Verkehrsunfall mit hohem Sachschaden und weitere Meldungen aus dem Kreis

BAB 81/Möglingen: Auffahrunfall mit 25.000 Euro Sachschaden

Ein Sachschaden von etwa 25.000 Euro und drei nicht mehr fahrbereite Fahrzeuge sind das Ergebnis eines Unfalls, der sich am Dienstag gegen 18.20 Uhr zwischen den Anschlussstellen Stuttgart-Zuffenhausen und Ludwigsburg-Süd ereignete. Ein 64-jähriger Mercedes-Lenker, der auf der mittleren Spur unterwegs war, musste verkehrsbedingt abbremsen. Der 41 Jahre alte Fahrer eines weiteren Mercedes, der sich dahinter befand, bemerkte dies wohl zu spät und fuhr auf. Hierauf konnte ein 78 Jahre alter Citroen-Fahrer ebenfalls nicht mehr bremsen und prallte gegen den Mercedes seines Vordermannes. Schließlich stieß ein 60-jähriger VW-Lenker gegen den Citroen. Der Mercedes des 41-Jährigen, der Citroen sowie der VW waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Schwieberdingen: Unfallflucht in der Ludwigsburger Straße

Das Polizeirevier Vaihingen an der Enz sucht Zeugen, die am Dienstag gegen 18.10 Uhr einen Unfall in der Ludwigsburger Straße auf Höhe der Auffahrt zur Bundesstraße 10 in Richtung Vaihingen an der Enz beobachtet haben. Ein noch unbekannter Fahrzeuglenker, der vermutlich einen silbernen BMW älteren Baujahrs fuhr und aus Richtung Schwieberdingen kam, wollte im weiteren Verlauf nach links in Richtung B 10 abbiegen. Hierbei geriet er wohl etwas zu weit nach links und streifte den Seat einer entgegenkommenden 33 Jahre alten Frau. Der Unbekannte hielt zwar noch kurz an, setzte seine Fahrt dann jedoch Richtung Vaihingen an der Enz fort, ohne sich um den Unfall zu kümmern. Als der Unbekannte stoppte, befanden sich mehrere Fahrzeuge hinter ihm, deren Lenker ebenfalls anhalten mussten. Insbesondere werden diese Personen gebeten, sich unter Tel. 07042/941-0 bei der Polizei zu melden.

Ditzingen: Unfallflucht

Bei einer Unfallflucht in der Justinus-Kerner-Straße in Ditzingen entstand am Dienstag zwischen 12.00 Uhr und 15.45 Uhr ein Sachschaden von rund 3.000 Euro. Vermutlich beim Vorbeifahren streifte ein noch unbekannter Fahrzeuglenker einen Kia, der am Straßenrand stand. Anschließend machte sich der Unbekannte davon. Hinweise nimmt das Polizeirevier Ditzingen, Tel. 07156/4352-0, entgegen.

Remseck am Neckar-Neckargröningen: Unfall mit 15.000 Euro Sachschaden

Bei einem Unfall auf der Landesstraße 1100 auf Höhe Neckargröningen entstand am Dienstag gegen 20.00 Uhr ein Sachschaden in Höhe von etwa 15.000 Euro. Ein 53 Jahre alter Mazda-Lenker befuhr zunächst die Ludwigsburger Straße in Neckargröningen. An der Kreuzung mit der Landesstraße 1100 wollte er nach links in Richtung Neckarrems abbiegen. Bei “grün” fuhr er los, wobei er vermutlich einen 57 Jahre alten VW-Fahrer übersah, der aus Richtung Ludwigsburg an die Kreuzung herangefahren war und ebenfalls bei “grün” die L 1100 passieren wollte, um nach Neckargröningen weiter zufahren. In der Folge kam es zu einem Zusammenstoß zwischen den beiden Fahrzeugen. Der VW hierauf nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

Remseck am Neckar-Pattonville: Unbekannter manipuliert Garagentor und beschädigt PKW

Zwischen Montag 17.00 Uhr und Dienstag 20.00 Uhr wurde in der Denverstraße in Pattonville zunächst ein Garagentor und anschließend ein Mercedes beschädigt, der in der Garage stand. Dem Täter gelang es das Stromkabel des elektrischen Rolltores zu durchtrennen, so dass das Tor von Hand geöffnet werden konnte. Mutmaßlich verschaffte sich der Unbekannte auf diese Weise Zutritt in die Garage und schlug dann die Scheibe der Beifahrertür eines Mercedes ein, der dort abgestellt war. Die Höhe des Sachschadens konnte noch nicht beziffert. Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Remseck am Neckar, Tel. 07146/28082-0, in Verbindung zu setzen.

