Dienst-Fahrrad: Noch Luft nach oben

Die Flotte der Dienstwagen in Deutschland steht unter Strom. Deshalb hat der Bundestag jetzt beschlossen, die Bemessungsgrundlage für die Besteuerung von Elektro-Dienstfahrzeugen auf ein Viertel zu reduzieren. Die sogenannte “0,25-Prozent-Regel” ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung und gilt ab 1. Januar 2020. Angestellte versteuern dann den geldwerten Vorteil, der ihnen durch die private Nutzung eines elektrischen Dienstfahrzeugs entsteht, nur noch mit 0,25 Prozent statt wie bisher mit 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises.

“Wir gehen davon aus, dass Fahrräder und E-Bikes als klimafreundlichste Dienstfahrzeuge ebenfalls von der 0,25-Prozent-Regel profitieren. Das wäre ein wichtiger Schritt für mehr Klimaschutz im Verkehr”, teilt dazu die AG Leasing des Bundesverbandes Zukunft Fahrrad (BVZF) mit.

Wie schon bei der “0,5-Prozent-Regel” geschehen, müssen die obersten Finanzbehörden der Bundesländer dafür den bestehenden Steuererlass anpassen. “Die Regelung würde es noch attraktiver machen, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Wir bedauern, dass Dienstfahrräder auch diesmal unerwähnt bleiben. Etwa 400.000 Nutzer in Deutschland müssen nun erneut Monate auf Klärung warten. Dienstrad-Leasing leistet einen wachsenden Beitrag zum Klimaschutz, zu Luftreinhaltung und Gesundheitsprävention”, so die Mitglieder der AG Leasing im BVZF

Ralf Loweg

Jetzt kommt das digitale Versorgungsgesetz

Viele Menschen nutzen Apps zur Gesundheitsvorsorge. Künftig sollen sie die Kosten dafür nicht mehr selbst tragen, sondern von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet bekommen. Damit das auch funktioniert, hat der Bundestag jetzt ein Gesetz für mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen beschlossen, das sogenannte Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG).

Konkret soll das Verfahren so laufen: Nach einer Kontrolle durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Datensicherheit, Datenschutz und Funktionalität bezahlen die Kassen für ein Jahr. In diesem Zeitraum müssen die Hersteller die Wirksamkeit ihrer App nachweisen und einen Preis mit dem GKV-Spitzenverband aushandeln. Von der Regelung profitieren nur gesetzlich Versicherte.

Patienten sollen Ärzte, die Online-Sprechstunden anbieten, künftig leichter finden. Darum dürfen die Mediziner auf ihrer Internetseite über solche Angebote informieren. Der Deutsche Ärztetag hatte 2018 den Weg für Telemedizin geebnet, indem er das Fernbehandlungsverbot lockerte. Zuvor durften Ärzte ihnen unbekannte Patienten nur persönlich beraten.

Die elektronische Übermittlung des Arztbriefes, der einen Befundbericht enthalten kann, soll künftig gefördert werden. Um einen Anreiz für die Anwendung der Online-Variante zu schaffen, sollen Faxe geringer vergütet werden. Sogenannte Telekonsilien, also Beratungen von Ärzten untereinander, werden in größerem Umfang ermöglicht und extra vergütet. Damit Patienten auch wirklich von der Neuregelung profitieren können, müssen sich Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser an die Telematik-Infrastruktur anschließen.

Ralf Loweg

Polizeimeldungen aus dem Kreis

Bietigheim-Bissingen: Unfallflucht

Vermutlich beim Vorbeifahren streifte ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker einen VW Golf, der am Donnerstag in der Wolf-Hirth-Straße in Bissingen abgestellt war. Zwischen 11.00 und 20.00 Uhr stieß der Unbekannte gegen den geparkten Wagen und beschädigte im Frontbereich den linken Kotflügel und den Stoßfänger. Ohne sich um den entstandenen Sachschaden von rund 2.000 Euro zu kümmern, machte sich der Verursacher aus dem Staub. Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142 405-0, entgegen.

