Gesamtmetall-Präsident rechnet mit bis zu 300.000 Stellenverlusten in der Metall- und Elektroindustrie

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall rechnet in den nächsten Jahren mit einem massiven Stellenabbau.

“Ich erwarte, dass wir in der Metall- und Elektroindustrie in den nächsten fünf Jahren 250.000 bis 300.000 Arbeitsplätze verlieren könnten”, sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Da in den nächsten Jahren die geburtenstärksten Jahrgänge in Rente gehen, könnte der Jobabbau jedoch “möglichst sozialverträglich” gestaltet werden.

Da gleichzeitig ein Arbeitnehmermangel bestehe, müsse trotz abgebauter Arbeitsplätze mehr gearbeitet werden, sagte Wolf. “Das Arbeitszeitgesetz gibt maximal 48 Stunden pro Woche vor. Das würde ich natürlich nicht ändern, und es bringt auch nichts, eine starre Zahl durch eine andere starre Zahl zu ersetzen”, so Wolf. Vielmehr sei mehr Spielraum für Arbeitnehmer und Arbeitgeber entscheidend. “Dafür muss das Arbeitszeitgesetz flexibler werden.”

Insbesondere die Generation zwischen Anfang 20 und Mitte 30 sei im Wohlstand aufgewachsen, sagte Wolf. “Auch denen müssen wir vermitteln, dass jetzt die Zeit gekommen ist, als Gesellschaft insgesamt mehr zu arbeiten.”

red

Müdigkeit am Steuer: So vermeiden Autofahrer den gefährlichen Sekundenschlaf

Über 1.900 Verkehrsunfälle ereigneten sich in Deutschland im Jahr 2023 mit Personenschaden, die auf Müdigkeit zurückzuführen waren. Wie Warnsignale zu erkennen sind, die auf einen bevorstehenden Sekundenschlaf hinweisen, erklärt Peter Schnitzler, Kfz.-Experte bei Ergo.

Beim Sekundenschlaf – auch Mikroschlaf genannt – handelt es sich um eine Müdigkeitsattacke, die ein ungewolltes Einschlafen zur Folge hat. “Ein Sekundenschlaf dauert bei Autofahrern etwa 0,2 bis 5 Sekunden, kann aber fatale Folgen haben”, warnt Peter Schnitzler. Die Attacken treten meist nachts sowie frühmorgens auf, da bei vielen Autofahrern dann die innere Uhr noch auf Schlafen eingestellt ist.

“Auch wenn sie sehr lange am Steuer sitzen oder nach einem langen Arbeitstag nach Hause fahren, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Augen zufallen”, so Schnitzler. “Darüber hinaus können eine monotone Streckenführung, etwa auf Autobahnen, Hitze und Sauerstoffmangel, aber auch Erkrankungen wie Narkolepsie Sekundenschlaf fördern.”

Sekundenschlaf kündigt sich häufig in Form von Müdigkeitserscheinungen wie übermäßigem Gähnen, brennenden Augen oder Konzentrationsschwierigkeiten an. “Auch ein Frösteln, die Unfähigkeit, die Augen offen zu halten, und eine Verschlechterung der Stimmung sind erste Anzeichen für Müdigkeit”, so Peter Schnitzler. “Diese Warnsignale sollten Autofahrer unbedingt ernst nehmen, da bereits jetzt die Aufmerksamkeit beträchtlich sinkt und die Unfallgefahr steigt.” Spätestens wenn ein Tunnelblick, unbewusste Tempoänderungen oder Probleme, die Spur zu halten, hinzukommen, ist eine Pause zwingend nötig.

Ausreichend zu schlafen, um erst gar keine Übermüdung aufkommen zu lassen, ist der beste Weg, Sekundenschlaf vorzubeugen. Besonders längere Strecken sollten Autofahrer nur ausgeruht und fit antreten. “Bei den ersten Müdigkeitserscheinungen ist es empfehlenswert, die Fahrt für mindestens 20 Minuten zu unterbrechen und an der frischen Luft spazieren zu gehen oder einen Powernap einzulegen”, rät Schnitzler. “Angebliche Wachmacher wie Kaffee, Energy Drinks oder laute Musik sind hingegen ungeeignet, da sie nur kurzfristig wirken und die Müdigkeit lediglich aufschieben.”