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Nach Feuer in Ditzinger Schule: Mehrere Hundertausend Euro Schaden

Ein Brand im Schulzentrum in Glemsaue gestern Abend beschäftigte bis in die heutigen morgen Stunden über 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie Rettungskräfte und mehrere Streifenbesatzungen der Polizei Ludwigsburg.

Der Brand ging ersten Erkenntnissen zufolge von einem Chemiesaal aus und führte zu starker Rauchentwicklung. Rauch und Ruß zog sich dabei in der Folge durch den gesamten Gebäudekomplex. Die Feuerwehr hatte den Brand um 23.00 Uhr gelöscht. Bis 04.00 Uhr heute früh dauerten die Nachlösch- und Belüftungsarbeiten an. Die Ermittlungen zur Brandursache sind im Gange. Der Sachschaden beläuft sich nach einer ersten Schätzung auf mehrere hunderttausend Euro. Vor Ort waren sowohl der Oberbürgermeister der Stadt Ditzingen als auch die Schulleitung der dort ansässigen Schulen. Nach derzeitigem Sachstand findet für den heutigen Mittwoch sowohl für die Schülerinnen/Schüler der Realschule als auch des Gymnasiums kein Unterricht statt. Die Schülerinnen/Schüler werden über den Unterrichtsausfall durch die Schulleitung unterrichtet. Die Feuerwehr Ditzingen war mit elf Fahrzeugen und 61 Einsatzkräften, der Rettungsdienst mit einem Fahrzeug und der Ortsgruppe im Einsatz. Das Polizeipräsidium Ludwigsburg hatte zwei Streifenbesatzungen im Einsatz.

Was in Ludwigsburg und in der Region los war

Bietigheim-Bissingen: Einbruch in Wohnhaus

Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, sucht Zeugen, die am Montag zwischen 17.00 Uhr und 20.00 Uhr in der Wilhelmshofstraße in Bietigheim Verdächtiges beobachtet haben. Ein noch unbekannter Täter hebelte eine Terrassentür eines Wohnhauses auf und begab sich ins Innere. Anschließend öffnete er Schubladen und Schränke. Mutmaßlich stieß er jedoch auf nichts Stehlenswertes, so dass er sich ohne Diebesgut wieder aus dem Staub machte. Der hinterlassene Sachschaden wurde auf rund 1.000 Euro geschätzt.

Bietigheim-Bissingen: Teile eines Traktors gestohlen

Zwischen Sonntag 21.00 Uhr und Montag 07.00 Uhr suchten noch unbekannte Täter die Breslauer Straße in Bietigheim heim und machten sich an einem Traktor zu schaffen, der gegenüber einem Kindergarten abgestellt war. Die Diebe demontierten das Zugmaul und den Oberlenker des landwirtschaftlichen Gefährts und stahlen die Teile dann. Der Wert des Diebesguts beläuft sich auf rund 1.000 Euro. Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Tel. 07142/405-0 mit dem Polizeirevier Bietigheim-Bissingen in Verbindung zu setzen.

Marbach am Neckar: Unfallflucht

Nach einer Unfallflucht, die sich am Montag zwischen 06.45 Uhr und 14.30 Uhr auf einem Firmengelände in der Zeppelinstraße in Marbach am Neckar ereignete, sucht das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144/900-0, noch Zeugen. Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker beschädigte vermutlich beim Wenden oder Rangieren einen VW, der im Bereich einer Baustelle auf dem Parkplatz stand. Der entstandene Sachschaden dürfte sich auf rund 2.500 Euro belaufen. Der Unbekannte machte sich nach dem Unfall kurzerhand aus dem Staub.

