Sicherheit darf nicht lästig sein

Eigentlich sollen die zahlreichen Maßnahmen die Sicherheit garantieren. Oft sorgen sie aber für genervte Mitarbeiter. Das hat eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 503 Unternehmen ab zehn Mitarbeitern ergeben. Immerhin 58 Prozent der Unternehmen geben an, dass das Erfüllen bestimmter IT-Sicherheitsanforderungen die Mitarbeiter nervt.

“IT-Sicherheitsmaßnahmen dürfen die Mitarbeiter nicht drangsalieren”, sagte Marc Fliehe, Leiter Digitales beim TÜV-Verband (VdTÜV). “IT-Sicherheit muss sich so natürlich wie möglich in den Arbeitsalltag integrieren lassen.” Die Aufgabe: Die Anforderungen einfach halten und gleichzeitig die Mitarbeiter sensibilisieren, dass IT-Sicherheitsmaßnahmen mehr als nur ein lästiges Übel sind. Oder anders gesagt: Benutzerfreundlichkeit führt schneller zu einer notwendigen Anwenderakzeptanz.

Ein Beispiel: Schon heute kann beispielsweise die Eingabe langer Passwörter oder Ziffernfolgen durch biometrische Verfahren wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Iris-Scan ersetzt werden. “Vorgaben wie regelmäßige Passwortwechsel bei der Windows-Anmeldung oder anderen Anwendungen gelten inzwischen als überholt”, sagte Fliehe. “Die Unternehmen sollten ihren Mitarbeitern geeignete Tools wie Passwortmanager, Zertifikate oder biometrische Verfahren zur Verfügung stellen, damit ihnen die Umsetzung von IT-Sicherheitsvorgaben leicht von der Hand geht.”

Eine weitere, wichtige Voraussetzung ist die Weiterbildung. “Zur heute notwendigen digitalen Kompetenz gehört der sichere Umgang mit IT-Anwendungen”, betont Fliehe. Individuell zugeschnittene Lernangebote, die das Kenntnisniveau der Anwender berücksichtigen, schaffen eine Wissensgrundlage und fördern das Bewusstsein für die Notwendigkeit von IT-Sicherheitsmaßnahmen. Dazu gehört auch das Wissen, wie sich Mitarbeiter im Fall eines Cyberangriffs verhalten sollten. Fliehe: “Viele Mitarbeiter empfinden den Umgang mit IT-Sicherheitsmaßnahmen als zusätzliche Hürde und nervig. Aber die Folgen eines erfolgreichen Cyberangriffs nerven noch viel mehr.”

Andreas Reiners

Bluthochdruck natürlich senken

Während des Herzschlags pumpt das Herz mit großer Kraft Blut in die Gefäße, welches dabei Druck auf die Gefäßwände ausübt. Diese setzen den sogenannten Gefäßwiderstand entgegen. Beide Faktoren bestimmen den Blutdruck. Durch Anstrengung oder Stress kann er vorübergehend erhöht sein. Ist der Druck dauerhaft zu hoch, werden die Arterien geschädigt. Langfristige Folgen können zum Beispiel ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt sein. Durch eine Änderung des Lebensstils können Betroffene ihren Blutdruck natürlich senken. Dazu gehört unter anderem ausreichend Bewegung sowie die Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Aber auch bestimmte Mikronährstoffe können den Blutdruck senken.

Magnesium: Der Mineralstoff reguliert die Muskelspannung im Körper. Er sorgt dafür, dass sich die Gefäßmuskulatur entspannt, so wird die Dehnbarkeit der Blutgefäße erhöht. Magnesium verbessert daher die Durchblutung und ist Voraussetzung für einen gesunden Blutdruck. Gute Magnesiumlieferanten sind Getreideprodukte wie Weizenkleie und Haferflocken. Weitere Quellen sind Nüsse und Sonnenblumenkerne, Milchprodukte, Obst und Gemüse sowie magnesiumreiche Mineralwässer mit mindestens 50, besser 100 Milligramm Magnesium pro Liter.

