YouTube will Hass-Beiträge sperren

Laut des Medien-Portals turi2 will der Videokanal YouTube seine Richtlinien so verändern, dass Hass-Beiträge leichter gesperrt werden können. Das soll dann der Fall sein, wenn Menschen in den Streifen auf Grund von schutzwürdigen Kriterien wie etwa Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung “bösartig beleidigt” werden. So wird YouTube-Manager Matt Halprin in turi2 zitiert.

Auslöser der neuen Regelung ist offenbar die andauernde Debatte um Vox-Journalisten Carlos Maza, der permanent vom rechten Comedian Steven Crowder online beleidigt wurde. Der Beschimpfte zeigte sich laut des Medienportals auf Twitter skeptisch. YouTube würde PR-Krisen begegnen, indem es unscharfe Richtlinien erlasse, die es dann nicht wirklich verfolge. Das eigentliche Problem seien zudem nicht Beleidigungen gegenüber einzelnen Personen, sondern Hass gegen ganze Gruppen.

Rudolf Huber

 

Kurierdienste: Wenig Geld für harte Arbeit

Der Umsatz im Online-Einzelhandel geht geradezu durch die Decke. Von Januar bis September 2019 registrierte das Statistische Bundesamt (Destatis) ein Plus von 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Logische Folge: Nicht nur zur Weihnachtszeit boomen auch die Post-, Kurier- und Expressdienste. Doch deren Mitarbeiter, so die Behörde, profitieren nicht von den dicken Zuwächsen.

So verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer der Branche 2018 trotz leichter Aufschläge mit durchschnittlich 2.826 Euro brutto im Monat nach wie vor gut 1.000 Euro weniger als Durchschnittsbeschäftigte im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich (3.880 Euro).

Dabei sind von den vergleichsweise niedrigen Löhnen immer mehr Beschäftigte betroffen: Die Zahl der Erwerbstätigen bei den Post-, Kurier- und Expressdiensten stieg laut Destatis von 2010 bis 2017 um 14 Prozent auf eine halbe Million Menschen. Gleichzeitig erwirtschaftete die Branche im Jahr 2017 mit von knapp 17 Milliarden Euro eine gegenüber 2010 um 28 Prozent gewachsene Bruttowertschöpfung.

Interessant ist auch, wie der ständig wachsende Kuchen aufgeteilt wird. Laut der Statistiker schnappten sich die 30 umsatzstärksten Unternehmen im Jahr 2017 mit fast 33 Milliarden Euro einen Anteil von 80 Prozent am gesamten Umsatzkuchen. Die restlichen rund 16.000 Unternehmen kamen zusammen gerade einmal auf knapp acht Milliarden Euro.

Rudolf Huber

Erfolg mit 25-Stunden-Woche

Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände streiten sich seit jeher um die Anzahl von Arbeitsstunden bei vollem Lohn. Nun machte ein Jungunternehmer ein Experiment und führte die 25-Stunden-Woche ein. Aus dem Pilotprojekt wird jetzt mehr. Seit 2017 arbeiten Angestellte von Lasse Rheingans fünf Stunden am Tag – bei vollem Gehalt. In einem Interview mit “Zeit Online” sagt Rheingans, mehr Chefs sollten seinem Beispiel folgen.

Der Unternehmer betreibt in Bielefeld eine IT-Agentur. Statt 40 Stunden lässt er seine Mitarbeiter nur 25 Stunden arbeiten – fünf Stunden am Tag. Das heißt im Regelfall: Um 13 Uhr läutet die Werksglocke. Dazu schrieb der 38-Jährige nun ein Buch: “Die 5-Stunden-Revolution”.

“Damit es klappt, geht bei uns die Arbeit um Punkt acht richtig los. Richtig heißt: konzentriert und leise”, sagt Rheingans in dem Interview. “Früher lief im Büro meistens noch irgendeine Spotify-Playlist.” Das gebe es heute nicht mehr. Auch Meetings habe man von einer Stunde auf eine Viertelstunde gekürzt – das reiche meistens aus, wenn man den Smalltalk weglasse und eine klare Agenda habe.