Die Autohersteller versuchen, mit technologischen Neuerungen dazu beizutragen, das Unfallrisiko zu reduzieren. Viele Modelle verfügen mittlerweile über Fahrerassistenzsysteme (ADAS). Diese sind für Neufahrzeuge seit Juli 2024 Pflicht. Auch Spurhalte- und Notbremsassistenten erhöhen die Sicherheit. Während der Fahrt zu schlafen, ist trotz der ersten selbstfahrenden Autos noch Zukunftsmusik.

mid/jub

Nichteheliche Geburten: Wo in Baden-Württemberg der Anteil besonders hoch ist und wie der Landkreis Ludwigsburg abschneidet

Ludwigsburg – Am Spielplatz in Ludwigsburg herrscht an einem sonnigen Nachmittag reges Treiben. Kinder lachen und toben, während ihre Eltern am Rand der Bänke sitzen, teils allein, teils zu zweit. Viele Mütter und Väter wirken entspannt – ihre Lebensmodelle sind so vielfältig wie die Gespräche, die sie führen. „Familie“ – das ist heute nicht mehr nur auf die klassische Ehe beschränkt. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Zahlen wider, die kürzlich vom Statistischen Landesamt veröffentlicht wurden: Im Jahr 2023 war fast jedes fünfte Kind im Landkreis Ludwigsburg nichtehelich geboren. Diese Entwicklung zeigt sich auch landesweit – und hat historische Dimensionen.

Der landesweite Trend: In Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr 98.419 Kinder lebend geboren, von denen 24,4 % nichtehelich waren. Das ist nahezu dreimal so viel wie noch 1990, als der Anteil nichtehelicher Geburten bei lediglich 8,7 % lag. Obwohl dieser Anteil seit 2017 leicht gesunken ist, bleibt der langfristige Trend bestehen: Immer mehr Kinder werden außerhalb einer Ehe geboren. Zum Vergleich: In anderen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteil nichtehelicher Geburten bei fast 60 %, während Baden-Württemberg weiterhin den niedrigsten Wert aufweist.

Die Situation im Landkreis Ludwigsburg: Im Landkreis Ludwigsburg wurden im Jahr 2023 insgesamt 5.125 Kinder geboren, davon waren 1.063, also 20,7 %, unehelich. Damit liegt der Anteil nichtehelicher Geburten zwar unter dem Landesdurchschnitt, doch auch hier lässt sich der Trend hin zu neuen Lebensformen beobachten. Diese Veränderung ist nicht isoliert, sondern Teil eines landesweiten Phänomens: Während städtische Gebiete wie Freiburg im Breisgau mit einem Anteil von 36,7 % den höchsten Wert in Baden-Württemberg aufweisen, sind die Anteile in ländlicheren Regionen wie dem benachbarten Landkreis Böblingen mit rund 17,2 % am geringsten.

Ursachen und Hintergründe: Der Anstieg nichtehelicher Geburten in den letzten Jahrzehnten kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden. Eine zentrale Ursache ist die zunehmende Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen. Während 1980 noch 75 % der 30- bis 35-Jährigen verheiratet waren, sind es heute nur noch 39 %. Diese wirtschaftliche Unabhängigkeit hat dazu geführt, dass Frauen häufiger alternative Lebensformen wählen, ohne sich auf die Institution der Ehe festlegen zu müssen.

Die Angleichung zwischen Stadt und Land: Besonders interessant ist die Angleichung der „Nichtehelichenquote“ zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Wo früher ein deutliches Stadt-Land-Gefälle zu beobachten war, haben sich die Werte heute angenähert. Dies ist teilweise auf die gestiegene Mobilität der Bevölkerung und den Zuzug von Städtern in ländlichere Gegenden zurückzuführen. Auch der Landkreis Ludwigsburg zeigt mit seinem Anteil nichtehelicher Geburten, dass sich die Lebensstile von Stadt und Land immer weiter angleichen.

red

Trotz Ängsten vor Krieg und Klimawandel: Mehrheit der Jugendlichen blickt optimistisch in die Zukunft

Obwohl sich Jugendliche in Deutschland etwa um einen möglichen Krieg oder eine denkbare Wirtschaftskrise Sorgen machen, blicken sie überwiegend optimistisch in die Zukunft. Das geht aus der diesjährigen Shell-Jugenstudie hervor, für die 2.509 junge Menschen der Jahrgänge 1998 bis 2012 befragt wurden. “Mehr Jugendliche als noch vor fünf Jahren blicken optimistisch in die Zukunft der Gesellschaft und das ist keine Realitätsverweigerung”, sagte Studienleiter Mathias Albert von der Universität Bielefeld bei der Vorstellung der Studie am Dienstag.