Kalium: Ein weiterer Mineralstoff, der an der Regulation des Blutdrucks beteiligt ist, ist Kalium. Er ist unter anderem in Bananen und Vollkornbrot enthalten. Ein Mangel kann Bluthochdruck auslösen. Darüber hinaus benötigen viele Bluthochdruckpatienten mehr Kalium als gesunde Menschen. Deshalb sollten Betroffene ihren Kaliumwert im Blut überprüfen lassen. Ein erhöhter Bedarf kann zum Beispiel durch Präparate gedeckt werden. Wichtig: Die Einnahme von Kaliumpräparaten sollte immer in Absprache mit dem Arzt erfolgen. Liegt nämlich kein Mangel vor, kann es zu einem Kaliumüberschuss kommen. Dieser kann zum Beispiel zu Herzrhythmusstörungen führen. Infos unter: www.vitamindoctor.com/Bluthochdruck

Omega-3-Fettsäuren: Auch Omega-3-Fettsäuren tragen dazu bei, dass das Blut besser fließen kann, denn sie haben eine gefäßerweiternde Wirkung. Außerdem hemmen sie Entzündungsprozesse im Körper und verlangsamen die Entstehung von Gefäßablagerungen. Somit können Omega-3-Fettsäuren nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für Folgeerkrankungen verringern. Fettreiche Fische wie Lachs und Hering zählen zu den wichtigsten Lieferanten. Wer Fisch nicht mag, kann den Bedarf an Omega-3-Fettsäuren durch die Einnahme von Präparaten aus Fischöl oder deren vegane Alternative aus Algen decken.

Rudolf Huber

Großbrand in Benningen

Am Mittwoch, 16.10.2019, um 00.34 Uhr wurde in Benningen am Neckar, Beihinger Straße, an einem leerstehenden und unbewohnten Gebäude zunächst Brandgeruch wahrgenommen. Schutt, welcher unter dem Balkon gelagert wurde, begann aus bislang unbekannter Ursache zu brennen und stand innerhalb kurzer Zeit im Vollbrand. Die Flammen griffen auf den Vorbau aus Holz und einen Scheunenanbau über. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf das angrenzende Holzhaus verhindert werden. Durch den Brand entstand Sachschaden in Höhe von etwa 30.000 – 50.000 Euro, verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr war mit 25 Mann und 4 Fahrzeugen vor Ort.

Illegale Müllentsorgung

Vermutlich aus einer Hausrenovierung stammt eine größere Anzahl von weißen Holzfenstern und Fensterrahmen, die unbekannte Täter in den vergangenen Tagen bei der Kläranlage Kornwestheim neben dem Radweg in Richtung Viesenhäuser Hof illegal entsorgt haben.Die Müllablagerung wurde am Montag entdeckt. Personen, die Hinweise zur Herkunft der Fenster geben können, werden gebeten, sich beim Arbeitsbereich Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums, Tel. 07142/405-0, zu melden.

Nobelpreis für Armutsforscher

Die Ökonomen Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael Kremer wurden von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften für ihren “experimentellen Ansatz zur Linderung globaler Armut” ausgezeichnet. Nun erklärt Prof. Dr. Hendrik Schmitz, Wirtschaftswissenschaftler der Universität Paderborn, die Forschungsarbeit der Preisträger und erläutert ihre Relevanz für unsere Gesellschaft.

Die mit dem Alfred Nobel gewidmeten Gedächtnispreis ausgezeichneten Ökonomen untersuchen Armut vor allem in Entwicklungsländern. Hier wird in der Regel nicht – wie etwa in Deutschland – der relative, sondern der absolute Armutsbegriff angewendet. Arm ist laut derzeitiger Definition der Weltbank demnach, wer mit weniger als 1,9 Dollar pro Tag auskommen muss. “Die ausgezeichneten Forscher befassen sich verstärkt mit Regionen der Welt, in denen die Ärmsten der Armen leben und legen hierzu eine Armutsgrenze von 99 US-Cent an”, berichtet Schmitz.

Aber weder bei absoluter noch bei relativer Armut gebe es allgemeingültige Grenzen. “Verschiedene Interessengruppen legen verschiedene Kriterien an, je nachdem ob eine höhere oder niedrigere Armutsquote erwünscht ist”, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler. Für die Forschung der Nobelpreisträger sei die Definition der Armutsgrenze allerdings nicht zentral.

Die drei Ökonomen hätten den Nobelpreis vor allem auch für die Etablierung ihrer Forschungsmethode in den Wirtschaftswissenschaften erhalten: den “Feldexperimenten”. Mit dieser Methode könne man rigoros untersuchen, welche Maßnahmen zur Armutsreduktion funktionieren und vor allem auch, welche nicht.

