Steelers unterliegen erst nach Penaltyschiessen

Das dritte Spiel binnen fünf Tagen stand gestern in Bad Nauheim auf dem Programm. Für Stephon Williams rückte Cody Brenner ins Tor, so dass Chris Owens ins Team zurückkehrte, da Marc St-Jean den US-Goalie nicht aufbot. Auf der Bank als Backup saß Youngster Anton Palmer. Mit zwei Siegen im Rücken wollte man auch dieses Spiel positiv gestalten, am Ende sprang ein Punkt heraus.

Das Spiel vor den 1.611 Zuschauern, darunter ca. 80 aus dem Ellental, begann mit einem Schuss von Cody Sylvester, der Cody Brenner jedoch nicht vor große Schwierigkeiten stellte. Nur wenige Augenblicke später spielte Alex Preibisch einen starken Pass auf Guillaume Leclerc, der jedoch am starken Felix Bick scheiterte. Der Goalie der Teufel stand auch in den Folgeminuten eher im Mittelpunkt und machte seine Sache gegen Niki Goc und matt McKnight sehr gut. In der 13. Minute sprachen die Hauptschiedsrichter Eugen Schmidt und Sascha Westrich die erste Sprache des Spiels aus. Es traf Niki Goc wegen Beinstellens. Das Penaltykilling funktionierte gut und es blieb beim torlosen Unentschieden. Die Partie wurde ausgeglichener und auch die Hessen kamen zu ersten guten Möglichkeiten. 39 Sekunden vor der ersten Sirene wurden nach einem Check von Benjamin Zientek gegen Huba Sekesi erste Nettigkeiten ausgetauscht. Der Check wurde nicht geahndet, doch auf Seiten der Steelers mussten wegen übertriebener Härte Lukas Laub und Norman Hauner runter, bei den Nauheimern Cody Sylvester und Marc El-Sayed. Weiteres passierte vor der ersten Pause nicht mehr.

Die Schwaben kamen stark aus der Kabine und setzten das Tor von Felix Bick mächtig unter Druck, doch weder Yannick Wenzel, Lukas Laub oder Benjamin Zientek konnten ihn bezwingen. Die Hausherren konnten sich nur wenig entlasten und hatten in der 27. Minute durch die Andreas Pauli den bis dato ersten Schuss des zweiten Abschnitts, den Cody Brenner sicher hielt. Binnen nicht einmal einer Minute gab es dann zwei Strafen gegen die Nauheimer und 49 Sekunden doppelte Überzahl. Die Scheibe lief zwar gut, doch was Zählbares sprang nicht heraus. Benjamin Zientek hatte mit einem satten Pfostenschuss die beste Möglichkeit. Im Anschluss musste man ebenfalls in Unterzahl ran, überstand dies jedoch schadlos. Niki Goc hatte noch toller Vorarbeit die letzte große Chance des Mittelabschnitts, doch wieder war Felix Bick Endstation. Da Mike Card 50 Sekunden vor Ende eine Strafe erhielt, begann das letzte Drittel mit Überzahl für die Steelers.

In diesem rettete erneut das Gehäuse für Felix Bick, denn der Schuss von Matt McKnight klatschte gegen die Latte. Nach dem Studium des Videobeweises wussten es auch die Schiedsrichter noch genauer. Beide Mannschaften hatten im Powerplay noch die Chance auf die Entscheidung, doch weder Felix Bick, noch Cody Brenner ließen einen durch – es ging in die Overtime.

In dieser gaben die Steelers den Ton an, doch auch hier wollte die Entscheidung nicht fallen, so dass es als „Sahnehäubchen“ noch das Penaltyschießen gab. Hier muss man sagen, dass das Spiel im Gesamten nicht unbedingt ein Leckerbissen war – mit Ausnahme von Torhüter Cody Brenner und Felix Bick.

