Sicherheit darf nicht lästig sein

Eigentlich sollen die zahlreichen Maßnahmen die Sicherheit garantieren. Oft sorgen sie aber für genervte Mitarbeiter. Das hat eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 503 Unternehmen ab zehn Mitarbeitern ergeben. Immerhin 58 Prozent der Unternehmen geben an, dass das Erfüllen bestimmter IT-Sicherheitsanforderungen die Mitarbeiter nervt.

“IT-Sicherheitsmaßnahmen dürfen die Mitarbeiter nicht drangsalieren”, sagte Marc Fliehe, Leiter Digitales beim TÜV-Verband (VdTÜV). “IT-Sicherheit muss sich so natürlich wie möglich in den Arbeitsalltag integrieren lassen.” Die Aufgabe: Die Anforderungen einfach halten und gleichzeitig die Mitarbeiter sensibilisieren, dass IT-Sicherheitsmaßnahmen mehr als nur ein lästiges Übel sind. Oder anders gesagt: Benutzerfreundlichkeit führt schneller zu einer notwendigen Anwenderakzeptanz.

Ein Beispiel: Schon heute kann beispielsweise die Eingabe langer Passwörter oder Ziffernfolgen durch biometrische Verfahren wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Iris-Scan ersetzt werden. “Vorgaben wie regelmäßige Passwortwechsel bei der Windows-Anmeldung oder anderen Anwendungen gelten inzwischen als überholt”, sagte Fliehe. “Die Unternehmen sollten ihren Mitarbeitern geeignete Tools wie Passwortmanager, Zertifikate oder biometrische Verfahren zur Verfügung stellen, damit ihnen die Umsetzung von IT-Sicherheitsvorgaben leicht von der Hand geht.”

Eine weitere, wichtige Voraussetzung ist die Weiterbildung. “Zur heute notwendigen digitalen Kompetenz gehört der sichere Umgang mit IT-Anwendungen”, betont Fliehe. Individuell zugeschnittene Lernangebote, die das Kenntnisniveau der Anwender berücksichtigen, schaffen eine Wissensgrundlage und fördern das Bewusstsein für die Notwendigkeit von IT-Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehört auch das Wissen, wie sich Mitarbeiter im Fall eines Cyberangriffs verhalten sollten. Fliehe: “Viele Mitarbeiter empfinden den Umgang mit IT-Sicherheitsmaßnahmen als zusätzliche Hürde und nervig. Aber die Folgen eines erfolgreichen Cyberangriffs nerven noch viel mehr.”

Andreas Reiners

Nobelpreis für Armutsforscher

Die Ökonomen Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer wurden von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften für ihren “experimentellen Ansatz zur Linderung globaler Armut” ausgezeichnet. Nun erklärt Prof. Dr. Hendrik Schmitz, Wirtschaftswissenschaftler der Universität Paderborn, die Forschungsarbeit der Preisträger und erläutert ihre Relevanz für unsere Gesellschaft.

Die mit dem Alfred Nobel gewidmeten Gedächtnispreis ausgezeichneten Ökonomen untersuchen Armut vor allem in Entwicklungsländern. Hier wird in der Regel nicht – wie etwa in Deutschland – der relative, sondern der absolute Armutsbegriff angewendet. Arm ist laut derzeitiger Definition der Weltbank demnach, wer mit weniger als 1,9 Dollar pro Tag auskommen muss. “Die ausgezeichneten Forscher befassen sich verstärkt mit Regionen der Welt, in denen die Ärmsten der Armen leben und legen hierzu eine Armutsgrenze von 99 US-Cent an”, berichtet Schmitz.

Aber weder bei absoluter noch bei relativer Armut gebe es allgemeingültige Grenzen. “Verschiedene Interessengruppen legen verschiedene Kriterien an, je nachdem ob eine höhere oder niedrigere Armutsquote erwünscht ist”, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler. Für die Forschung der Nobelpreisträger sei die Definition der Armutsgrenze allerdings nicht zentral.

Die drei Ökonomen hätten den Nobelpreis vor allem auch für die Etablierung ihrer Forschungsmethode in den Wirtschaftswissenschaften erhalten: den “Feldexperimenten”. Mit dieser Methode könne man rigoros untersuchen, welche Maßnahmen zur Armutsreduktion funktionieren und vor allem auch, welche nicht.

