Zecken-Alarm: Die Angst wächst

Eigentlich ist die spinnenartige Riesenzecke namens Hyalomma in Asien, Afrika und Südeuropa heimisch. Aber erstmals hat sie auch in Deutschland überwintert. Und das sorgt für akute Ängste.

So fürchtet sich laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse fast jeder zweite Deutsche (43 Prozent) vor der Übertragung gefährlicher Krankheiten durch solche exotischen Arten. “Der Parasit, der dreimal so groß ist wie hiesige Zecken, wurde in Deutschland aber bislang nur vereinzelt nachgewiesen”, sagt Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH.

Bei uns sind vor allem Borreliose- und FSME-Infektionen durch die heimische Zecke, den gemeinen Holzbock, verbreitet. Die Zahl der Infektionen ist laut KKH gestiegen. Demnach erkrankten im ersten Halbjahr 2018 bundesweit rund 7.000 Versicherte nach einem Zeckenstich an Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Das entspricht bereits rund zwei Drittel der Fälle vom gesamten Jahr 2017 (insgesamt rund 11.000 Fälle). Im ersten Halbjahr 2018 kamen damit vier Krankheitsfälle auf 1.000 Versicherte, in Sachsen sogar acht. mp/rhu

Rollcontainer mit Zigarettenstangen wird gestohlen

Sersheim: Rollcontainer aus Supermarkt entwendet

Aus einem Discounter in der Industriestraße in Sersheim wurde am Mittwoch ein im Kassenbereich abgestellter metallener Rollcontainer gestohlen, in dem sich Zigarettenstangen verschiedener Marken befanden. Der Inhalt des Containers war von außen sichtbar. Mit diesem Lagerbestand sollten die Verkaufsbehältnisse im Kassenbereich aufgefüllt werden. Gegen 11.00 Uhr hatten Mitarbeiter des Discounters den Container abgestellt. Etwa gegen 14.30 Uhr wurde das Fehlen des gesamten Rollcontainers bemerkt. Der Wert des Diebesguts dürfte sich auf mehr als 3.000 Euro belaufen. Derzeit richtet sich ein Tatverdacht gegen zwei Männer. Diese waren zwischen 40 und 50 Jahre alt, beide von kräftiger Gestalt mit dunklen Haaren. Einer der beiden trug eine Goldkette sowie ein T-Shirt und Jeans. Bei beiden dürfte es sich um südasiatische Typen handeln. Sie verhielten sich bereits im Markt wohl auffällig. Sie tätigten zwar einen Einkauf, der Einkaufswagen mitsamt der Ware konnten jedoch von der Marktleitung außerhalb des Marktes aufgefunden werden. Zeugen, die zur Tatzeit etwas Verdächtiges beobachten konnten, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Vaihingen an der Enz unter Telefon 07042/941-0 zu melden.

Älterer Mann drückt Frau gegen Hauswand

Ludwigsburg: Streitigkeit

Am Mittwoch gegen 19.00 Uhr kam es zu einer Streitigkeit zwischen einem Paar, das in der Unteren Marktstraße in der Ludwigsburger Stadtmitte spazieren war. Auslöser waren wohl persönliche Differenzen. Im Laufe der Streitigkeit drückte der 69-jährige Mann die 35-jährige Frau gegen eine Hauswand und schlug nach ihr. Dies wurde von einem 68-jährigen Bekannten der Frau beobachtet, der daraufhin der Frau zur Hilfe eilte und den Mann zu Boden stieß. Der 69-Jährige wurde bei der Handgreiflichkeit leicht verletzt und kam mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus.

Diesel-Skandal: Grünes Licht für Hardware-Nachrüstung

Darauf haben viele Autofahrer mit dem Sternen-Logo gewartet: Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat jetzt eine Betriebserlaubnis für die Hardware-Nachrüstung für Diesel-Pkw von Daimler erteilt. Zuvor hatte es eine Genehmigung für Volvo gegeben.

Das KBA veröffentlichte die Genehmigung des Nachrüst-Systems des Anbieters Dr Pley auf seiner Internetseite. Der Nachrüster mit Sitz in Bamberg hatte sich bereits seine Technik für Volvo-Diesel-Fahrzeuge genehmigen lassen.

