Wohnungsbau Ludwigsburg: Fokus auf “Bezahlbares Wohnen”

Der Rückblick auf die letzten zehn Jahre zeigt, dass die WBL sehr viel erreicht hat. ´“Mit unseren breit gefächerten Aktivitäten zur Errichtung und zum Erhalt von bezahlbarem Wohnraum sind wir auf einem ausgezeichneten Weg“, so Andreas Veit, Vorsitzender Geschäftsführer der WBL im gestrigen Jahresgespräch.

Mehrere Faktoren, welche die WBL nicht selbst beeinflussen kann, wirken sich hemmend und verzögern auf die Schaffung von Wohnraum aus. Lange Genehmigungsverfahren, baurechtliche Auflagen, stark gestiegene Baukosten, fehlende Ressourcen bei Bauunternehmen sind nur einige Beispiele; „Dennoch sind wir ein verlässlicher Garant für bezahlbares Wohnen in Ludwigsburg“, betont Konrad Seigfried, Geschäftsführer der WBL.
Die zunehmende Wohnungsnot ist weiterhin ein drängendes Thema in Ludwigsburg. Ludwigsburg gilt als attraktiver Wohnort mit hohem Lebensstandard und einem guten Angebot an Studien- und Arbeitsplätzen. Die Barockstadt ist im letzten Jahrzehnt deutlich gewachsen. Waren es 2008 noch rund 85.500 Einwohner, so wohnten Ende 2018 bereits knapp 93.500 Einwohner in Ludwigsburg. Mit dem Zuzug von Neubürgern stieg naturgemäß die Nachfrage nach Wohnraum. Insbesondere kleinere Wohneinheiten werden auf lange Sicht benötigt. Ende 2018 bestanden 43,9 Prozent der Haushalte in Ludwigsburg aus einer Person, 29,2 Prozent aus zwei Personen. Nur ein gutes Viertel aller Haushalte weist höhere Personenzahlen auf. Die Altersarmut wächstälteren Menschen ist der Verbleib in größeren Mietwohnungen schon aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich. Auch aus diesem Grund hat die WBL das Projekt „Wohnen für jede Lebensphase“ entwickelt. Ziel ist es, den passenden Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Weitere Wohnformen für Senioren sowie Begegnungs- und Betreuungsangebote im Wohnumfeld sind erforderlich.

Die beiden Geschäftsführer Andreas Veit und Konrad Seigfried sind mit dem Ergebnis 2018 sehr zufrieden. „Mit dem Ergebnis, einem Überschuss von rund 2,28 Millionen Euro, blicken wir auf ein weiteres sehr ereignisreiches Jahr zurück“, sagt Andreas Veit, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Erneut legen wir eine positive Bilanz mit einer geordneten Finanz- und Vermögenslage vor. Eine Leistung, die angesichts der aktuellen Herausforderungen durchaus beachtlich ist“, ergänzt Geschäftsführer Konrad Seigfried.

Im Bereich “Vermietung”  wurden 2018 99 Mietverträge abgeschlossen, davon 88 aufgrund von Mieterwechseln und 10 für die Mieterumsetzungen aus dem neu zu entwickelnden Wohngebiet in Grünbühl.

Aus dem Gesamtbestand von 2158 Wohnungen sind zum Jahresende 808 Wohnungen an einkommensschwache Haushalte vermietet. Hierin sind sowohl öffentlich oder kommunal geförderte als auch freiwillig durch die WBL subventionierte Wohnungen enthalten.
Die durchschnittliche Kaltmiete des Gesamtbestands lag 2018 bei gerade einmal 7,03 €/m², die der öffentlich, kommunal und freiwillig preisgedämpften Wohnungen bei nur 6,00 €/m² und somit deutlich unter dem Mittelwert des Mietspiegels der Stadt Ludwigsburg von 9,13 €/m², der für Neuvermietungen ermittelt wird. Zum Jahresende 2018 hatte die WBL 1.490 Mietanfragen in der Interessentendatei. Die Nachfrage verteilt sich mit 52 % auf den Bereich der preisgedämpften und mit 48 % auf den der frei finanzierten Wohnungen.

