Tourismus wächst in alten Bundesländern stärker

Die alten Bundesländer sind bei Urlaubern beliebter als die neuen. Das hat das Statistische Bundesamt (Destatis) ermittelt. Grundlage sind die vergangenen zehn Jahre, in denen die Anzahl der touristischen Übernachtungen im früheren Bundesgebiet stärker zugenommen hat als im Osten Deutschlands (jeweils ohne Berlin).

Konkret stieg die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen und anderen Übernachtungsbetrieben in den neuen Bundesländern von 2008 bis 2018 um 18 Prozent auf 82,6 Millionen. Im früheren Bundesgebiet stieg sie im gleichen Zeitraum um 29 Prozent auf 362,5 Millionen. Im vereinten Deutschland gab es 2018 inklusive Berlin rund 478 Millionen touristische Übernachtungen, das waren 29 Prozent mehr als 2008.

Was die Gesamtzahl der Übernachtungen betrifft, liegen die Länder Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen auf den Spitzenplätzen, Mecklenburg-Vorpommern liegt auf Platz 8, Sachsen auf Platz 10. Rechnet man die Beliebtheit auf die Einwohnerzahl um, ist Mecklenburg-Vorpommern das beliebteste Tourismusland. Es verzeichnete 2018 rund 19 touristische Übernachtungen je Einwohner.

Die Tourismusstatistik zeigt auch, wie stark die neuen Länder in den ersten 29 Jahren nach der Wiedervereinigung insgesamt als touristisches Ziel gewonnen haben. Seit 1993 legten die neuen Länder hinsichtlich der touristischen Übernachtungen um 154 Prozent zu. Im früheren Bundesgebiet sind die Inlandsübernachtungen in diesem Zeitraum um nur 33 Prozent angestiegen.

Andreas Reiners

Kaum Wohnungen für Hartz-IV-Empfänger

Wohnungsbaugesellschaften schlagen Alarm. Denn der Wohnraum, der auf die finanzielle Situation von Hartz-IV-Empfänger zugeschnitten ist, wird extrem knapp. Das hat ganz konkrete Gründe: kaum steigende Richtpreise bei den Kosten der Unterkunft für Hartz-IV-Empfänger.

Das jüngste Beispiel kommt aus Sachsen: In einem an den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) adressierten Brandbrief, das dem MDR-Magazin “exakt” vorliegt, heißt es: “Damit sind wir aktuell nicht mehr in der Lage, Leistungsempfängern von Kosten der Unterkunft angemessenen Wohnraum anbieten zu können und gleichzeitig zumindest eine Kostendeckung zu erreichen.”

Den niedrigen Richtwerten bei den Kosten der Unterkunft stünden stetig steigende Baukosten gegenüber. Instandhaltungen und Sanierungen von Wohnungen selbst im einfachsten Standard könnten so unter Beibehaltung aller Bauvorschriften nicht mehr durchgeführt werden.

“Das führt dazu, dass ich Gebäude vorhalten muss, die ich runterwirtschafte und die dann einen ganz einfachen Standard haben – und in die lasse ich dann die Leistungsempfänger mit Kosten der Unterkunft einziehen, ” erklärt der Geschäftsführer der Kommunalen Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft KWV Olbersdorf, Karsten Hummel, gegenüber dem MDR-Magazin “exakt”. Er befürchte, dass so soziale Brennpunkte entstehen.

Lars Wallerang

Mehr PKW-Neuzulassungen im September

Der Automobilmarkt hat wieder ein bisschen angezogen: Im September wurden laut Autobauerverband VDA 244.600 Pkw neu zugelassen. Dies sind 22 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf stiegen die Neuzulassungen auf rund 2,7 Millionen Einheiten, was einem Plus von zwei Prozent entspricht. Ein höherer Wert wurde zuletzt im Jahr 2009 erreicht.

Was den Auftragseingang aus dem Inland betrifft, lag der im September 26 Prozent über dem Vorjahreswert. Im bisherigen Jahresverlauf gingen sechs Prozent mehr Aufträge inländischer Kunden ein. Aus dem Ausland kamen im abgelaufenen Monat knapp zwei Prozent mehr Aufträge, seit Januar ist jedoch ein Rückgang von vier Prozent zu verzeichnen.

Andreas Reiners

Einbruch in Kindergarten

Bislang unbekannte Einbrecher haben über das vergangene Wochenende in Mundelsheim und Steinheim-Höpfigheim ihr Unwesen getrieben.

In Mundelsheim drangen sie nach Aufhebeln einer Terrassentür in einen Gruppenraum ein, durchsuchten in diesem und weiteren Räumen die Schränke und ließen fünf Digitalkameras sowie drei ältere Laptops im Wert von ca. 800 Euro mitgehen. Zudem richteten sie etwa 500 Euro Sachschaden an. Vermutlich dieselben Täter überstiegen die Umzäunung des Kindergarten Seelhofen, hebelten an der Gebäuderückseite ein Fenster auf und stiegen ein. Hier fielen ihnen ein älteres Handy und eine externe Festplatte in die Hände.