Schwieberdingen: Unbekannter macht sich an Autos zu schaffen

Ein bislang unbekannter Täter wurde am Montag gegen 20:55 Uhr beobachtet, wie er sich in Schwieberdingen in der Clara-Schumann-Straße an dort geparkten Fahrzeugen zu schaffen machte. Der Unbekannte sei an mehreren Fahrzeugen zugange gewesen, bis er schließlich dabei gesehen wurde, wie er von einem VW das hintere Kennzeichen an sich nahm und anschließend vom Tatort flüchtete. Der Mann soll etwa 180cm groß mit dunklem Teint gewesen sein und einen Oberlippenbart getragen haben. Er sei mit einer hellblauen Jeanshose und einer braunen Jacke mit Kapuze bekleidet gewesen. Das Polizeirevier Vaihingen an der Enz nimmt unter Tel. 07042 941 0 Hinweise entgegen.

Kornwestheim – Pattonville: Wohnmobil aufgebrochen

Ein Wohnmobil wurde zwischen Sonntag, 18:00 Uhr, und Montag, 7:00 Uhr, in Kornwestheim – Pattonville im Floridaring aufgebrochen. Der bislang unbekannte Täter entwendet eine geringe Menge Bargeld und einen Einrichtungsgegenstand. Der Wert des Einrichtungsgegenstandes wird auf circa 400 Euro geschätzt. Das Polizeirevier Kornwestheim nimmt Zeugenhinweise unter Tel. 07154 1313 0 entgegen.

Strom wird noch teurer

Die Richtung ist eindeutig: Der Strompreis steigt. So kosten 5.000 kWh Strom im Februar durchschnittlich 1.502 Euro. In der Grundversorgung sind laut Check24 sogar 1.602 Euro fällig. Die Gaspreise liegen dagegen leicht unter dem Vorjahresniveau.

Drei Viertel der 834 Stromgrundversorger haben 2020 bislang ihre Preise angehoben oder Erhöhungen angekündigt. Betroffen sind rund 7,9 Millionen Haushalte. Ab 2021 soll es Entlastungen durch das Klimapaket der Bundesregierung geben: Um rund 63 Euro im Jahr pro Musterhaushalt.”Für alle Privathaushalte in Deutschland summiert sich die Entlastung auf rund 1,9 Milliarde Euro”, heißt es bei Check24.

Rudolf Huber

Urbanes Carsharing auf Wachstumskurs

In deutschen Städten nimmt Carsharing zu. Das zeigt die neue Carsharing-Statistik des Bundesverband CarSharing e.V. (bcs). Ihm zufolge haben sich im vergangenen Jahr 45 weitere Anbieter auf dem Carsharing-Markt etabliert.

226 Carsharing-Unternehmen, -Genossenschaften und -Vereine bieten Anfang des Jahres 2020 an 840 Orten in Deutschland Carsharing an. Das sind 100 Orte mehr als im vergangenen Jahr. Diese Expansion in neue Städte und Gemeinden wird von stationsbasierten Carsharing-Anbietern getragen.

“Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität”, sagt bcs-Geschäftsführer Gunnar Nehrke. “Je mehr sich das Angebot in der Fläche verbreitet, desto mehr Autofahrerinnen und Autofahrer können ihr eigenes Auto abschaffen, ohne sich in ihrer Mobilität einschränken zu müssen.”

Zu Beginn des Jahres 2020 wurden in Deutschland 12.000 Fahrzeuge im stationsbasierten Carsharing zur Verfügung gestellt. Die stationsbasierte Flotte vergrößerte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 800 Fahrzeuge (plus 7,1 Prozent). Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Fahrberechtigten im stationsbasierten Carsharing um 60.000 auf jetzt 710.000 Kunden.

“Das stationsbasierte Carsharing hat die höchste verkehrsentlastende Wirkung”, sagt Nehrke. Ein stationsbasiertes Carsharing-Fahrzeug ersetze bis zu 20 private Pkw. Deswegen sei das Wachstum hierbei von besonderer verkehrspolitischer Bedeutung.

