„Eine Saison der Fehler aus denen die MHP RIESEN Ludwigsburg ihren Nutzen ziehen sollten“

Vor einer Woche beendeten die MHP RIESEN Ludwigsburg ihre Saison ohne Playoff-Teilnahme. Die Erleichterung war zu spüren. Ein Jahr nach der vielleicht erfolgreichsten Spielzeit erlebte der Klub einen sportlichen Rückschritt und scheint mit diesem Kapitel schnell abschließen zu wollen. Aufarbeitung wurde angekündigt. Wie weit wird sie gehen?

Am vorletzten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga gastiert Ludwigsburg an einem Freitagabend in Göttingen. Die Sparkassen-Arena ist gut gefüllt und die Fans gut gelaunt, da ihre Veilchen bereits den Klassenerhalt sicher haben. Für die MHP RIESEN sind indes die Playoffs trotz einer Saison mit vielen schwachen Spielen noch zu erreichen. Die vorigen Partien meinen es gut mit Ludwigsburg; wie auch die Konkurrenz im Kampf um den achten Platz in der Tabelle. Das Team von John Patrick gewinnt erst gegen Bamberg, dann gegen Vechta. Siege, die Selbstvertrauen schenken und das Gefühl geben, dass „da noch was drin ist“. Eine perfekte Situation, um sich gegen die BG in Feierlaune einen Sieg zu holen.

Zur Halbzeit liegt Ludwigsburg mit 50:32 zurück. Frustration breitet sich untereinander, miteinander aus. Ein ständiger Begleiter der MHP RIESEN in dieser Spielzeit. Coach John Patrick steht an der Seitenlinie, die Arme vor dem Körper verschränkt. Er wirkt für einen Moment konsterniert. Sein Blick geht ins Leere, während seine Spieler sich an ihm vorbei in Richtung Kabine schieben. Manche tuscheln miteinander, andere gestikulieren wild und zeigen sich enttäuscht von der Leistung der Kollegen. Ein kleiner Moment, der einfängt, was in Ludwigsburg in dieser Saison nicht geklappt hat und dazu führt, dass der Klub an diesem Abend in Göttingen die Playoffs verspielt.

Wir sind im vergangenen Jahr sehr spät ins Recruiting gegangen,“ beginnt John Patrick seine Aufarbeitung in einem Telefonat. „Unsere Saison war lang und ging bis Juni. Schwerer wog aber, dass wir von einigen Spielern, die wir halten wollten, kein Signal bekamen. Es gab auch Fälle, in denen Spieler bereits Verträge mit anderen Klubs abgeschlossen hatten, von denen wir nichts wussten. Mit diesem Handicap sind wir in die Vorbereitung gegangen.“

Fortan wurden Spieler für Trainings eingeladen. Viele Spieler, da Patrick, wie er selbst zugibt, „nicht überzeugt war von dem, was ich sah“.

Aus finanziellen Gründen konnten wir weder unsere erste, noch unsere zweite Wahl verpflichten. “Schlussendlich war ich besorgt, ob wir mit der Qualität im Team die Klasse halten können“, beschreibt der Coach sein Team. Ein erschütterndes Zeugnis, das unterstreichen soll, warum der Coach trotz des Ausgangs zufrieden mit der Spielzeit ist.

Patrick wirkt am Telefon gefasst, beinahe gelöst, als er die Saison Revue passieren lässt. Alles scheint nur halb so wild. Pech bei der Vorbereitung, nicht die Wunschspieler erhalten, schlimmes befürchtet und dann fast doch noch Playoffs. Klingt nach Neustart und einfach alles von vorne. Und in der Tat kann den MHP RIESEN kein größeres Problem angedichtet werden. Unter dem 51-jährigen Amerikaner ist Ludwigsburg Dauergast in der Post-Season geworden. Sein Spielstil wird als „40 Minuten Hölle für den Gegner“ beschrieben. Patricks Teams pressen in der Verteidigung unermüdlich, die ganze Zeit. Außer diese Saison. „Unser Talent war klar unter den Top-Teams. Mit Engagement haben wir uns noch die Tür offen gehalten. Am Ende haben wir es dann aber selbst aus der Hand gegeben“, so Patrick.