Um zum Beispiel zu testen, welche Maßnahmen für eine bessere Bildung von Kindern sorgen, probieren sie diese einzeln aus. “Sie teilen Schüler nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe erhält zum Beispiel regelmäßige Gesundheitsvorsorge, etwa Wurmkuren, die andere nicht.” Dann würden beide Gruppen über einen längeren Zeitraum verfolgt. Schmitz: “In der Gruppe mit besserer Gesundheitsversorgung bleiben die Kinder deutlich seltener dem Unterricht fern und erzielen bessere Ergebnisse.”

Die Forscher würden so auch viele andere Maßnahmen ausprobieren, etwa das Verteilen von Schulbüchern, die Verkleinerung von Schulklassen oder die Errichtung von Computerräumen, die sich allerdings als deutlich weniger wirksam erwiesen hätten. “Von vielen Maßnahmen, bei denen man annehmen könnte, dass sie alle funktionieren, bleiben nur wenige übrig, bei denen es tatsächlich bewiesen werden kann”, stellt Schmitz klar.

Armutsforschung hat in der Volkswirtschaftslehre lange ein Schattendasein gefristet. “Dies hat sich grundlegend geändert”, sagt der Wirtschaftswissenschaftler. “Die hohe wissenschaftliche Relevanz zeigt sich natürlich daran, dass der Wirtschaftsnobelpreis an drei Armutsforscher vergeben wurde und damit nicht nur die Forscher, sondern auch das Forschungsfeld geadelt wurden.”

Pkw-Markt schwächelt

Auf dem Automarkt hält sich die Kauflaune in Grenzen. Im langfristigen Vergleich fiel das Neuwagen-Volumen recht niedrig aus, berichtet die Zeitschrift “kfz-betrieb” auf Basis einer Analyse von “Dataforce”.

Der sprunghafte Anstieg des Neuwagenabsatzes im September um 22,2 Prozent findet in verschiedenen Marktsegmenten seine Ursachen. Wie aus einer Analyse der Zulassungszahlen durch die Marktforschung Dataforce hervorgeht, bleibt das Privatkundengeschäft im langfristigen Vergleich aber dennoch sehr schwach.

Zwar stiegen in diesem Segment die Zulassungszahlen um 19 Prozent auf 80.714 Einheiten. Das allerdings sei ausweislich der Dataforce-Datenbank der zweitniedrigste Wert seit dem Jahr 2001 für den Verkauf an Privatpersonen in einem September – der bisher niedrigste Wert stammt aus dem Vorjahr aufgrund des WLTP-Loches mit 67.838 Einheiten, teilt das Blatt mit. Damit gerate das schon seit Jahresanfang schwächelnde Privatkundengeschäft weiter unter Druck.

Lars Wallerang

Der Kürbis ist international und vor allem uralt

Bevor der Kürbis nach Europa kam und auch die deutsche Küche eroberte, war er auf einem anderen Kontinent schon längst ein Klassiker. Doch viele der ursprünglichen Sorten sind inzwischen vom Aussterben bedroht. Die Macher der Kürbisausstellung im Blühenden Barock haben deshalb Maßnahmen ergriffen, um die Urkürbisse zu retten.

Wer kennt sie nicht, die leckeren Kürbisse, die derzeit wieder überall angeboten werden: der Butternut, der Muskat- und der Spaghettikürbis, die Bischofsmütze und – nicht zu vergessen – der kräftig orangefarbene Hokkaido, der unserer geliebten Kürbissuppe so eine herrliche Farbe verleiht. Es gibt sie alle in verzehrtauglicher Größe zu kaufen, dazu findet man mittlerweile jede Menge an unterschiedlichen Rezepten für die Verarbeitung des Fruchtgemüses.

Kaum noch bekannt und erhältlich sind dagegen die Raritäten, die Ur-Kürbisse, die es schon seit hunderten von Jahren gibt und die alle ursprünglich aus Amerika kamen. Ein Großteil dieser Sorten haben wir vor allem den Indianern zu verdanken, deren unterschiedliche Stämme jeweils ihre eigene Kürbisart hatte, z.B. den Lakota oder den Hopi. „Da die Indianer im Rahmen ihres Nomadentums viel herumgereist sind, haben sie mit anderen Stämmen das Saatgut getauscht, so dass auf diese Weise jeder Stamm mehrere Sorten hatte. Dank der fleißigen Bienen wurden die einzelnen Kürbisse durchkreuzt, so dass schon allein bei den Indianern in Amerika eine große Sortenvielfalt entstand“, erzählt Stefan Hinner, der Leiter des Veranstaltungsteams der Ausstellung. „Erst mit Christopher Columbus kamen die ersten Kürbisse nach Europa, wo sie sich dann in die einzelnen Länder verteilt haben und wiederum neu gekreuzt wurden. So ist diese unglaubliche Artenvielfalt auch in Europa und mit der Zeit weltweit entstanden. Allein im letzten Jahr konnten wir unseren Besuchern hier 684 verschiedene Sorten zeigen.“ Zu den europäischen Ur-Kürbissen zählen beispielsweise ländereigene Gewächse wie der französische Muscat de Provence, der Napoli oder der Zucca Mantovana in Italien, der Gelbe Zentner in Deutschland, der Blaue Ungar in Ungarn oder der Bergkürbis aus der Türkei.