Um zum Beispiel zu testen, welche Maßnahmen für eine bessere Bildung von Kindern sorgen, probieren sie diese einzeln aus. “Sie teilen Schüler nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe erhält zum Beispiel regelmäßige Gesundheitsvorsorge, etwa Wurmkuren, die andere nicht.” Dann würden beide Gruppen über einen längeren Zeitraum verfolgt. Schmitz: “In der Gruppe mit besserer Gesundheitsversorgung bleiben die Kinder deutlich seltener dem Unterricht fern und erzielen bessere Ergebnisse.”

Die Forscher würden so auch viele andere Maßnahmen ausprobieren, etwa das Verteilen von Schulbüchern, die Verkleinerung von Schulklassen oder die Errichtung von Computerräumen, die sich allerdings als deutlich weniger wirksam erwiesen hätten. “Von vielen Maßnahmen, bei denen man annehmen könnte, dass sie alle funktionieren, bleiben nur wenige übrig, bei denen es tatsächlich bewiesen werden kann”, stellt Schmitz klar.

Armutsforschung hat in der Volkswirtschaftslehre lange ein Schattendasein gefristet. “Dies hat sich grundlegend geändert”, sagt der Wirtschaftswissenschaftler. “Die hohe wissenschaftliche Relevanz zeigt sich natürlich daran, dass der Wirtschaftsnobelpreis an drei Armutsforscher vergeben wurde und damit nicht nur die Forscher, sondern auch das Forschungsfeld geadelt wurden.”

Pkw-Markt schwächelt

Auf dem Automarkt hält sich die Kauflaune in Grenzen. Im langfristigen Vergleich fiel das Neuwagen-Volumen recht niedrig aus, berichtet die Zeitschrift “kfz-betrieb” auf Basis einer Analyse von “Dataforce”.

Der sprunghafte Anstieg des Neuwagenabsatzes im September um 22,2 Prozent findet in verschiedenen Marktsegmenten seine Ursachen. Wie aus einer Analyse der Zulassungszahlen durch die Marktforschung Dataforce hervorgeht, bleibt das Privatkundengeschäft im langfristigen Vergleich aber dennoch sehr schwach.

Zwar stiegen in diesem Segment die Zulassungszahlen um 19 Prozent auf 80.714 Einheiten. Das allerdings sei ausweislich der Dataforce-Datenbank der zweitniedrigste Wert seit dem Jahr 2001 für den Verkauf an Privatpersonen in einem September – der bisher niedrigste Wert stammt aus dem Vorjahr aufgrund des WLTP-Loches mit 67.838 Einheiten, teilt das Blatt mit. Damit gerate das schon seit Jahresanfang schwächelnde Privatkundengeschäft weiter unter Druck.

Lars Wallerang

Der Kürbis ist international und vor allem uralt

Bevor der Kürbis nach Europa kam und auch die deutsche Küche eroberte, war er auf einem anderen Kontinent schon längst ein Klassiker. Doch viele der ursprünglichen Sorten sind inzwischen vom Aussterben bedroht. Die Macher der Kürbisausstellung im Blühenden Barock haben deshalb Maßnahmen ergriffen, um die Urkürbisse zu retten.

Wer kennt sie nicht, die leckeren Kürbisse, die derzeit wieder überall angeboten werden: der Butternut, der Muskat- und der Spaghettikürbis, die Bischofsmütze und – nicht zu vergessen – der kräftig orangefarbene Hokkaido, der unserer geliebten Kürbissuppe so eine herrliche Farbe verleiht. Es gibt sie alle in verzehrtauglicher Größe zu kaufen, dazu findet man mittlerweile jede Menge an unterschiedlichen Rezepten für die Verarbeitung des Fruchtgemüses.