Im Shootout trafen für die Teufel Mike Card und Huba Sekesi. Für die Steelers netzte lediglich Myles Fitzgerald sehenswert ein, so dass es am Ende „nur“ einen Punkt gab, der aber in der Endabrechnung sehr wichtig sein kann.

Am Freitag geht es für die Schwaben erneut auf Tour, denn man ist zu Gast bei den Bayreuth Tigers, die am Sonntag zum Rückspiel in die EgeTrans Arena kommen werden.

Ecuadorianischer Botschafter zu Besuch in Ludwigsburg

Hoher Besuch im Landratsamt: Den Botschafter der Republik Ecuador in Berlin, Manuel Antonio Mejía Dalmau, hat Landrat Dietmar Allgaier letzte Woche am Donnerstag in seinem Büro empfangen. Begleitet wurde Mejía Dalmau vom ecuadorianischen Honorarkonsul
Siegfried Rapp.

Anlass des Besuchs war das fünfjährige Bestehen des ecuadorianischen Honorarkonsulats in Ludwigsburg und die seit zwei Jahren gepflegte kommunale Klimapartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Ambato – die 180.000-Einwohner-Stadt liegt rund 140 Kilometer südlich der ecuadorianischen Hauptstadt Quito.

Der Besuch im Landratsamt fand im Rahmen eines dreitägigen Besuchs in Stadt und Landkreis Ludwigsburgstatt. Im Gespräch stellten Allgaier, Mejiá Dalmau und Rapp fest, dass es immer mehr junge Leute gibt, die sich am Austausch zwischen Deutschland und Ecuador beteiligen. „Wir sollten dafür werben, dass junge Leute diese Möglichkeit nutzen“, sagte Landrat Allgaier. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass man im Bereich der dualen Ausbildung eine Bildungspartnerschaft ins Auge fassen sollte. Der Botschafter war mit seiner Delegation auch bei Allgaiers Amtseinsetzung am Freitagabend im Kreishaus dabei.

„Enkeltrick und aktuelle Betrugsmaschen“

Wer hat nicht schon davon gehört, gelesen oder war gar selbst betroffen: Falsche Enkel, falsche Polizisten, falsche Handwerker und dubiose Gewinnversprechen. Vor allem ältere Menschen sind die bevorzugten Opfer von Betrügern am Telefon. Aus diesem Grund informiert Karin Stark vom Polizeipräsidium Ludwigsburg am 11. Februar 2020 von 14.30 bis 16 Uhr im Bürgersaal des Marbacher Rathauses darüber, wie sich der Einzelne schützen kann.

Die angeblich vertrauenswürdigen Personen schaffen es immer wieder, ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen, um sie letztlich um Bargeld und Wertsachen zu bringen. Allein im Jahr 2018 registrierte das Polizeipräsidium Ludwigsburg in seinem Zuständigkeitsbereich weit über 300 Vorkommnisse im Zusammenhang mit falschen Polizeibeamten am Telefon. Für 2019 steht die Auswertung noch nicht fest, es wird aber eher von mehr Fällen ausgegangen. Glücklicherweise bleiben viele der Betrugsversuche im Versuchsstadium stecken. Haben die kriminellen Machenschaften aber Erfolg, dann ist der finanzielle Schaden für die Opfer meist beträchtlich.

Erst vor kurzem gelang es falschen Polizeibeamten, von einer älteren Dame aus dem Landkreis Ludwigsburg über 60.000 Euro zu ergaunern. Sie erzählten von einer ermittelten Einbrecherbande und einer sichergestellten Adressenliste, auf der sich auch die Anschrift des Opfers befand. Durch mehrere Anrufe und geschickte Gesprächsführung erschlichen sie das Vertrauen der Frau, die ihnen das Geld schließlich „zur Sicherung“ übergab.

