Champions-League: MHP Riesen beim Tabellenersten in Spanien zu Gast

Das vorerst letzte Mal auf Europa-Tournee

Am heutigen Dienstag (29.01.2019, Tip-Off 20:30 Uhr) treten die MHP RIESEN Ludwigsburg zum Auswärtsspiel bei UCAM Murcia an. Die Partie beim spanischen Tabellenführer der Gruppe A hat sportlich eine zu vernachlässigende Bedeutung – weshalb Headcoach John Patrick, wie schon im polnischen Włocławek, etwas rotieren möchte.

Das Heimteam, Murcia, ist bereits sicherer Tabellenerster, die Gäste aus Ludwigsburg haben ihre Minimal-Chance auf das Weiterkommen bereits verspielt. Kurzum: Der sportliche Reiz des Aufeinandertreffens des letztjährigen Dritten gegen den Vierten könnte durchaus größer sein. Denn beide Mannschaften legen aktuell den Fokus auf den nationalen Wettbewerb.

Während die MHP RIESEN am vergangenen Freitag eine 79:82-Pleite in Würzburg kassierten und zum Rückrunden-Auftakt aus den Playoff-Rängen der easyCredit BBL fielen, muss sich Murcia in der zweiten Saison-Hälfte ebenfalls strecken, um dem drohenden Abstieg zu entgehen. Aus 18 Partien holten die Spanier bislang nur fünf Siege und finden sich auf Tabellenplatz 17 der Liga Endesa wieder. Im Anschluss an die 67:77-Heimniederlage gegen Morabanc Andorra wurde am gestrigen Sonntag nun sogar Headcoach Javier Juárez von seinen Aufgaben entbunden. Ein Nachfolger für den 49-Jährigen ist noch nicht benannt. Ob seine ehemaligen Schützlinge um Topscorer Ovie Soko (12.9 PpS) gegen Ludwigsburg nun die eigentlich gegen das Team aus dem pyrenäischen Fürstentum geplante Leistungssteigerung auf das Parkett des Palacio de Deportes de Murcia legen, ist fraglich. Fakt ist aber, dass die Spanier als klarer Favorit in die Partie gehen und den Ludwigsburgern quantitativ und qualitativ überlegen sind. Nichtsdestotrotz gewannen die Schwaben bereits das Hinspiel (81:80) und fügten Murcia Anfang November die erste und einzige Niederlage in der laufenden BCL-Saison zu.

Hukporti erneut mit von der Partie

Zweifelsohne ist eine Wiederholung des Hinspiel-Ergebnisses zwar wünschenswert, gleichzeitig aber nicht ganz oben auf der Agenda. Viel eher möchten sich die Ludwigsburger für die anstehenden Aufgaben in der easyCredit BBL eingrooven, mit ihren Kräften haushalten, personell etwas rotieren – und unter anderem den Youngstern Einsatzminuten verschaffen: Ariel Hukporti ist einmal mehr von seiner Schule, dem IB Asperg, befreit worden. Der 16-Jährige ist, wie beispielsweise Quirin Emanga Noupoue, nach dem 92:69-Sieg (Hukporti 24 Punkte, Emanga Nopoue 15) des Regionalliga-Teams der BSG Basket Ludwigsburg in Söflingen mit viel positiver Energie am Montagmorgen gemeinsam mit den anderen Profis nach Spanien aufgebrochen.

Die tolle Entwicklung der (beiden) Nachwuchsakteure ist mit Sicherheit eine der schönsten Schlagzeilen der aktuellen Saison – und ein Beleg dafür, welche Fortentwicklung die Porsche Basketball-Akademie in den vergangenen Jahren in Spitze und Breite genommen hat. Ein tragender Akteur in diesem Puzzle ist auf alle Fälle David Gale. Der 33-Jährige ist, neben seiner Tätigkeit als Headcoach des U19-Teams, ab sofort auch ganz offiziell Teil des RIESEN-Trainerstabs und ersetzt – wie bereits in den vergangenen Monaten – Hamed Attarbashi. Die MHP RIESEN haben sich mit dem 42-Jährigen einvernehmlich auf die Beendigung der Zusammenarbeit verständigt. Der Klub wünscht Hamed Attarbashi alles Gute für die Zukunft.

red

Infos
UCAM Murcia vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Dienstag, 29.01.2019, Tip-Off 20:30 Uhr
Palacio de Deportes de Murcia, 7, Av. del Rocío, 30007 Murcia, Spanien
Die Partie wird live auf livebasketball.tv und DAZN übertragen.

Auswärtsschwäche der MHP Riesen hält an. Niederlage in Würzburg

Spannender Krimi abermals ohne Happy End

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben den Rückrunden-Auftakt bei s.Oliver Würzburg, trotz einer 17-Punkte-Führung, 79:82 verloren. Die Schwaben kassierten damit die sechste Niederlage im achten Auswärtsspiel der laufenden Spielzeit.

Zum Rückrundenauftakt in der ausverkauften s.Oliver Arena erwischten die MHP RIESEN einen ausbaufähigen Auftakt. Ex-RIESE Brad Loesing konnte nach einem Durchstecker von Mike Morrison unbedrängt die ersten Punkte der Partie erzielen und die Zuschauer damit gleich zu Beginn in einen akustischen Faktor verwandeln. Ludwigsburg fand in der entsprechend hitzigen Atmosphäre dann aber besser ins Spiel – und übernahm alsbald die Führung (8:11, 5. Spielminute). Besonders gut drauf war hierbei Jordon Crawford, der in den ersten sieben Spielminuten elf Zähler markierte und erheblichen Anteil daran hatte, dass Ludwigsburg ins Laufen kam. Die Gäste suchten nun zunehmend häufiger den schnellen Abschluss – und beendeten den ersten Spielabschnitt mit einem starken 16:0-Lauf (13:30, 10.).

Auch im zweiten Spielabschnitt fackelten die Gäste, die ebenfalls lautstark unterstützt wurden, in der Offensive nicht lange. Sie nahmen weiterhin viele Würfe, die meisten Versuche fanden nun aber nicht mehr das erhoffte Ziel, weshalb die defensiven Mängel fortan ins Gewicht fielen. Headcoach John Patrick sah sich zur Auszeit gezwungen. Die zusätzliche Ansprache am Seitenrand half nicht. Die MHP RIESEN trafen in der Offensive zunehmend seltener und mussten Würzburg, das in dieser Phase unter den Körben überlegen war, herankommen lassen. Erst nach einem wichtigen Treffer von Aaron Best kamen die Schwaben wieder zu etwas Entlastung. Die brandheißen Hausherren begannen hierdurch nach und nach abzukühlen, weshalb Ludwigsburg seine Führung auch bis zum Gang in die Kabinen verteidigen konnte (36:44, 20.).