Doch was für die Indianer früher existenziell war, ist heute der Nachteil für den hiesigen Verbraucher – diese Kürbisse werden alle sehr groß und können schnell mal fünf bis zehn Kilo oder noch mehr wiegen. „Weil niemand mehr so große Kürbisse kaufen will, werden diese Ur-Arten leider von den Landwirten trotz ihres feinen Geschmacks nur noch selten angebaut und sind vom Aussterben bedroht“, bedauert Hinner. Deshalb haben sich die Macher der Ludwigsburger Kürbisausstellung gesagt: „Diese Ur-Sorten retten wir jetzt!“ Zum ersten Mal wurde hierfür auf einem Testfeld des Kürbiszüchter Jens Eisenmann aus Marbach-Rielingshausen das Experiment gestartet, aussterbende Riesensorten aus Frankreich, Spanien, Russland, aus der Türkei und der Balkanregion anzupflanzen. Welches Saatgut angehen und Früchte erzeugen würde, war für alle Beteiligten nicht absehbar. In den eigens eingeführten Länderwochen für Frankreich, Türkei, Russland, Italien, Spanien und die Region Osteuropa werden jetzt die jeweiligen Ergebnisse präsentiert, erklärt und dürfen zudem verkostet werden. „Wir haben deshalb den neuen Verkaufsstand ‚Geschnitten oder am Stück‘ ins Leben gerufen“, so Hinner. „Dort können die Besucher je nach Bedarf diese ihnen unbekannten, aber sehr schmackhaften Kürbisse geachtelt, geviertelt oder halbiert kaufen und sich Tipps für die Verarbeitung holen. “

Das Angebot der unterschiedlichen Kürbisportionen ist eine absolute Premiere auf der Kürbisausstellung, ebenso der Verkauf des jeweiligen Saatguts. Beides soll helfen, die Nachfrage der Konsumenten wieder zu steigern. „Wenn der Stand bei den Besuchern ankommt und sie das Fruchtgemüse oder dessen Samen zur eigenen Aufzucht kaufen, dann werden wir im nächsten Jahr diese Aktion wiederholen. Somit tragen wir dazu bei, dass die selten gewordenen Kürbissorten erhalten bleiben“, erläutert Stefan Hinner das Engagement. Ihn selbst begeistert an diesen rar geworden Früchten, dass sie nicht nur optisch bereichern, sondern vor allem geschmacklich. „Manche der alten Kürbisse haben ein so besonders intensives Aroma, das wir so in den neuen Züchtungen nicht mehr finden. Manche schmecken wie eine Marone, der Napoli beispielsweise schmeckt unglaublich fruchtig, geht in Richtung Melone, der Blaue Ungar, dessen Scheiben man wunderbar im Ofen backen kann, hat eher ein süßliches Aroma, wieder andere erinnern im Geschmack an Oliven“, schwärmt der Kürbisfachmann, der selbst pro Jahr bis zu 20 Kilo in allen Variationen verspeist.

Form, Farbe, die unterschiedliche Beschaffenheit der Schale sowie der intensive Geschmack der alten Sorten laden geradezu ein, sie auf unterschiedliche Weise zu leckeren Gerichten zu verarbeiten. Der Kreativität sind gerade bei den Ur-Kürbissen keinerlei Grenzen gesetzt. Denn auch, wenn wir sie lieben: Es muss nicht immer nur die Kürbissuppe aus dem Hokkaido sein.

Patricia Leßnerkraus

Die Zukunft ist digital – Siemens und der Mittelstand

Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge, Edge-Computing. Das sind nicht nur Schlagworte für die Großindustrie, sondern sie werden auch für die mittelständischen Auto-Zulieferer und Maschinenbauer zunehmend wichtiger. Siemens will den Mittelstand bei der digitalen Transformation unterstützen. Denn gerade die mittelgroßen Unternehmen waren schon immer das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und sie sollen es auch bleiben.

