“Gefällt-mir”-Button am Pranger

Der “Gefällt-mir”-Button von Facebook ist eine feste Größe in der digitalen Welt. Doch in Deutschland könnte er bald zu einem Auslaufmodell werden. Denn das Bundeskartellamt will Facebook verbieten, über in anderen Webseiten eingebaute “Gefällt-mir”-Buttons Nutzerdaten außerhalb des sozialen Netzwerks zu sammeln.

Ein entsprechender Beschluss solle dem Konzern in den nächsten Wochen zugestellt werden, berichtet die “Bild am Sonntag”. Das Kartellamt ist der Auffassung, dass Facebook durch die Datensammlung außerhalb seiner eigenen Seiten seine marktbeherrschende Stellung missbrauche.

Ein entsprechendes Vorgehen des Bundeskartellamts gegen das soziale Netzwerk war für Anfang 2019 erwartet worden. Es geht offenbar aber nicht nur um die “Gefällt-mir”-Buttons, sondern generell um Schnittstellen von Facebook zu Drittanbietern, über der Konzern Nutzerdaten sammelt. Derartige Drittanbieter sind etwa auch Spiele-Apps oder der Kurznachrichtendienst Twitter.

Eine Facebook-Sprecherin erklärte auf Anfrage von FAZ.NET, das Netzwerk stehe seit 2016 in regelmäßigem Austausch mit dem Bundeskartellamt und habe dessen Anfragen beantwortet. “Wie wir 2017 bereits öffentlich dargelegt haben, teilen wir die Ansichten des Kartellamts nicht und stimmen der Vermengung von Datenschutz- und Kartellrecht nicht zu”, sagte sie. “Wir werden diese Position auch weiterhin verteidigen.” cid/rlo

Raus aus Facebook? So geht das

Der Hacker-Angriff und die Veröffentlichung sensibler Daten von zahlreichen Politikern macht den Menschen Angst. Sie vermissen immer mehr den Schutz ihrer Privatsphäre. Viele wollen deshalb bei sozialen Netzwerken den Stecker ziehen, weil sie Facebook und Twitter nicht mehr trauen. Allerdings ist der Rückzug nicht einfach.

Wer Facebook endgültig verlassen möchte, klickt in den Einstellungen auf “Deine Facebook-Informationen”. Anschließend muss der Nutzer auf “Dein Konto und deine Informationen löschen” und dann auf “Mein Konto löschen” klicken. Passwort eingeben, “Weiter” und anschließend auf “Konto löschen” klicken.

Danach wartet Facebook aber noch 30 Tage, bis es das Konto endgültig löscht. Loggt sich der Nutzer binnen dieser Frist noch einmal in seinen Account ein, wird der Löschvorgang abgebrochen. Bis alle Beiträge von der Plattform gelöscht werden, kann es laut tagesschau.de insgesamt 90 Tage dauern. In dieser Zeit können aber andere Personen nicht mehr auf die Beiträge zugreifen, verspricht das Netzwerk.

Wer nur eine Verschnaufpause einlegen möchte, kann sein Konto deaktivieren. Dann wird das Profil anderen nicht mehr angezeigt, der Nachrichtendienst Messenger sowie die Login-Funktion bei anderen Diensten funktionieren aber weiterhin. cid/rlo

Social Media: Firmen schöpfen Potenziale nicht aus

Ob Facebook, Twitter oder Instagram – für Millionen privater Nutzer sind soziale Medien aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Aber auch Firmen nutzen die Netzwerke als Marketing-Werkzeuge. Dass vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) noch Nachholbedarf besteht, zeigt eine Untersuchung der Hochschule RheinMain.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) schöpfen ihr Social Media-Potenzial derzeit noch nicht voll aus, lautet das Fazit der Untersuchung unter Leitung von Prof. Dr. Bettina Fischer. Mögliche Ursachen seien insbesondere in einer fehlenden strategischen Herangehensweise zu finden. Zudem sei zu vermuten, dass bei vielen der Befragten keine zielgruppengerechte Differenzierung und Ansprache erfolge. Auch konnten über 60 Prozent die Frage nach einer Social Media-Zielsetzung für das nächste Geschäftsjahr nicht konkret beantworten. Weiteres Problem: Viele Befragten analysieren die Nutzung ihrer Social-Media-Aktivitäten nicht, kennen also auch nicht das Nutzungsverhalten der Zielgruppen.