Karin Stark vom Referat Prävention spricht gemeinsam mit ihrem Kollegen Andreas Rülke das Thema Telefon-Abzocke und andere Maschen von Betrügern an. Falls gewünscht, wird auch auf die „Gefahren unterwegs“, wie Taschen- oder Trickdiebstahl, eingegangen. Bei dem Vortrag stehen das professionelle Vorgehen der Täter sowie polizeiliche Tipps und Verhaltenshinweise im Vordergrund. Auch Fragestellungen aus dem Publikum sind möglich.

„Sowas könnte mir nie passieren“, glaubte auch Sigi Bühler, die den Vortrag im Rahmen des Projekts Zukunftswerksatt „Älterwerden in Marbach“ angestoßen hat, „bis ich eines Tages selbst einen Betrüger an der Strippe hatte“. Glücklicherweise ist die 65-Jährige nicht auf den Anrufer eingegangen. Sie legte einfach auf – aber die Frage, ob sie sich richtig verhalten habe, blieb für sie offen.

Im Anschluss an den Vortrag stellen sich einzelne Vereine mit ihren Angeboten für ältere Personen in Marbach vor. Die Veranstaltung dient neben der Information also auch der Vernetzung. Der Eintritt ist unentgeltlich, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die von der Stadt und dem Krankenpflegeverein initiierte Zukunftswerkstatt verfolgt das Ziel, die Lebensqualität im Alter zu erhalten, Perspektiven aufzuzeigen und Engagement zu fördern. Zudem soll ein Bewusstsein für ältere Menschen mit Einschränkungen geschaffen werden.

Spezialkommando nimmt Drogendealer aus Ludwigsburg fest

Wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmittelneit wurde ein 40-jähriger Mann aus Ludwigsburg festgenommen. Seit letzten Herbst führte das Polizeirevier Ludwigsburg in enger Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizeidirektion Böblingen umfangreiche Ermittlungen wegen unerlaubten Handels mit Drogen. Am frühen Sonntagmorgen führte dies zur vorläufigen Festnahme eines 40-Jährigen in Ludwigsburg durch ein Spezialeinsatzkommando des Polizeipräsidiums Einsatz. Im Rahmen anschließend durchgeführter Durchsuchungsmaßnahmen konnten unter anderem rund vier Kilogramm Marihuana, sechs Kilogramm Amphetamin, ca. 100 Gramm Kokain, mehrere hundert Ecstasy-Tabletten, eine vierstellige Summe Bargeld sowie eine Schreckschusswaffe und mehrere verbotene Gegenstände beschlagnahmt werden. Der vorläufig festgenommene 40-Jährige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart am Montag einem Haftrichter vorgeführt. Der Richter erließ einen Haftbefehl gegen den Deutschen, setzte diesen in Vollzug und wies ihn in eine Justizvollzugsanstalt ein.

Was in Ludwigsburg und in der Region los war

Korntal-Münchingen:

Das Polizeirevier Ditzingen ermittelt derzeit gegen einen noch unbekannten Sattelzuglenker, der am Dienstag gegen 10.00 Uhr auf der Bundesstraße 10 im Bereich des Denkmals “Kaiserstein” in Münchingen in einen Unfall verwickelt war. Der Unbekannte, der in Richtung Stuttgart gefahren sei, streifte einen entgegenkommenden Sattelzug, in dem ein 59 Jahre alter Lenker saß, und es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 4.000 Euro. Der Unbekannte setzte seine Fahrt indes unbeirrt fort. Zeugen, die den Unfall beobachten konnten, werden gebeten sich mit unter Tel. 07156/4352-0 in Verbindung zu setzen.

Remseck am Neckar:

Vermutlich mutwillig hat ein bislang unbekannter Täter einen Mercedes beschädigt, der zwischen Sonntag 17.00 Uhr und Montag 13.00 Uhr in der Blumenstraße im Ortsteil Neckargröningen auf einem Stellplatz abgestellt war. Der Unbekannte zerkratzte den Kofferraum sowie den hinteren rechten Kotflügel und richtete dadurch einen Sachschaden von etwa 1.800 Euro an. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Remseck, Tel. 07146 28082-0, in Verbindung zu setzen.