Wirtschaftlich erwies sich das Modell als tragfähig und soll deshalb regulär weiter geführt werden. Jedoch: “Ein Team entwickelt sich nicht nur durch gemeinsame Arbeit, sondern auch durch persönlichen Austausch”, räumt der IT-Unternehmer ein. “Für uns hat sich schnell herausgestellt, dass wir Teamevents brauchen, wenn das Modell funktionieren soll.” Jeden Freitag gebe es jetzt nach Feierabend einen Kochclub und gelegentlich gemeinsame Events, um sich auch über Themen austauschen zu können, die nicht arbeitsrelevant sind.

Lars Wallerang

Amazon in der Champions League

Online-Riese Amazon zieht es jetzt auch auf die große Fußball-Bühne. Der Mega-Konzern steigt in Deutschland in das Geschäft mit Live-Sportübertragungen ein und hat sich einen Teil der Übertragungsrechte für die Fußball Champions League ab der Saison 2021/22 gesichert.

Amazon hat demnach das Paket A1 erworben, das unter anderem die Topspiele am Dienstagabend beinhaltet. Wer außer Amazon noch Rechte für die drei Jahre dauernde Rechteperiode erworben hat, ist noch unbekannt. Aktuell teilen sich in Deutschland Sky und Dazn den Zugriff auf die Champions League.

Für Amazon ist das Geschäft mit Sportübertragungen nicht gänzlich fremd. Bereits seit 2017 hat das Unternehmen die Rechte für Audio-Streams zur Fußball-Bundesliga. In Großbritannien zeigt Amazon Tennis-Spiele. Der Griff nach der Champions League legt auch die Vermutung nahe, Amazon könnte sich auch um die Übertragungsrechte der Bundesliga bemühen.

Ralf Loweg

So gefährlich ist es im deutschen Luftraum

Nicht nur auf dem Highway ist die Hölle los. Ein Blick an den Himmel genügt: Wie an einer Perlenkette aufgezogen reihen sich Flugzeuge über den deutschen Ballungsgebieten aneinander. Im Minutentakt wird gestartet und gelandet. Das kann nicht mehr lange gut gehen, warnen Experten und schlagen Alarm.

In der Tat: In den vergangenen vier Jahren ist es im Luftraum über Deutschland zu mehr als 170 potenziell gefährlichen Annäherungen von Luftfahrzeugen gekommen. Das zeigen Zahlen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU), die dem NDR vorliegen.

Dabei handelt es sich in der Mehrzahl um Alarme von Kollisions-Warnsystemen, die Verkehrspiloten zur sofortigen Kursänderung auffordern. In anderen Fällen wurden gefährliche Annäherungen und Beinahezusammenstöße von den Piloten beobachtet, ohne dass sie zuvor gewarnt worden wären.

Luftfahrtexperten gehen davon aus, dass die Gesamtzahlen noch höher sind, weil Meldungen auch bei anderen für die Luftfahrt zuständigen Behörden eingehen. Zudem gebe es eine erhebliche Dunkelziffer nicht gemeldeter Zwischenfälle.

Die Gründe für derartig gefährliche Annäherungen sind vielfältig: immer mehr Flugbewegungen, inkompatible Kollisionswarnsysteme großer und kleiner Flugzeuge, fehlende Funktechnik bei Privatfliegern, aber auch Verkehrspiloten, die aufgrund des Zeitdrucks Abkürzungen durch mit Segelfliegern gemeinsam genutzte Lufträume nehmen.

Immer wieder kommt es auch im sogenannten gemischten Luftraum, einer von großen wie kleinen Flugzeugen genutzten Zone in der weiteren Umgebung von Verkehrsflughäfen, zu solchen Zwischenfällen. So gab es im Jahr 2018 alleine in Nordrhein-Westfalen im Umfeld der Flughäfen Weeze und Paderborn in mindestens acht Fällen Annäherungen zwischen Verkehrsflugzeugen und Segelfliegern, bei denen Passagier-Maschinen mehrmals ausweichen mussten, um einen Zusammenstoß zu verhindern.

Ralf Loweg

Das richtige Betriebssystem fürs Smartphone

Um das passende Smartphone zu finden, sollten sich Verbraucher genau überlegen, was ihnen an einem Gerät wichtig ist. Bestimmte Kriterien, etwa die Frage nach dem Betriebssystem oder dem Modell, können am Ende die Kaufentscheidung beeinflussen.

