die „richtige“ Mannschaft in Führung (15:14, 10. Spielminute).

Doch auch im zweiten Viertel tat sich Ludwigsburg schwer: Die MHP RIESEN kamen nicht wirklich auf Betriebstemperatur, profitierten aber davon, dass sie in der Defensive solide standen – und Göttingen das Spiel ebenfalls nicht an sich reißen konnte. Obwohl der Einsatz stimmte, mangelte es entsprechend am Ertrag. Ludwigsburg versuchte viel und konnte seine Führung zumindest stabilisieren. Grundlage hierfür war eine gute Leistung am defensiven Ende des Parketts. Zur Halbzeit führten die Barockstädter aber weiterhin – und diesmal sogar relativ komfortabel (33:24, 20.).

Jones macht den Deckel drauf

Aus der Kabine kommend waren dann beide Teams auf Wiedergutmachung des in Halbzeit eins gezeigten aus. Während bei den Hausherren nun mehr gelang, zündete bei den Gästen vor allem Michael Stockton: Der Ex-RIESE übernahm (noch) mehr Verantwortung und schulterte seine Farben. Doch auch mit dem US-Amerikaner in vorderster Front blieben die Niedersachsen im Hintertreffen – und mussten mitansehen, wie die MHP RIESEN auf nahezu alle Herausforderungen eine Antwort fanden und das Spiel weiterhin „von vorne“ gestalten konnten (44:37, 27.). Dabei blieb es auch, denn während auf beiden Seiten die Gangart ruppiger wurde, blieb Ludwigsburg das bessere von zwei schwachen Teams (48:42, 30.).

Auch im Schlussabschnitt veränderte sich das Bild der ersten dreißig Minuten nicht: Ludwigsburg bekleckerte sich nicht mit Ruhm, lag aber weiterhin in Front. Göttingen arbeitete derweil hart, agierte aber ohne das nötige Quäntchen Glück, um das Spiel herumzudrehen. Die Niedersachsen trafen nur 27 Prozent ihrer Würfe, die MHP RIESEN verwandelten zwar ebenfalls nur 32 Prozent, waren aber spätestens nach einem Distanztreffer von Lamont Jones auf der Siegerstraße (59:50, 38.). Diesen ließen sie sich dann auch in den Schlusssekunden der Partie nicht mehr nehmen und feierten einen verdienten 62:52-Arbeitssieg und damit den dritten Erfolg in Serie.

Nicht nach Feiern zumute war derweil Konstantin Klein: Ludwigsburgs Nummer #7 verletzte sich bereits im ersten Spielabschnitt am Knie – und wird den Schwaben aller Voraussicht nach ein Zeit lang fehlen.

Statements und Stats

Johan Roijakkers: „Alles was ich zu sagen habe ist: Danke an Lamont Jones zur Verletzung von Michael Stockton. In einer Situation, in der er keine Chance auf das Charge hat, tritt er auf das Knie von Stockton und verletzt ihn. Danke.“

John Patrick: „Ich bin stolz, dass wir heute den Sieg eingefahren haben – trotz miserablen Wurfquoten. Göttingen hatte viele offene Dreier, auch wir hatten viele offene Würfe. Unsere Shooter, Kelan Martin und Aaron Best, haben heute nichts getroffen. Andere Leute wie Jordon Crawford und Malcolm Jones haben dagegen haben ihre Würfe getroffen und wichtige Punkte gemacht. Unsere Defense war nicht schlecht. Owen Klassen ist heute mit Knieproblemen ins Spiel gegangen. Er hat auf die Zähne gebissen und ein Double-Double gemacht. Auch auf ihn bin ich stolz. Mit vier Siegen und vier Niederlagen sind wir jetzt im Soll, auch wenn wir in den letzten zwei Monaten eine schwere Zeit hatten.“

Aufstellung Ludwigsburg: Lamont Jones 21 Punkte, Jordon Crawford 14, Owen Klassen 11/14 Rebounds, Adam Waleskowski 9, Aaron Best 3, Kelan Martin 2, Karim Jallow 2, Christian von Fintel und Konstantin Klein.

Aufstellung Göttingen: Michael Stockton 13 Punkte, Pendarvis Wiliams 10, Dominic Lockhart 9, Mihaljo Andric 7, Derek Willis 5, Darius Carter 3, Mathis Mönninghoff 3, Darius Carter 3, Stephan Haukohl 2, Dennis Kramer und Joanic Grüttner Bacoul.

Lukas Robert

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