In seiner Auswertung wird auch schnell deutlich, dass nicht nur das Talent am Ausgang Schuld ist: „Wir hatten Probleme mit der Hierarchie. Gar nicht so sehr, als wir verletzungsbedingt mit weniger Spielern auskommen mussten. Da haben wir komischerweise unseren besten Basketball gespielt. Weniger ist manchmal mehr.“ Zwischenmenschliche Probleme, die sich auf dem Weg in die Kabine zur Halbzeit in Göttingen zeigen. Die Spieler agierten nie als Team. Das Problem ist hausgemacht. Der Verein und der Trainerstab sind jedes Jahr auf’s neue in einer schwierigen Lage. Der Klub aus Baden-Württemberg operiert finanziell jedes Jahr am Limit und liegt ein Niveau unter München, Berlin, Bamberg und Ulm.

Nach einer überaus guten Saison 17/18 auch mal eine schwächere zu erleben, liegt in der Natur der Sache und beugt sich den Umständen des Marktes.

Die personelle Fluktuation im Kader ist gang und gäbe. Für etwas weniger Salär und kurze Laufzeiten wird viel Spielzeit angeboten. Dazu gehört aber, dass jeden Sommer bei Null angefangen wird, da Spieler wie Johannes Thiemann den Verein verlassen. Eine Struktur, die auch der Vorsitzende, Alexander Reil, jüngst in einem Interview in der Stuttgarter Zeitung auf den Prüfstand stellt. Anstatt zehn Mal die gleiche Summe für Spieler eher fünf Mal mehr und fünf Mal weniger.

Die komplette Schuld sieht John Patrick indes nicht bei den Spielern: „Ich habe einen schlechten Job beim Recruiting gemacht und einige Spieler falsch eingeschätzt,“ so der Coach, der für die Zusammensetzung des Kaders hauptverantwortlich ist. Einen Sportdirektor existiert in Ludwigsburg nicht. Ein Modell, das andernorts sportlichen Erfolg erntet. Dagegen sprach sich Reil aus. Aus seiner Sicht sollte der Trainer den Kader zusammenstellen, „da er ja auch den Kopf hinhalten muss, wenn es nicht läuft.“

Es lief nicht und Patrick erkennt Fehler bei sich selbst, sagt aber auch, dass die Charaktere nicht ins Konzept gepasst haben: „Manche Spieler verstanden prinzipielle Dinge einfach nicht. Im Interview und bei den Vertragsverhandlungen gaben sich einige Spieler anders, als sie am Ende waren.“

Der Coach ist während des Telefonats auf dem Weg zu einem NBBL-Tryout und stürzt sich bereits wieder ins Getümmel. In diesem Jahr gibt es mehr Zeit für den Aufbau eines neuen Teams. Und ein neues soll es werden. Von Vereinsseite wurde signalisiert, einen Strich unter die Saison und diesen Kader zu ziehen. Nur zwei Spieler besitzen einen Vertrag für die kommende Saison – etwaige Optionen nicht mit eingeschlossen. Nichts spricht dagegen, dass die MHP RIESEN in der kommenden Spielzeit wieder zu alter Stärke zurückfinden. Die Galionsfiguren bleiben an Bord – primär der Trainer, der den Stil und die Philosophie des Vereins geformt hat.

Wenn diese Saison aber für eines gut war, dann für die Erkenntnis, dass diese Philosophie nicht immer funktionieren wird. Der Spielraum für Fehler ist gering. Alles muss klappen, damit ein Platz unter den besten acht in der Bundesliga möglich ist. In diesem Jahr klappte nicht alles. „Mit all dem Nonsens hatten wir eine gute Saison“, attestiert der Coach, zeigt damit aber auch, dass die Umstände dafür als Ausrutscher betrachtet werden.