Viele ehemals rein stationsbasierte Anbieter haben in den vergangenen Jahren zusätzlich zum stationsbasierten Angebot auch sogenannte free-floating-Fahrzeuge in ihre Flotten aufgenommen und bieten nun beide Varianten aus einer Hand an. Mittlerweile fahren 1.020 der insgesamt 13.400 free-floating-Fahrzeuge in Deutschland in kombinierten Systemen.

Unterdessen sei Carsharing ist nicht nur ein Phänomen der Großstädte, berichtet der bcs. Zu Beginn des Jahres 2020 stehen in 46,8 Prozent aller Orte mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 und 50.000 Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung. Und auch in 445 Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern gibt es mittlerweile stationsbasierte Carsharing-Angebote. Diese Zahlen würden zeigen, so der bcs, dass Carsharing auch im ländlichen Raum möglich sei.

 

Hygiene-Tipps für den Karneval-Endspurt

Nicht nur der Karneval nähert sich seinem Höhepunkt. Auch Erkältungen mit Husten und Schnupfen oder die echte Grippe haben Hochsaison. Deswegen ist im Narren-Endspurt die Einhaltung einfacher Hygieneregeln wichtig, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Das Einhalten der sogenannten Husten- und Nies-Etikette sowie das regelmäßige und gründliche Händewaschen können einer Ansteckung vorbeugen.

“Wer an einer Atemwegsinfektion erkrankt ist, verbreitet beim Husten und Niesen Krankheitserreger über winzige Tröpfchen in seiner Umgebung”, so Dr. med. Heidrun Thaiss, die Chefin der BZgA. “Diese können dann von anderen Menschen eingeatmet werden und so eine Erkrankung hervorrufen.” Aber auch über die Hände und über gemeinsam benutzte Gegenstände wie Gläser, Türklinken und Haltegriffe könnten Erreger von Atemwegserkrankungen durch sogenannte Schmierinfektionen verbreitet werden.

Hier sechs Hygienetipps der BZgA für die Karnevalszeit:

– Beim Husten und Niesen ein Einwegtaschentuch verwenden und dies anschließend entsorgen. Dabei Abstand von anderen halten und sich abwenden.

– Ist kein Taschentuch griffbereit, in die Armbeuge niesen oder husten.

– Nur aus dem eigenen Glas trinken und eigenes Besteck benutzen.

– Schminkutensilien wie Lippenstifte nicht gemeinsam verwenden.

– Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen, insbesondere nach dem Toilettengang, vor dem Essen, nach dem Naseputzen und beim Nachhausekommen.

– Mit ungewaschenen Händen möglichst nicht das Gesicht, insbesondere Mund, Augen oder Nase berühren und keine Speisen anfassen.

Rudolf Huber

Datenschutz bei “Apps auf Rezept” gefordert

Mängel beim Datenschutz und Nutzennachweis sind die wichtigsten Kritikpunkte in der Diskussion um “Apps auf Rezept”. Die Allgemeine Orts-Krankenkasse AOK zeigt zwar grundsätzlich Zustimmung zur “Digitale-Gesundheitsanwendungen-Verordnung” (DiGAV), mahnt aber zu Nachbesserungen.

“Wir begrüßen die Möglichkeit, dass die gesetzlichen Krankenkassen künftig digitale Gesundheitsanwendungen mit niedrigem Risiko erstatten können”, betont der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch. Allerdings sehe man erheblichen Änderungsbedarf bei einzelnen Regelungen der Verordnung. Das betreffe vor allem den Nutzen der digitalen Anwendungen, die Patientensicherheit und die Sicherheit der in den Anwendungen gespeicherten Gesundheitsdaten, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überprüft werden soll.