Kaum noch bekannt und erhältlich sind dagegen die Raritäten, die Ur-Kürbisse, die es schon seit hunderten von Jahren gibt und die alle ursprünglich aus Amerika kamen. Ein Großteil dieser Sorten haben wir vor allem den Indianern zu verdanken, deren unterschiedliche Stämme jeweils ihre eigene Kürbisart hatte, z.B. den Lakota oder den Hopi. „Da die Indianer im Rahmen ihres Nomadentums viel herumgereist sind, haben sie mit anderen Stämmen das Saatgut getauscht, so dass auf diese Weise jeder Stamm mehrere Sorten hatte. Dank der fleißigen Bienen wurden die einzelnen Kürbisse durchkreuzt, so dass schon allein bei den Indianern in Amerika eine große Sortenvielfalt entstand“, erzählt Stefan Hinner, der Leiter des Veranstaltungsteams der Ausstellung. „Erst mit Christopher Columbus kamen die ersten Kürbisse nach Europa, wo sie sich dann in die einzelnen Länder verteilt haben und wiederum neu gekreuzt wurden. So ist diese unglaubliche Artenvielfalt auch in Europa und mit der Zeit weltweit entstanden. Allein im letzten Jahr konnten wir unseren Besuchern hier 684 verschiedene Sorten zeigen.“ Zu den europäischen Ur-Kürbissen zählen beispielsweise ländereigene Gewächse wie der französische Muscat de Provence, der Napoli oder der Zucca Mantovana in Italien, der Gelbe Zentner in Deutschland, der Blaue Ungar in Ungarn oder der Bergkürbis aus der Türkei.

Doch was für die Indianer früher existenziell war, ist heute der Nachteil für den hiesigen Verbraucher – diese Kürbisse werden alle sehr groß und können schnell mal fünf bis zehn Kilo oder noch mehr wiegen. „Weil niemand mehr so große Kürbisse kaufen will, werden diese Ur-Arten leider von den Landwirten trotz ihres feinen Geschmacks nur noch selten angebaut und sind vom Aussterben bedroht“, bedauert Hinner. Deshalb haben sich die Macher der Ludwigsburger Kürbisausstellung gesagt: „Diese Ur-Sorten retten wir jetzt!“ Zum ersten Mal wurde hierfür auf einem Testfeld des Kürbiszüchter Jens Eisenmann aus Marbach-Rielingshausen das Experiment gestartet, aussterbende Riesensorten aus Frankreich, Spanien, Russland, aus der Türkei und der Balkanregion anzupflanzen. Welches Saatgut angehen und Früchte erzeugen würde, war für alle Beteiligten nicht absehbar. In den eigens eingeführten Länderwochen für Frankreich, Türkei, Russland, Italien, Spanien und die Region Osteuropa werden jetzt die jeweiligen Ergebnisse präsentiert, erklärt und dürfen zudem verkostet werden. „Wir haben deshalb den neuen Verkaufsstand ‚Geschnitten oder am Stück‘ ins Leben gerufen“, so Hinner. „Dort können die Besucher je nach Bedarf diese ihnen unbekannten, aber sehr schmackhaften Kürbisse geachtelt, geviertelt oder halbiert kaufen und sich Tipps für die Verarbeitung holen. “

Das Angebot der unterschiedlichen Kürbisportionen ist eine absolute Premiere auf der Kürbisausstellung, ebenso der Verkauf des jeweiligen Saatguts. Beides soll helfen, die Nachfrage der Konsumenten wieder zu steigern. „Wenn der Stand bei den Besuchern ankommt und sie das Fruchtgemüse oder dessen Samen zur eigenen Aufzucht kaufen, dann werden wir im nächsten Jahr diese Aktion wiederholen. Somit tragen wir dazu bei, dass die selten gewordenen Kürbissorten erhalten bleiben“, erläutert Stefan Hinner das Engagement. Ihn selbst begeistert an diesen rar geworden Früchten, dass sie nicht nur optisch bereichern, sondern vor allem geschmacklich. „Manche der alten Kürbisse haben ein so besonders intensives Aroma, das wir so in den neuen Züchtungen nicht mehr finden. Manche schmecken wie eine Marone, der Napoli beispielsweise schmeckt unglaublich fruchtig, geht in Richtung Melone, der Blaue Ungar, dessen Scheiben man wunderbar im Ofen backen kann, hat eher ein süßliches Aroma, wieder andere erinnern im Geschmack an Oliven“, schwärmt der Kürbisfachmann, der selbst pro Jahr bis zu 20 Kilo in allen Variationen verspeist.

Form, Farbe, die unterschiedliche Beschaffenheit der Schale sowie der intensive Geschmack der alten Sorten laden geradezu ein, sie auf unterschiedliche Weise zu leckeren Gerichten zu verarbeiten. Der Kreativität sind gerade bei den Ur-Kürbissen keinerlei Grenzen gesetzt. Denn auch, wenn wir sie lieben: Es muss nicht immer nur die Kürbissuppe aus dem Hokkaido sein.