Eine größere Herausforderung hat es für die Wirtschaft noch nie gegeben. Der Übergang von der analogen zur digitalen Welt. Denn mit Hilfe der Digitalisierung kann die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschlands gesichert werden. Aber laut einer Studie der Commerzbank nutzt nur rund ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen bereits digitale Daten, um für sich die notwendigen neuen Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Doch die Zeit drängt. Denn die Mittelständler geraten durch Globalisierung und die zunehmende Innovationsgeschwindigkeit immer stärker unter Druck. Der Augsburger Industrieroboter-Hersteller Kuka weiß das aus eigener Erfahrung. Dessen CEO Klaus König sagte beim zweiten Mittelstandsforum in Stuttgart: “Die Entwicklungsgeschwindigkeit und die Adaptierfähigkeit, die wir bei unseren chinesischen Partnern erleben, sind absolut atemberaubend. Es ist wichtig, dass wir auf diese Anforderungen in der entsprechenden Geschwindigkeit reagieren. Und den deutschen Mittelstand global werden lassen.”

Und Thomas Rinn, Geschäftsführer der Unternehmensberatungsgesellschaft Accenture, ergänzte: “Ein Weckruf ist aus unserer Sicht angebracht, weil sich die Unternehmen auf Geschäftsleitungs- und Aufsichtsratsebene tatsächlich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen müssen. Also nicht nur Pilotprojekte freigeben, sondern das Ganze als System betrachten.”

Das ganze System betrachten – das macht der Siemens Digital Industries. Hier hat der Weltkonzern seine digitale Kompetenz für die Industrie gebündelt, um unter anderem noch gezielter Lösungen für den Mittelstand aller Branchen der diskreten und der der Prozessindustrie anbieten zu können.

Für Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries, spielt dabei vor allem die künstliche Intelligenz (KI) eine große Rolle. Gerade in der Fertigung. Helmrich: “Zuallererst ist KI einfach ein Computerprogramm, das sich mit Hilfe maschinellen Lernens ohne menschliches Zutun optimiert und dann auf dieser Grundlage Entscheidungen trifft. Doch zum Lernen braucht KI eine große Menge Daten. Und diese Daten sind nur dort vorhanden, wo Abläufe digitalisiert und Software- und Hardwareplattformen miteinander verknüpft sind.”

Wie KI Arbeitsprozesse verbessern und damit die Wirtschaftlichkeit gerade in der Produktion erhöhen kann, zeigt sich zum Beispiel im Amberger Siemenswerk. Hier erkennt KI, wann die Spindeln der Fräsmaschinen ihre beste Zeit hinter sich haben und schlägt deren Austausch noch vor einem Ausfall vor. “Das minimiert ungeplante Stillstände und spart Kosten”, erläutert Helmrich. KI wird auch bei der Qualitätskontrolle von Leiterplatten eingesetzt. Die Algorithmen rechnen aus, welche Teile schadhaft sein könnten. Und dann müssen nur noch diese in die zeitaufwendige Überprüfung mit Röntgenstrahlen geschickt werden.

Grundvoraussetzung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz sind also zum einen eine ausreichend große Datenmenge, zum anderen enorme Rechenkapazitäten, um die entsprechenden Algorithmen zu erzeugen. Das kann auf zwei Arten passieren. Einmal durch Datenverarbeitung in der Cloud, zum anderen durch Edge-Computing, direkt an der Maschine. Zweiteres hat viele Vorteile: Denn dadurch sind die Übertragungswege kurz, intelligente Applikationen verarbeiten die Daten fast in Echtzeit. Außerdem sind betriebsrelevante Daten so geschützt, eine Anbindung an weitere Systeme ist nur notwendig, um die KI-Anwendungen zu aktualisieren.

Cloud-Technologien eignen sich immer dann, wenn große Datenmengen ausgewertet werden sollen, zum Beispiel bei der Bereitstellung von Apps, bei Softwareaktualisierungen oder wenn es um Langzeitstatistiken geht. Eine solche Cloud-Plattform hat Siemens unter anderem auch für den Mittelstand entwickelt. Sie heißt MindSphere und ist ein offenes IoT-Betriebssystem. Die Daten gehören dabei den anwendenden Unternehmen, die auch die Entscheidung treffen, wer Zugriff darauf hat. “Unternehmen aller Branchen und jeder Größe können MindSphere nutzen – vom Automobil- bis zum Getränkehersteller, vom Mittelständler bis zum Großkonzern”, sagt Klaus Helmrich. In das System integriert ist die Low-Code-Plattform Mendix, mit der mobile Anwendungen oder Web-Apps schnell und einfach entwickelt werden können.