Möglingen: Kompletträder aus Tiefgarage gestohlen

Bislang unbekannte Täter hatten es am Donnerstag zwischen 06.45 und 17.15 Uhr auf eine Gemeinschaftstiefgarage in der Pfarrgasse in Möglingen abgesehen. Nachdem die Unbekannten gewaltsam das Tor der Tiefgarage geöffnet hatten ließen sie einen Satz Sommerreifen auf Alu-Felgen mitgehen. Die Kompletträder hingen an einer Wand und haben den Wert einer vierstelligen Summe. Der Polizeiposten Möglingen, Tel. 07141 481291, sucht Zeugen, die Hinweise geben können.

Oberstenfeld: Einbrecher auf frischer Tat ertappt

In der Nacht zum Freitag suchte ein bislang unbekannter Täter ein Gebäude in der Gronauer Straße in Oberstenfeld heim. In das Gebäude, in dem sich eine Gastwirtschaft und eine Wohnung befindet, gelangte der Unbekannte, indem er das Schloss der Eingangstür manipulierte. Hierdurch wurde ein Bewohner gegen 03.15 Uhr geweckt, der schließlich aufstand und im Treppenhaus auf den Einbrecher traf. Sofort ergriff der Täter mutmaßlich ohne Diebesgut die Flucht. Der Unbekannte ist etwa 170 cm groß, hat eine sportlich schlanke Figur, trug einen schwarzen Kapuzenpullover und führte einen kleineren dunklen Rucksack mit sich. Eine sofort eingeleitete polizeiliche Fahndung verlief ohne Erfolg. Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben oder Hinweise zu dem Täter geben können, melden sich bitte beim Polizeirevier Marbach, Tel. 07144 900-0.

Ludwigsburg-Hoheneck: Mercedes prallt gegen Verkehrsschild und Straßenlaterne

Ein 80 Jahre alter Mercedes-Lenker war am Donnerstag gegen 21.10 Uhr von Ludwigsburg-Hoheneck in Richtung Ludwigsburg auf der Bottwartalstraße unterwegs. Kurz vor der Einmündung zur Marbacher Straße wurde er vermutlich durch den Gegenverkehr geblendet und kam nach links von der Fahrbahn ab. Im Grünstreifen, der sich zwischen den jeweiligen Richtungsfahrbahnen befindet, fuhr er zunächst gegen ein Verkehrsschild und prallte dann gegen eine Straßenlaterne, die in der Folge umknickte. Ein Rettungsdienst kümmerte sich anschließend um den Fahrer, der mutmaßlich unverletzt blieb. Durch den Unfall entstand ein Sachschaden von etwa 13.000 Euro. Der Mercedes war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

Kornwestheim: Radfahrer leicht verletzt

Ein Leichtverletzter und ein Sachschaden von etwa 2.000 Euro forderte ein Verkehrsunfall, der sich am Donnerstag gegen 18.45 Uhr in Kornwestheim ereignete. Eine 31 Jahre alte Renault-Lenkerin befuhr die Ludwigsburger Straße in Richtung Stadtmitte und wollte nach rechts in ein Grundstück einbiegen. Beim Abbiegen übersah sie vermutlich aus Unachtsamkeit einen 28-jährigen Radfahrer, der parallel neben ihr auf einem gemeinsamen Fuß- und Radweg in gleicher Richtung unterwegs war. Es kam zum Zusammenstoß der beiden Verkehrsteilnehmer und der Radfahrer erlitt hierbei leichte Verletzungen. Hinzugezogene Rettungsdienstmitarbeiter kümmerten sich an der Unfallstelle um den Mann.

Wenn Sexpuppen das Bett erobern

Sexpuppen sind in Deutschland auf dem Vormarsch. Ein Trend, der aus den USA und Japan gerade massiv nach Europa schwappt. Und dabei handelt es sich um kein billiges Vergnügen. Denn diese lebensechten Puppen aus hautähnlichem Material liegen preislich zwischen 1.000 und 10.000 Euro liegen. Da gibt es schon so manchen guten Gebrauchtwagen.

