Wer sind die entscheidenden Akteure im Kreis Ludwigsburg? Inspiriert vom Magazin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat Ludwigsburg24 zentrale Persönlichkeiten der Region gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der einst ein beliebtes Gesellschaftsspiel war und den der Schriftsteller Marcel Proust gleich zweimal in seinem Leben beantwortete. Mit diesem Fragebogen wollen wir die Menschen vorstellen, die täglich maßgebliche Entscheidungen in der Region treffen und beeinflussen.
Silke Gericke, Landtagsabgeordnete der Grünen im Wahlkreis Ludwigsburg, hat sich Zeit für unsere Fragen genommen
Ludwigsburg24: Ihr Lieblingsort im Kreis Ludwigsburg?
Der Hohe Asperg – von ihm aus hat man einen wunderbaren Überblick über die Region!
Ludwigsburg bedeutet für mich…
„Zuhause“ – und gleichzeitig der schönste Wahlkreis Baden-Württembergs mit all seiner Vielfalt und Schönheit, mit all seiner Wirtschaftskraft und den guten kulturellen Angeboten. ;o)
Was vermissen Sie im Kreis Ludwigsburg?
Den Willen zum konsequenten Klimaschutz! Aber den vermisse ich auch über die Landkreisgrenzen hinweg. Ach ja, und es gibt einfach viel zu wenig Badeseen und Wald!
Was ist für Sie das größte Unglück?
Wenn meiner Familie etwas zustoßen würde!
Was macht Sie nervös?
Natürlich gibt es Momente, in denen die Verantwortung, die wir als Politiker tragen, nervös machen könnte. Der Herausforderung, komplexe Probleme schnell und effektiv zu lösen, sind wir täglich in der Politik ausgesetzt, da gewinnt man schnell Routine. Mich beunruhigt jedoch die Vorstellung, dass der Tag nur 24 Stunden hat und ich allem gerecht werden möchte. Aber genau das motiviert mich auch, immer mein Bestes zu geben und sicherzustellen, dass wir in der Politik transparent und verantwortungsbewusst handeln. Der direkte Kontakt mit den Bürger*innen und deren Erwartungen hält mich und mein Team stets auf Trab, um bestmöglich zu helfen.
Was mich aber auch sehr nervös macht, ist ein Anruf in Abwesenheit von meinen Eltern! Wenn ich das auf dem Display sehe, muss ich gleich zurückrufen und in Erfahrung bringen, wie es Ihnen geht.
Worauf können Sie verzichten?
Schokolade
Was macht Sie glücklich?
Ein Kinderlachen, gutes Wetter, ein Schmetterling auf einer Blume. Ein zufriedenes Umfeld! … Ganz viel kann mich glücklich machen. Abends in einer lauen Sommernacht in Ludwigsburg auf dem Marktplatz zu sitzen und das fröhliche Menschentreiben zu beobachten und zu hören, wie fröhlich Menschen sein können. Schon als Kind, aber auch noch heute bin ich eher jemand, dessen Glas halb voll ist und nicht halb leer! Aber es erfüllt mich, wenn ich es schaffe, dass jede*, die etwas von mir braucht, ein volles Glas bekommt.
Ihr Lieblingswort?
Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz – nein Spaß. Mein Lieblingswort ist „Nächstenliebe“ und das zweitliebste „Kreativität“
Mit welcher (lebenden) Person würden Sie gerne einmal Mittag essen? Und warum?
Joschka Fischer! Er ist ein kluger Mensch und hat viel erlebt.
Welchen Lebenstraum haben Sie aufgegeben?
Keinen – Träume sollte man wie einen Schatz hüten und immer weiter pflegen! Kann ja immer noch mal was werden!
Wann haben Sie sich zuletzt selbst gegoogelt?
Bei einer Büroklausur mit meinem Team! Da ging es darum, ob als erstes unser Büro gut zu finden ist und man gleich herausbekommt, wer denn „die Gericke“ ist.
Wofür haben Sie sich zuletzt entschuldigt?
Privat, dass ich keine Zeit hatte, um bei einer Renovierung voll umfänglich zu helfen.
Was beunruhigt Sie am meisten an sich?
Persönlich? Mein Cola-Konsum!