Nach Angaben des Nachrüstentwicklers Pley können die vom KBA genehmigten Systeme in bestimmten Daimler-Modellen der E- und C-Klasse sowie im SUV GLK mit der Schadstoffklasse Euro 5 eingesetzt werden. Fahrzeughalter können auf einem Online-Portal prüfen, ob eine Hardware-Nachrüstung bei ihrem Modell möglich ist.

Im Interview mit dem BR spricht Nachrüster Martin Pley die aus seiner Sicht gute Zusammenarbeit mit Daimler an: “Im Vergleich zu allen anderen Herstellern hat uns Daimler bei der Entwicklung der Hardware-Nachrüstung uneingeschränkt unterstützt.” mid/rlo

Azubis gesucht: 1.070 freie Plätze im Kreis Ludwigsburg 

Azubis gesucht: Zum Start des neuen Ausbildungsjahres gibt es im Kreis Ludwigsburg aktuell 1.070 freie Ausbildungsplätze. Damit sind noch 36 Prozent aller gemeldeten Lehrstellen unbesetzt. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG Stuttgart beruft sich dabei auf neueste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Gewerkschafter Jürgen Reisig appelliert an Schulabgänger, sich auch in der Ernährungsbranche umzusehen: „Vom Süßwarentechnologen bis zur Chemielaborantin – die Lebensmittelindustrie bietet hochtechnische Berufe bei überdurchschnittlicher Bezahlung. Im Kreis Ludwigsburg haben Firmen jetzt noch 65 freie Plätze für künftige Experten rund ums Essen und Trinken zu vergeben.“

Die Ernährungsindustrie ist der viertgrößte Industriezweig in Deutschland – und mit rund 4.200 Beschäftigten allein im Kreis Ludwigsburg ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region“, so Reisig. Nach Einschätzung des Gewerkschaftssekretärs dürften gelernte Fachleute künftig kaum Probleme haben, hier eine passende Stelle zu finden. „Gefragt ist insbesondere die Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Wer das lernt, hat nach der Ausbildung einen soliden Titel in der Hand. Je nach Betrieb können Gesellen eine Spezialisierung etwa für Getränke, Brot- oder Tiefkühlwaren draufsatteln und es bis zum Industriemeister bringen“, erklärt Reisig.

Aber Lebensmitteltechniker seien nicht nur „Experten für Brause, Backfisch oder Bonbons“. Die Digitalisierung schreite in ihrem Berufsfeld so schnell voran wie in kaum einer anderen Branche. „Künstliche Intelligenz ist in der Ernährungsindustrie längst angekommen und steuert zum Beispiel Abläufe in der Lagerlogistik. Das macht die Jobs nicht nur für Mechatroniker und Computerspezialisten interessant. Die neuen Technologien bieten ganz neue Möglichkeiten – vom Ausprobieren neuer Rezepte bis hin zur App-basierten Kommunikation mit dem Verbraucher“, so Jürgen Reisig.

Weitere Infos rund um Berufe in der Ernährungsindustrie und offene Ausbildungsplätze vor Ort gibt es auf der „Azubi-Börse“ der Arbeitsagentur: www.berufenet.arbeitsagentur.de

Schwerer Verkehrsunfall: Ein Mensch stirbt

Am Mittwochmorgen ereignete sich auf der BAB 81 zwischen dem Autobahndreieck Leonberg und der Anschlussstelle Stuttgart-Feuerbach ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein 60-Jähriger zu Tode kam. Der Mann, der am Steuer eines Smart saß, war gegen 05.40 Uhr auf der BAB 81 von Stuttgart kommend in Richtung Heilbronn im Engelbergtunnel unterwegs. Als der Fahrer den Tunnel im weiteren Verlauf verlassen hatte, verlor er vermutlich aufgrund Aquaplanings die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte zunächst rechts in die Leitplanken. Anschließend fuhr der Wagen über die dreispurige Autobahn und stieß dort gegen die Mittelleitplanke. Im Zuge des Aufpralls wurde der 60-Jährige durch die Windschutzscheibe des Autos geschleudert, blieb auf der Fahrbahn liegen und verstarb am Unfallort. Unterdessen wurde der Wagen nach links abgewiesen und blieb zwischen dem linken und mittleren Fahrstreifen auf der Beifahrerseite liegen. Der Smart war anschließend nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Der Gesamtschaden wurde auf etwa 6.000 Euro geschätzt. An der Unfallörtlichkeit befand sich die Freiwillige Feuerwehr Gerlingen mit elf Wehrleuten und drei Fahrzeugen im Einsatz. Darüber hinaus waren ein Notarzt- und zwei Rettungswagen eingesetzt. Für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten waren der linke sowie der mittlere Fahrstreifen und zeitweise auch die komplette Fahrbahn gesperrt. Die Strecke konnte gegen 08.30 Uhr wieder freigegeben werden.