Android oder iOS? Ob es das Betriebssystem von Google oder Apple sein soll, ist eine Grundsatzfrage, die Käufer vorab für sich klären sollten. Bei iOS müssen sich Nutzer lediglich zwischen den verschiedenen iPhone-Modellen entscheiden. Wem die aktuellen Geräte zu teuer sind, der kann bedenkenlos die Vorjahresmodelle oder das iPhone 8 kaufen. Diese werden ebenso wie die 7er-Generation oder das iPhone SE nach wie vor mit schnellen Updates versorgt.

Im Gegensatz zu der übersichtlichen Anzahl an Apple-Smartphones ist die Auswahl bei Android nahezu unendlich. Hersteller wie Google selbst, aber auch Samsung, Huawei, Sony oder Xiaomi setzen auf das System von Google. Allerdings verpassen einige Hersteller den Geräten eine eigene Oberfläche. Updates auf neue Versionen dauern daher oft lange oder bleiben für ältere oder einfache Smartphones ganz aus.

Wer Wert auf viele kostenlose Anwendungen legt oder das System individuell anpassen möchte, der ist bei Android gut aufgehoben. Zudem kann die Anzahl der Prozessorkerne die Kaufentscheidung beeinflussen. Ob ein Gerät mit zehn Kernen mehr Leistung bietet als ein Octa-Core-Prozessor ist nicht gesagt. “Es gilt, je höher die Taktung der Prozessorkerne, desto mehr Leistung. Ist die Taktrate niedriger, ist auch die Leistungsfähigkeit niedriger”, erklärt Alexander Kuch vom Onlinemagazin teltarif.de.

Ein schneller Chip bringt nur etwas, wenn genug Arbeitsspeicher vorhanden ist und das Betriebssystem das Gerät nicht ausbremst. “Letztlich bemisst sich die Smartphone-Leistung nach dem Zusammenspiel von der Anzahl und Taktrate der Kerne, der verwendeten Grafik-Einheit, der Arbeitsspeicher-Kapazität und der Konfiguration des Betriebssystems”, so Kuch.

Ein weiteres Kriterium ist die Akku-Laufzeit. Käufer sollten wissen: Je höher die Display-Auflösung und Taktung der Prozessoren, desto mehr Strom verbraucht ein Smartphone. Obwohl Einsteiger-Handys zumeist über geringere Akku-Kapazitäten verfügen als Oberklasse-Modelle, sagt das nichts über die Laufzeit aus. Denn der Verbrauch hängt auch von den Systemeinstellungen ab.

Ralf Loweg

Warnung vor unseriösen Spendensammlern

In der Vorweihnachtszeit wird in sozialen Netzwerken, an der Haustür, auf der Straße oder per Briefpost verstärkt zu Spenden aufgerufen. Doch nicht jeder, der Spenden sammelt, tut dies zum Wohle Dritter. Es tummeln sich immer wieder Betrüger unter den Spendensammlern, die unter Vortäuschung falscher Tatsachen die Hilfsbereitschaft schamlos ausnutzen und Verbrauchern das Geld aus der Tasche ziehen. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz geben einige Tipps, wie Sie wahre Wohltäter von dubiosen Sammlern unterscheiden können.

Seriöse Organisationen veröffentlichen jährlich einen Geschäftsbericht. Darin wird erläutert, wofür das gespendete Geld oder die Mitgliedsbeiträge tatsächlich ausgegeben werden. Dort sollte klar angegeben sein, wie viel Geld in die Verwaltung und in die Werbung fließt und wie viel tatsächlich dem guten Zweck zukommt. Letzteres sollte den größten Teil ausmachen, etwa 60 bis 65 Prozent.

Nicht jede professionell gestaltete Internetseite ist eine Garantie für die Seriosität einer Spendenorganisation. Ein Blick ins Impressum sollte Aufschluss darüber geben, wo sich der Sitz der Organisation befindet und ob es einen Ansprechpartner gibt. Bei Zweifeln sollte die Satzung oder der Jahresbericht angefordert werden.

Viele unseriöse Organisationen geben sich mit einer einmaligen Spende nicht zufrieden und drängen auf Abschluss einer Mitgliedschaft. Durch die Mitgliedschaft verpflichtet man sich über einen längeren Zeitraum zu dauerhaften Spenden.