Die große Mehrheit der Jugendlichen steht positiv zu Staat und Gesellschaft und sieht für sich große Zukunftschancen. 75 Prozent sind mit der Demokratie eher oder sogar sehr zufrieden. Während die Demokratiezufriedenheit bei Jugendlichen im Westen mit 77 Prozent stabil ist, geht sie bei den Jugendlichen im Osten derzeit etwas zurück auf aktuell 60 Prozent. Vor allem das Vertrauen in die zentralen Institutionen der Bundesrepublik – vom Bundesverfassungsgericht über Bundeswehr bis zur Polizei und Europäischen Union – ist intakt und in den letzten 20 Jahren sogar kontinuierlich gewachsen.

Das für den deutschen Sozialstaat zentrale Leistungs- und Gerechtigkeitsversprechen sowie das Vertrauen in den Fortschritt sind aus Sicht der Jugendlichen weitestgehend intakt, obwohl Soziale Herkunft nach wie vor über Bildungsgänge entscheidet: Nur 27 Prozent der Jugendlichen, deren Eltern (höchstens) einen einfachen Schulabschluss haben, erreichen oder streben das Abitur an. Hat mindestens ein Elternteil Abitur, sind es 80 Prozent.

Etwa drei Viertel der Jugendlichen sind dennoch der Ansicht, dass Deutschland ihnen alle Möglichkeiten bietet, ihre Lebensziele zu verwirklichen. Trotz hoher Zuversicht, einen Arbeitsplatz zu finden, dominiert das Bedürfnis nach Sicherheit: Für 91 Prozent der Jugendlichen ist ein sicherer Arbeitsplatz (sehr) wichtig.

Zugleich machen sich die Jugendlichen viele Sorgen. “Sie machen sich Sorgen um die weltpolitische Lage, sie machen sich Sorgen um die wirtschaftliche Lage, sie machen sich Sorgen um den Klimawandel, um Ausländerfeindlichkeit”, erläuterte Studienleiter Mathias Albert. Dabei sei das Vertrauen in die Problemlösungen, die ihn von der Politik bereitgestellt werden, “nicht sonderlich hoch”.

Viele Jugendliche seien “wie auch ein großer Teil des Restes der Gesellschaft empfänglich für Populismus, viele Rücken weiter an die politischen Ränder, die Jungs deutlich mehr nach rechts als die Mädchen das tun”, sagte Albert. “Wir sehen eine verfestigung von segmenten an den politischen Rändern inklusive dem rechten Rand.” Man sehe jedoch keinen breiten Polarisierungsdruck.

“Bei all diesen Entwicklungen ist ganz wichtig: Das Vertrauen in staatliche Institutionen, das Vertrauen ins politische System, die Zustimmung zur Demokratie, die bleibt extrem hoch bei den Jugendlichen”, erläuterte der Studienleiter.

Es sei eine breite Politisierung zu beobachten. “In der Gesamtheit, wenn ich alle zusammenzähle, kommt eine politische Positionierung der Jugendlichen leicht links von der Mitte heraus, und da hat sich auch nichts geändert”, so Albert. “Wir sehen deutliche Verschiebungen. Aber dass der Durchschnitt gleich bleibt, hängt damit zusammen, dass die Bewegung nach rechts oder eher rechts primär bei den männlichen Jugendlichen kompensiert wird dadurch dass ich mehr weibliche Jugendliche etwas mehr nach links bewegen.”

25 Prozent der männlichen Jugendlichen bezeichneten sich heute als eher rechts oder rechts. “Das sind deutlich mehr als die 16 Prozent noch vor fünf Jahren, aber es sind nicht mehr als diejenigen, die das vor zehn oder 15 Jahren gesagt haben.” 51 Prozent der Mädchen ordnen sich heute als links oder eher links ein, nach 44 Prozent vor fünf Jahren.