Neuer Mietspiegel für Ludwigsburg – Steigerung um 2,2%

Löhne und Gehälter in Ludwigsburg wachsen. Doch die Mieten für neue Mietverträge steigen noch schneller. Dass Ludwigsburg eine hohe Anziehungskraft besitzt, ist die eine Seite der Kehrmedaille. Die dadurch entstehende Wohnknappheit die andere. Im aktuellen Mietpreisspiegel der Stadt Ludwigsburg sind durch diesen Effekt die durchschnittlichen Mietpreise im Jahr 2019 um 2,2% gestiegen.

Der neue qualifizierte Mietspiegel für Ludwigsburg ist am 1. August 2019 in Kraft getreten und kann von jedermann auf der Webseite www.ludwigsburg.de/mietspiegel kostenlos heruntergeladen oder in Papierform bestellt werden. Wer den gedruckten Mietspiegel 2019 gleich persönlich abholen möchte, kann ihn an der Rathaus-Information, Wilhelmstraße 11, mitnehmen. Ebenfalls online steht ein Mietenberechner zur Verfügung, der schnell die ortsübliche Vergleichsmiete auf der Grundlage des qualifizierten Mietspiegels 2019 berechnet.

Der Mietspiegel basiert auf wissenschaftlich ausgewerteten Daten, die in einer repräsentativen Umfrage erhoben wurden. Er gibt Mietern und Vermietern eine verlässliche Auskunft über die örtlichen Mieten und ist eine gute Grundlage und Orientierungshilfe für die Einstufung der jeweiligen Wohnung. Der neue Mietspiegel zeigt, dass die Mieten weiter gestiegen sind. Über alle Wohnungsgrößen hinweg hat sich im Durchschnitt der Preis pro Quadratmeter von 8,74 Euro auf 9,13 Euro im Jahr 2019 erhöht. Dies ergibt eine jährliche Steigerungsrate von 2,2 Prozent.

Der Ludwigsburger Mietspiegel erscheint bereits in der 7. Auflage seit 2007 und wird alle zwei Jahre aktualisiert. Die Daten für die Neuerstellung des Mietspiegels 2019 wurden im Dezember 2018 und Januar 2019 vom EMA-Institut für empirische Markanalysen erhoben und wissenschaftlich ausgewertet. Fachleute aus der Immobilienbranche haben den Prozess begleitet. Zum ersten Mal wurde er in Kooperation mit der Stadt Kornwestheim und der Gemeinde Hemmingen erstellt.

Ludwigsburg war kreisweit Vorreiterin mit einem qualifizierten, also nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen, erstellten Mietspiegel. Nun unterstützt auch das Land Baden-Württemberg die Erstellung von Mietspiegeln, wenn Kommunen kooperieren. Für Ludwigsburg hat dies den Vorteil, dass für ein großräumigeres Gebiet Daten über die ortsübliche Vergleichsmiete zum selben Stichtag und nach denselben Methoden und Differenzierungen erhoben und ausgewertet wurden. Davon profitieren alle – Kommunen, Mieter und Vermieter.

Depression: Anzahl der Fehltage steigt

In Deutschland können Menschen immer häufiger wegen einer psychischen Erkrankung ihrem Job nicht mehr nachgehen. Ausgehend von den Daten der DAK-Gesundheit waren 2018 etwa 2,2 Millionen Menschen davon betroffen.

Seit 1997 hat sich die Anzahl der Fehltage, die von Depressionen oder Anpassungsstörungen verursacht werden, damit mehr als verdreifacht. Am häufigsten fehlen Arbeitnehmer mit der Diagnose Depression. Fehltage wegen Anpassungsstörungen stiegen in den vergangenen Jahren besonders an. Das sind zentrale Ergebnisse des Psychoreports 2019 der DAK-Gesundheit.