Rund um MindSphere gibt es mittlerweile eine eigene Welt. Ein kreatives Ökosystem mit weltweit mehr als 120 Mitgliedern. Die Nutzervereinigung wurde gegründet, um die Plattform weiterzutreiben. Allein in Deutschland sind über 60 namhafte Mittelständler beigetreten. Der Verein soll die einzelnen Mitglieder bei der Entwicklung und Optimierung von IoT-Lösungen sowie bei der Erschließung neuer Märkte in der digitalen Wirtschaft unterstützen.

“Gerade der Mittelstand zeichnet sich seit jeher durch seine Innovationskraft aus”, ist Klaus Helmrich überzeugt. Wichtig sei gerade bei digitalen Lösungsansätzen, dass das geistige Eigentum auch geschützt wird. Noch stammt die Mehrzahl der Patentanmeldungen aus dem Bereich Industrie 4.0 beim Europäischen Patentamt von Großkonzernen. Der Mittelstand ist eher unterrepräsentiert. Dabei sollte diese Zahl den Unternehmen zu denken geben: Laut einer Studie des European Union Intellectual Property Office (EUIPO) erwirtschaften kleine und mittlere Unternehmen, die Inhaber von Rechten ihres geistigen Eigentums sind, einen über 30 Prozent höheren Umsatz pro Mitarbeiter. Patentschutz der sich doppelt auszahlt.

Gerhard Rudolf

Smartphone-Test: Bitter für Apple

China schlägt die USA – jedenfalls im Smartphone-Test der Zeitschrift “Computer Bild”. Sieger ist ein Gerät von Huawei. Die Grundausstattung der Testkandidaten liegt auf ähnlich hohem Niveau. Und im Labor lieferten alle Kontrahenten ähnlich gute Bilder. Bei wenig Licht etwa schossen aber das Huawei P30 Pro und das P30 die besten Fotos. Auch der Tele-Zoom war bei Huawei am besten, berichtet die Zeitschrift.

Bei der Akkulaufzeit konnte Apple aufholen. Vor allem das iPhone 11 Pro Max macht einen gewaltigen Sprung: Es hält mit mehr als 15 Stunden satte vier Stunden länger durch als der Vorgänger XS Max. Das Huawei P30 Pro lief im Test aber noch eine Stunde länger. Für Alltagsaufgaben sind alle Top-Smartphones schnell genug – allerdings hatten die neuen iPhones dank A13-Bionic-Prozessor die Nase vorn.

Fazit: Dank enormer Ausdauer und innovativer Zoom-Kamera belegt das Huawei P30 Pro Platz 1. Daran ändert auch der Handelsstreit mit den USA nichts, denn Huawei garantiert Besitzern des P30 Pro weiter Updates und Zugang zu Google-Diensten und entsprechenden Apps.

Lars Wallerang

3,67 Gbit/s – ein Meilenstein

Am Ausbau des 5G-Netzes hängt vieles: Autonomes Fahren, digitale Produktion – die Wirtschaft ist auf die Hochgeschwindigkeits-Angebote angewiesen. Wie flink die sein können, hat Huawei jetzt mit dem Schweizer Mobilfunkbetreiber Sunrise gezeigt: Sie erreichten in Zürich mit mehreren 5G-Smartphones eine Datenrate von 3,67 Gbit/s im Downlink.

Die beiden Kooperations-Partner sehen das nach bisher möglichen 2,0 Gbit/s für einen einzelnen Nutzer als neuen Meilenstein. Die kontinuierliche Verbesserung der 5G-Netz-Qualität und -Leistung werde vermehrt zu Dienstleistungsinnovationen mit Breitband-Internetverbindungen führen und Endkunden mehr Auswahl und Komfort bieten.

Das Motto des 10. Global Mobile Broadband Forum (bis 16. Oktober 2019) in Zürich lautet folgerichtig “5G, Gear Up” und konzentriert sich auf die Unterstützung der globalen Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Nutzung des schnellen Netzstandards. Ziel ist es laut der Organisatoren, eine offene Plattform für globale Mobilfunkbetreiber und Partner im digitalen Ökosystem zu schaffen, um neue Wege zur Förderung des nachhaltigen Wachstums der Branche zu identifizieren.