Morrison und Wells drehen die Partie

Während bereits die erste Halbzeit das basketballerische Klischee als Spiel der Läufe mustergültig unterstrichen hatte, war nach dem Seitenwechsel gelb-schwarz wieder Trumpf: Ludwigsburg kam mit einem 6:0-Lauf zurück aufs Parkett. Würzburg konnte hierauf nur durch eine Auszeit von Denis Wucherer antworten. Doch diese Antwort entfaltete exzellent ihre Wirkung. Denn die Franken legten ihrerseits einen 12:0-Run auf und versetzten die rot-weiße Anhängerschaft in Partylaune (48:50, 24.). Zur Ruhe kam das Geschehen nun nicht mehr. Die MHP RIESEN fanden ihrerseits vor allem aus der 6,75-Meter-Distanz die notwendigen Antworten, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zu mehr reichte das Gezeigte in dieser Phase aber nicht (58:60, 30.).

Würzburgs aufopferungsvolle wie kämpferisch vorbildhafte Aufholjagd und das Dagegenhalten der Ludwigsburger zeigten zum Beginn des Schlussabschnitts ihre Wirkung. Beide Mannschaften blieben minutenlang ohne Korberfolg. Erst der gut aufgelegte Cameron Wells und Kelan Martin sorgten beidseitig für Erlösung. Da jedoch die Hausherren das bessere Händchen hatten, eroberten sie sich kurzzeitig die Führung zurück. Doch diese hielt nicht lange. Aaron Best besorgte durch einen And-One-Spielzug den erneuten Wechsel und Martin veranlasste durch einen Distanztreffer die nächste Wucherer-Auszeit (69:73, 37.). Abermals fruchtete sie. Denn Jordan Hulls traf in deren Anschluss zwei eminent wichtige Dreipunkt-Würfe und Mike Morrison legte zur Vier-Punkt-Führung auf. Dieser (kleine) Lauf sollte letztlich die Entscheidung bringen. Denn Würzburg ließ sich die Butter in den letzten Sekunden nicht mehr vom Brot nehmen – und feierte in umjubelter Halle letztlich den mehr als nervenaufreibenden Heimerfolg.

Statements und Stats

John Patrick: „Erst einmal möchte ich Denis und der Würzburger Mannschaft gratulieren. Das war ein verdienter Sieg. Wir haben super angefangen und unseren Gameplan nahezu perfekt umgesetzt: Wir haben einen hohen Druck ausgeübt und besser als normal getroffen. Würzburg ist mit einer guten Defensive und einer und hohen Aggressivität gut ins Spiel zurückgekommen. Wir haben letztlich in der Faden verloren. Ich möchte aber Kredit an Jordan Hulls und Cam Wells geben. Sie haben wichtige Würfe gegen toughe Switches getroffen. Letztlich ist Würzburg in der Crunchtime dann besser seine Systeme gelaufen und hat deshalb verdient gewonnen.“

Denis Wucherer: „Danke für die Glückwünsche. Ich denke, dass das heute ein toller Fight war. Gegen Bayreuth haben wir am Anfang der Saison ein Spiel gedreht, als wir mit fast 20 Punkten hinten lagen. Damals war das überraschend. Heute hatte ich nach dem ersten Viertel nicht das Gefühl, dass das Spiel vorbei ist. Wir arbeiten seit Wochen an unserer Identität – und ein Ergebnis davon hat man heute gesehen. Ludwigsburg hat toll gespielt, den Ball gut bewegt und hochprozentig getroffen. Die Schiedsrichter haben eine großzügige Linie toleriert. Beide Mannschaften haben gebraucht, um sich darauf einzustellen. Wir kamen damit besser zurecht und haben drei Viertel gut verteidigt. Hinten raus haben wir dann die schweren Würfe getroffen. Wenn man so kämpft, ist das aber vielleicht verdient. Wir freuen uns über den Sieg gegen starke Ludwigsburger.“

Für Würzburg spielten: Mike Morrison 17 Punkte, Cameron Wells 16/9 Assists, Xavier Cooks 13, Jordan Hulls 9, Felix Hoffmann 7, Florian Koch 7, Skyler Bowlin 6, Gabriel Olaseni 5, Johannes Richter und Brad Loesing.

Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 22 Punkte, Jordon Crawford 18/8 Assists, Marcos Knight 16, Aaron Best 10, Owen Klassen 8, Adam Waleskowski 3, Lamont Jones 2, David McCray, Christian von Fintel und Quirin Emanga Noupoue.

red

MHP Riesen sind bei s.Oliver Würzburg gefordert

Mit Wut im Bauch nach Unterfranken

Während das internationale Geschäft nach der frustrierenden 81:99-Heimniederlage gegen BK Ventspils vorzeitig enden wird, möchten die MHP RIESEN Ludwigsburg in der am Freitag beginnenden Rückrunde der easyCredit BBL die Playoff-Plätze voll angreifen – und mit einem Auswärtssieg im „A81-Duell“ (25.01.2019, Tip-Off 19:00 Uhr) einen ersten Grundstein legen.

Das in seiner Art und Weise frustrierende Aus in der Basketball Champions League am vergangenen Dienstag (81:99 vs. Ventspils), die deutliche Auswärtssniederlage in Vechta (92:112), die 75:80-Hinspiel-Pleite von Ende Oktober: Wenn die MHP RIESEN Ludwigsburg am Freitagabend (19:00 Uhr) bei s.Oliver Würzburg antreten sind sie gleich vielfach auf Wiedergutmachung aus. Denn obwohl sie sich im Januar bereits verbessert präsentierten, bekamen die Schwaben nicht die notwendige Konstanz in ihr Spiel.

Während die Auftritte auf internationalem Parkett mit den Duellen in Murcia und gegen Nizhy Novgorod für diese Saison zu Ende gehen, beginnt am Freitag nun die Rückrunde der easyCredit Basketball Bundesliga. In den verbleibenden 18 Partien, Ludwigsburg und München begegen sich aufgrund der terminlich verlegten Hinrunden-Partie in den kommenden Monaten (mindestens) zweimal, soll die sechste Postseason-Teilnahme in Folge unter Dach und Fach gebracht werden – und die Spielzeit 2018/2019 einen erfolgreichen Verlauf nehmen.

Hinspiel-Topscorerer Ellis ist weg

Erfolge gegen die Konkurrenz auf Augenhöhe, idealerweise mit dem gleichzeitigen Gewinn des direkten Vergleichs, sind bei diesem Unterfangen gold wert. Und in den kommenden drei Spielen stehen gleich drei solcher Duelle an. Die MHP RIESEN treffen auf Würzburg, Bonn und Frankfurt. Zweifach müssen sie auswärts antreten, was in der aktuellen Saison nicht zu den Stärken der Schwaben gehörte. In wettbewerbsübergreifend 14 Auftritten feierten die Ludwigsburger in der „Fremde“ nur vier Erfolge. Dies soll nun anders werden.