John Patrick ist zu einem erfolgreichen Trainer geworden, weil er ein System etabliert und Dagewesenes aufgebrochen hat. Er hat Neuerungen geschaffen und war mutig, sie gegen Widerstände durchzusetzen. Diese Attitüde sollte er wiederfinden. Der Klub hat die Chance, sich neu zu aufzustellen. Nicht komplett – Patricks Spielphilosophie ist ein Anker. Dieser hat den MHP RIESEN stellenweise gefehlt, da Fluktuation und Umbrüche keine Konstanz ermöglichten. Neben dem Trainer müssen auch die Spieler eine Konstante des Klubs werden. Nach außen hin für die Fans, nach innen für die Umsetzung der Philosophie. Ziehen die MHP RIESEN Ludwigsburg aus dieser Saison strukturell und menschlich die richtigen Schlüsse, können sie vielleicht noch mehr erreichen als das, was hinter ihnen liegt.

Robert Jerzy

Hannes Jón Jónsson ist neuer Cheftrainer der SG BBM Bietigheim

Handball-Bundesligist SG BBM Bietigheim verpflichtet Hannes Jón Jónsson als Nachfolger von Ralf Bader.

Der isländische Handballtrainer und ehemalige Nationalspieler Hannes Jón Jónsson wird ab sofort die Cheftrainerposition bei der SG BBM Bietigheim übernehmen. Der 38-Jährige unterzeichnete am gestrigen Mittwochnachmittag einen Vertrag – vorerst bis Saisonende.
Zwischen 2003 und 2007 spielte Jónsson bei Íþróttafélag Reykjavíkur (Island), Ajax København (Dänemark), Elverum Håndball (Norwegen) und Fredericia HK (Dänemark). 2008 folgte für den Isländer der Wechsel nach Deutschland zur TSV Hannover-Burgdorf, mit der er 2009 den Aufstieg in die Bundesliga feierte. 2012 schloss sich Hannes Jón Jónsson dem ThSV Eisenach an, bevor er im Sommer 2015 zum österreichischen Erstligisten SG Handball West Wien wechselte. Dort war der Mittelmann zunächst als Spielertrainer tätig, bevor er sich von 2016 bis Januar 2019 ausschließlich der Funktion als Trainer widmete. Mit einer der jüngsten Mannschaften in Österreichs Königsklasse erreichte Jónsson in den vergangenen Jahren Top-Platzierungen und führte das Team in das Finale des ÖHB-Pokals. Ab sofort wird der 36-fache isländische Nationalspieler Cheftrainer der SG BBM Bietigheim.
„Die Freude ist riesig und wir sind sehr stolz, dass wir Hannes Jón Jónsson für die SG gewinnen konnten. Ich kenne ihn als exzellenten Mittelmann, Abwehrexperten und Führungsspieler. Als Trainer hat er nachhaltig bewiesen, dass er junge Spieler hervorragend entwickeln kann und wir haben ausschließlich positive Rückmeldungen aus der Handballszene erhalten. Wir sind uns sicher, dass wir mit ihm das Saisonziel Klassenerhalt schaffen können“, freut sich Sportdirektor Jochen Zürn über die Verpflichtung des Isländers. Dem schließt sich Geschäftsführer Bastian Spahlinger an. „Wir haben uns bewusst die Zeit genommen, den Markt zu sondieren, haben viele Gespräche geführt und mit Hannes Jónsson einen absoluten Top-Trainer gefunden, von dem wir voll und ganz überzeugt sind.“
Auch Jónsson, der bereits am gestrigen Mittwoch die erste Trainingseinheit leitete, ist glücklich über die neue Herausforderung: „Ich freue mich riesig auf diese Aufgabe. Wir werden gemeinsam Vollgas geben, alles reinhauen und dann schauen wir, was wir erreichen können. Das Ziel ist natürlich der Klassenerhalt und daran müssen wir alle glauben. Wir werden Spiel für Spiel denken und gleich am Sonntag haben wir die erste Chance zu punkten. Ich freue mich!“

Bietigheim verstärkt sich mit Anja Hoekstra

Die SG BBM Bietigheim, Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen (HBF), verstärkt ihren Kader für die laufende Saison. Vom Ligakonkurrenten HSG Bensheim/Auerbach kommt Rechtsaußen Anja Hoekstra ins Enztal und besetzt zusammen mit Angela Malestein nun die Flügelposition, auf der die Bietigheimerinnen nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Daniela Gustin personell unterbesetzt waren. Rechtsaußen wechselt mit sofortiger Wirkung zum Tabellenführer der HBF 