Modernisierung im Bestand
Im Geschäftsjahr 2018 wurden insgesamt 4,8 Mio. € in den Bestand investiert. Der Schwerpunkt bei den Instandhaltungen lag bei den Gewerken Sanitär-, Elektro- und Maler- und Heizungsarbeiten.

Bautätigkeit/Ausblick
In 2019 werden 60 Wohnungen, davon 42 Mietwohnungen, in der Caerphillystraße, welche das NaWoh-Qualitätssiegel für nachhaltigen Wohnungsneubau erhalten wird, fertig gestellt.

Nach dem Abriss von Bestandsgebäuden Anfang 2018 in der Heinrich-Schweitzer-Straße werden 50 Mietwohnungen, wovon rund 50 % öffentlich gefördert werden, erstellt. Im Baugebiet Muldenäcker werden 23 Wohnungen errichtet, wovon 9 Wohnungen öffentlich gefördert werden.
In der Marbacher Straße wird mit dem Bau von 21 Wohnungen nach dem Förderprogramm „Wohnungsbau BW 2017“ begonnen.
Weitere Wohnungen entstehen im Rahmen von Modernisierungsarbeiten.

Eine gute Lösung für die kurzfristige Schaffung von Wohnraum ist eine Dachaufstockung im Bestand. Hier werden in der Adalbert-Stifter- und in der Enz-straße zusätzlicher Wohnraum mit jeweils 5 Wohnungen geschaffen.

Das größte Objekt der Wohnungsbau Ludwigsburg – die neue Quartiersgestaltung in Grünbühl West mit insgesamt 420 Wohnungen begleitet die WBL die nächsten Jahre. Der erste Bauabschnitt mit 107 Wohnungen im südlichen Areal des Quartiers beginnt 2019. Im Zuge dieses Bauabschnitts wird zudem eine sechsgruppige Kindertagesstätte erstellt.

Am Dienstag, den 17.September 2019 eröffnet WBL-Chef Andreas Veit ab 17 Uhr die Auftaktveranstaltung für den ersten Bauabschnitt in Grünbühl-
Teilnehmen wird außerdem die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Die Öffentlichkeit ist hierzu herzlich eingeladen.

Intensiv laufen außerdem die Planungen zur Konversion der Jägerhofkaserne. Baubeginn ist für Anfang 2020 vorgesehen. Projektiert sind 150 Wohneinheiten, davon 70 Wohnungen öffentlich geförderter Wohnraum. Das Areal wird neben Gewerbeflächen, einem Café und grünen Innenhöfen auch eine Kindertagesstätte bieten. Darüber hinaus wird in der Lorcherstrasse ein neues Senioren-Wohnprojekt als Smart-Living-Modell mit 30 Wohnungen geplant.

Im Neubaugebiet Schauinsland in Neckarweihingen entstehen weitere 57 Wohnungen, davon zwölf für die Anschlussunterbringung.

Drei CUBE 11-Gebäude wurden für die Kinder- und Jugendhilfe Karlshöhe gebaut. Die Gebäude mit verschiedenen Wohnungs- und Appartement-Lösungen für Wohngemeinschaften sowie Besprechungs-, Büro-, Lager- und Technikräumen dienen temporär als Nachbetreuungseinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und für Studierende der evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Nach Ablauf der Unterbringungsnutzung soll das gesamte CUBE-Ensemble von Studierenden genutzt werden.

Für das Neubaugebiet Gämsenberg fiel die Entscheidung im Architektenwettbewerb, so dass auch hier die konkreten Planungen starten können. Dort werden ca. 60 Wohnungen entstehen. Die WBL baut somit innerhalb von 5 Jahren über 500 neue Wohnungen.