Den bisherigen polizeilichen Ermittlungen geht auch ein über das Wochenende verübter Einbruch in den Kindergarten in der Höpfigheimer Keltergasse auf das Konto der Unbekannten. Dort hebelten sie ebenfalls eine Terrassentür auf, fanden in den Räumen aber augenscheinlich nichts Stehlenswertes vor.

Personen, die in diesem Zusammenhang verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Polizeiposten Freiberg am Neckar, Tel. 07141/64378-0 bzw. beim Polizeiposten Steinheim an der Murr, Tel. 07144/82306-0, zu melden.

Gaststättenkontrolle in Ludwigsburg: 57 Verstöße festgestellt

Der städtische Fachbereich Sicherheit und Ordnung, Beamte des Polizeireviers Ludwigsburg sowie ein Lebensmittelkontrolleur des Landratsamts Ludwigsburg haben bei einer unangekündigten, verdachtsunabhängigen Kontrolle 16 Gaststätten und eine Diskothek kontrolliert. Insgesamt wurden 57 Verstöße festgestellt und mit einem Bußgeld geahndet.

Sehr häufig haben die Kontrolleure Verstöße gegen das Landesnichtraucherschutzgesetz festgestellt: Die Tür zum Raucherzimmer stand offen, es war erst gar keine Tür vorhanden oder es wurde in allen Räumlichkeiten geraucht. Weiter wurden fehlende Preisaushänge am Eingangsbereich oder fehlende Preisverzeichnisse geahndet – dabei handelt es sich um Verstöße gegen die Preisangabenverordnung. Ebenfalls vorgekommen sind Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz, zum Beispiel wurde ein unter 18-Jähriger rauchend in einer Shisha-Bar angetroffen.

Auch Verstöße gegen das Gaststättengesetz wurden festgestellt. Denn mindestens ein alkoholfreies Getränk muss günstiger sein als das billigste alkoholische Getränk – nicht  alle Gaststätten hatten das beachtet. Weiter kamen Verbrauchertäuschungen vor: Auf der Getränkekarte wurden Säfte angepriesen, tatsächlich ausgeschenkt wurde aber Nektar. In manchen Gaststätten hatten die Gläser keinen Strich, der die Füllhöhe kennzeichnet – ein Verstoß gegen das Eichgesetz. Hygienische Verstöße gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetz kamen ebenfalls vor sowie Beanstandungen nach dem Baurecht, etwa fehlende Kennzeichnung von Fluchtwegen sowie fehlende oder abgelaufene Feuerlöscher.

Die festgestellten Mängel müssen jetzt beseitigt werden, unangemeldete Nachkontrollen sind möglich.

Umfrage: Ein großer Autobauer wird verschwinden

Fieberhaft arbeiten die Autohersteller an der Mobilität der Zukunft. Verbrenner, Elektroauto oder Brennstoffzelle? Welcher Antrieb sich durchsetzen wird, steht derzeit noch in Sternen. Wer jetzt die Entwicklung verschläft, könnte bald auf der Strecke bleiben.

So erwarten mehr als die Hälfte der Befragten einer aktuellen Umfrage, dass einer der großen Automobilhersteller in den nächsten drei Jahren vom Markt verschwinden wird. Dies geht aus der Studie “The Innovation Race” von Protolabs hervor, in der das Unternehmen die Herausforderungen und Chancen für die europäischen Automobilhersteller untersucht hat.

Strengere Umweltauflagen in den kommenden zwölf Monaten wurden von 55 Prozent der Befragten als die drängendste Sorge für die nahe Zukunft angesehen, während 52 Prozent der Ansicht sind, dass ein neuer Wettbewerber den Markt mit einer revolutionären Antriebstechnologie/Fahrzeugart massiv verändern wird.

Die Umfrage, an der über 300 hochrangige Führungskräfte von Automobilherstellern und Großzulieferern wie Volkswagen, BMW, Mercedes, Daimler, Volvo, JLR, Lotus, Williams F1 und Magneti Marelli teilgenommen haben, zeigt auch den Übergang zur nächsten industriellen Revolution – 71 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich verstärkt den Bereichen Industrie 4.0 und Digitalisierung von Prozessen zuwenden müssen, um ihre Vormachtstellung zu behalten.

“In der Automobilbranche scheint sich ein regelrechter Sturm zusammenzubrauen, gefördert durch Handelskriege, der Brexit-Problematik und dem Wettlauf um die Elektrifizierung. Dies bedeutet eine Zeit extremer Veränderungen für die Automobilmarken sowie der gesamten Lieferkette”, sagt Bjoern Klaas von Protolabs Europe.