Die SG BBM-Flügelspielerin Daniela Gustin laboriert nach wie vor an einem Kreuzbandriss, den sie sich bei einem an ihr begangenen Foulspiel während der Europameisterschaft in Frankreich zugezogen hatte. Durch die Verletzung wird die schwedische Nationalspielerin mindestens noch bis Oktober dieses Jahres außer Gefecht gesetzt bleiben. Da die Bietigheimerinnen derzeit parallel in drei Wettbewerben nicht nur terminlich erheblich gefordert sind und zusätzlich seit Wochen auf die ebenfalls verletzte Kapitänin Kim Naidzinavicius verzichten müssen, sind die Verantwortlichen erleichtert, in Anja Hoekstra eine wertvolle Alternative für die Rechtsaußenposition gefunden zu haben.

Die 29-jährige Deutsche erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 und ist ab sofort sowohl in der HBF als auch für das im Mai 2019 stattfindende Pokalturnier OLYMP Final4 spielberechtigt. Somit könnte Anja Hoekstra in der heutigen Auswärtspartie bei Frisch Auf Göppingen bereits ihr Debüt für ihren neuen Verein geben. In den Europapokal-Partien der Gruppenphase ist sie nicht spielberechtigt.

Anja Hoekstra ist glücklich über den Wechsel zum Tabellenführer der HBF: „Ich hatte fünf tolle Jahre bei den Flames in Bensheim und habe mich dort immer als Teil der Familie gefühlt. Dafür bin ich sehr dankbar. Aufgrund meiner aktuellen privaten Situation reifte in mir der Entschluss, eine Veränderung herbeizuführen. Die Möglichkeit, mich der SG BBM Bietigheim anzuschließen, ehrt mich sehr und ich sehe in dem Wechsel die Chance, mich noch einmal sportlich auf höchstem Niveau zu beweisen. Ich werde alles tun, um diese großartige Herausforderung zu meistern. Ich freue mich auf die kommenden Monate und hoffe, dem Team eine Stütze zu sein.“

SG BBM-Sportdirektor Gerit Winnen erklärt den Wechsel: „Da Anja Hoekstra einen Wechsel aus persönlichen Gründen anstrebte und wir lange nach einem passenden Ersatz für Daniela Gustin auf der Rechtsaußenposition gesucht haben, sind beide Parteien schnell zu einer Einigung gelangt. Unser Dank geht an Jörg Hirte von der HSG Bensheim/Auerbach, der den ablösefreien Transfer in dieser Ausnahmesituation reibungslos möglich gemacht hatte. Wenn Kim Naidzinavicius in absehbarer Zeit zurückkommt, erreichen wir wieder die vor der Saison von uns festgelegte Anzahl an 15 einsatztauglichen Spielerinnen in unserem Kader.“

red

 

SG BBM Frauen im Derby gegen Frisch Auf Göppingen gefordert

Tabellenführer der HBF tritt am Mittwoch beim Tabellensechsten an

Nachdem die SG BBM Bietigheim am vergangenen Mittwoch durch einen furiosen Sieg gegen den Thüringer HC die Tabellenführung der Handball Bundesliga Frauen (HBF) übernommen hat, steht das Team von Trainer Martin Albertsen am kommenden Mittwoch, 30. Januar 2019, bei Frisch Auf Göppingen zum ersten Mal als Spitzenreiter der laufenden Saison auf der Platte.

Am 23. Januar 2019 konnten die Bietigheimerinnen in der MHPArena Ludwigsburg einen grandiosen Comeback-Sieg gegen den Thüringer HC feiern. Mit 27:24 wurde der bis zu diesem Datum amtierende Meister bezwungen, nachdem die SG BBM in der ersten Spielhälfte kurzzeitig sogar mit sieben Toren im Rückstand lag. Nun gilt es, diese Leistung zu untermauern und beim schweren Auswärtsspiel in Göppingen die buchstäbliche weiße Weste in der Liga zu verteidigen und die seit Saisonbeginn ununterbrochene Siegesserie in der Liga fortzuführen.

Eine 27:32-Niederlage setze es dagegen am letzten Sonntag, 27. Januar, im Europapokal gegen das stark aufspielende Team Esbjerg aus Dänemark, wodurch die Bietigheimerinnen auf Platz drei in der Gruppe A abrutschten und nun am Sonntag, 3. Februar, in Norwegen bei Storhamar Handball Elite ein echtes Endspiel um das Weiterkommen ins Viertelfinale vor der Brust haben.