Rudolf Huber

Die große Angst vor belasteten Lebensmitteln

Die schlechten Botschaften kommen fast schon im Stundentakt. Gefährliche Bakterien in Milch oder Wurst und Erkrankungen nach dem Verzehr belasteter Lebensmittel verunsichern derzeit viele Verbraucher. Und sie schüren die Zukunftsangst.

Denn beinahe jeder zweite Deutsche befürchtet, dass Nahrungsmittel zunehmend mit Schadstoffen belastet sind. Besonders groß ist die Angst bei den Frauen, hat die R+V-Studie “Die Ängste der Deutschen 2019” herausgefunden.

Seit 1992 werden dafür jährlich rund 2.400 Menschen nach ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Umwelt, Familie und Gesundheit. “Das Thema Schadstoffe in Nahrungsmitteln ist den Deutschen dabei sehr wichtig”, so die Initiatoren. So gaben 2019 gaben 42 Prozent der Befragten an, dass sie sich um die Qualität der Lebensmittel sorgen. Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen Ost und West. “Im Osten ist die Angst mit 49 Prozent deutlich höher als im Westen (41 Prozent).

Noch größer ist der Unterschied zwischen Frauen und Männern. Während nur gut jeder dritte Mann (37 Prozent) sich darüber Gedanken macht, sind es bei den Frauen 47 Prozent – zehn Prozentpunkte mehr. Und bei den Altersgruppen fällt auf, dass die Angst mit dem Alter steigt. Anders ausgedrückt: Viele junge Erwachsene sind noch recht sorglos.

Rudolf Huber

Ärger um Trinkgeld auf See

Das Trinkgeld an Bord von Kreuzfahrtschiffen kann zu Missverständnissen und Unstimmigkeiten führen. Denn manchmal ist es im Reisepreis enthalten und manchmal auch nicht.

Insbesondere internationale Reedereien erheben das Trinkgeld erst an Bord, indem sie einen vorgeschlagenen Betrag – meist liegt dieser bei etwa zehn Euro pro Person und Nacht – auf das Bordkonto buchen. Der Passagier hat dann die Möglichkeit, den Betrag zu kürzen, zu streichen oder zu erhöhen – wenn er diese versteckten Nebenkosten denn entdeckt.

Rechtsexperten des Versicherers ARAG weisen darauf hin, dass diese Praxis für in Deutschland gebuchte Kreuzfahrten nicht erlaubt ist. Selbst wenn die Reederei ihren Sitz im Ausland hat. Nach der so genannten Preisangabenverordnung müssen hierzulande sämtliche Bestandteile eines Preises angegeben sein. Und diese Regelung darf laut der Experten nicht durch anders lautende Allgemeine Geschäftsbedingungen außer Kraft gesetzt werden. Auch der Hinweis beim Check-in an Bord, dass das Trinkgeld nicht obligatorisch sei und gestrichen werden könne, reiche nicht aus.

Ralf Lowg

Porsche Taycan: Einstieg ab 530 PS

Jetzt geht es bei den E-Porsches Schlag auf Schlag: Kurz nach der Premiere von Taycan Turbo und Turbo S kann jetzt mit dem 4S die dritte Variante der Elektro-Sportlimousine bestellt werden. Die Preise für die Einstiegsvariante: ab 105.607 Euro. Womit klar ist: Auch dieses Modell ist definitiv kein Fall für die E-Auto-Förderung. Und mit Einstieg ist keineswegs Verzicht verbunden.

Zu haben ist der 4S in zwei Leistungsstufen: Die Version mit 79,2 kWh fassender, einstöckiger Performance-Batterie bringt es auf maximal 390 kW/530 PS, die mit der 93,4 kWh großen, zweistöckigen Performance-Batterie Plus auf bis zu 420 kW/571 PS. Von null auf 100 km/h sprinten beide in 4,0 Sekunden, bei 250 Sachen ist jeweils Schluss. Die WLTP-Reichweite liegt bei 407 und 463 Kilometern, geladen werden kann mit maximal 225 oder 275 kW.

Wie seine beiden Geschwister verfügt auch der Taycan 4S über einen Allradantrieb aus zwei E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse plus ein Zweigang-Getriebe an der Hinterachse. Unterschiede gibt es etwa bei den Rädern, den roten Bremssätteln oder dem Heckdiffusor in Schwarz. Der Taycan 4S kommt laut Porsche im Januar 2020 zu den europäischen Händlern.

Rudolf Huber

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