Was beunruhigt Sie aktuell am meisten?
Die Finanzen in unserem öffentlichen System. Ich sehe die Bedarfe der Kommunen und Landkreise: Von der Schulsanierung, dem Defizit in den öffentlichen Krankenhäusern … bis hin zur öffentlichen Mobilität. Das sind Mammutaufgaben. Und der Klimawandel mit seinen Auswüchsen – vom Starkregenereignis bis hin zur extremen Trockenheit – verstärkt diese Finanzfrage in den Verwaltungen noch mehr. Das betrifft aber auch jeden einzelnen Bürger, jede einzelne Bürgerin. Um alles zu aller Zufriedenheit hinzubekommen, brauchen wir mehr Geld im System.
Was sind Ihre Lieblingsnamen?
Die meiner Kinder – sie sind mit viel Sorgfalt und Liebe zusammen ausgesucht worden … aber es gibt da immer noch weitere Namen, die mir sehr gut gefallen. Wie der Name von meinen früheren oder heutigen Haustieren: Gustav, Anton, Coco, Wanja …
Was ist Ihr Lebensmotto?
Ich lebe im hier und jetzt mit beiden Beinen auf dem Boden, um mit vielen Menschen das Morgen in die Hand zu nehmen und zu gestalten und dabei aber nicht die Freude am Leben an sich zu vergessen.
Wie trinken Sie Ihren Kaffee?
Gar nicht! Ich rieche Kaffee sehr gerne – trinken muss und will ich ihn keinesfalls.
Ihr Lieblingsbuch?
Das fragen Sie mich, als Bücherwurm, als Lektorin und Redakteurin von Kindermedien? Wenn ich eines nur nennen kann, dann: „Something Else“ – auf deutsch bekannt als „Irgendwie anders“
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte?
Der kleine „Irgendwie Anders“
Ihre LieblingsmalerInnen?
Rene Magrit, besonders sein Werk: Die verbotene Reproduktion
Ein Kunstdruck hing davon auch schon in meinem Jugendzimmer.
Ihre LieblingsschauspielerInnen?
Moritz Bleibtreu
Ihre LieblingskomponistInnen?
Wenn ich mich auf einen festlegen muss: Claude Debussy
Ihre Lieblingsfarbe?
Herbstfeuer – rotorangegelb
Ihre Lieblingsblume?
Schwarzäugige Susanne
Ihr Lieblingsvogel?
Meise, die ist so herrlich neugierig
Ihr Lieblingsschriftsteller?
Klaus Mann
Ihre Helden in der Wirklichkeit?
Krankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen, Polizist*innen, Feuerwehrleute, Ärzt*innen – Von der Pflege- bis hin zur Blaulichtfamilie
Was schätzen Sie bei Ihren Freunden am meisten?
Dass Sie mit mir Geduld haben, wenn ich keine Zeit habe und dass sie mich akzeptieren, wie ich bin – auch wenn ich einer anderen Partei angehöre!
Was ist Ihr Traum vom Glück?
Das wir zusammen die Erderwärmung in den Griff bekommen, so dass alle weiterhin ihr Leben in der Qualität wie bisher leben können.
Welchen Sport betreiben Sie?
Von allem zu wenig! Derzeit schaffe ich wenn nur Fahrrad zu fahren. Etwas anderes passt definitiv zeitlich nicht in meinen Alltag!
Welches Auto möchten Sie gerne fahren?
Keines! Das ist purer Luxus, ohne Auto dahin zu kommen, wo man hin muss und hin will. Es sollte jedoch selbstverständlich werden, dass man mit den Öffentlichen überall hinkommen kann – im Prinzip der Daseinsvorsorge.
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen, was ist es bei Ihnen?
Eine gesunde Familie! Oder meinten Sie, was ich am liebsten esse?
Ich mag sehr gerne den Sauerbraten, den meine Mutter immer zubereitet hat – mit Preiselbeeren und Kartoffelknödel oder Spätzle. Ich genieße aber alles rund um Pasta und die asiatische Küche. Es darf sehr gerne auch scharf gewürzt sein.
Welche drei Gegenstände nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
Ein Messer, einen Papierblock und eine Stiftebox.
Wie geht es Ihnen?
Mir geht es gut – und Ihnen?