Nach der Kür gegen den Thüringer HC folgt gegen Frisch Auf Göppingen nun die Pflicht in der Handball Bundesliga Frauen für die Truppe von SG-BBM-Cheftrainer Martin Albertsen. In den englischen Wochen gibt es keine Erholungspause für die Mannschaft, sodass die Partie in Göppingen wahrlich nicht als Selbstläufer abgetan werden kann. Insbesondere, da das Team von Trainer Aleksandar Knezevic bisher eine gewohnt sichere Saison spielt und mit sechs Siegen, zwei Remis und vier Niederlagen auf dem sechsten Tabellenplatz steht.

Ungute Erinnerungen bei der SG BBM werden an das Aufeinandertreffen im Februar des letzten Jahres in der Göppinger EWS-Arena wach, als Frisch Auf gegen den damaligen amtierenden Meister ein 27:27-Unentschieden erkämpfte, einen Punkt in Göppingen behielten und den Meisterschaftsambitionen der Enztälerinnen einen herben Dämpfer verpassten.

Besser machten es die Bietigheimerinnen Ende Oktober des vorigen Jahres, als beide Mannschaften in der dritten Runde des DHB-Pokals in der Viadukthalle aufeinandertrafen, in der sich die Gastgeberinnen souverän mit 30:24 durchsetzten und mit dem anschließenden Sieg gegen den Buxtehuder SV im Viertelfinale des Wettbewerbs für das OLYMP Final4 qualifizieren konnten, welches am 25. und 26. Mai 2019 in der Stuttgarter Porsche Arena steigen wird. Das Team der SG BBM sollte damit gewarnt sein und versuchen, an die überragende zweite Halbzeit in der Bundesliga gegen den Thüringer HC anknüpfen, in der man den Gegner in allen Belangen beherrschte.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen warnt vor dem Tabellensechsten: „Das Remis aus der letzten Saison sollte für mein Team Warnung genug sein. Wir müssen gegen Frisch Auf wieder eine Leistung wie gegen den THC abliefern.“

Anwurf in der Göppinger EWS-Arena ist um 19:30 Uhr. Der Onlinesender sportdeutschland.tv überträgt die Partie live im Internet.

Niederlage für die SG BBM Bietigheim im Europapokal

Endspiel ums Weiterkommen gegen Storhamar Handball Elite am kommenden Wochenende

Im 4. Gruppenspiel im Europapokal verlor die SG BBM Bietigheim zuhause gegen das Team Esbjerg mit 27:32 (13:16) und hat nun am kommenden Wochenende in Norwegen bei Storhamar Handball Elite ein echtes Endspiel um den Einzug ins Viertelfinale.

Nachdem die Bietigheimerinnen am vergangenen Mittwoch auf furiose Art durch den Sieg gegen den Thüringer HC die Tabellenführung der Handball Bundesliga Frauen übernommen hatten, wollten sie dieses im Europapokal gegen das Team Esbjerg wiederholen. Die SG BBM hatte mit Däninnen ohnehin eine Rechnung offen, verloren sie vor einer Woche knapp mit 26:27.

Engagiert begannen beide Mannschaften vor 1096 Zuschauern und standen jeweils konzentriert in der Defensive. Laura van der Heijden markierte die ersten beiden Treffer für die Gastgeberinnen. Esbjerg, das sich als der erwartet schwere Gegner auf Augenhöhe erwies, traf bevorzugt aus dem Rückraum durch Estavana Polman und Kristine Breistol, zudem zeichnete sich Sandra Toft im Tor der Däninnen mehrmals aus.
Nach 15 gespielten Minuten stand es in der MHP-Arena 7:8. Nach 19 Minuten, beim Stand von 7:10, bat SG BBM Cheftrainer Martin Albertsen seine Spielerinnen zum Gespräch und nahm seine erste Auszeit. Das Team Esbjerg blieb bissig, fand vermehrt Lücken in der SG BBM-Abwehr und baute seine Führung zwischenzeitlich auf vier Tore aus – 10:14 stand es fünf Minuten vor dem Ende der ersten Hälfte. Maura Visser und zweimal Luisa Schulze brachten ihre Farben auf 13:16 heran, was auch gleichzeitig den Halbzeitstand bedeutete.

