Riesige Lebensmittelverschwendung

Eine aktuelle Studie alarmiert: 61 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel stammen aus Privathaushalten, insgesamt sind es fast elf Millionen Tonnen, die von Industrie, Handel und Verbrauchern entsorgt werden. Dabei gibt es ganz neue Wege beim Einkauf oder der Beschaffung von Lebensmitteln. Experten des Versicherers ARAG nennen Alternativen.

Nachernte: Wenn es kein Problem ist, dass Kartoffeln zu klein oder die Gurken krumm sind, kann man den Landwirt fragen, ob man sich an den übrig gebliebenen Lebensmitteln bedienen darf. Einige Bauern laden sogar aktiv zur Nachernte auf ihren Feldern ein.

Beste-Reste-App: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine App entwickelt, mit der man aus den Resten aus dem Kühlschrank eine Mahlzeit zaubern kann. Knapp 700 Reste-Rezepte sind in der Datenbank enthalten.

Too Good To Go: Eine App vom gleichnamigen Berliner Startup-Unternehmen. Verbraucher können so für wenig Geld übrig gebliebene Waren von Restaurants, Hotels, Bäckereien oder Supermärkten bestellen.

Selber Lebensmittel retten: Hier holen Verbraucher regelmäßig Lebensmittel, die entsorgt werden müssten, bei Supermärkten oder auf Großmärkten ab. Dann kann man sie entweder behalten und verbrauchen oder an gemeinnützige Organisationen, in der Nachbarschaft oder über Facebook auch an unbekannte Interessierte geben.

Mindesthaltbarkeitsdatum versus Verbrauchsdatum: Eine bei Verbrauchern beliebte Verwechslung sind Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und Verbrauchsdatum. MHD bedeutet, bis zu welchem Tag das Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine Eigenschaften wie Geruch oder Geschmack behält. In den meisten Fällen ist es aber noch sehr viel länger genießbar.

Foodbox: Man sucht sich aus dem Angebot das Lieblingsrezept aus, das man demnächst zubereiten möchten. Man bekommt dann alle Zutaten per Paketdienst nach Hause geliefert. Die Vorteile: Man erhält nur genau die Waren, die man benötigt. Nachteile: Es fällt beim Versenden möglicherweise Verpackungsmaterial an.

Andreas Reiners

 

Schuldenbremse verliert an Rückhalt

Sie hatte einmal viele Befürworter, die Schuldenbremse. Sie sollte die staatliche Verschuldung zum Stillstand bringen. Doch nun befürchten Ökonomen unerwünschte Nebenwirkungen. Vor rund zehn Jahren gab es viele Befürworter einer Installation der Schuldenbremse und wenige Kritiker. Doch die kritischen Stimmen mehren sich.

Zum Beispiel war Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln anfangs überzeugt von der Wichtigkeit, die Entwicklung von Staatsdefiziten per Gesetz einzubremsen. Jetzt die Kehrtwende: Hüther fordert ein groß angelegtes Investitionsprogramm für Deutschland: Insgesamt 450 Milliarden Euro – finanziert über Kredite – sollen in den kommenden zehn Jahren fließen, um die Bundesrepublik zukunftsfähig zu machen.

“Vor Einführung der Schuldenbremse habe ich gesagt, dass wir sie brauchen, um die Maastricht-Kriterien zu erreichen – aber schon damals habe ich betont, dass wir die Bremse neu bewerten müssen, sobald wir wieder unterhalb der Schuldengrenze liegen”, erläutert Hüther die Wandlung seiner Empfehlungen.

Nun darf der Staat auf Bundesebene ohnehin jedes Jahr 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) an neuen Schulden aufnehmen. Aktuell wären das fast zwölf Milliarden Euro. Doch das sei nicht ausreichend, sagt Hüther. “Selbst die 450 Milliarden Euro über zehn Jahre wären nur eine Untergrenze.” Es sei entscheidend, dass man in Deutschland auf allen Ebenen – also beim Bund, in den Ländern und Kommunen – eine effiziente Verwaltung habe. “Hier wurden in den vergangenen Jahren leider viele Stellen gestrichen.”