In Würzburg wartet nun der aufstrebende Tabellenzwölfte auf die Schützlinge von John Patrick. Nach zuletzt vier Siegen in Serie – und dem Erreichen des Achtelfinals im FIBA Europe Cup – möchte die Mannschaft von Headcoach Denis Wucherer noch auf den Playoff-Zug aufspringen und das Feld von hinten aufrollen. Verzichten werden die Franken dabei auf Perry Ellis. Der 25-Jährige war Würzburgs zweitbester Korbjäger (12.0 PpS), unter der Woche einigten sich beide Parteien jedoch auf eine Vertragsauflösung. Entsprechend geht Würzburg nun mit gebündelten Kräften an den Start – und zumindest im Auswärtsspiel bei Z Mobile Prishtina (91:78) klappte dies durchaus gut. Am Freitag soll nun, gemeinsam mit den komplett in roter Kleidung erscheineden Fans sowie den zuletzt ausgefallenen Joshua Obiesie (Grippe), Jordan Hulls (familiäre Gründe) und Kresimir Loncar (Handgelenk) der fünfte konsekutive Erfolg gefeiert werden.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben gegen dieses Anliegen selbstverständlich etwas einzuwenden. Sie möchten die Wut über das Ausscheiden in der Basketball Champions Legaue und die dafür zugrunde liegende Leistung in Energie ummünzen – und im eher untypischen Freitagabendspiel den Sieg im „A81-Duell“ feiern. Grundlage hierfür dürfte das Verhindern von möglichst vielen Distanztreffern der Hausherren sein.

red/MHP Riesen

Infos
s.Oliver Würzburg vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Freitag, 25.01.2019, Tip-Off 19:00 Uhr
s.Oliver Arena, Stettiner Str. 1, 97072 Würzburg
Online-Ticket-Shop / live auf TelekomSport

MHP Riesen raus aus der Champions-League / Marcos Knight und die Schiedsrichter

BCL: Das Gruppenphasen-Aus ist besiegelt

Die MHP RIESEN Ludwigsburg werden das Achtelfinale der Basketball Champions League verpassen. Die Schwaben verloren am Abend 81:99 gegen Ventspils – und haben damit keine Chance mehr auf einen Platz unter den ersten Vier.   

Gegen den lettischen Meister erwischten die MHP RIESEN einen kurzfristig guten Start: Mit einer soliden Defensiv-Leistung machten sie den Gästen zum Beginn das Leben schwer und kamen gleichzeitig durchaus gut in Spiel (5:2, 3. Spielminute). Diese Momentaufnahme blieb jedoch nur von kurzer Dauer. Während Ventspils aufdrehte, musste Ludwigsburg eine kleine Durststrecke hinnehmen. Erst zum Ende des ersten Spielabschnitts konnte diese erfolgreich beendet werden, weshalb die Hausherren mit dem knappen Rückstand noch zufrieden sein mussten (17:23, 10.).

Zum Start des zweiten Spielabschnitts kamen John Patricks Mannen dann zwar heran, doch in der Defensive bekleckerten sie sich keinesfalls mit Ruhm. Mehrfach kamen die Letten zum unbedrängten Korberfolg. Ludwigsburg kämpfte sich zwar immer wieder heran und zwang Gästecoach Roberts Štelmahers zur Auszeit (26:27, 15.), die Ansprache des 44-Jährigen fand jedoch das gewünschte Ziel. Die MHP RIESEN verloren den kurzzeitig wiedergefundenen Rhythmus und mussten bis zum Seitenwechsel weiter abreißen lassen. Gleichwohl wähnten sie sich in einer niveauarmen Partie aber in Schlagdistanz (33:38, 20.).

Ventspils Distanzwürfe und Rebound sind zu viel

Auch nach dem Gang in die Kabine wurde die Leidensfähigkeit der schwäbischen Fans aber auf die Probe gestellt: Beide Kontrahenten machten viele Fehler und konnten nur durch Einzelaktionen für Wohlwollen sorgen. Während dies auf Ludwigsburger Seite vor allem Center Owen Klassen gelang, beeindruckte im blauen Dress Jonathan Arledge. Der US-Amerikaner scorte mehrfach aus schweren Wurfsituationen und führte seine Mannschaft unter den Körben und aus der Distanz an. Durch die beidseitig guten Aktionen erlangte die Partie die dringend vermisste Spannung zurück, welche in Halbzeit eins nur selten aufgekommen war. Zum Leidwesen der Hausherren konnte Ventspils aber durch viele Rebounds und zahlreiche Distanztreffer seine Führung weiter ausbauen (56:65, 30.).

Obwohl die Messe noch nicht gelesen war, bedurfte es im vierten Viertel auf Seiten der Ludwigsburger einer Leistungssteigerung, um das Spiel zu wenden. Die MHP RIESEN starteten gut in ebenjenen Abschnitt, kamen aufgrund der hohen lettischen Trefferquote von jenseits der 6,75-Meter-Linie aber nur langsam heran (68:71, 33.). Die Hausherren verkürzten bis auf drei Punkte – und verloren die Partie dennoch deutlich. Denn durch das fünfte Foul von Marcos Knight, der sich darüber so sehr aufregte, dass er noch ein technisches Foul hinterher kassierte, musste Ludwigsburg vorentscheidend abreißen lassen und alle Hoffnungen auf den Sieg begraben. Ventspils riss das Heft des Handelns spielerisch auf seine Seite, dominierte die Schlussphase und nutzte jede sich bietende Gelegenheit um die frustriert und unkonzentriert agierenden Hausherren endgültig abzuhängen.Die MHP RIESEN kassieren durch die 81:99-Pleite die neunte Niederlage im zwölften Spiel und beerdigten hierdurch alle noch minimal keimenden Hoffnungen auf das Weiterkommen auf internationaler Ebene.

Statements und Stats

Roberts Štelmahers: „Ich bin sehr stolz, dass wir heute hier gewonnen haben. Ludwigsburg ist ein sehr gut gecoachtes und sehr physisches Team. Auch heute waren sie lange in Schlagdistanz. Doch wir haben den Rebound kontrolliert und über 40 Minuten konzentriert agiert. Wir haben eine Saison mit vielen Hochs und Tiefs – heute sind wir glücklich, dass wir in einem sehr wichtigen Spiel den Sieg eingefahren haben.