Hoffnung keimte bei den SG BBM-Fans auf, als Luisa Schulze zu Beginn des zweiten Durchganges zum 14:16 einnetzte. Laura van der Heijden ließ das 15:17 folgen. Doch Esbjerg antwortete in der Manier eines Spitzenteams und stellte den alten Abstand wieder her. Bietigheim konnte sich bei seiner Torfrau Dinah Eckerle bedanken, dass dieser nicht größer wurde. Zehn Minuten vor dem Ende betrug der Spielstand 23:27 – es ging in die Crunchtime in der Charris Rozemalen und zweimal Anna Loerper auf 26:28 verkürzten. Esbjerg hatte prompt die Antwort parat und ging wieder mit vier Treffern in Front, was gleichzeitig die Vorentscheidung bedeutete. Der dänische Pokalsieger hielt die Gastgeberinnen auf Distanz und gewann letztendlich verdient mit 32:27.

Im zweiten Gruppenspiel siegte Storhamar Handball Elite zuhause gegen Sports Club Magura Cisnadie mit 28:23. Bietigheim belegt nun hinter Esbjerg und Storhamar mit vier Punkten den dritten Tabellenplatz in der Gruppe A.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagte nach der Begegnung: „Wir sind heute in der Abwehr nicht gut gestanden und haben nicht die Leistung vom vergangenen Mittwoch abgerufen. Es war ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg für Esbjerg.“

Am kommenden Mittwoch, den 30. Januar, treten die Bietigheimerinnen in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) im baden-württembergischen Derby bei Frisch Auf Göppingen an.

red

Tore: Malestein 5, Schulze 4, Loerper 4/2, van der Heijden 4, Rozemalen 3, Visser 3, Kudlacz-Gloc 2, Woller 2

SG BBM Bietigheim verpflichtet deutsche Nationalspielerin Amelie Berger

Die Frauen der SG BBM Bietigheim verkünden die erste Neuverpflichtung für die kommende Spielzeit. Vom TSV Bayer 04 Leverkusen kommt die deutsche Nationalspielerin Amelie Berger zum ungeschlagenen Tabellenführer der Handball Bundesliga Frauen (HBF) und erhält dort einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021. 

Zwei Tage nach dem 27:24-Heimsieg im absoluten Spitzenspiel gegen den amtierenden Meister Thüringer HC gibt es die nächste erfreuliche Nachricht bei der SG BBM zu verkünden. Mit Amelie Berger wechselt eines der größten deutschen Talente im Sommer ins Schwabenland.

Amelie Berger sorgte zuletzt für Schlagzeilen, als sie überraschend von Bundestrainer Henk Groener in das Aufgebot für die Europameisterschaft in Frankreich berufen wurde und krönte somit ein für sie bemerkenswert erfolgreiches Jahr 2018. Nicht nur in der Handball Bundesliga Frauen, sondern auch beim Turnier der Superlative in Frankreich, wusste sie durch ansprechende Leistungen zu überzeugen.

Seit 2015 spielt die hochtalentierte Linkshänderin für den Werksklub Bayer 04 Leverkusen, bei dem sie 2016 und 2017 jeweils deutscher A-Jugendmeister wurde. Im Dezember 2016 feierte sie ihr Debüt in der Handball Bundesliga Frauen und hat sich von da an im Bundesligateam der Werkselfen etabliert. Nun, mit dem Wechsel nach Bietigheim, folgt für die 19-jährige Flügelspielerin der nächste große Karriereschritt.