Erschwingliche Mieten und öffentlich geförderter Wohnraum:
Die WBL wird in den nächsten Jahren verstärkt Wohnungen nach dem Förderprogramm „Wohnungsbau BW 2017“ oder dem Modell „Fair Wohnen“ erstellen. Ob Neubau, Sanierung oder Modernisierung. Bei allen Mietwohnungen der Wohnungsbau Ludwigsburg handelt sich um bezahlbaren Wohn-raum. Die Durchschnittsmieten liegen deutlich unter den Werten des Ludwigsburger Mietspiegels Durch vorausschauendes Wirtschaften, die Entwicklung zeitgemäßer Wohnkonzepte wie „Fair Wohnen“ und „Wohnen Plus“ sowie mittlerweile auf wieder durch öffentliche Wohnbauförderung gelingt es der WBL, in Ludwigsburg der größte Anbieter von bezahlbarem und gefördertem Wohnraum zu sein. Seit die Baden-Württembergische Landesregierung mit ihrem Förderprogram „Wohnungsbau BW 2018/19“ sowohl die Neubegründung als auch eine Fortführung von sozial gefördertem Wohnraum ermöglicht, setzt sich die WBL mit Nachdruck für die Wohnungsförderung durch das Land ein. Bei 143 Wohnungen lief die Belegungsbindung Ende 2018 aus. Die WBL informierte die betroffenen Mieter, damit sie rechtzeitig den erforderlichen Wohnberechtigungsschein verlängern konnten. Das erfreuliche Ergebnis: Insgesamt 111 Wohnungen bleiben für weitere drei Jahrzehnte preisgünstig, teilweise sogar mit niedrigeren Mieten als zuvor. Bei 131 Wohnungen in elf Objekten der WBL kann die WBL bei einem Mieterwechsel die Förderfähigkeit für 30 Jahre neu begründen.

Zahlen zum Jahresergebnis 31.12.2018

 Bilanzsumme: 200,9 Mio. €
 Umsatzerlöse: 24,2 Mio. €
 Jahresüberschuss: 2,28 Mio. €
 Mietwohnungen: 2.158
 Mietanfragen in der Interessentendatei: 1.490

 öffentlich oder kommunal geförderte als auch freiwillig durch die WBL subventionierte Wohnungen: 639
 freiwillig preisreduzierte Wohnungen im „Fair Wohnen“-Modell 39
 Neubegründung als öffentlich geförderte Wohnungen: 130 Gesamtbestand an
 preisreduzierten Wohnungen: 808
 durchschnittliche Kaltmiete der öffentlich, kommunal und freiwillig preisgedämpften Wohnungen : 6,00 €/m²
 durchschnittliche Kaltmiete des Gesamtbestands: 7,03 €/m²
 Instandhaltungs- und Modernisierungsinvestitionen: 4,8 Mio.€

Ausbau der Kinderbetreuung in Ludwigsburg schreitet voran

Mit der aktuellen Kindergartenbedarfsplanung werden in Ludwigsburg zum Kindergartenjahr 2019/20 insgesamt 79 weitere Plätze für die Betreuung von Kindern bis zur Einschulung aufgebaut. 29 der Plätze können entstehen, weil alle Träger geprüft haben, wie sie ihre Betreuungsgruppen optimieren können. Fünf Einrichtungen konnten ihre Angebote umwandeln. Bei der Bedarfsplanung wurden außerdem die Öffnungszeiten entsprechend der Nachfrage in den Kindertageseinrichtungen angepasst.

Die zusätzlichen Plätze sowie die Anpassungen der Öffnungszeiten auf die Bedarfe der Familien wird die Stadt mit rund 200.000 Euro Betriebsförderung für die Träger und mehr Personal in den kommunalen Einrichtungen fördern. „Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit den Trägern, die auch in Zeiten von hoher Nachfrage immer wieder konstruktive Vorschläge zur Optimierung ihrer Platzmöglichkeiten machen“, so Erster Bürgermeister Konrad Seigfried.