“Die Verordnung legt zwar Anforderungen zum Datenschutz fest, aber es ist nicht vorgesehen, dass das BfArM die Einhaltung dieser Vorgaben auch überprüft”, kritisiert Litsch. Das Bundesinstitut solle seine Entscheidungen alleine auf Basis von Eigenangaben der Hersteller treffen. Außerdem seien bei Verstößen gegen die Datenschutz-Anforderungen keine Sanktionen vorgesehen. “Zuletzt haben Gesundheits-Apps immer wieder durch Datenschutzmängel Schlagzeilen gemacht. Deshalb kann es nicht angehen, dass das BfArM bei diesem Thema als zahnloser Tiger agiert.”

Der AOK-Bundesverband fordert, dass das Institut eine Prüfverantwortung für die Einhaltung der Datenschutz-Regelungen erhält. “Dann könnte es unabhängig überprüfen, dass wirklich keine Daten an Dritte abfließen”, so Litsch. Zudem müsse die Verordnung durch Regelungen ergänzt werden, nach denen alle Möglichkeiten der Daten-Minimierung ausgeschöpft werden: “Es besteht ja in der Regel keine Notwendigkeit, dem Anbieter die Identität des Nutzers offenzulegen.” Die Übermittlung von Personendaten an die Hersteller und Plattform-Betreiber solle nach Möglichkeit vermieden werden.

 

Lars Wallerang

Sicherheitslücke bei LTE

Über eine Sicherheitslücke im Mobilfunkstandard LTE, auch 4G genannt, konnten Spezialisten der Ruhr-Universität Bochum erstaunliche Dinge tun: Die Identität fremder Personen annehmen etwa, oder in deren Namen kostenpflichtige Dienste wie Abonnements für Streamingdienste buchen. Bezahlt wird per fremder Handyrechnung.

“Ein Angreifer könnte die gebuchten Dienste nutzen, also beispielsweise Serien streamen, aber der Besitzer des Opferhandys müsste dafür zahlen”, so Prof. Dr. Thorsten Holz vom Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit, der die Sicherheitslücke gemeinsam mit David Rupprecht, Dr. Katharina Kohls und Prof. Dr. Christina Pöpper aufdeckte. Die Ergebnisse stellt das Bochumer Team am 25. Februar 2020 auf dem Network Distributed System Security Symposium, kurz NDSS, in San Diego, USA, vor. Details zu den Angriffen sind auch auf der Webseite www.imp4gt-attacks.net verfügbar.

Die Forscher warnen: Diese Schwachstelle kann auch Folgen für die Justiz haben. Denn Angreifer können nicht nur im Namen des Opfers einkaufen, sie können auch auf Webseiten mit dessen Identität agieren, etwa geheime Firmendokumente online stellen und damit das Opfer zum vermeintlichen Täter abstempeln.

Erschreckend: Von der Schwachstelle sind alle Geräte betroffen, die LTE verwenden. Also eigentlich alle Handys und Tablets plus vernetzte Haushaltsgegenstände. “Beheben lassen würde sie sich nur durch ein verändertes Hardware-Design”, so die Bochumer. Sie setzen sich dafür ein, dass die Sicherheitslücke im neuen Mobilfunkstandard 5G, der derzeit ausgerollt wird, geschlossen wird. “Technisch wäre das möglich”, sagt David Rupprecht. Die Mobilfunkbetreiber müssten jedoch höhere Kosten in Kauf nehmen, da der zusätzliche Schutz mehr Daten erzeugt, die übermittelt werden müssten. Und außerdem müssten alle Handys erneuert und die Basisstationen erweitert werden. “Das wird nicht in naher Zukunft eintreten”, ist sich der Forscher sicher.

Ein kleiner Trost: Der Einhack-Trick funktioniert nicht aus der Ferne. Der Angreifer muss sich in der Nähe des Opferhandys und der Basisstation befinden.

Rudolf Huber

Viele Mini-Jobs trotz Mindestlohn

Mini-Jobs und Mindestlohn schienen anfangs miteinander zu kollidieren. Mit der Einführung des Mindestlohnes im Jahre 2015 nahm die Anzahl der Mini-Jobs in Deutschland zunächst rapide ab. Doch die Zahl steigt wieder. Heute ist sie ungefähr so hoch wie vor der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns.