Bei solchen Konstellationen sollte man sich absolut sicher sein, dass man dieser Organisation tatsächlich etwas spenden will. Denn Achtung: Auch wenn solche Mitgliedschaften an der Haustür abgeschlossen werden, steht Verbrauchern kein Widerrufsrecht zu, so dass der Vertrag erfüllt werden muss.

Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt an förderungswürdige Organisationen auf Basis einer jährlichen Prüfung ein Spenden-Siegel. Allerdings: Geprüft werden nur Hilfswerke, die mindestens 25.000 Euro an Spenden in den vergangenen zwei Geschäftsjahren erhalten haben, sich selbst beim DZI für eine Prüfung melden und außerdem die Kosten hierfür zahlen. Kleinere Organisationen können das oft nicht leisten.

Wenn ein Verein in der Liste fehlt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass er unseriös ist. Trägt ein Spendenaufruf den DZI-Sternenkranz, ist hingegen garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und nachprüfbar ausweist, wie das Geld der Spender verwendet wird.

Ralf Loweg

Greta Thunberg ist “Person of the Year”

Die 16-jährige Umweltaktivistin Greta Thunberg wurde vom US-amerikanischen «Time»-Magazin zur Person des Jahres gekürt. Thunberg ist damit die jüngste Person, die je mit diesem Titel geehrt wurde.

Als Begründung erklärte das US-Nachrichtenmagazin am Mittwoch, Greta Thunberg sei es gelungen, «Sorgen über den Planeten in eine weltweite Bewegung zu verwandeln, die einen globalen Wandel verlangt».

Die Schwedin ist momentan beim Weltklimagipfel in Madrid. Auch dort macht sie weiter auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam fordert von den großen Regierungen mehr dagegen zu tun.

Bekannt wurde sie durch ihre Schulstreiks für den Klimaschutz. Sie inspirierte weltweit Millionen junger Menschen zu den regelmässigen «Fridays-for-Future»-Demonstrationen, wird aber auch immer wieder angefeindet und muss sich teilweise von Personenschützern umgeben lassen.

Für ihren unermüdlichen Einsatz wurde die 16-Jährige in diesem Jahr bereits mit dem Alternativen Nobelpreis und dem internationalen Kinderfriedenspreis geehrt.

Thomas Cook: Bund hilft gestrandeten Urlaubern

Grünes Licht: Die Bundesregierung will Pauschalurlauber des insolventen Reise-Unternehmens Thomas Cook finanziell unterstützen. Das teilte ein Sprecher nach einer Kabinettssitzung in Berlin mit und bestätigte damit entsprechende Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios.

Dabei geht es um jenen Betrag, für den der zuständige Versicherer, die Zurich Versicherung, aller Voraussicht nach nicht aufkommen wird. Denn die Versicherungssumme, mit der die Kunden abgesichert waren, reicht nach Angaben der Zurich nicht aus. Die Versicherung wird vermutlich nur einen geringen Anteil der tatsächlichen Schadensumme übernehmen.

Damit die Kunden nicht auf den restlichen Kosten sitzen bleiben, will die Bundesregierung einspringen. Demnach ist offenbar vorgesehen, den Betrag zu übernehmen, der deutschen Kunden nicht durch die Versicherung ersetzt wird.

Bis Anfang November hatte die Zurich Versicherung bereits einen Schaden von 250 Millionen Euro registriert, allerdings waren da nach Auskunft des Unternehmens noch nicht alle Schadensmeldungen eingegangen. Die Summe dürfte deutlich höher liegen. Experten gehen von 300 bis 500 Millionen Euro aus.

Ralf Loweg

Tourismus in Deutschland auf Bergtour

Mit dem Tourismus in Deutschland geht es bergauf. Das Statistische Bundesamt (Destatis) zählte im Oktober 45,7 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie die Statistiker nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, war dies ein Plus von fünf Prozent gegenüber Oktober 2018.

Die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Ausland stieg um 2,6 Prozent auf 7,7 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent auf 38 Millionen zu.

Im Zeitraum Januar bis Oktober 2019 stieg die Zahl der Gästeübernachtungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 432,3 Millionen. Davon entfielen 77,5 Millionen Übernachtungen auf Gäste aus dem Ausland (+2,3 Prozent) und 354,8 Millionen auf inländische Gäste (+3,9 Prozent).