Die anderen 50 Betreuungsplätze können entstehen, weil die Stadt Ludwigsburg den Träger Early-Bird-Club in die frühkindliche Bildungslandschaft aufgenommen hat. Es handelt sich hier um 30 U3- und 20 Ü3-Plätze. „Die Stadt wird dieses Projekt mit einer Baukostenförderung von rund 1,1 Millionen Euro unterstützen. Der laufende Betrieb wird mit rund 550.000 Euro durch die Stadt gefördert“, erläutert Konrad Seigfried weiter. „Erstmals erreichen wir 35 Prozent Ausbauquote in der U3-Betreuung und unser Ziel von 102 Prozent bei der Versorgung von Kindern ab drei Jahren.“ Von 100 Prozent spricht man, wenn alle Ludwigsburger Kinder einen Betreuungsplatz erhalten. Eine Prozentzahl über 100 ergibt sich, wenn auch Kinder aus anderen Städten betreut werden.

Ludwigsburger Förderkreis Burkina Faso unterstützt die Frauen von Kongoussi

Unter dem Titel: „Frauen stärken, Einkommen schaffen – Getreidemühlen für Kongoussi“ startet der Förderkreis ein neues Programm der Entwicklungszusammenarbeit. Ende Dezember traf der vom Bund bewilligte Zuschuss ein. „Wir freuen uns, dass nach unseren nur durch Spenden finanzierten und erfolgreich laufenden beiden Pilotprojekten in den Dörfern Sankondé und Kiella jetzt weit mehr als 500 Frauen von unserem Engagement profitieren können“ meint der Vorsitzende des Förderkreises, Erster Bürgermeister Konrad Seigfried. Große Freude herrschte in den sieben Dörfern Kouka, Kora, Woussé, Bam Village, Kourpelle, Tangaye und Bogonam Mossi als Barthélémy Sawadogo, der Vertreter der lokalen Partnerorganisation AZND (Association Zood Nooma pour le Developement), im Auftrag des Förderkreises Burkina Faso e.V die Botschaft überbrachte, dass es jetzt losgehen kann. Seit Anfang Januar werden nun in den sieben Dörfern der Kommune Kongoussi, Burkina Faso, Frauenkooperativen aufgebaut, Mühlenhäuser erstellt und Geschäftsmodelle entwickelt. Bereits im März sollen dann die neu errichteten Mühlhäuser mit robusten Getreidemühlen und den nötigen Antriebsaggregaten ausgestattet werden.

Rund 11.000 Menschen leben in diesen sieben Dörfern in der Sahelzone, die sich in erster Line von der Landwirtschaft ernähren, die meist reine Subsistenzwirtschaft ist. Gerade für die Frauen eine sehr schwere Arbeit. Besonders schwer ist das Mahlen des Getreides, das noch ganz archaisch mit großen Steinen erfolgt. Bei der Vorbereitung der Brunnenbohrungen in den Dörfern im Oktober 2016 hatten die Frauen ganz bescheiden gefragt, ob ihnen der Förderkreis mit Getreidemühlen helfen könnte. Daraufhin beschloss der Vorstand des Förderkreises eine Spendenaktion zu starten. Diese war überaus erfolgreich. So konnten nicht nur die beiden ersten Dörfer bereits ohne Bundesförderung als Pilotprojekte starten, auch die Eigenmittel für den Förderantrag konnten damit aufgebracht werden.