Die Einstellungen zum Thema Migration haben sich kaum verändert. “38 Prozent der Jugendlichen finden, das genauso viele Zuwanderer in Deutschland aufgenommen werden sollten, wie bisher”, sagte Albert. “7 Prozent sagen, es sollten mehr sein, und 49 Prozent sagen, es sollten weniger sein.” Weiterhin mache 34 Prozent der Jugendlichen die Zuwanderung nach Deutschland Angst. “Deutlich gestiegen, aber auf deutlich höherem Niveau, ist die Angst vor Ausländerfeindlichkeit. Sie ist gestiegen von 52 auf 58 Prozent”, sagte der Studienleiter. “Mithin sagen Jugendliche durchaus, dass sie Migration als ein grosses gesellschaftliches Problem anerkennen, aber noch viel mehr als Migration macht den Jugendlichen der Umgang mit dem Thema und alles, was damit zusammenhängt, Angst.”

Jugendliche in Deutschland sind der Studie zufolge weiterhin ganz überwiegend tolerant gegenüber anderen Lebensformen und sozialen Gruppen. Die abgefragte Toleranz gegenüber verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen bzw. Minderheiten zeigt Toleranzquoten von 80 bis 95 Prozent. Ablehnungswerte liegen unter 20 Prozent; etwa gegenüber syrischen (18 Prozent), türkischen (14 Prozent) oder homosexuellen (14 Prozent) Nachbarn.

Die grösste Angst der Jugendlichen ist die Angst vor allem Krieg in Europa. “Die Jugendlichen können die Weltpolitik, die so nah an ihn an sie herangerückt ist, nicht ignorieren. Eine übergrosse Mehrheit von jeweils von von zwei Dritteln spricht sie für eine starke Nato aus. Eine übergrosse Mehrheit von zwei Dritteln verurteilt den russischen Angriffskrieg”, so Albert. “Weniger deutlich, aber immer noch eine Mehrheit der Jugendlichen ist der Meinung, dass Deutschland die Ukraine auch militärisch unterstützen sollte. Hier ist etwa ein die Hälfte der Jugendlichen dafür, ein Viertel ist dagegen.”

Knapp ein Drittel der Jugendlichen findet es der Studie zufolge gut, dass sich Deutschland im Israel/Gaza-Konflikt eindeutig an die Seite Israels gestellt hat, genauso viele lehnen dies ab. Rund ein Viertel ist unentschieden.

Die Themen Klimawandel und Umweltverschmutzung machen weiterhin einer Mehrheit von zwei Dritteln der Jugendlichen Angst – weniger als bei der letzten Jugendstudie 2019. Insgesamt fühlen sich Jugendliche aus den neuen Bundesländern auch 35 Jahre nach dem Mauerfall nach wie vor verwundbarer und schlechter gestellt als die Gleichaltrigen im Westen.

Jeweils sehr deutlich über 90 Prozent der Mädchen und Jungen nennen als wichtigste Lebensziele “Gute Freunde haben, die einen anerkennen und akzeptieren”, “Einen Partner haben, dem man vertrauen kann” oder “Ein gutes Familienleben führen”. Daran hat sich in den letzten 30 Jahren nichts geändert.

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) verwies darauf, dass es gegenüber der Studie von vor fünf Jahren einen stärkeren Wunsch nach mehr Partnerschaftlichkeit gibt. “Junge Männer wollen zunehmend als künftige Väter in Teilzeit arbeiten”, erklärte sie. “30-Stunden-Woche eines Vaters statt Vollzeittätigkeit, dazu gibt es inzwischen doch breite Unterstützung.” Über 40 Prozent der potenziellen Vätern wünschten sich dieses Modell, so die Grünen-Politikerin. “Wir wissen, die Realität ist noch eine andere, und deswegen ist da glaube ich Politik gut beraten, diesem Wunsch mehr Möglichkeiten zu bieten.”