Ein Mini-Job ist ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis. Das monatliche Arbeitsentgelt darf nicht mehr als 450 Euro betragen. Eine solche Teilzeitbeschäftigung ist weitgehend sozialversicherungsfrei.

Dafür gibt es allerdings strenge Regeln: “Unter Umständen muss der Hauptarbeitgeber von dem Vorhaben, eine Nebentätigkeit aufzunehmen, informiert werden”, sagt Rechtsanwalt Tobias Klingelhöfer, Rechtsexperte beim Versicherer ARAG. “Und zwar immer dann, wenn das im Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag vereinbart ist oder wenn der Nebenjob Auswirkungen auf den Hauptjob hat.” Habe der Chef in diesem Fall triftige Gründe, könne er den Nebenjob untersagen.

Freilich gilt der Mindestlohn auch für Mini-Jobs. Derzeit liegt dieser bei 9,35 Euro pro Stunde. “Die Anzahl der Stunden, die Arbeitnehmer im Monat maximal arbeiten dürfen, hängt somit neben den Grenzen des Arbeitszeitgesetzes auch vom Stundenlohn ab, denn die 450 Euro im Monat dürfen für den Mini-Job ja nicht überschritten werden”, erklärt der Experte.

Derweil zahlen die Arbeitgeber auch Abgaben, Pauschalbeiträge zum Beispiel für die gesetzliche Rentenversicherung und Krankenversicherung. “Die Pauschalabgaben für die Krankenversicherung fließen in den allgemeinen Gesundheitsfonds”, sagt Klingelhöfer. “Daraus können die gesetzlich vorgesehenen Entgeltfortzahlungen zum Beispiel bei Krankheit oder Schwangerschaft finanziert werden.” Der Mini-Jobber könne aber durch einen Antrag auf die Rentenversicherungspflicht verzichten.

Mini-Jobber haben zudem noch ein paar Ansprüche. Klingelhöfer: “Auch geringfügig Beschäftigte – wie Mini-Jobber im Behördendeutsch heißen – haben einen Anspruch auf Sozialleistungen.” Dazu gehöre neben der erwähnten Entgeltfortzahlung bei Krankheit und dem Mutterschutz auch das Feiertagsentgelt.

Und es gibt Anspruch auf Urlaub: Wer also zum Beispiel an fünf Tagen pro Woche arbeitet, hat einen Anspruch auf 20 Urlaubstage im Jahr. Wird nur an zwei Tagen pro Woche gearbeitet, können acht Tage Urlaub pro Jahr genommen werden.

Lars Wallerang

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Großbrand in Reifenlager in Freiberg am Neckar

Auf etwa 60.000 Euro schätzt die Polizei den Sachschaden, der am Dienstagvormittag bei einem Brand in einer Autowerkstatt in der Marbacher Straße im Ortsteil Beihingen entstanden ist. Ein Mitarbeiter des Betriebes hatte gegen 11:00 Uhr im Werkstattbereich starke Rauchentwicklung bemerkt und zunächst allein und dann mit Kollegen versucht, die Flamen mit Feuerlöschern zu löschen. Dies gelang jedoch nicht und der Brand griff auf die Werkstatt und ein angrenzendes Reifenlager über. Die alarmierten Feuerwehren aus Freiberg, Benningen und Ludwigsburg waren mit 43 Einsatzkräften und neun Fahrzeugen am Brandort. Da der Brand mit sehr starker Rauchentwicklung einherging, musste die L 1138 zwischen Freiberg und Benningen gesperrt werden. Die Polizei bat Bewohner angrenzender Bereiche mit Lautsprecherdurchsagen und über den Verkehrsfunk darum, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Nach etwa einer halben Stunde hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Der Werkstattbereich brannte jedoch aus und kann derzeit aufgrund von Einsturzgefahr nicht betreten werden. Neben der Feuerwehr waren am Brandort 11 Mitarbeitende des Rettungsdienstes eingesetzt. Ein Mitarbeiter der Autowerkstatt wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, aber kurz darauf wieder entlassen. Die Polizei hatte sieben Streifenbesatzungen eingesetzt. Die Ermittlungen zur Brandursache sind noch nicht abgeschlossen.