Patricia Leßnerkraus

Unbekannter mutmaßlich in obszöner Weise aufgetreten

Am vergangenen Dienstag wurde gegen 08.40 Uhr in der Römerstraße in Leonberg-Eltingen ein Mann beobachtet, der dort möglicherweise in obszöner Weise aufgetreten war. Nach derzeitigen Erkenntnissen hatte sich der Mann im Bereich der Römergalerie / Gymnasium aufgehalten und den Reißverschluss seiner Hose geöffnet. Anschließend soll er eventuell sexuelle Handlungen an sich vorgenommen und sich dann in Richtung der Stohrerstraße entfernt haben. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen verliefen ohne Ergebnis. Der unbekannte Mann soll etwa 50 Jahre alt und circa 180 cm groß sein. Er hat helle Haare, trug eine Brille und war mit einer blauen Jacke bekleidet

Das Polizeirevier Leonberg, Tel. 07152 605-0, sucht Zeugen.

Trinken, damit nicht der Arzt kommt

Es ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden enorm wichtig, den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen – womit bestimmt nicht Alkoholika oder Kaffee gemeint sind. Doch speziell ältere Menschen trinken oft zu wenig.

Die richtige Methode: Nicht warten, bis der Durst kommt. Denn der zeigt bereits einen akuten Flüssigkeitsmangel an, so das Apothekenmagazin “Senioren Ratgeber”. Besser ist es, schon vorher zum (Wasser-)Glas zu greifen.

Weil auf Vorrat zu trinken nicht möglich ist, sollte die Flüssigkeitsaufnahme regelmäßig über den Tag verteilt werden. Ein guter Tipp: Wer abends gegen sechs Uhr das letzte Mal trinkt, muss sich auch keine Sorgen über lästige nächtliche Ausflüge aufs stille Örtchen machen.

Hilfreich kann auch sein, immer morgens die tägliche Ration bereitzustellen und ein gedrungenes Glas zu wählen, in dem die Wassermenge geringer zu sein scheint. Klarer Fall: Das Auge trinkt mit.

Rudolf Huber

Die Zukunft ist digital – Siemens und der Mittelstand

Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge, Edge-Computing. Das sind nicht nur Schlagworte für die Großindustrie, sondern sie werden auch für die mittelständischen Auto-Zulieferer und Maschinenbauer zunehmend wichtiger. Siemens will den Mittelstand bei der digitalen Transformation unterstützen. Denn gerade die mittelgroßen Unternehmen waren schon immer das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – und sie sollen es auch bleiben.

Eine größere Herausforderung hat es für die Wirtschaft noch nie gegeben. Der Übergang von der analogen zur digitalen Welt. Denn mit Hilfe der Digitalisierung kann die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschlands gesichert werden. Aber laut einer Studie der Commerzbank nutzt nur rund ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen bereits digitale Daten, um für sich die notwendigen neuen Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Doch die Zeit drängt. Denn die Mittelständler geraten durch Globalisierung und die zunehmende Innovationsgeschwindigkeit immer stärker unter Druck. Der Augsburger Industrieroboter-Hersteller Kuka weiß das aus eigener Erfahrung. Dessen CEO Klaus König sagte beim zweiten Mittelstandsforum in Stuttgart: “Die Entwicklungsgeschwindigkeit und die Adaptierfähigkeit, die wir bei unseren chinesischen Partnern erleben, sind absolut atemberaubend. Es ist wichtig, dass wir auf diese Anforderungen in der entsprechenden Geschwindigkeit reagieren. Und den deutschen Mittelstand global werden lassen.”

Und Thomas Rinn, Geschäftsführer der Unternehmensberatungsgesellschaft Accenture, ergänzte: “Ein Weckruf ist aus unserer Sicht angebracht, weil sich die Unternehmen auf Geschäftsleitungs- und Aufsichtsratsebene tatsächlich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen müssen. Also nicht nur Pilotprojekte freigeben, sondern das Ganze als System betrachten.”

Das ganze System betrachten – das macht der Siemens Digital Industries. Hier hat der Weltkonzern seine digitale Kompetenz für die Industrie gebündelt, um unter anderem noch gezielter Lösungen für den Mittelstand aller Branchen der diskreten und der der Prozessindustrie anbieten zu können.