Tamm: Unfallflucht – Fahrzeugteil gefunden

Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, sucht Zeugen einer Unfallflucht, die sich zwischen Sonntag 21.00 Uhr und Montag 12.00 Uhr in der Ludwigsburger Straße in Tamm ereignete. Ein noch unbekannter Fahrzeuglenker streifte einen VW, der am Fahrbahnrand stand, und verlor hierbei einen Seitenspiegel. Das Fahrzeugteil weist daraufhin, dass es sich bei dem Verursacherfahrzeug um einen Renault handeln dürfte. Am VW entstand ein Sachschaden im dreistelligen Bereich.

Bietigheim-Bissingen: Unfallflucht in Parkhaus

Nach einer Unfallflucht in einem Parkhaus eines Einkaufsmarkts in der Talstraße in Bietigheim-Bissigen sucht das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, noch Zeugen. Vermutlich beim Ein – oder Ausparkten streifte ein noch unbekannter Fahrzeuglenker einen BMW, der in der untersten Ebene des Parkhauses abgestellt war. Der hinterlassene Sachschaden dürfte sich auf etwa 2.000 Euro belaufen.

Ludwigsburg: Fußgängerin angefahren

Der 44-jährige Lenker eines Opel verursachte am Montag, gegen 17:55 Uhr, in Ludwigsburg in der Osterholzallee einen Verkehrsunfall mit einer 28-jährigen Fußgängerin. Vermutlich übersah er die Frau, als er von der Osterholzallee bei grüner Ampel in die Talallee abbiegen wollte. Die Frau hatte ebenfalls grün und wollte zum Unfallzeitpunkt die Fußgängerfurt parallel zum Opel überqueren. Dem 44-Jährigen gelang es trotz Abbremsen nicht mehr eine Kollision mit der Frau zu verhindern, welche in der Folge stürzte und leicht verletzt wurde. Am Opel entstand kein Sachschaden.

Ditzingen: Zeugen nach Sachbeschädigung an PKW gesucht

Am Montag zwischen 7:20 Uhr und 13:30 Uhr wurde ein Opel in Ditzingen in der Dornierstraße beschädigt. Eine 60-Jährige stellte ihren PKW ordnungsgemäß auf einem dortigen Parkplatz ab. Bei ihrer Rückkehr zum Fahrzeug fand sie die Heckscheibe zerborsten vor. Der Sachschaden wird auf circa 500 Euro geschätzt. Das Polizeirevier Ditzingen sucht Zeugen, die etwas zu diesem Vorfall beobachtet haben. Diese können sich unter Tel. 07156 4352 0 melden.

L1100 / Steinheim an der Murr: Zeugen nach Verkehrsunfall gesucht

Am Montag kam es gegen 9:00 Uhr in Steinheim an der Murr auf der Landesstraße 1100 in Richtung Marbach am Neckar und Murr im dortigen Steinbruchtunnel zu einem Verkehrsunfall. Ein 46-jähriger befuhr die Landesstraße mit seinem Skoda, als im Tunnel der Verkehr stockte. Zu diesem Zeitpunkt kam dem Mann ein Lkw mit Pforzheimer Kennzeichen (PF) entgegen. Als der Lkw auf Höhe des Skoda war, nahm der Mann einen Schlag war. Als er später sein Fahrzeug begutachten konnte, stellt er auf Höhe der A-Säule eine Eindellung und ein paar Eisbrocken fest. Der Sachschaden wird auf circa 500 Euro geschätzt. Das Polizeirevier Marbach nimmt Zeugenhinweise unter 07144 900 0 entgegen.

Wenn Parken zum Glücksspiel wird

Viele Autofahrer haben so ihre Probleme mit dem Parken. Das liegt aber nicht immer am Fahrvermögen. Denn manche Stellplätze sind einfach nicht auf immer größer werdende Autos ausgelegt und daher recht schmal. Einparken und Aussteigen werden dann zum Glücksspiel.