Doch was macht Sexpuppen so begehrenswert? Das wollte die Erotik-Community JOYclub wissen und hat dazu 5.000 ihrer männlichen Mitglieder befragt. Ergebnis: 57,3 Prozent der deutschen Männer würden gerne mal mit einer Real Doll intim werden. Und was ist beim Kauf entscheidend? Für 48,2 Prozent der Befragten ist ein möglichst lebensechtes Aussehen das wichtigste Kriterium. Dahinter folgt ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (43 Prozent). Auf Platz drei folgt mit 28,5 Prozent die einfache Pflege und Reinigung.

Das sind die Gründe für den Kauf: Die Befragten sehen als Hauptmotive Einsamkeit (58,3 Prozent), Selbstbefriedigungsalternative (54 Prozent) und Experimentierfreude (46,3 Prozent). Auch als neuer Impuls für die sexuelle Paarbeziehung wecken die Puppen Begehrlichkeit. So können sich über die Hälfte der Männer einen Dreier mit ihrer Partnerin und einer Real Doll vorstellen.

Mittlerweile werden immer mehr Sexpuppen nach realen Vorbildern gestaltet. Danach gefragt, welche deutsche Prominente sie gern im Real-Doll-Format über die heimische Schwelle tragen würden, hatten die deutschen Männer drei klare Favoritinnen: Mit 12,6 Prozent landet Popstar Lena Meyer-Landrut ganz oben auf der Wunschliste. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Moderatorin Palina Rojinski (8,1 Prozent) und Sängerin Helene Fischer (7,6 Prozent).

Ralf Loweg

So teuer sind Elektroautos wirklich

Elektroautos sind keine Schnäppchen: Trotz aller Bemühungen der Politiker und ständiger Beteuerungen der Industrie können sich die meisten Menschen einen Stromer nicht leisten. Doch woran liegt das? Was macht Elektroautos so teuer?

“Elektroautos kämpfen noch immer mit deutlich höheren Materialkosten als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Die Automobilindustrie wird die Renditeziele von Elektrofahrzeugen nur dann erreichen, wenn Zusammenarbeitsmodelle neu definiert und Prozesse bereichs- beziehungsweise unternehmensübergreifend ausgerichtet werden”, sagt Mobilitätsexperte Marcus M. Weber von A.T. Kearney.

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung belegt das ganze Dilemma: Die bis zu 60 Prozent höheren Materialeinzelkosten, die vor allem durch die Batterie beziehungsweise den Antrieb bedingt sind, müssen an anderen Stellen eingespart werden, wie der Kühlleistung der Batterien oder dem Korrosionsschutz des Fahrzeugs. Abstriche bei der Spezifikation und Qualität einzelner Fahrzeugkomponenten zu machen, fällt vielen Herstellern jedoch schwer – vor allem das Premium-Segment sieht sich hier im Konflikt mit seinem eigenen Selbstverständnis.

Das größte Potenzial zur Kosteneinsparung liegt in der Optimierung der Gesamtfahrzeug-Eigenschaften, wie zum Beispiel der Aerodynamik des Fahrzeuges. “Verbessert sich die Aerodynamik durch die Absenkung der Fahrzeughöhe, kann der Batterieenergieinhalt bei gleichbleibender Reichweite reduziert werden. Eine Kilowattstunde spart dann bis zu 80 Euro Materialkosten”, so Weber.

Neben den Material-Einzelkosten müssen auch die Lieferantenbeziehungen und -netzwerke neu durchdacht werden. Vor allem strategische Partnerschaften werden hierbei immer wichtiger, um fehlendes Know-how bei den Autobauern auszugleichen und mögliche Risiken dauerhaft zu minimieren. Experte Weber ist sich sicher: “Im Zeitalter der Elektromobilität werden nur Autobauer und Zulieferer erfolgreich sein, die auf ein integratives und effizientes Kostenmanagement setzen.”

Ralf Loweg

Tourismus-Branche legt zu

Den September 2019 haben viele Menschen zu einem Urlaub genutzt. Und das hat sich positiv auf die Tourismus-Branche ausgewirkt.

So gab es im September 2019 in den Beherbergungsbetrieben in Deutschland rund 47,8 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist dies ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber September 2018.

Die Übernachtungszahl von Gästen aus dem Ausland sank um 1,7 Prozent auf 8,1 Millionen. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent auf 39,7 Millionen zu.