Paus warb daher für die Einführung der sogenannten “Familienstartzeit”, einer zehntägigem Freistellung nach der Geburt für den Partner oder die Partnerin. Die EU hat bereits ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet, weil eine entsprechende EU-Richtlinie von der Bundersregierung nicht rechtzeitig umgesetzt wurde.

red

Ausländische Pflegekräfte halten den Pflegesektor in Deutschland am Laufen

Seit 2022 wird das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen, die Zahl deutscher Pflegekräfte ist hingegen rückläufig. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Die Gesamtbeschäftigung in den Pflegeberufen ist demnach im Zeitraum von 2013 bis 2023 um 26 Prozent gestiegen. Knapp 1,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte waren im Juni 2023 in der Pflege tätig.

Jede sechste Pflegekraft kam aus dem Ausland, so die Studie. Ausländische Pflegekräfte federn den demografisch bedingten Rückgang der deutschen Beschäftigten damit maßgeblich ab. Zugleich tragen sie dazu bei, dass der Arbeitskräftemangel in der Pflege nicht noch größer ausfällt und der Pflegebetrieb so aufrechterhalten wird.

“Unter den Pflegekräften mit deutscher Staatsangehörigkeit befinden sich mittlerweile deutlich mehr ältere als jüngere Beschäftige. Viele von ihnen erreichen in den nächsten Jahren das Rentenalter”, erläuterte IAB-Forscher Holger Seibert.

Ausländische Beschäftigte erzielten in Pflegeberufen zwischen 2013 und 2023 ein stark überproportionales Beschäftigungswachstum: In der Altenpflege um 273 Prozent, das entspricht einer Zunahme von fast 87.000 ausländischen Personen. Auch in der Krankenpflege war eine Zunahme von 109.000 ausländischen Beschäftigten zu beobachten – damit steigerte sich ihr Beschäftigungsstand um 256 Prozent, wie aus den Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. In der Krankenpflege erhöhte sich demnach der Anteil ausländischer an allen Pflegekräften innerhalb von zehn Jahren von 4,9 auf 14,5 Prozent. In den Altenpflegeberufen lag der Anteil 2023 mit 18,9 Prozent 12 Prozentpunkte höher als noch 2013.

2023 waren mehr ausländische Pflegekräfte aus Nicht-EU-Ländern als aus der EU in Deutschland tätig, so die Studie. Innerhalb der EU kommen Pflegekräfte vor allem aus Polen, Kroatien und Rumänien. Staatsangehörige aus der Türkei und Serbien bilden hingegen eine große Gruppe unter den Pflegekräften aus Drittstaaten. Aus Ländern mit Anwerbevereinbarungen kommen besonders viele Pflegekräfte aus Bosnien-Herzegowina, den Philippinen, Indien, Tunesien und Vietnam.

Viele Länder Europas haben mit Blick auf die demografische Entwicklung einen ähnlich hohen Pflegekräftebedarf wie Deutschland. Die deutschen Pflegeeinrichtungen stehen bereits heute und werden daher auch in Zukunft in einer verstärkten internationalen Konkurrenz um ausländische Pflegekräfte stehen, schlussfolgert die Studie.

“Neben erleichterten Zuwanderungsregeln für Arbeitskräfte, wird es auch um eine zügigere berufliche Anerkennung und höhere Wertschätzung der mitgebrachten Qualifikationen und Kompetenzen der Pflegekräfte aus dem Ausland gehen”, so IAB-Forscherin Doris Wiethölter. “Generell brauchen wir eine verbesserte Willkommenskultur, um neue Beschäftigte auch langfristig in Deutschland halten zu können.”

red

Großeinsatz am Bahnhof Bietigheim: Verdächtiger Rucksack sorgt für Evakuierung

Bietigheim-Bissingen – Am Montagnachmittag (14.10.2024) sorgte ein herrenloser Rucksack auf dem Bahnhofsvorplatz von Bietigheim-Bissingen für einen größeren Polizeieinsatz. Gegen 14:40 Uhr meldete eine Passantin den verdächtigen Gegenstand, der unter einer Sitzbank an einer Bushaltestelle abgelegt worden war. Einsatzkräfte des Polizeireviers Bietigheim-Bissingen nahmen den schwarzen Rucksack in Augenschein und riefen anschließend die Entschärfer des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA) hinzu.