Der aktuelle DAK-Psychoreport ist eine Langzeit-Analyse, für die das IGES Institut die anonymisierten Daten von rund 2,5 Millionen erwerbstätigen Versicherten ausgewertet hat. Demnach erreichten die Krankschreibungen von Arbeitnehmern aufgrund von psychischen Leiden im Jahr 2017 mit 250 Fehltagen pro 100 Versicherte einen Höchststand. 2018 gingen sie erstmals leicht um 5,6 Prozent auf 236 Fehltage pro 100 Versicherte zurück. Seelenleiden lagen damit im vergangenen Jahr bundesweit auf dem dritten Platz der Krankheitsarten.

Der Blick auf die Einzel-Diagnosen zeigt, dass Depressionen und Anpassungsstörungen nach wie vor die meisten Ausfalltage verursachen. 2018 gingen 93 Fehltage je 100 Versicherte auf das Konto von Depressionen, bei den Anpassungsstörungen waren es 51. Auf Platz drei rangieren neurotische Störungen mit 23 Fehltagen je 100 Versicherte. Angststörungen kommen auf 16 Fehltage je 100 Versicherte. mp/rlo

Kind (3) schwer verletzt: Polizei sucht weiterhin nach Zeugen

Am Dienstag vergangener Woche kam es auf dem Radweg zwischen dem Freibad Oberstenfeld und Beilstein zu einem Angriff eines Hundes auf ein dreijähriges Kind, das durch den Biss schwer im Gesicht verletzt wurde (wir berichteten am Mittwoch, 31.07.2019 – sieht unten). Die Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Ludwigsburg führt die Ermittlungen seitdem. Nach derzeitigen Erkenntnissen hat sich der Vorfall bereits gegen 21.30 Uhr ereignet. Die Polizei bittet nun Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt machen können, sich unter Tel. 07141/18-9 zu melden.

Kleinkind (3) wird von Hund angegriffen und schwer verletzt

Urteil: Achtung Mietwagen

Ein Autohaus darf in seiner Anzeige nicht verschweigen, dass der Gebrauchtwagen vorher als Mietwagen genutzt wurde. Diese Information ist für potenzielle Käufer wichtig bei ihrer Kaufentscheidung. Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) informiert über eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Oldenburg vom 15. März 2019 (AZ: 6 U 170/18).

Ein Autohaus inserierte im Internet einen Gebrauchtwagen. Das Fahrzeug sollte bislang nur einen Halter gehabt haben. Ganz schön dreist: Denn tatsächlich wurde es zuvor fast ein ganzes Jahr lang als Mietwagen in Spanien eingesetzt. Ein Verein, der sich für die Einhaltung von Wettbewerbsregeln einsetzt, klagte dagegen. Er meinte, die Mietwageneigenschaft sei für potenzielle Käufer wesentlich. Darauf hätte das Autohaus hinweisen müssen.

Dem widersprach der Autohändler. Es sei nicht mehr gerechtfertigt, die Nutzung als Mietwagen negativ zu sehen. Die Mietwagenfirmen hielten die Fahrzeuge stets in technisch wie optisch einwandfreiem Zustand. Außerdem seien heute relativ viele, nur kurz genutzte Mietfahrzeuge auf dem Markt.

Das Oberlandesgericht folgte den Argumenten des Autohauses nicht. Die Richter verurteilten es, in Zukunft keine Anzeigen mehr ohne den Hinweis auf die Mietwageneigenschaft zu schalten. Für die Kaufentscheidung sei die Mietwageneigenschaft eine wesentliche Information.

Da die zahlreichen Nutzer eines Mietfahrzeugs keine Veranlassung hätten, das Fahrzeug sorgsam zu behandeln, bewerteten potenzielle Käufer die Verwendung als Mietwagen negativ. Auch nutzten Fahrer mit verschiedenen Temperamenten, wechselnden Fahrfähigkeiten und unterschiedlichen Sorgfaltseinstellungen die Fahrzeuge.

Dies könne auch Einfluss auf Verschleißteile und Pflegezustand haben. Es komme nicht darauf an, ob die Bedenken tatsächlich berechtigt seien. Der durchschnittliche Verbraucher messe der Mietwageneigenschaft eine wesentliche Bedeutung für seine Entscheidung bei. mid/rlo