Im Zeitraum Januar bis September 2019 stieg die Zahl der Gäste-Übernachtungen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um immerhin 3,4 Prozent auf 386,5 Millionen. Davon entfielen 69,6 Millionen Übernachtungen auf Gäste aus dem Ausland (+2,1 Prozent) und 317 Millionen auf inländische Gäste (+3,7 Prozent).

Ralf Loweg

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Frontalzusammenstoß bei Pleidelsheim: Ein Schwerstverletzter

Bei einem Frontalzusammenstoß zweier Pkw auf der L 1125 zwischen Murr und Pleidelsheim wurden am Freitagmittag zwei Personen verletzt. Die 23-jährige Fahrerin eines Fiat Panda war gegen 13.00 Uhr auf der regennassen Landesstraße in Richtung Pleidelsheim unterwegs. Kurz vor der Autobahnanschlussstelle Pleidelsheim kam die Fiat-Lenkerin aus noch ungeklärter Ursache nach rechts von Fahrbahn ab und streifte dort vermutlich die Leitplanke. Das Fahrzeug wurde anschließend nach links abgewiesen und stieß frontal mit einem entgegenkommenden VW Polo eines 58-jährigen Mannes zusammen. Durch den Aufprall erlitt die 23-Jährige leichte und der 58-Jährige schwerste Verletzungen. Der 58-Jährige wurde in seinem Wagen eingeklemmt und musste von der Freiwilligen Feuerwehr Pleidelsheim, die mit einem Fahrzeug und acht Einsatzkräften vor Ort war, befreit werden. Der Schwerstverletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Die Fahrerin des Fiat kam mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus. Es entstand ein Sachschaden von etwa 25.000 Euro. Beide Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden. Die Landesstraße war während der Unfallaufnahme und der Bergungsarbeiten bis etwa 15.30 Uhr voll gesperrt. Eine örtliche Umleitung war eingerichtet.

Klima betrifft alle: Ludwigsburg startet Kampagne

Mit dem Motto „Wir Energiewender“ startet Ludwigsburg eine mehrjährige Kampagne zur energetischen Sanierung von Wohnungen und Gebäuden

Die Stadt Ludwigsburg will bis zum Jahr 2050 CO2-neutral sein. Die privaten Haushalte verbrauchen einen großen Teil der Energie in Ludwigsburg, deshalb sind sie besonders wichtig für Einsparungen auf dem Weg zum großen Klimaziel.

„Wir Energiewender“ heißen die kleinen Maskottchen und gleich die ganze Kampagne zum Klimaschutz in den eigenen vier Wänden. Unter diesem Motto startet die Stadt Ludwigsburg jetzt eine mehrjährige Reihe von Infoveranstaltungen, Aktionen und beständigen Beratungsangeboten in mehreren Stadtquartieren. Der Untertitel der Kampagne ist: „Ludwigsburg macht. Modernisieren einfach.“ Und genau darum geht es, denn bestehende Gebäude können durch die Dämmung der Fassade, die Heizungserneuerung und den Austausch der Fenster noch viel Energie einsparen.

Aus diesem Grund hat Ludwigsburg integrierte Quartierskonzepte erstellen lassen. Dabei wird analysiert, wo Energieeinsparungen machbar sind und welche Möglichkeiten es für eine regenerative Energieversorgung gibt. Besonders im Stadionquartier, in Eglosheim-West und in der Südlichen Weststadt gibt es demnach viel Potenzial, CO2 zu sparen. Deshalb wurden in den Quartierskonzepten die Möglichkeiten dazu genauer ausgearbeitet.

Die notwendigen Maßnahmen werden mithilfe eines Sanierungsmanagements umgesetzt. Das Sanierungsmanagement setzt sich in Ludwigsburg aus verschiedenen Beteiligten zusammen: der Stadt Ludwigsburg und den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH als Kooperationspartner, der Ludwigsburger Energieagentur, dem Stuttgarter Institut Weeber+Partner und der Energielenker Beratungs GmbH als externen Dienstleistern. Federführend ist dabei die Stabsstelle Klima, Energie und Europa von Bürgermeisterin Gabriele Nießen.