Besonders ärgerlich ist ein zu enger Parkplatz aber dann, wenn dieser zu einer Eigentumswohnung gehört und der Besitzer für den Stellplatz auch noch viel Geld ausgegeben hat. ARAG-Experten weisen jetzt jedoch darauf hin, dass man unter Umständen einen Teil der Kosten vom Bauträger zurückverlangen kann.

In einem konkreten Fall maß ein neu gebauter Tiefgaragenstellplatz an der breitesten Stelle nur 2,50 Meter. Zu schmal, um mit einem Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse mühelos einzuparken. Und mit 20.000 Euro zu teuer, um nicht genutzt zu werden.

Als der Käufer, gleichzeitig Eigentümer der dazugehörigen Wohnung, daraufhin zwei Drittel des Geldes vom Bauträger zurückhaben wollte, lehnte dieser ab. Begründung: Der Platz sei nach aktueller Verordnung des Landes Niedersachsen erbaut worden.

Doch das war in diesem Fall unerheblich. Denn auch ein unabhängiger Gutachter schaffte es nicht, vorwärts einzuparken. Und ein aufwändiges Wendemanöver oder eine Rückwärtsfahrt durch die Tiefgarage bis zum Stellplatz, um rückwärts einzuparken, war auch seiner Ansicht nach unzumutbar und daher ein Mangel.

Die Folge: Eine Wertminderung von zwei Dritteln des Kaufpreises ging daher in Ordnung (Oberlandesgericht Braunschweig, Az.: 8 U 62/18).

Ralf Loweg

Weniger Flüge über Deutschland

Erstmals seit 2013 ist die Zahl der Flugbewegungen über Deutschland gesunken. Die Deutsche Flugsicherung registrierte nach eigenen Angaben 3,34 Millionen Flugbewegungen. Das seien 0,4 Prozent weniger als 2018. Vor allem an kleineren Regionalflughäfen sei die Zahl der Starts und Landungen deutlich zurückgegangen.

Für den Flughafenverband ADV sind der steigende Ölpreis und das Startverbot für den Mittelstrecken-Jet Boeing 737 Max Gründe dafür, dass Airlines ihre Kapazitäten nicht ausgebaut haben. Insbesondere der irische Billigflieger Ryanair konnte nicht wie geplant neue Verbindungen auf den Markt bringen. Verkehrsreichster Tag war nach Angaben der Flugsicherung der 4. Juli 2019, an dem 11.012 Flugbewegungen gezählt wurden.

Laut einer Prognose des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird sich die Zahl der Flugpassagiere weltweit in den kommenden 20 Jahren mehr als verdoppeln. Die Zahl der Flüge werde zunehmen, ebenso die Zahl der Menschen an Bord der Passagiermaschinen, heißt es dazu auf “tagesschau.de”.

Ralf Loweg

 

Die Auto-Hitparade in Europa

Der Europa-Report des Portals AutoScout24 gibt Einblicke in die Marktlage und die Entwicklungen auf dem europäischen Gebrauchtwagenmarkt. Er nennt die Auf- und die Absteiger und dokumentiert die Preisentwicklung. Hier die Ergebnisse fürs zu Ende gegangene Jahr 2019.

Das Portal kürt anhand der Seitenaufrufe alljährlich die beliebtesten Fahrzeugmodelle des Jahres in Europa. Diesmal kommen sie alle aus Deutschland und werden vom VW Golf angeführt. Der Wolfsburger Dauerbrenner konnte 2019 mit 4,1 Prozent aller Seitenaufrufe auf AutoScout24 den elf Jahre führenden 3er BMW (3,5 Prozent) an der Beliebtheitsspitze ablösen. Wie schon 2018 sicherte sich die Mercedes C-Klasse mit 2,8 Prozent den dritten Platz. Es folgen die E-Klasse und der Audi A4 mit je 2,3 Prozent.