Für Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries, spielt dabei vor allem die künstliche Intelligenz (KI) eine große Rolle. Gerade in der Fertigung. Helmrich: “Zuallererst ist KI einfach ein Computerprogramm, das sich mit Hilfe maschinellen Lernens ohne menschliches Zutun optimiert und dann auf dieser Grundlage Entscheidungen trifft. Doch zum Lernen braucht KI eine große Menge Daten. Und diese Daten sind nur dort vorhanden, wo Abläufe digitalisiert und Software- und Hardwareplattformen miteinander verknüpft sind.”

Wie KI Arbeitsprozesse verbessern und damit die Wirtschaftlichkeit gerade in der Produktion erhöhen kann, zeigt sich zum Beispiel im Amberger Siemenswerk. Hier erkennt KI, wann die Spindeln der Fräsmaschinen ihre beste Zeit hinter sich haben und schlägt deren Austausch noch vor einem Ausfall vor. “Das minimiert ungeplante Stillstände und spart Kosten”, erläutert Helmrich. KI wird auch bei der Qualitätskontrolle von Leiterplatten eingesetzt. Die Algorithmen rechnen aus, welche Teile schadhaft sein könnten. Und dann müssen nur noch diese in die zeitaufwendige Überprüfung mit Röntgenstrahlen geschickt werden.

Grundvoraussetzung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz sind also zum einen eine ausreichend große Datenmenge, zum anderen enorme Rechenkapazitäten, um die entsprechenden Algorithmen zu erzeugen. Das kann auf zwei Arten passieren. Einmal durch Datenverarbeitung in der Cloud, zum anderen durch Edge-Computing, direkt an der Maschine. Zweiteres hat viele Vorteile: Denn dadurch sind die Übertragungswege kurz, intelligente Applikationen verarbeiten die Daten fast in Echtzeit. Außerdem sind betriebsrelevante Daten so geschützt, eine Anbindung an weitere Systeme ist nur notwendig, um die KI-Anwendungen zu aktualisieren.

Cloud-Technologien eignen sich immer dann, wenn große Datenmengen ausgewertet werden sollen, zum Beispiel bei der Bereitstellung von Apps, bei Softwareaktualisierungen oder wenn es um Langzeitstatistiken geht. Eine solche Cloud-Plattform hat Siemens unter anderem auch für den Mittelstand entwickelt. Sie heißt MindSphere und ist ein offenes IoT-Betriebssystem. Die Daten gehören dabei den anwendenden Unternehmen, die auch die Entscheidung treffen, wer Zugriff darauf hat. “Unternehmen aller Branchen und jeder Größe können MindSphere nutzen – vom Automobil- bis zum Getränkehersteller, vom Mittelständler bis zum Großkonzern”, sagt Klaus Helmrich. In das System integriert ist die Low-Code-Plattform Mendix, mit der mobile Anwendungen oder Web-Apps schnell und einfach entwickelt werden können.

Rund um MindSphere gibt es mittlerweile eine eigene Welt. Ein kreatives Ökosystem mit weltweit mehr als 120 Mitgliedern. Die Nutzervereinigung wurde gegründet, um die Plattform weiterzutreiben. Allein in Deutschland sind über 60 namhafte Mittelständler beigetreten. Der Verein soll die einzelnen Mitglieder bei der Entwicklung und Optimierung von IoT-Lösungen sowie bei der Erschließung neuer Märkte in der digitalen Wirtschaft unterstützen.

“Gerade der Mittelstand zeichnet sich seit jeher durch seine Innovationskraft aus”, ist Klaus Helmrich überzeugt. Wichtig sei gerade bei digitalen Lösungsansätzen, dass das geistige Eigentum auch geschützt wird. Noch stammt die Mehrzahl der Patentanmeldungen aus dem Bereich Industrie 4.0 beim Europäischen Patentamt von Großkonzernen. Der Mittelstand ist eher unterrepräsentiert. Dabei sollte diese Zahl den Unternehmen zu denken geben: Laut einer Studie des European Union Intellectual Property Office (EUIPO) erwirtschaften kleine und mittlere Unternehmen, die Inhaber von Rechten ihres geistigen Eigentums sind, einen über 30 Prozent höheren Umsatz pro Mitarbeiter. Patentschutz der sich doppelt auszahlt.

Gerhard Rudolf