Die integrierten Quartierskonzepte und Sanierungsmanagements werden vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat sowie von der KfW über das Programm 432 „Energetische Stadtsanierung“ gefördert. Die Sanierungsmanagements kümmern sich seit Mai 2019 für drei bis fünf Jahre darum, die erarbeiteten Handlungsempfehlungen aus den Quartierskonzepten umzusetzen. Schwerpunkt ist die Verbesserung der energetischen Gebäudestandards. Dazu gehören auch Projekte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung. Im Neubau wird bereits in der Planung der Grundstein dafür gelegt, dass möglichst wenig Energie benötigt wird.

Neben der energetischen Sanierung möchte die Stadt Ludwigsburg auch die Chance nutzen, die betroffenen Quartiere städtebaulich attraktiver zu gestalten, damit sie als Wohnstandorte für Jung und Alt lebenswert bleiben.

Bürgermeisterin Nießen kehrt Ludwigsburg den Rücken

Die Ludwigsburger Bürgermeisterin Gabriele Nießen wird neue Baustaatsrätin Bremens. Sie wechselt zum 1. Februar 2020 in das Ressort von Dr. Maike Schaefer, Bürgermeisterin sowie Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungswesen. Die 55-jährige Diplom-Ingenieurin für Raum- und Umweltplanung arbeitet seit neun Monaten als Bürgermeisterin sowie Dezernentin für Stadtentwicklung, Hochbau und Liegenschaften in Ludwigsburg. Vor ihrer Tätigkeit in Ludwigsburg war die gebürtige Düsseldorferin fast acht Jahre lang Stadtbaurätin der Stadt Oldenburg.

„Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge”, sagt Gabriele Nießen. „Die Projekte in Ludwigsburg haben mich von Anfang an begeistert, da sie von hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität und einem nachhaltigen Anspruch getragen sind.“ Sie sei auch von allen in der Stadtverwaltung mit offenen Armen aufgenommen und größtmöglich unterstützt worden. „Uns ist es als Dezernat gelungen zu einer Einheit zusammenzuwachsen, grundsätzliche Themen zu diskutieren, in wichtigen Fragestellungen Durchbrüche zu erzielen und alte Zöpfe abzuschneiden.“ Auch die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat wird sie in bester Erinnerung behalten. Diese sei stets konstruktiv und von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen.

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht bedauert den Abschied der Dezernentin außerordentlich. „Innerhalb kürzester Zeit habe ich Frau Nießen fachlich und menschlich äußerst schätzen gelernt. Daher lassen ich sie sehr ungern ziehen“, würdigt der OB deren Leistung in Ludwigsburg. „Aber die Anfrage der Bremer Senatorin ist eine große Karrierechance, zu der man Frau Nießen nur beglückwünschen kann.“

Zu den wesentlichen Ergebnissen der Arbeit von Gabriele Nießen gehört unter anderem der Aufbau eines Klimabündnisses als Antwort auf einem Antrag zu einem Klimanotstand, die Auslobung eines Wettbewerbs im Rahmen von ZIEL, der zentralen Innenstadtentwicklung sowie der in der Vorbereitung befindliche Erwerb des ehemaligen Nestlé-Areals als zentrale Revitalisierungsfläche direkt am Bahnhof. Auch der Beschluss zum Bau der Oststadtsporthalle und der Fuchshof-Grundschule sowie der Einsatz und die erneute Beantragung von Städtebaufördermitteln für die zahlreichen Fördergebiete in der Innenstadt und in den Stadtteilen fallen in ihre Amtszeit.

„Die Anfrage von Senatorin Dr. Schaefer, mich als Staatsrätin zu ernennen, ehrt mich sehr und gibt mir die Chance, mich mit meiner langjährigen Erfahrung und Kompetenz einzubringen und die Senatorin in ihren Zielen für die Freie Hansestadt  Bremen zu unterstützen“, so Nießen. Gabriele Nießen hat in Oldenburg ein Dezernat mit 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt, in Ludwigsburg sind es derzeit 270. Vor ihrer Verwaltungstätigkeit arbeitete sie 15 Jahre für das national und international renommierte Architekturbüro AS&P – Albert Speer & Partner.