Fast 70 Prozent der Befragten geben an, dass sie noch nie unter solch einem großen Innovationsdruck gestanden haben wie heute. Zwei Drittel der Befragten sind zudem der Meinung, dass ihr Unternehmen ohne eine starke Forschungs- und Entwicklungsabteilung nicht mehr existieren könnte.

Ralf Loweg

Das Comeback des Fernsehens

Die Art, mit dem Medium Fernsehen umzugehen, hat sich im digitalen Zeitalter verändert. Doch die gute alte “Glotze” wird eine Renaissance erleben. Das jedenfalls prognostiziert Zukunftsforscher Matthias Horx im Video-Interview von “Horizont” und turi2.tv beim AGF-Forum 2019.

Um in Zeiten der Hypervernetzung zu überleben, müsse sich das Fernsehen jedoch wieder auf seine Kernkompetenzen besinnen, also die “komplexe Darstellung von Wirklichkeit”, so der Experte weiter. Der Trend gehe immer stärker zum Negativen, was zu “Hasswellen und politischer Manipulation” führe. Dies bringe zwar auf der einen Seite größere Aufmerksamkeit. Andererseits mache alles “Üble, was aus dem Netz heraus kriecht” aber auch “Gesellschaften verrückt”.

Ralf Loweg

Schweigepflicht für Apotheker

Nach einem Beratungsgespräch oder Einkauf in der Apotheke können sich Kunden auf die Verschwiegenheit der dortigen Mitarbeiter verlassen. “Wenn Sie ein Rezept in der Apotheke einlösen oder dem Apotheker Ihre Sorgen und Nöte anvertrauen, können Sie sicher sein, dass diese Daten streng vertraulich behandelt werden!”, betont Apotheker Simon Gosk aus Köln-Rodenkirchen im Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”.

Dies sei in Deutschland durch mehrere Gesetze streng geregelt, so Simon Gosk: “Alle Mitarbeiter haben beim Apothekenleiter eine Schweigepflichtserklärung zu unterschreiben, die selbst nach dem Ausscheiden aus der Apotheke Fortbestand hat.”

Die Schweigepflicht gelte sowohl für Apotheker als auch für Pharmazeutisch-technische Assistenten und Boten, sagt Simon Gosk. Auch das aktuelle Datenschutzgesetz regle den Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten, erklärt der Apotheker.

Ralf Loweg

Sag niemals Knie

Wenn das Knie Probleme bereitet, beginnt für viele Betroffene eine lange Leidenszeit. Schuld daran sind oft auch Fehldiagnosen. Deshalb: Wer sich als Patient unsicher ist, sollte stets eine zweite ärztliche Meinung einholen, wie das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” rät. Bei planbaren Eingriffen haben Patienten mitunter einen gesetzlichen Anspruch darauf, sollten sich aber dazu vorab genau bei ihrer Krankenkasse informieren.

Die Ursachen für Beschwerden im Knie liegen selten nur im Gelenk, schildert Dr. Pia Janßen, leitende Oberärztin der Sportorthopädie an der Universitätsklinik Tübingen. “Bänder, Sehnen oder Muskeln können ebenfalls der Auslöser sein.” Das Knie ist laut Janßen anatomisch komplex. Anders als ein reines Scharniergelenk, das nur auf- und zusammenklappt, kann es sich in der Bewegung zusätzlich leicht drehen. Möglich ist dieser Ablauf nur, wenn Muskeln, Sehnen, Bänder und Menisken dem Gelenk Stabilität verleihen.

Dass Knieprobleme weit verbreitet sind, hat auch mit einem inaktiven Lebensstil zu tun. “Knie brauchen Bewegung. Aber die findet bei vielen im Alltag kaum noch statt”, sagt der Physiotherapeut Christian Thieme aus Chemnitz. Andere gehen sportlich an ihre Grenzen und darüber hinaus. Den Knien könne es da zu viel werden, erläutert Thieme.

Ralf Loweg

Befreiung vom Rundfunkbeitrag

Schwarz hören und sehen kommt teuer zu sehen. Wer kennt ihn nicht, dieses Satz auf der Werbung von Funk und Fernsehen? Und deshalb zahlen deutsche Haushalte auch brav ihren Rundfunkbeitrag. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Private Beitragszahler müssen für ihre Nebenwohnung keinen Rundfunkbeitrag mehr bezahlen, wenn sie diesen bereits für ihre Hauptwohnung entrichten – so eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts. Bisher sind auch rückwirkende Befreiungen möglich. Doch der Beitrags-Service informiert nun auf seiner Internetseite über eine mögliche Änderung des Befreiungsverfahrens. Betroffene sollten daher möglichst schnell einen Antrag stellen.

“Aufgrund dieser Ankündigung raten wir allen Betroffenen, noch bis spätestens Ende Oktober 2019 einen Antrag auf Befreiung für eine selbstgenutzte Nebenwohnung zu stellen”, sagt Michele Scherer, Expertin für Digitales bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Ralf Loweg