Nachdem diese Dörfer im letzten Jahr Brunnen mit sauberem Trinkwasser erhalten haben und durch Biokohle die land-wirtschaftlichen Erträge sowie mit Latrinen die Hygiene im Rahmen der Klimapartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Kongoussi verbessert wurde, erhalten jetzt die Frauen der Dörfer eine weitere Unterstützung durch den Ludwigsburger Förderkreis Burkina Faso e.V. Aktuell werden in den sieben Dörfern die Frauenkomitees aus in der Regel acht Frauen gebildet, denen die Mühle auch gehört. Sie werden geschult, entwickeln ein Geschäftsmodell, erhalten bei Bedarf ein Startdarlehen. Durch die Mühlen werden alle Frauen im Dorf von einer schweren Arbeit befreit.

red

ENTWARNUNG: Kein Bombenfund in Ludwigsburg

Spezialisten finden harmlose Metallteile – Evakuierung nicht notwendig

Der Verdacht auf Kampfmittel in der Nähe des Holzheizkraftwerks in der Südstadt hat sich nicht bestätigt. Um 15 Uhr am heutigen Freitag (11. Januar) meldete der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes, dass es sich am Bergungsort um harmlose Metallteile handele. Daher ist auch keine Evakuierung notwendig.

Bei den verantwortlichen Stellen der Stadtverwaltung, der Rettungskräfte, der Polizei, der Feuerwehr, der Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes sowie der Thüringer Firma Zimmermann ist die Erleichterung groß. „Wir sind froh, dass sich der Verdacht auf ein Kampfmittel nicht bewahrheitet hat“, freut sich der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried. „Denn die Evakuierung wäre eine erhebliche Belastung für die betroffenen 3000 Menschen gewesen.“

Bei einem Bauvorhaben in der Südstadt war ein nicht identifizierter Metallgegenstand entdeckt worden. Dieser lag in sechs Metern Tiefe und musste genauer untersucht werden. Es bestand der Verdacht, dass es sich um ein Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg handeln könnte. Eine akute Gefahr bestand nicht für die Bevölkerung.

Die Verantwortlichen leiteten am heutigen Freitag eine Bergung ein. Start war um 8 Uhr. Temperaturen um den Gefrierpunkt und stetiger Schneefall erschwerten die Grabungen. Zum Einsatz kam ein vibrationsreduzierter Kettenbagger. Nach 90 Minuten war der erste Meter geschafft, zwei Stunden erreichte der Bagger eine Tiefe von vier Metern. Danach wurden Schachtringe in die Grube abgelassen. Diese sicherten die Bergungsstätte vor dem Abrutschen des Erdreichs. Im weiteren Verlauf gingen die Arbeiten von Hand weiter. Gegen 13.30 Uhr meldete Mathias Peterle vom Kampfmittelbeseitigungsdienst, dass dem Bergungsteam nur noch ein Meter zum Objekt fehle. Der durch Schneefall nasse Lehmboden erschwerte die Arbeiten.

Am Vormittag kam der Kommunale Krisenstab in der Ludwigsburger Feuerwehr-Einsatzzentrale zusammen: Der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried und die Fachbereichsleiter Ben Bockemühl (Feuerwehr und Bevölkerungsschutz) und Heinz Mayer (Sicherheit und Ordnung) koordinierten den aktuellen Einsatz.Hätte sich der Verdacht auf ein Kampfmittel bewahrheitet, wäre die Bevölkerung am nächsten Tag in einem Radius von etwa 500 Metern evakuiert worden. Alle Vorbereitungen hatten die Verantwortlichen dazu getroffen. Dies ist jetzt nicht mehr notwendig.

Bereits vor einer Woche hatte die Stadtverwaltung alle betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner im Umkreis von 500 Metern informiert. An jede Haustür kam ein Aushang, in jeden Briefkasten wurde ein Informationsblatt eingeworfen. Der Aushang an der Haustür war zudem in englische, türkische, italienische sowie griechische Sprache übersetzt worden. Die städtische Wirtschaftsförderung kontaktierte außerdem alle ansässigen Betriebe in diesem 500-Meter-Radius.

Seit dem vergangenen Montag konnte sich die Bevölkerung täglich beim Bürgertelefon der Stadtverwaltung unter der Rufnummer 07141 910-2222 melden. Bis Freitagnachmittag gingen 276 Anrufe ein, davon allein 100 heute. Auf ihrer Internet-Seite stellte die Stadt weitere Informationen rund um den möglichen Kampfmittelfund und die Evakuierung zur Verfügung. Häufige Fragen – zum Beispiel „Was tun mit dem Haustier?“ und „Wie schützt man Fenster und Glastüren?“ – wurden dort ebenfalls beantwortet.