Allerdings wird man die Schuldenbremse so schnell nicht wieder los. “Leider hat man die Schuldenbremse der Politik entzogen, indem man sie im Grundgesetz verankert hat”, bedauert der Ökonom. Deshalb schlägt er einen “Deutschlandfons” vor: “Der Vorteil eines Deutschlandfonds ist, dass er rechtlich mit der Schuldenbremse wohl kompatibel wäre, weil er eigene, klar definierte Aufgaben hätte in einer eigenständigen juristischen Person.”

Was wäre der Vorteil? Hüther: “Mein Grundgedanke ist, die staatlichen Investitionen über zehn Jahre zu verstetigen und planbar zu machen.” Das würde beispielsweise Baufirmen die Möglichkeit geben, sich nachhaltig aufzustellen und Ressourcen aufzubauen. Aktuell liege der staatliche Planungshorizont bei lediglich einem Haushaltsjahr oder, wenn es gut läuft, bei einer Legislaturperiode. “Kein Wunder, dass Baufirmen da wenig Anreize verspüren, Ressourcen aufzubauen.”

Lars Wallerang / WID

Samsung dominiert deutschen Smartphone-Markt

Der deutsche Smartphone-Markt gehört weiterhin Samsung. Die Südkoreaner kamen in den Monaten Juli, August und September auf jeweils mehr als 40 Prozent Marktanteil und ließen dem US-Giganten Apple damit keine Chance. Das berichtet Winfuture unter Berufung auf Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK).

Demnach liegt in der Rangliste der meistverkauften Smartphones Samsung auf den ersten vier Plätzen. Apple folgt erst auf dem fünften Platz. In den Top Ten sind sechs Smartphones von Samsung. An der Spitze liegt das Mittelklasse-Smartphone Galaxy A40, das 125.000 Mal verkauft wurde. Dahinter: das Galaxy A50 mit 115.000 Verkäufen, das Galaxy S10 (85.000) und das Galaxy A20E. Das beliebteste Smartphone von Apple war das XR.

Die Verkaufszahlen zeigen auch: Die Verkäufe insgesamt gehen zurück. In der ersten Jahreshälfte wurden 210 Milliarden Euro für neue Smartphones ausgegeben, 9,4 Millionen Geräte wurden in Deutschland verkauft. Das ist ein Rückgang von sieben Prozent. cid/arei

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Riesen besiegen vor ausverkaufter Arena Hamburg Towers

Die MHP RIESEN Ludwigsburg besiegen am 6. Spieltag der Saison 2019/20200 die Hamburg Towers 94:83, etablieren sich in der Tabellenspitze der easyCredit BBL und feiern vor ausverkaufter Halle einen hochverdienten Arbeitssieg.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg starteten angeführt von ihrer eingespielten Starting Five (Khadeen Carrington, Nick Weiler-Babb, Jaleen Smith, Thomas Wimbush und Jonas Wohlfarth-Bottermann) gut ins Spiel: Über viereinhalb Minuten ließen sie keinen Hamburger Feldkorb zu, fanden aber dennoch vorerst nicht ihren Rhythmus. Viel eher war die Partie von Kampf, Leidenschaft und Fouls geprägt – und dabei nur für Liebhaber von Defensivgefechten ansehnlich. Erst im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnitts nahmen die Hausherren und damit auch das Spiel an Fahrt auf, was sich auch auf der Anzeigentafel etwas widerspiegelte (26:22, 10. Spielminute).

Während die Towers im ersten Viertel defensiv noch weitestgehend solide gestanden hatten, mussten sie die Ludwigsburger ab der zehnten Spielminute immer mehr gewähren lassen und sahen sich nun vermehrt zu Neujustierungen gezwungen. Helfen sollten unter anderem die Ansprachen von Gäste-Coach Mike Taylor aber nicht: Die MHP RIESEN punkteten in (nahezu) jedem Angriff, setzten sich auf bis 20 Zähler ab und begannen personell zu rotieren. Doch während bei Ludwigsburg viel ausprobiert wurde, minimierten die Hamburger Gäste das entstandene Defizit (56:43, 20.).