John Patrick: „Glückwunsch an Ventspils. Sie haben den Rebound kontrolliert und das Spiel verdient gewonnen. Wir waren dennoch dran, verkürzen bis auf drei Punkte – und kassieren dann das fünfte Foul von Marcos Knight. Das ist bitter. Denn in der Folge waren wir vollkommen frustriert und das Spiel gelaufen. Marcos und die türkische Schiedsrichterin haben eine Vorgeschichte von einer Partie in der Türkei. Auch heute waren da einige Entscheidungen von ihr dabei, die meiner Meinung nach sehr zweifelhaft waren. Aber das ist nicht das Entscheidende. Einige Leistungsträger waren heute nicht bereit für dieses Spiel. Das ist nicht in Ordnung.“

Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 20 Punkte, Marcos Knight 18, Owen Klassen 17/9 Rebounds, Jordon Crawford 13, David McCray 6, Aaron Best 4, Donatas Sabeckis 3, Christian von Fintel, Adam Waleskowski, Quirin Emanga Noupue und Ariel Hukporti.

Für Ventspils spielten: Ingus Jakovics 21 Punkte, Rihards Lomazs 19, Jonathan Arledge 17, Marius Gulbis 14, Aaron Johnson 11, Ousmane Drame 8, Anthony Beane 5, Janis Berzins 4, Ronalds Zakis und Kristaps Kilps.

 

red / MHP Riesen

MHP Riesen geben die Hoffnung nicht auf

BCL: Die Minimal-Chance mit einem Sieg am Leben halten

Am 12. Spieltag der Basketball Champions League-Gruppenphase empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Dienstag (22.01.2019, Tip-Off 20:00 Uhr) BK Ventspils. Gegen den lettischen Meister möchten die Barockstädter die knappe Hinspiel-Niederlage wettmachen. 

Als die MHP RIESEN Ludwigsburg Anfang November im lettischen Ventspils den Sieg aus der Hand gaben und nach Overtime 92:93 verloren, sanken die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals auf ein Minimum. Bis dato hatten die Schwaben sechs von sechs Spielen verloren, weshalb das Weiterkommen in weite Ferne gerückt war. Aufgrund der überraschenden Erfolge gegen Murcia (81:80) und in Nizhny Novgorod (76:74) und der Ausgeglichenheit der Gruppe haben die Schützlinge von Headcoach John Patrick ihre Minimal-Chance aber nie losgelassen – und in der vergangenen Woche zum letztmöglichen Zeitpunkt mit Leben gefüllt. Denn der Sieg bei Anwil Włocławek (87:74), der Gewinn des direkten Vergleichs und die parallelen Ausrutscher der Konkurrenz haben dafür gesorgt, dass das Erreichen des vierten Platzes theoretisch noch möglich ist. Realistisch ist es weiterhin nicht, doch darum geht es den Ludwigsburgern auch nicht.

Lomazs der korbgefährlichste Mann

Die Schwaben möchten sich, wie schon in der vergangenen Woche, bestmöglich präsentieren, möglichst viele Erfolge einfahren – und gleichzeitig die Minimal-Chance auf den vierten Platz am Leben halten. Hierfür ist zwangsweise ein Heimsieg gegen den lettischen Meister nötig, der aktuell auf Platz sechs der Gruppe rangiert (Bilanz: 4 Siege / 7 Niederlagen). Windau, so der deutsche Name der lettischen Küstenstadt, präsentierte sich in den vergangenen Wochen ebenfalls wechselhaft, nutzte am vergangenen Spieltag mit einem 88:77-Erfolg gegen Le Mans aber die Niederlagen von Włocławek und Nizhny Novgorod, um sich im Kampf um Platz vier zurückzumelden. Nun benötigt die Mannschaft von Roberts Stelmahers in Ludwigsburg ein weiteres Erfolgserlebnis, um nicht erneut abreißen lassen zu müssen. Ventspils setzt im Auswärtsspiel dabei, wie schon im ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams, auf Topscorer Rihards Lomazs. Der nominelle Shooting Guard ist mit durchschnittlich 16.4 Punkten pro Partie der sechstbeste Punktesammler der Basketball Champions League. Neben dem 22-jährigen lettischen Nationalspieler, der im Hinspiel den entscheidenden Distanztreffer zur Verlängerung durch die Reuse jagte, sind Point Guard Aaron Johnson (10.8 PpS, 7.5 ApS), Marius Gulbis (11.3) und Jonathan Arledge (12.1) die bestimmenden Akteure. Anfang November erwischte das Quartett einen sehr guten Tag – und sorgte hierdurch für den knappen Heimerfolg.

Ludwigsburg, das in der vergangenen Woche trotz der 92:112-Niederlage in Vechta durch die Siege gegen Bayreuth und in Włocławek neues Selbstbewusstsein tankte, geht derweil mit dem Mann der Stunde ins Rennen: Marcos Knight zeigte in Polen, in seinem ersten Spiel auf internationalem Niveau, eine derart gute Leistung, dass die BCL ihn als Wochen-MVP auszeichnete. Nach einer durchwachsenen Leistung beim niedersächsischen Tabellendritten möchten sowohl Knight als auch seine Mannschaftskollegen die begonnene Positiv-Entwicklung in dieser Woche weiter fortsetzen und gegen Ventspils und in Würzburg (Freitag, 19:00 Uhr) zwei weitere Erfolgserlebnisse feiern.

red

Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. BK Ventspils
Dienstag, 22.01.2019, Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena Ludwigsburg, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Online-Ticket-Shop / Die Partie wird live bei livebasketball.tv sowie auf DAZN übertragen.

Champions-League: Riesen bezwingen Wloclawek verdient

BCL: +13! Ludwigsburg setzt den Aufwärtstrend in Włocławek fort  

Die MHP RIESEN Ludwigsburg kehren mit einem Sieg aus Polen zurück: Der Tabellensechste der easyCredit Basketball Bundesliga gewann die Partie des 10. BCL-Spieltags beim polnischen Meister Anwil Włocławek 87:74. Durch den dritten Erfolg im zehnten Spiel stellen die Schwaben den Anschluss an die Tabellenplätze fünf, sechs und sieben wieder her.

Headcoach John Patrick überraschte im polnischen Włocławek mit einer Personalrochade: Lamont Jones setzte für Donatas Sabeckis aus. Da die Hausherren sich von der Hereinnahme des 26-jährigen Litauers aber keinesfalls irritieren ließen und Ludwigsburg einen Fehlstart aufs Parkett legte, griff Patrick früh zur ersten Auszeit der Partie. In der Folge waren seine Schützlinge zwar besser im Spiel, gleichzeitig aber das schwächere Team (19:14, 7. Spielminute). Dennoch konnten sie sich nach zehn gespielten Minuten nicht über den Spielstand beschweren, denn Włocławek nutzte die sich bietenden Chancen selten (25:22, 10.) – weshalb sich die Schwaben in Schlagdistanz wähnten.