Facebook wird der Untersuchung zufolge von 82 Prozent der Unternehmen genutzt, Instagram folgt mit 52 Prozent. Insgesamt nutzen 86 Prozent der befragten Unternehmen soziale Medien als Marketingkanal. Knapp jedes Fünfte der befragten KMU gibt allerdings an, mit dem Gesamtergebnis nicht zufrieden zu sein.

“Insgesamt bietet Social Media auch kleinen und mittelständischen Unternehmen viele Möglichkeiten. Neukundengewinnung, Interaktion mit dem Kunden, Umsatzsteigerung und Markenbekanntheit sind Hauptzielbereiche, die für eine Nutzung sprechen. Die Befragung zeigt jedoch, dass abgesehen von der Reichweitensteigerung auch ein großer Fokus der Unternehmen auf einer Steigerung der Kundenbindung und der generellen Informationsbereitstellung liegt. Es bleibt also viel zu tun”, so Prof. Dr. Fischer.

mid/ms

Digitalsteuer: Französischer Alleingang

Frankreich führt zum 1. Januar 2019 im Alleingang eine Digitalsteuer ein. Das trifft dann vor allem IT-Giganten wie Google, Apple, Facebook und Amazon. Finanzminister Bruno Le Maire nennt zwar noch keinen Steuersatz, rechnet aber mit einem Aufkommen von rund 500 Millionen Euro in 2019. Die Steuer soll auf Umsätze aus Werbung, Plattformen und dem Verkauf personenbezogener Daten fällig werden.

In den bislang bekannten deutsch-französische Planungen war zuletzt von einem Steuersatz in Höhe von 3,0 Prozent die Rede. Mit den Einnahmen könnten offenbar Zugeständnisse, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron den protestierenden “Gelbwesten” gemacht hat, finanziert werden. Eigentlich wollten Deutschland und Frankreich eine solche Steuer koordiniert und später einführen, in Paris ist aber offenbar die Geduld zu Ende. cid/rlo

Kompromiss bei der Digitalsteuer

 Internet-Riesen wie Apple, Google und Facebook fahren in Europa riesige Gewinne ein. Doch davon versteuern diese Unternehmen nur einen kleinen Teil. Um das schnellstens zu ändern, haben sich Deutschland und Frankreich nach Informationen von EU-Diplomaten auf einen gemeinsamen Kompromissvorschlag für die umstrittene Digitalsteuer geeinigt. Darüber müssen jetzt noch die 28 EU-Finanzminister in Brüssel beraten, berichtet tagesschau.de.

Der Kompromissvorschlag sieht eine Umsatzsteuer von drei Prozent auf Online-Werbeerlöse vor. Aber keine Steuer auf den Verkauf von Nutzerdaten, wie es die EU-Kommission vorgeschlagen hatte. Diese Umsatzsteuer soll bis März 2019 beschlossen werden und ab Januar 2021 gelten. Es sei denn, es gibt in der eine weltweite Einigung auf die Besteuerung von Internetkonzernen im Rahmen der OECD. Doch davon ist derzeit nicht auszugehen. cid/rlo

Online-Marketing: Beeinflussbare Generation Y

Die Generation Y, das sind die 18 bis 35-Jährigen, ist im Vergleich zum Rest der Bevölkerung besonders gut per Social-Media-Marketing erreichbar. Einflüsse von außen haben bei ihnen Erfolg.

Sie sind sowohl auf Facebook (76 Prozent – 62 Prozent), auf Instagram (50 Prozent – 18 Prozent) als auch auf Snapchat (28 Prozent – vier Prozent) häufiger zu finden. Außerdem können sie sich grundsätzlich eher vorstellen etwas zu kaufen, das auf sozialen Medien beworben wird und haben dies auch bereits häufiger getan (30 Prozent) als der Rest der Bevölkerung (21 Prozent).

Ein Viertel (25 Prozent) der Millennials lässt sich nach eigenen Angaben von Personen des öffentlichen Lebens und Influencern bei der Kaufentscheidung beeinflussen. Beim Rest der Bevölkerung trifft dies lediglich auf jeden Zehnten (13 Prozent) zu. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse zum Thema “Social Media Marketing bei Millennials” der internationalen Data and Analytics Group YouGov. cid/Mst

Seite 43 von 43
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43