Hamburg dreht auf, aber nicht das Spiel

Verunsichern ließen sich die MHP RIESEN von der angedeuteten Aufholjagd aber weder vor noch nach dem Seitenwechsel. Sie kontrollierten über ihre Offensiv-Leistung (vorerst) das Geschehen, haderten nach zwei Ballverlusten dann aber mit der Hamburger Pressverteidigung, weshalb sich Headcoach John Patrick zur Auszeit gezwungen sah. Diese sollte das Geschehen aus Ludwigsburger Sicht zwar nicht zurück auf die Bestleistung der ersten Halbzeit hieven, wohl aber dafür sorgen, dass die Hausherren in der Spur bleiben und ihre Führung gekonnt verwalteten. Immer wieder deuteten sie dabei ihre Qualitäten an, was vor allem Tanner Leissner mustergültig gelang. Der US-Amerikaner war von den Towers nicht zu stoppen und sorgte mit einer wie immer unaufgeregten Leistung dafür, dass seine Farben auch nach 30 Minuten in Front lagen (78:63, 30.).

Geschlagen waren die Hamburger derweil aber noch nicht. Denn immer mehr Schludrigkeiten hielten Einzug ins RIESEN-Spiel: Die Hausherren verloren zu Beginn des vierten Viertels zuerst ihren Rhythmus und dann ihren Fokus, sodass Yannick Franke, Beau Beech und Co. den Rückstand zunehmend negierten: Der Aufsteiger legte einen 11:0-Lauf auf das Parkett, gestaltete die Partie wieder offen. Erst als Hans Brase in Spielminute 37 von Downtown einnetzte, fanden die Schwaben zurück in die Spur – und dies sollte reichen! Leissner, Carrington und Smith sorgten mit ihren weiteren Treffern letztendlich für die Entscheidung und dafür, dass die MHP RIESEN den fünften Sieg (94:83) im sechsten Spiel feierten und mindestens für eine Nacht auf Tabellenplatz drei kletterten.

In der kommenden Woche (Samstag, 18:00 Uhr) gastieren die Ludwigsburger dann, zum Topspiel und Derby, bei den HAKRO Merlins Crailsheim.

Statements und Stats

Mike Taylor: „Glückwunsch an John und Ludwigsburg! Das war heute ein verdienter Sieg. Die Mannschaft hat das Spiel kontrolliert. Besonders Khadeen Carrington und Marcos Knight waren für uns schwierig zu kontrollieren und zu verteidigen. Die Physis war zudem ein großes Problem für uns. Ich denke, dass die Würfe von Tanner Leissner ein Schlüssel zum Sieg für Ludwigsburg waren. Ich bin heute zufrieden mit der Leistung unserer Jungs und denke, dass das ein Schritt in die richtige Richtung ist. Die Mannschaft hat gekämpft, sich zurückgekämpft. Aber wir müssen mit viel mehr Effektivität spielen. Wir hatten heute viel zu viele Ballverluste und haben in vielen Momenten in der Verteidigung einige Fehler gemacht. Wir werden das Spiel analysieren und unsere Jungs dabei unterstützen, dass sie sich in den nächsten Spielen belohnen werden.“

John Patrick: „Danke für die Glückwünsche. Ich bin stolz und froh, dass wir heute gewonnen haben. Ich dachte ein paar Mal, dass wir Hamburg gebrochen haben, aber sie waren nicht gebrochen und sind immer wieder zurückgekommen und haben um sehr viel gekämpft. Für uns war es ein ungewohnt nervöses und angespanntes viertes Viertel. Wir hatten Probleme mit Beau Beach und haben unter dem Korb ein paar Schwächen gezeigt. Am Ende war es aber ein wichtiger Sieg vor einem vollen Haus. Jetzt haben wir zwar unseren fünften Sieg gefeiert aber dürfen nicht zu zufrieden sein: Denn unser nächstes Spiel ist gegen die bisher ungeschlagenen Crailsheimer.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 22 Punkte, Tanner Leissner 21, Khadeen Carrington 20, Jaleen Smith 9/8 Rebounds, Hans Brase 8, Nick Weiler-Babb 7/7 Rebounds, Konstantin Konga 4, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Ariel Hukporti 1, Thomas Wimbush, Christian von Fintel und Radii Caisin.