Für den Führungswechsel reichte es aber nicht: Die Gäste machten viele Fehler, sodass die Polen mit einer soliden Vorstellung relativ leicht in Front bleiben konnten (38:29, 14.). Vor allem in der Defensive kassierten die Gäste zahlreiche einfache Punkte. Einzig Kelan Martin konnte durch diverse Einzelaktionen in der Offensive für Entlastung sorgen und den Rückstand hierdurch im einstelligen Bereich halten. Zur Halbzeit lag Ludwigsburg verdientermaßen im Hintertreffen (47:38, 20.).

Knight und Klassen übernehmen

Nach der 15-minütigen Pause kamen die MHP RIESEN deutlich verbessert aus der Kabine. Während sie in der Offensive konsequenter den Ball zirkulieren ließen, zeigten sie sich auch in der Defensive fokussierter und verkürzten durch mehrere Fastbreaks bis auf einen Zähler (52:51, 24.). Mehr noch: Nach einigen glücklosen Wurfversuchen auf beiden Seiten übernahmen sie nach einem And-One-Play von Owen Klassen die Führung. Diese war zwar nur von kurzer Dauer, doch Ludwigsburg war nun endgültig zurück im Spiel und konnte sich vor allem bei drei Akteuren bedanken: Während Neuzugang Marcos Knight seine Mannschaft offensiv trug (27 Punkte), räumte Klassen unter den Brettern auf (17 Punkte, 18 Rebounds). Martin (18 Punkte) sorgte für weiteres Scoring vom Flügel (64:64, 30.).

Zum Beginn des Schlussabschnitts war entsprechend nicht absehbar, welches Team sich am Ende durchsetzen würde. Nach einem mehrminütigen Hin und Her begaben sich letztlich die Schwaben in der 37. Minute auf die Siegerstraße. Im Anschluss an einen 8:0-Lauf der Hausherren zerbrachen sie nicht unter der Last des Zugzwangs (74:71, 36.), sondern übernhamen mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung erneut das Heft des Handelns, erlaubten Włocławek keinen Korberfolg mehr und gewannen dank eines eigenen 16:0-Schlussspurtes die Partie und auch den direkten Vergleich.

Statements und Stats

John Patrick: „Ich bin stolz auf meine Jungs! Wir haben heute gegen ein sehr gutes Team gespielt. Im Anschluss an eine schwache erste Halbzeit, in welcher uns Valerii Likhodei und Point Guard Kamil Laczynski wehgetan haben, sind wir gut zurückgekommen. Mit einer besseren Verteidigung haben wir sie dann besser unter Druck gesetzt. Owen Klassen, der die Bretter kontrolliert hat, und Marcos Knight waren in der zweiten Halbzeit dann die wichtigsten Faktoren. Zuerst haben wir nicht aufgegeben und dann das Spiel gewonnen. Der Sieg ist wichtig für uns.“

Igor Milicic: „Wir haben heute nicht gut gespielt – und müssen alle Schuld dafür auf uns nehmen. Wir hatten nach dem letzten Spiel genug Zeit, um uns vorzubereiten. Wir hatten genug Zeit, um uns auszuruhen. Dennoch waren wir nicht bereit. Nach der ersten Halbzeit hätten wir deutlich höher führen können. Aber wir waren nicht bereit, auch nicht als wir in Führung lagen. Das Lob geht heute, leider, an Owen Klassen. Er hat eine klasse Performance abgeliefert und für jeden Punkt und jeden Rebound gekämpft. Das war wirklich beeindruckend! Glückwunsch an Ludwigsburg!

Für Włocławek spielten: Valerii Likhodei 19 Punkte, Nikola Markovic 11, Chase Simon 10, Vladimir Mihailovic 9, Jaroslaw Zyskowski 7, Josip Robin 6, Michal Michalak 5, Aaron Broussard 2, Mateusz Kostrzweski 2, Szymon Szewczyk 2 und Kamil Laczynski 1/8 Assists.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 27 Punkte, Kelan Martin 18, Owen Klassen 17/18 Rebounds, Aaron Best 6, Donatas Sabeckis 5, Christian von Fintel 5, Jordon Crawford 4/10 Assists, David McCray 3, Adam Waleskowski 2, Ariel Hukporti, Quirin Emanga Noupoue und Konstantin Klein.

MHP Riesen / red

Champions-League: Der französische Adel zu Gast in der Barockstadt

BCL: Letzte Ausfahrt Le Mans?  

In der Partie des 10. Spieltags der Gruppenphase der Basketball Champions League empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Mittwoch (09.01.2019, Tip-Off 20:00 Uhr) den französischen Meister Le Mans Sarthe Basket. Aufgrund der Ausgangslage in Gruppe A sind beide Mannschaften zum Siegen verdammt. 

Nizhny Novgorod, Włocławek, Le Mans, Ventspils oder doch Ludwigsburg? Während sich die Gruppenphase der Basketball Champions League dem Ende entgegen neigt, ist das Rennen ums Weiterkommen noch lange nicht entschieden. Denn während der Viertplatzierte sich noch ein Ticket für das BCL-Achtelfinale sichert, können der Fünfte und Sechste jeweils noch die Qualifikation für den FIBA Europe Cup erringen und dementsprechend im rangniedrigeren Wettbewerb „überwintern“. Während die Russen sich als Vierter in der Pole Position befinden – und unter anderem noch Bandirma und Ventspils im KRK Nagorny empfangen – ist mindestens auf den Plätzen fünf bis acht ein enges Rennen zu erwarten.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg sind hierbei in der Außenseiterrolle, möchten jedoch ihre Minimal-Chance längstmöglich am Leben halten und die Gruppenphase bestmöglich beenden.

Wohin geht die Reise im Januar?

Nachdem die Schwaben am Sonntag bei den Telekom Baskets Bonn (62:86-Niederlage) ihr schlechtestes Gesicht zeigten, sind sie gegen Le Mans auf Wiedergutmachung aus. Mit einem Heimsieg würden sie gar mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn die Niederlage in Bonn und die vollkommen unnötige Hinspiel-Niederlage in Le Mans (54:64) wäre zumindest etwas aus dem Fokus der Wahrnehmung verdrängt. Gleichzeitig hätten die Ludwigsburger die Gelegenheit, sich im Kampf ums Weiterkommen zurückzumelden. Bei einer Niederlage würde die Hoffnungen derweil wohl endgültig ad acta gelegt werden müssen.

Gegen den französischen Meister sind die MHP RIESEN ein Gegner auf Augenhöhe. Wie schon am dritten Spieltag treffen auch im Rückspiel zwei Mannschaften aufeinander, die in der heimischen Liga den Erwartungen etwas hinterherhinken. Titelverteidiger Le Mans ist in Frankreich lediglich Tabellenzehnter, verlor drei seiner letzten vier Ligaspiele. Ludwigsburg ist als Achter zwar „im Soll“, durchlitt in den vergangenen Monaten aber zu viele Turbulenzen, um von einer zufriedenstellenden Halbserie sprechen zu können.