Smartphone-Nutzerinnen und Nutzern empfahl die Stadtverwaltung, die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, zu verwenden. Damit konnten Warnmeldungen und Entwarnungen auf dem Handy gezielt für den individuellen Standort empfangen werden.

Peter Spear / red

Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks besucht Kinder- und Familienzentrum in Ludwigsburg

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat in Zusammenhang mit dem 10-jährigen Jubiläum des Modells Ludwigsburger Kinder- und Familienzentren großes Interesse an den geschaffenen Strukturen und der erfolgreichen Arbeit gezeigt. Bei einem Besuch vor Ort hat sich die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesfamilienministerin, Caren Marks, mit Erstem  Bürgermeister Konrad Seigfried jetzt ein umfassendes Bild gemacht.

Seit zehn Jahren setzt die Stadt das Modell der Ludwigsburger Kinder- und Familienzentren um. Mittlerweile gibt es zwölf solcher Einrichtungen, in allen Stadtteilen mindestens eine. Sie zeichnen sich durch ein umfassendes Netzwerk, passgenaue Angebote und vielfältige Unterstützung für Familien aus.

„Mit der Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Kinder- und Familienzentren nehmen wir die gesamte Familie in den Blick. Kitas sind vertraute Orte und damit die ideale Anlaufstelle für eine umfassende Beratung und Begleitung von Familien“, so der Erste Bürgermeister im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten. Diese zeigte sich sehr interessiert. Vor allem die für Eltern passgenau ausgerichteten Unterstützungsangebote der Kinder- und Familienbildung (KiFa) oder TripleP ermöglichen, Familien unabhängig von Herkunft oder Milieu zu erreichen.

Im Austausch mit Trägervertretern hat vor allem die Vielfalt und die Partnerschaft überzeugt: die enge Zusammenarbeit von katholischer und evangelischer Kirche sowie der Arbeiterwohlfahrt (AWO) lässt eine ineinandergreifende, verlässliche Landschaft in der frühkindlichen Bildung entstehen. Diese, so die Träger übereinstimmend, ist eine hervorragende Grundlage für die stark sozialräumlich ausgerichtete Arbeit der jeweiligen Einrichtungen. Caren Marks zeigte sich beeindruckt von vielen konkreten Beispielen, wie unter anderem dem Zusammenspiel mit der Kirchengemeinde vor Ort oder der Einbindung geflüchteter Familien in den „ganz normalen“ Alltag.

Seigfried, für den als Sozialdezernent auch immer Chancengerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt im Vordergrund stehen, bedankte sich für das Interesse aus Berlin. Immer wieder wurden in der Vergangenheit Konzepte in Ludwigsburg entwickelt und erprobt, die heute erfolgreich implementiert sind. Neben KiFa und dem Modell der Kinder- und Familienzentren sind es die Kindernester oder das erste Mehrgenerationenhaus im Landkreis im Stadtteil Grünbühl-Sonnenberg. Ludwigsburg ist gerne bereit, auch im Rahmen des von der Regierung geplanten Gute-Kita-Gesetz eine Vorreiterrolle zu übernehmen.

Caren Marks, erfreut über die Innovationskraft der Stadt und den Elan, immer wieder neue Themen anzugehen, sprach ihren Dank vor allem auch den Mitarbeitenden in den Einrichtungen aus, die eine besonders wertvolle Arbeit leisten. Eines der wichtigsten Anliegen im Familienministerium sei es,  dass alle Kinder mit guten Startchancen ausgestattet sind – egal aus welchem Elternhaus sie kommen. In diesem Sinne beglückwünschte sie alle Beteiligten und signalisierte weiterhin Unterstützung aus ihrem Hause bei Themen der frühkindlichen Bildung.

LB/red