Infolge der Sicherheitsmaßnahmen mussten etwa 200 Personen den Bahnhofsvorplatz sowie den Busbahnhof verlassen. Auch Anwohner und Geschäftsleute in der Umgebung wurden aufgefordert, sich in sicherere Bereiche zurückzuziehen. Während der Bahnverkehr unbeeinträchtigt blieb, wurde der Busverkehr für die Dauer der Maßnahmen unterbrochen.

Die Spezialkräfte des LKA röntgten den Rucksack und öffneten ihn schließlich, als klar war, dass keine Gefahr bestand. Im Inneren des Rucksacks fanden sie lediglich Kleidungsstücke. Gegen 16:20 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden.

Bislang ist unklar, wem der Rucksack gehört und wie lange er bereits dort lag. Die Polizei bittet mögliche Zeugen oder den Eigentümer, sich zu melden.

red

Verwendete Quelle: Polizeipräsidium Ludwigsburg

Über 60 neue Pflegekräfte starten ihre Karriere an der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim

Ludwigsburg – Über 60 frischgebackene Pflegekräfte der Berufsfachschule für Pflege der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim erhielten kürzlich ihre Examensurkunden in einem feierlichen Rahmen. Die Pflegeschule, eine der größten im Großraum Stuttgart, befindet sich im modernen Salamander-Areal in Kornwestheim.

„Die zukünftigen Pflegenden können ihr pflegerisches Handeln nun professionell gestalten und dem Pflegeberuf ein modernes innovatives Gesicht geben“, betonte Ursula Palmer, Schulleiterin der Berufsfachschule.

Anne Matros, Regionaldirektorin, lobte die Absolventinnen und Absolventen für ihre Leistungen und forderte sie auf, „den Pflegeberuf nach innen und außen zu vertreten und die Karrieremöglichkeiten in der Pflege zu nutzen.“

21 Belobigungen und 11 Stipendienempfehlungen unterstreichen die hohen Leistungen der Absolventinnen und Absolventen. Im Anschluss an die offizielle Feier konnten diese zusammen mit ihren Familien und Freunden auf ihren Erfolg anstoßen.

red

Ludwigsburg im Finanzdilemma: Wie die Stadt ihre 15-Millionen-Lücke schließen will

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Es sind keine allzu rosigen Zeiten für die Stadtkasse von Ludwigsburg: Bei der Herbstklausur des Gemeinderats und der Stadtverwaltung wurde am vergangenen Wochenende die prekäre Finanzlage Ludwigsburgs offengelegt. Für das Jahr 2025 steht ein Haushaltsdefizit von 15 Millionen Euro im Raum. Trotz steigender Einnahmen wachsen die Ausgaben in noch rasanterem Tempo – ein Problem, das Stadtkämmerer Harald Kistler eindringlich aufzeigte. Besonders die steigenden Personalkosten belasten den Haushalt erheblich: Allein im kommenden Jahr wird mit einem Anstieg um rund 9 Millionen Euro gerechnet.

Maßnahmen aus dem Projekt WIN LB sollen Defizit verringern

Die Stadtverwaltung setzt auf das Projekt WIN LB, um das Haushaltsdefizit zu reduzieren. Laut Oberbürgermeister Matthias Knecht sollen diese Maßnahmen sowohl Ertragserhöhungen als auch Ausgabenreduzierungen umfassen und könnten das Defizit um rund 8 Millionen Euro senken. Die endgültige Entscheidung darüber liegt beim Gemeinderat: Sollten die Maßnahmen nicht beschlossen werden, droht eine weitere Verschlechterung der finanziellen Lage.

„Wir haben ein großes strukturelles Problem. Unsere Erträge steigen zwar, aber unsere Aufwendungen nehmen noch deutlich schneller zu“, warnte Kämmerer Kistler. Oberbürgermeister Knecht betonte in der Klausur: „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben, aber wir müssen Standards senken und Aufgaben reduzieren, um Stellen abzubauen.“

Schwierige Entscheidungen stehen bevor

Der Haushaltsentwurf für 2025 wird am 6. November im Gemeinderat vorgestellt, bevor er im Dezember endgültig verabschiedet werden soll. Oberbürgermeister Knecht forderte die Stadträte auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen: „Damit unsere Stadt liebens- und lebenswert bleibt, müssen wir unsere Handlungsfähigkeit erhalten. Das setzt voraus, dass wir jetzt auch harte Entscheidungen treffen, die unsere Haushaltssituation nachhaltig verbessern.“

Was kommt auf die Bürger zu?