Auf internationalem Parkett kamen beide Klubs in dieser Spielzeit bislang zu selten an ihr Limit, um im Kampf um die Plätze eins bis vier eine entscheidende Rolle zu spielen. Dennoch haben beide Kontrahenten noch Chancen – und wollen diese mit einem Sieg am Mittwoch untermauern.

Thompson und die Big Men

Während die MHP RIESEN dabei auf die bewährten Kräfte setzen, legen die Franzosen die (offensive) Last auf die Schultern von Point Guard Michael Javon „Juice“ Thompson. Der 29-Jährige zählt, wie auch Jordon Crawford, zu den Wirbelwinden der Basketball CL. Mit durchschnittlich 11.8 Punkten und 4.9 Assists hat der US-Amerikaner eine ähnlich gewichtige Rolle im System von Le Mans. Da er seine Big Men Richard Hendrix (9.7 PpS / 6.9 RpS), Petr Cornelie (9.2 / 3.2) und Wilfried Yeguete (7.1 / 6.7) vorzüglich einzusetzen weiß, sollte Thompson idealerweise komplett aus dem Spiel genommen werden. Gleichzeitig tun die Ludwigsburger gut daran unter dem Korb einen besseren Job als gegen Bonn zu machen. Denn das soeben erwähnte Trio verzeiht keine Fehler – und der Blick auf die Tabelle der Gruppe keine Niederlage.

MHP Riesen / red

Infos
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Le Mans Sarthe Basket
Mittwoch, 09.01.2019, Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena Ludwigsburg, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Online-Ticket-Shop / Die Partie wird live bei livebasketball.tv sowie auf DAZN übertragen.

Champions-League: MHP Riesen kassieren Niederlage gegen Avellino

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Auswärtsspiel bei Sidigas Avellino 76:82 verloren. Am 9. Spieltag der Basketball Champions League verpassten die Schwaben in Italien die erhoffte Überraschung und haben nun kaum noch Chancen auf das Achtelfinale.

In der süditalienischen 55.000-Einwohner-Stadt starteten die Ludwigsburger akzeptabel ins Spiel. Fünf Zählern von Point Guard Jordon Crawford sorgten dafür, dass die MHP RIESEN gut aus den (Start-)Blöcken kamen und einen soliden Start aufs Parkett legten. Dieser konnte aber ebenfalls nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Schwaben zahlreiche Wurfgelegenheiten ungenutzt ließen, früh in Foul-Probleme kamen und gleichzeitig nur aufgrund der Schwäche Avellinos auf Augenhöhe agierten (7:7, 4. Spielminute). In den folgenden Spielminuten fanden die Hausherren vor allem innerhalb der Zone ihren Rhythmus und stellten binnen kürzester Zeit auf +10. Headcoach John Patrick konnte nur mit einer Auszeit auf den Lauf der Italiener reagieren – und unterbrach diesen erfolgreich. Doch obwohl die Gäste Avellino in den ersten zehn Minuten nur einen erfolgreichen Distanztreffern – bei sechs Versuchen – gestatteten, kamen sie auch in der Folge nicht näher heran (22:11, 10.)

Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich an diesem Bild nichts: Die favorisierten Hausherren taten nur das Nötigste – und waren dennoch klar besser. Die MHP RIESEN Ludwigsburg fanden am offensiven Ende des Parketts überhaupt nicht statt und machten in der Verteidigung zahlreiche (Anfänger-)Fehler. Patrick sah sich zur nächsten Ansprache am Seitenrand gezwungen und verschaffte Youngster Lukas Herzog zahlreiche Spielanteile. Der 17-Jährige gab in den folgenden Minuten zwar alles und spielte gut, doch auch er hatte keinen nachhaltigen Impact und musste auf dem Parkett miterleben, wie Avellino die Partie dominierte. Erst in der 17. Spielminute konnten die MHP RIESEN wieder Akzente setzen und fünf Zähler in Folge erzielen. Doch auch die Korberfolge von Crawford und Kelan Martin waren vorerst nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Beim Gang in die Katakomben des Palasport Giacomo Del Mauro war Ludwigsburg das klar schlechtere Team (43:28, 20.).

Deutliche Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel

Trotz aller Neujustierungen in der 15-minütigen Halbzeitpause erwischte Ludwigsburg auch nach dem Seitenwechsel einen äußert schwachen Start. Avellino blieb mit wenig Mühe weiterhin in der Spur und dominierte die Partie nach Belieben. Bei den MHP RIESEN klappten derweil nicht einmal mehr die Basics, weshalb Crawford mit 16 Punkten den stets bemühten Alleinunterhalter gab (51:37, 25.). Erst ab der 25. Spielminute fanden die Schwaben so etwas wie ein Rhythmus-Gefühl – und konnten hierdurch bis auf zehn Zähler verkürzen. Wirklich nachhaltig war das Gezeigte zwar nicht, nichtsdestotrotz zeigten die Ludwigsburger in dieser Phase der Partie aber ihre bis dato beste Leistung und wähnten sich vor dem Schlussabschnitt wieder in Schlagdistanz (64:56, 30.).

Trotz des Witterns aller Morgenluft zeigten die Gäste kurzzeitig wieder das Gesicht der ersten 25 Minuten: Die Schwaben trafen schlechte Entscheidungen, kamen kaum noch zu guten Wurfgelegenheiten und mussten mitansehen, wie Avellino wieder etwas davonzog. Ein Alley-Oop-Dunk von Aaron Best, nach Zuspiel von Adam Waleskowski, sorgte dann aber für die sehenswerteste Aktion der Partie und dafür, dass die MHP RIESEN neuen Mut fanden. Denn die Italiener begannen nun zu Hadern. Ludwigsburg spielte fortan befreit auf und fand zurück in ein Spiel, welches es schon verloren geglaubt hatte (75:70, 37.). Dank zweier Distanztreffer von Crawford und Clint Chapman glichen die Schützlinge von Headcoach John Patrick die Partie sogar aus und waren 100 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene mehr als nur dran. Dank Hamady N´Diaye machten die Hausherren in der Crunchtime dann aber die Big Plays und feierten einen knappen und gleichzeitig verdienten 82:76-Erfolg.

Für die Ludwigsburger bedeutet die siebte Niederlage im neunten BCL-Spiel zwar noch nicht das Aus, die „Mission Achtelfinale“ muss vorerst aber mindestens auf Eis gelegt werden.