Amelie Berger sagt über den Wechsel zum Spitzenreiter der HBF: „Ich freue mich sehr auf die nächste Herausforderung und bin froh bei so einem Topverein meine nächsten Erfahrungen sammeln zu dürfen.“

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sieht in Bergers Wechsel den richtigen Schritt: „Amelie Berger haben wir schon lange intensiv beobachtet. Für sie ist jetzt der richtige Zeitpunkt, zu einem Spitzenteam zu wechseln, um sich auch auf internationaler Ebene weiterzuentwickeln und weitere Erfahrungen zu sammeln, von denen auch die deutsche Nationalmannschaft profitiert. Sie passt aufgrund ihrer bemerkenswerten handballerischen Fähigkeiten und ihrer Persönlichkeit perfekt in unser Team.“

red

SG BBM Bietigheim Frauen schlägt den Thüringer HC

Furioser Comebacksieg der SG BBM Bietigheim / Nun Tabellenführer der HBF

Es war eine Handballpartie, die die Bezeichnung Spitzenspiel wahrlich verdient hat. Die SG BBM Bietigheim und der Thüringer HC lieferten sich in der Ludwigsburger MHP Arena ein spannendes Spiel auf Augenhöhe, welches die SG BBM Bietigheim nach einer starken zweiten Halbzeit sensationell und hochverdient mit 27:24 (10:13) gewann.

Die SG BBM begann ungewohnt nervös. Kapitänin Karolina Kudlacz-Gloc markierte gleich das schnelle 1:0 für die Gastgeber. Der THC ließ daraufhin zwei Treffer folgen. Dinah Eckerle lieferte gegen ihren Ex-Club in der Anfangsphase mehrere sensationelle Paraden. In der 10. Minute erzielte Thüringen das 1:4. Als der Tabellenführer das 1:5 folgen ließ, nahm SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen seine erste Auszeit. 14 Minuten blieb die SG BBM trotzdem ohne Torerfolg bis Angela Malestein den zweiten Treffer für ihr Team erzielte. Thüringen blieb weiter in Front.Zehn Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit trafen Karolina Kudlacz-Gloc und Fie Woller kurz hintereinander zum 5:10. Bis zur Pause konnte Bietigheim bis auf 10:13 herankommen.

In den zweiten Durchgang startete die SG BBM furios. Erst markierte Angela Malestein gleich das 11:13 und Valentyna Salamakha parierte souverän den Siebenmeter gegen den THC. Spätestens als Karolina Kudlacz-Gloc zum Anschlusstreffer zum 12:13 einnetzte, war Feuer unterm Arenadach! In der 36. Minute glich die heute stark aufspielende Karolina Kudlacz-Gloc zum 14:14 aus! Jetzt war es das erwartete Spitzenspiel mit allem, was den Handballsport auf Topniveau auszeichnet. Die SG BBM zeigte absoluten Siegeswillen! In der 39. Minute war es endlich soweit – Antje Lauenroths Treffer in bedeutete die erstmalige Führung zum 16:15. Bietigheim hatte den großen Rückstand gedreht. Der THC blieb im Rennen und SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen legte in der 45. Minute beim Stand von 17:17 die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch, in deren Folge der Spielverlauf weiter ausgeglichen verlief. Gleich zweimal gingen die Gastgeber bei ihrem Sturmlauf aus einer doppelten Unterzahl zudem unbeschadet hervor. Es war Routinier Anna Loerper, die in der Crunchtime mit ihrer ganzen Erfahrung die SG BBM vier Minuten vor dem Ende mit vier Treffern in Folge, darunter zwei verwandelte Siebenmeter, zum 24:21 in Führung warf. Karolina Kudlacz-Gloc besorgten zwei Minuten vor dem Ende das vorentscheidende 25:22. Maura Visser legte das 26:23 nach und als Karolina Kudlacz-Gloc das 27:24 markierte, war der furioser Comebacksieg perfekt – ein Sieg des absoluten Willens, gepaart mit einer beispiellosen Teamleistung!Mit dem Schlusspfiff wurde aus einer Handballpartie eine einzige Handballparty in der MHPArena in Ludwigsburg!

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen: „Was für ein Spiel in einer tollen Atmosphäre! Ich muss meine Mannschaft für diese tolle Moral loben!“

Tore: Loerper 9/5, Kudlacz-Gloc 8, Visser 4/2, Lauenroth 3, Malestein 2, Woller 1

Danach zog VfB-Legende Timo Hildebrand die Halbfinalbegegnungen des OLYMP Final4, welches am 25. und 26. Mai in der Stuttgarter Porsche Arena stattfindet, und bescherte der SG BBM Bietigheim den SV Union Halle-Neustadt als Gegner. Im zweiten Halbfinale stehen sich der Thüringer HC und TuS Metzingen gegenüber.

red

Am Samstag, den 27. Januar, treffen die Bietigheimerinnen gleich auf den nächsten Topgegner in der MHP Arena. Dann ist im Europapokal Team Esbjerg aus Dänemark zu Gast.