OB Knecht betonte, dass die bevorstehenden Konsolidierungsmaßnahmen unvermeidlich seien: „Hier wird jeder Abstriche machen und verzichten müssen.“ Gleichzeitig hob er hervor, dass die Stadt versucht habe, „ein ausgewogenes Gesamtpaket an Maßnahmen zu schnüren“, um die finanzielle Stabilität der Stadt zu sichern.

Zu den Haushaltsberatungen am 3. und 4. Dezember sowie zur finalen Verabschiedung am 17. Dezember sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Sie können sich in diesen öffentlichen Sitzungen selbst ein Bild über den Stand der Diskussionen machen.

 

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Neues digitales Parksystem am RKH Klinikum Ludwigsburg eingeführt

Ludwigsburg – Seit Anfang Oktober wurde am RKH Klinikum Ludwigsburg ein neues, digitales Parksystem in Betrieb genommen. In Zusammenarbeit mit der Firma AmbiPark ermöglicht das Autopay-System schranken- und ticketloses Parken. Kameras erfassen bei der Ein- und Ausfahrt das Kennzeichen der Fahrzeuge, das anstelle eines Tickets dient. Der Bezahlstatus wird beim Verlassen des Parkhauses auf einem Monitor angezeigt.

Besucher und Patienten können entweder vor Ort an den Kassenautomaten oder innerhalb von 48 Stunden online über die Webseite von Autopay bezahlen. Wer diese Frist versäumt, erhält eine Rechnung, wobei zusätzliche Kosten in Höhe von 29 Euro anfallen.

Für eine bequemere Nutzung besteht die Möglichkeit, sich online oder per App zu registrieren, um die Fahrzeug- und Zahlungsdaten zu hinterlegen und automatisch abgerechnet zu werden. Dauerparker, vor allem Mitarbeitende, erwerben ihre Parkberechtigungen über den AmbiPark-Webshop.

Das System ist bereits an weiteren Standorten der RKH Kliniken im Einsatz, darunter Bietigheim-Vaihingen und Bruchsal. Laut Angaben von AmbiPark wurde das System gemäß den Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung entwickelt, wobei nur Kennzeichenbilder erfasst und die Daten nach festgelegten Routinen gelöscht werden. Vor Ort sind alle relevanten Informationen zur Datennutzung und den Allgemeinen Einstellbedingungen ausgehängt.

red

Nationalmannschaftsdebüt: VfB-Star Leweling erzielt Siegtreffer gegen die Niederlande

München – Am vierten Spieltag der Nations League hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft 1:0 gegen die Niederlande gewonnen und sich damit den vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale gesichert.

Die DFB-Elf begann vor den Heimfans in München druckvoll und konnte sich scheinbar bereits in der zweiten Minute belohnen, der vermeintliche Treffer des Debütanten Jamie Leweling vom VfB Stuttgart wurde aber wegen einer Abseitsstellung von Gnabry nicht gegeben. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann blieb im Anschluss am Drücker und erarbeitete sich ein deutliches Chancen-Plus, was allerdings zunächst nicht in einem Treffer mündete.

Nach dem Seitenwechsel kam das DFB-Team dann zunächst nicht so spritzig aus der Kabine, konnte sich aber schnell wieder steigern und schließlich in der 63. Minute nach einer Ecke in Führung gehen. Torschütze war Leweling, der sich doch noch für seine gute Leistung belohnte. Die Führung konnten die Deutschen danach über die Zeit verteidigen.

In der Tabelle der Gruppe 3 in Liga A steht Deutschland mit zehn Punkten weiter klar auf dem ersten Platz. Dahinter folgen die Niederlande (fünf Punkte), Ungarn (fünf Punkte) und Bosnien-Herzegowina (ein Punkt). Die DFB-Auswahl hat damit einen der ersten beiden Plätze, die zum Einzug ins Viertelfinale reichen, sicher.

red

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