Statements und Stats

John Patrick: „Wir sind in den ersten Minuten ganz okay ins Spiel gekommen. Dann haben wir jedoch unsere Konzentration verloren, weshalb Avellino die erste Halbzeit dominieren konnte. Nach dem Seitenwechsel sind wir dann mit deutlich mehr Herz aus der Kabine und dadurch zurück ins Spiel gekommen. In der Schlussminute macht N´Diaye dann zwei Big Plays und entscheidet dadurch die Partie. Ich bin stolz darauf, wie meine Jungs zurück ins Spiel gekommen sind. Wir können hoffentlich aus dieser Partie lernen.“

Nenad Vucinic: „Nach der äußerst schlechten Leistung in Triest lag ganz offensichtlich ein großer Erfolgsdruck auf unserer Mannschaft. Insgesamt war unsere Leistung ganz gut. Wir waren vom Beginn an sehr fokussiert und mit der nötigen Intensität im Spiel. Ludwigsburg ist keinesfalls ein einfacher Gegner – und ich bin glücklich über den Sieg.“

Für Avellino spielten: Caleb Green 18 Punkte, Norris Cole 15/9 Rebounds, Demetris Nichols 12, Hamady N´Diaye 10, Keifer Sykes 10, Ariel Filloy 6, Patric Young 6, Lorenzo D´Ercole 3 und Luca Campogrande 2.

Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 27 Punkte/6 Assists, Kelan Martin 14/8 Rebounds, Aaron Best 10, Lamont Jones 8/7 Rebounds, Owen Klassen 4, Adam Waleskowski 4, Clint Chapman 3, Christian von Fintel 3, Quirin Emanga Noupoue 3 und Lukas Herzog.

 

MHP Riesen

Basketball Champions League: Ludwigsburg verliert zu Hause gegen Bandirma

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben zum Rückrunden-Auftakt der Basketball Champions League ihr Heimspiel gegen Banvit BK 76:88 verloren. Trotz der Niederlage gab´s bei den Schwaben auch eine positive Nachricht: Ariel Hukporti feierte in der Schlussphase der Partie sein Profi-Debüt.

Zum Start der Begegnung konnte man den MHP RIESEN Ludwigsburg die Wichtigkeit und Nervosität der Partie regelrecht anmerken. Die Schwaben starteten verhalten – und kamen in ihren ersten vier Aktionen nicht zum Korberfolg (0:5, 3. Spielminute). Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung war es dann ausgerechnet Neuzugang Clint Chapman, der von jenseits der 6,75-Meter-Linie den Bann brach. Der US-Amerikaner blieb in den folgenden Minuten einer der Aktivposten im schwäbischen Spiel – und zwang Gästecoach Ahmet Gürgen zur Neujustierung seines Teams (16:12, 6.). Auch in der Folge an die erste Auszeit der Türken blieb Ludwigsburg weiter am Drücker. Grundlage hierfür war, wie so oft in dieser Spielzeit, keinesfalls die Defensive, sondern eine griffige Vorstellung am offensiven Ende des Parketts (25:20, 10.).

Nach einem weitestgehend akzeptablen ersten Spielabschnitt erwischten die Ludwigsburger im zweiten Viertel einen schwachen Start. Bandirma nutzte die sich bietenden Gelegenheiten, übernahm alsbald wieder die Führung (27:31, 13.) und festigte diese zum Leidwesen der Hausherren. Zum richtigen Zeitpunkt kämpften sich die MHP RIESEN, angeführt durch Owen Klassen, dann aber wieder ins Spiel. Der kanadische Big Man machte all seine Punkte in dieser Phase der Partie. Seine Mannschaft agierte nun wieder auf Augenhöhe, verpasste aber zahlreiche Gelegenheiten, um das Heft des Handelns zu übernehmen – und lag zur Halbzeitpause etwas im Hintertreffen (37:41, 20.).

Offene Partie mit schlechterem Ende für Ludwigsburg

Während die Ludwigsburger bereits in Halbzeit eins nur äußerst schwer aus den Startblöcken kamen, taten sie sich auch nach dem Seitenwechsel schwer. Deshalb mussten die Schützlinge von Headcoach John Patrick erneut abreißen lassen und sich mühsam in die Partie zurück beißen. Als besonders aktiver „Beißer“ machte sich bei diesem Unterfangen Lamont Jones bemerkbar. Der US-amerikanische Guard übernahm in der Offensive gerne Verantwortung – und hielt seine Farben damit im Spiel. Wirklich mit Ruhm bekleckern konnten sich seine Teamkollegen aber auch im weiteren Viertelverlauf nicht. Die MHP RIESEN produzierten diverse Turnover und waren die etwas schlechtere von zwei schwachen Mannschaften (59:63, 30.).

Im genau richtigen Moment, nämlich zum Start des vierten Viertels, rissen sich die Hausherren dann endgültig zusammen, versammelten durch ihren Einsatz die Zuschauer hinter sich – und erspielten sich die Führung. Doch auch diese währte nicht lange. Bandirma ließ sich nicht irritieren und tat das, was an diesem Abend nötig war. Sie zwangen Ludwigsburg aus der Komfortzone und entschieden mit einem 22:2-Lauf die Partie. In der Schlussphase der Partie bekamen die MHP RIESEN kein Bein mehr aufs Parkett und verloren das Spiel verdientermaßen 76:88.

Trotz dessen, dass die letzten Minuten eher frustrierend verliefen, gab es auch zum Ende der Partie noch Grund zur Freude: Ariel Hukporti, mit 16 Jahren das jüngste (Center-)Juwel im Kader, feierte sein Pflichtspieldebüt und markierte 4 Punkte.

Statements und Stats

Ahmet Gurgen: „Wir wussten, dass wir heute auf einen starken und gut vorbereiteten Gegner treffen. Ludwigsburg hat die letzten beiden Spiele gewonnen und ist besonders am defensiven Ende immer gefährlich. Es war heute ein enges, knappes und spektakuläres Spiel. Die Führung wogte hin und her. Wir haben aber gut und konzentriert gespielt und uns deshalb den Sieg verdient.“

John Patrick: „Wir haben heute zwei Gesichter gezeigt… Aber erst einmal Glückwunsch an Bandirma. Sie haben heute besser zusammengespielt – und waren in der Crunchtime das deutlich bessere Team. Wir haben zeitweise gut zusammengespielt und sind defensiv sehr gutgestanden. Gleichzeitig haben wir viel zu oft den Ball verloren und zu soft agiert. Diese Phasen haben uns das Spiel gekostet.“

MHP Riesen

Für Ludwigsburg spielten: Lamont Jones 22 Punkte, Kelan Martin 14/10 Rebounds, Clint Chapman 12, Donatas Sabeckis 9, Jordon Crawford 5, Owen Klassen 4/9, Quirin Emanga Noupoue 4, Ariel Hukporti 4, Adam Waleskowski 2, Christian von Fintel, Karim Jallow und Lukas Herzog.

Für Bandirma spielten: Alex Perez 18 Punkte, Ismail Em Ulusoy 15, Sehmus Hazer 13, Devin Oliver 12, Jordan Morgan 11/10 Rebounds, Ridvan Oncel 9, D.J. Shelton Jr 8, Ragip Atar 2 und Ercan Osmani.