Niederlage der Bietigheimer Frauen im Europapokal

Nach zwei Siegen zum Auftakt kassierten die Frauen der SG BBM Bietigheim in ihrem dritten Europapokalspiel der Saison ihre erste Niederlage und verloren in Dänemark mit 27:28 (11:15) bei Team Esbjerg.

Einen schönen Empfang vor der Partie gab es für Laura van der Heijden, die an alter Wirkungsstätte von den rund 1.500 Zuschauern gefeiert wurde.
Das Spiel begann mit viel Schwung und Anna Loerper brachte die SG BBM per Siebenmeter mit 1:0 in Front, doch Esbjerg, angeführt von Starspielerin Estavana Polman und Marit Jacobsen, antwortete schnell mit drei Treffern in Folge. Bietigheim hielt dagegen und glich nach 13 Minuten zum 5:5 aus. Der amtierende dänische Pokalsieger war wie zu erwarten heimstark und führte nach 20 Minuten mit 10:6.

Gegen Ende des ersten Durchganges lagen die Bietigheimerinnen kurzzeitig sogar mit sechs Toren zurück, dann gab es in der 22. Minute die rote Karte gegen Esbjergs Line Jorgensen. Dies nutzten die Gäste clever, um wieder bis auf einen Treffer heranzukommen. Basierend auf den starken Paraden der dänischen Nummer 1 Sandra Toft zog Esbjerg jedoch wieder auf 15:11 davon, was gleichzeitig den leistungsgerechten Halbzeitstand bedeutete.

Den ersten Treffer im zweiten Spielabschnitt setzten die Däninnen durch Estavana Polman, die nahtlos an ihre kämpferische Leistung aus dem ersten Durchgang ansetzten. Nach 40 Minuten stand es folgerichtig 21:16 für die stark aufspielenden Gastgeber. Bietigheim verkürzte auf 18:21 – der dänische Tabellendritte schlug eiskalt zurück und führte nur fünf Minuten später mit 25:18. Der deutsche Vizemeister versuchte weiter alles, um wieder ins Spiel zu finden. Basierend auf einem starken Endspurt und den Glanzparaden von Dinah Eckerle flackerte in der 55. Minute bei der SG BBM Hoffnung auf, als es nur noch 26:23 für die Gastgeberinnen stand. Das verdiente Remis 50 Sekunden vor dem Ende vor Augen bekam Antje Lauenroth für eine Abwehraktion gegen Estavana Polman, bei drohendem Zeitspiel für Esbjerg, eine zwei Minuten Strafe. Es blieb somit beim 28:27 für die Däninnen. Trotz einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte muss Bietigheim die Punkte in Esbjerg lassen.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen: „Das war sicherlich zum Schluss hin eine ganz enge Kiste. Zudem hatte wir heute manchmal Pech im Abschluss, wobei Esbjergs-Torhüterin Sandra Toft fantastisch gehalten hat. Aufgrund der Leistung in der zweiten Hälfte wäre ein Punkt für uns möglich gewesen. Wir werden das Spiel schnell analysieren und freuen uns auf das Topspiel gegen den Thüringer HC am Mittwoch.“

Tore: Malestein 8, Schulze 4, Woller 3, Visser 3, Kudlacz-Gloc 2, Loerper 2, Rozemalen 2, van der Heijden 2, Lauenroth 1, Braun, Ivancok, Eckerle, Salamakha

Am kommenden Mittwoch kommt es dann zum Gipfeltreffen in der Handball Bundesliga Frauen, wenn die SG BBM Bietigheim dem Deutschen Meister Thüringer HC gegenübersteht. Anwurf ist um 19.30 Uhr in der MHP Arena in Ludwigsburg.

Am Sonntag, den 27. Januar, kommt es dann zum erneuten Aufeinandertreffen mit Team Esbjerg in der MHP Arena.