Bis auf den Audi A4 (im Schnitt 19.134 Euro, minus 0,6 Prozent) ging es bei den Gebrauchtpreisen zum Teil deutlich aufwärts. So zogen der VW Golf um 0,9 Prozent auf 15.784 Euro an. Der BMW 3er kostete mit 16.307 Euro 1,1 Prozent mehr als 2018. Die C-Klasse verteuerte sich um 3,8 Prozent auf 25.138 Euro und die E-Klasse um 4,8 Prozent auf 27.805 Euro.

Rudolf Huber

Gesichtserkennung: Was passiert mit den Daten?

Software zur Gesichtserkennung ist längst kein Geheimnis mehr. Dieser Aspekt der künstlichen Intelligenz (KI) ist sogar schon viel weiter verbreitet, als wir gemeinhin glauben. Doch neue Technologien verheißen nicht nur Fortschritt für die Gesellschaft, sondern bergen immer auch Gefahren. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig – eine gesunde Skepsis ist laut ARAG-Experten aber angebracht.

Viele Smartphones lassen sich mit einer Gesichtserkennungs-Software entsperren. Ist die Funktion aktiviert, muss der Besitzer einfach in sein Handy schauen, das ihn oder sie sofort erkennt und das Gerät entsperrt. Dass die auf dem Smartphone gespeicherten Gesichtsdaten missbraucht werden, ist unwahrscheinlich. Die Daten beschreiben das Gesicht nur rudimentär und reichen zu einer Rekonstruktion nicht aus. Anders sieht es aus, wenn die Daten nicht auf dem eigenen Gerät, sondern im Netz gespeichert werden.

Mit der mobilen Anwendung FaceApp können sich Nutzer mit veränderten Haarfarben, als Senior oder mit und ohne Bart betrachten. Was lustig klingt und einen Riesenspaß verspricht, ruft Datenschützer auf den Plan. Um die App zu nutzen, muss man seine Gesichtsdaten erst einmal in der App hochladen. Was mit den Daten geschieht und welche Rechte die Nutzer an die App-Betreiber abgeben, steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Die erkennt jeder Nutzer mit der Freischaltung an.

Gelesen werden diese AGB aber erfahrungsgemäß kaum. Besonders kritisch sehen ARAG-Experten, dass sich FaceApp sogar die kommerzielle Nutzung dieser Fotos herausnimmt. Die App ist damit indes keine Ausnahme; Facebook, Google, Instagram und Twitter gehen ähnlich eigenmächtig mit Fotodaten um.

Ralf Loweg

Schwarzarbeit auf dem Bau

Mit Hilfe von gefälschten Rechnungen wird Schwarzarbeit in der Baubranche systematisch und im großen Stil verschleiert. Auf Anfrage des NDR-Politikmagazins Panorama 3 gab die Generalzolldirektion Bonn erstmals Zahlen dazu heraus: Demnach fand der Zoll bei mehr als jedem zehnten Ermittlungsfall Hinweise auf gefälschte Rechnungen, mit denen der Einsatz von Schwarzarbeitern verschleiert wurde.

In der Baubranche werden jährlich bis zu 126 Milliarden Euro schwarz erwirtschaftet, schätzt Professor Friedrich Schneider von der Universität Linz. 126 Milliarden Euro, auf die keine Steuern und keine Sozialversicherungsabgaben gezahlt werden. Für den Staat und die Sozialkassen ist das ein gigantischer Verlust.

Auf solche Summen kommen die Firmen, weil sie ein ausgeklügeltes System entwickelt haben: Scheinrechnungen, in der Branche “Abdeckrechnungen” genannt. Denn damit werden die schwarz entstandenen Kosten abgedeckt. Für diese Rechnungen gibt es einen illegalen Markt, sogenannte “Servicegesellschaften” bieten sie an.

Ralf Loweg