MHP-Riesen am Mittwoch gegen Banvit Bandirma. Noch offene Rechnung mit den Türken

Für die MHP RIESEN Ludwigsburg steht am morgigen Mittwoch (Tip-Off 20:00 Uhr) der Rückrunden-Auftakt in der Basketball Champions League auf dem Programm. Zu Gast im 100. internationalen Pflichtspiel der Vereinshistorie ist Banvit BK. Mit den Türken haben die Schwaben noch eine offene Rechnung.

Zugegeben, die 99:100-Niederlage bei den Basketball Löwen Braunschweig war bitter und vermeidbar. Die MHP RIESEN waren in der Schlussphase der Partie einmal mehr auf der Siegerstraße und gerieten einmal mehr ins Schleudern. Entsprechend verpassten sie denkbar knapp den Sprung auf Tabellenplatz acht.

Dennoch lässt sich sagen: Aufgrund der kleinen Siegesserie vor der Länderspielpause sind die Ludwigsburger wieder „back on track“ und entsprechend mittendrin statt nur dabei. In easyCredit BBL und Basketball Champions League sind sie etwas im Hintertreffen, haben die Playoff-Qualifikation respektive das Weiterkommen aber selbst in der Hand. Weitere verspielte Gelegenheiten sollte es, unter anderem zur Schonung des Nervenkostüms aller Beteiligten, aber keine mehr geben. Erst recht nicht auf internationalem Parkett.

Dort beginnt für die Schwaben am morgigen Mittwoch die Rückrunde in der Basketball Champions League. In dieser haben sich die MHP RIESEN eine Aufholjagd zum Ziel gesetzt – der dritte Tabellenplatz ist schließlich nur zwei Siege entfernt und die Duelle gegen die Konkurrenz auf Augenhöhe finden, bis auf das Spiel beim polnischen Meister Anwil Włocławek, in der MHPArena statt. Bandirma, Le Mans, Ventspils und Nizhny Novgorod kommen allesamt noch in die Barockstadt und sollen (natürlich) bezwungen werden.  

Bandirma mit sportlichem Zickzackkurs

Im ersten der noch ausstehenden sieben Aufeinandertreffen kommt es nun zum Duell gegen die türkischen Westküsten-Städter aus Bandirma. Diese durchleben wie auch die Ludwigsburger eine unruhige Saison. Das Team von Headcoach Ahmet Gurgen steht auf internationalem Parkett zwar solide da (3 Siege, 4 Niederlagen), hat allerdings auch schon fünf seiner sieben Heimspiele bestritten. Da es zudem in der nationalen Basketbol Süper Lig überhaupt nicht läuft, die Türken sind Tabellenvorletzter, herrscht entsprechend Unruhe in Klub und Umfeld.

Im Vergleich zum Hinspiel springen dem geneigten Beobachter dabei drei Personalien ins Auge: Die beiden US-Amerikaner D.J. Shelton Jr und McKenzie Moore sind neu dabei, Stefan Birčević läuft dagegen seit dem vergangenen Wochenende im Trikot der Telekom Baskets Bonn auf.

Während es demnach einige neue Gesichter im Team der Gäste geben wird, ist den MHP RIESEN Center Jordan Morgan noch bestens bekannt. Der 27-jährige Big Man brillierte im ersten Aufeinandertreffen mit 27 Punkten und 8 Rebounds und dominierte Trevor Mbakwe und Bogdan Radosavljevic nach allen Regeln der Kunst. Nun soll er von Clint Chapman, der sein BCL-Debüt feiern wird, und Owen Klassen, der im ersten Aufeinandertreffen noch verletzt fehlte, im Zaum gehalten werden. Gleiches gilt für Point Guard Alex Pérez, der im Oktober mit 14 Zählern ebenfalls auf sich aufmerksam machen konnte. Auch der Mexikaner misst sich mit neuen Kontrahenten und wird nun nicht mehr von Thomas Wilder und Konstantin Klein, sondern von Lamont Jones und Donatas Sabeckis verteidigt. Kurzum: Das Personal beider Teams hat sich in den vergangenen acht Wochen deutlich verändert, was die Ausgangslage vor dem Duell etwas unberechenbar macht. Anders als im Hinspiel, die MHP RIESEN legten im ersten Viertel im Kara Ali Acar Spor Salonu die vielleicht besten zehn Minuten der bisherigen Spielzeit aufs Parkett, möchte Ludwigsburg am Mittwoch nicht unbedingt brillieren, sondern vor allem gewinnen.

Denn neben der sportlichen Wichtigkeit ist auch der Anlass im Duell gegen Bandirma ein besonderer: Es ist das 100. Pflichtspiel auf internationalem Parkett in der Klub-Historie der Ludwigsburger Basketballer. Wie in jeder Partie gibt es zwar auch gegen Banvit BK nur zwei Punkte zu holen, aufgrund der sportlichen Situation und des runden Jubiläums sollen diese aber unbedingt eingefahren werden.  

Hinter der (LED-)Bande

Am Mittwoch wird es nicht nur ein spannendes BCL-Spiel, sondern auch in der Halbzeit-Pause etwas besonders Sehenswertes geben: Das Zuffenhäuser Unified TEAM TREFFPUNKT 89ers wird, gemeinsam mit dem U16-Nachwuchs der Porsche Basketball-Akademie, in der Pause ein Einlagenspiel auf das Parkett der MHPArena legen. Die Aktion erfolgt im Rahmen der „Europäischen Basketballwoche 2018“, welche während der Länderspielpause stattgefunden hat und für Menschen mit und ohne geistige Behinderung zahlreiche Basketball-Aktionen zu bieten hatte. Das (erneute) Einlagenspiel in Ludwigsburg soll nun dem Projekt im Allgemeinen und den Athletinnen und Athleten im Speziellen die verdiente öffentlichkeitswirksame Bühne bieten – und eine noch breitere Basis für die großartigen Projekte bilden. Zudem soll die große Basketballfamilie sensibilisiert und motiviert werden, sich Menschen mit geistiger Behinderung (noch) weiter zu öffnen. Trainiert wird das Team, welches 2015 bei den Weltspielen in Los Angeles die Bronze-Medaille holte, durch Headcoach Tobias Haiber. Für Interessierte steht er, ebenso wie Koordinatorin Doris Kretzschmar, im Vor- und Nachgang der Partie für Fragen zur Verfügung.

MHP Riesen / red

Infos
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Banvit BK
Mittwoch, 12.12.2018, Tip-Off 20:00 Uhr
MHPArena Ludwigsburg, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Online-Ticket-Shop / Die Partie wird live bei livebasketball.tv sowie auf DAZN übertragen.

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