Für Hamburg spielten: Beau Beech 19 Punkte/13 Rebounds, Yannick Francke 18, Marshawn Powell 10, Kevin Yebo 10/6 Rebounds, Prince Ibeh 8, Tevonn Walker 5, Heiko Schaffartzik 5, Rene Kinddzeka 3, Marvin Ogunsipe 3, Jannik Freese 2 und Justus Hollatz 0/7 Assists

E-Auto-Verkäufe sind rückläufig

In Deutschland verzeichnet die E-Mobilität deutliche Zuwächse, das zeigt jede Monats-Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts aufs Neue. Doch wie sieht es mit den Stromern global betrachtet aus? Eine Frage, der der E-Mobility Sales Review von PwC-Autofacts regelmäßig nachgeht. Jüngst mit sehr überraschenden Erkenntnissen.

Denn demnach verzeichnen batteriebetriebene Elektroautos im dritten Quartal 2019 mit 321.573 verkauften Einheiten weltweit einen Rückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, Plug-in-Hybride gingen sogar um 23,8 Prozent auf 102.097 verkaufte Einheiten zurück.

Der Hintergrund: “E-Mobilität ist bisher ein urbanes Phänomen, das vermehrt in der Peripherie von US-Großstädten oder in Deutschland im Speckgürtel von Großstädten wie München oder Hamburg auftritt”, so Felix Kuhnert, Global Automotive Leader bei PwC. Die Entwicklung in einzelnen Regionen und Ländern verlaufe dabei sehr unterschiedlich. Und: Der Hochlauf und das Angebot an neuen E-Fahrzeuge treffe auf ein extrem schwieriges wirtschaftliches Umfeld.

Beispiel China. Der weltweit führende Markt für E-Autos und leichte Nutzfahrzeuge mit Batterieantrieb verzeichnete zwischen Juli und September 2019 einen drastischen Rückgang, bei den batterieelektrische Fahrzeugen lag er bei minus 15,7 Prozent, bei Plug-in-Hybriden bei minus 27,3 Prozent und bei Hybriden bei minus 20 Prozent. Der Grund: Zu Beginn des dritten Quartals nahm die Regierung in Peking Subventionen für Käufer zurück.

Im Gegensatz dazu legten reine Stromer in den europäischen Top-5-Märkten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie in den Leitmärkten Norwegen und Niederlande um durchschnittlich rund 100 Prozent zu. In den USA zeigt der Rückgang bei den batterieelektrischen Fahrzeugen von minus 15,5 Prozent laut des Experten “eklatant der Mangel am richtigen Produkt”. Konkret: der Mangel an E-SUVs.

Interessant ist auch die Lage in Südkorea, einem der Vorreiter bei der Entwicklung elektrisch angetriebener Fahrzeuge. Dort tritt der Markt für batteriebetriebene Autos auf der Stelle, weil sich die Fahrzeuge im Heimatmarkt noch nicht richtig durchgesetzt haben, die reinen Stromer sind in Südkorea nach wie vor ein Nischenprodukt.

Rudolf Huber

 

 

Transparenzkarte: Diese Kliniken sind besonders qualifiziert

Welche Klinik in der Nähe darf eigentlich meine Hochrisiko-OP durchführen?” Diese Frage beantwortet jetzt die bundesweite “Mindestmengen-Transparenzkarte” der AOK.

Sie gibt erstmals einen Überblick über alle Kliniken, die im kommenden Jahr Mindestmengen-relevante Operationen mit besonders hohen Risiken für die Patienten durchführen dürfen. Die Karte auf der Internetseite des AOK-Bundesverbandes enthält laut der Krankenkasse auch die von den Kliniken aktuell gemeldeten Fallzahlen für alle sieben Behandlungen, die von den entsprechenden gesetzlichen Regelungen betroffen sind.

“Es handelt sich um besonders anspruchsvolle und komplizierte Behandlungen, bei denen das Risiko der Patienten für schwere Komplikationen besonders hoch ist”, so die AOK. Derzeit seien dies die Implantation von künstlichen Kniegelenken (50 Fälle pro Jahr), Transplantationen von Leber (20), Niere (25) und Stammzellen (25), komplexe Operationen an Speiseröhre (10) und Bauchspeicheldrüse (10) sowie die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm (14).

“Mit unserer Online-Karte geben wir Patienten Orientierung, welche Kliniken die Mindestmengen-Regelung einhalten – aber wir zeigen auch, wo Klinikärzte erstmals oder auf Basis von Ausnahmegenehmigungen des Landes operieren. Vor allem die bisher unveröffentlichten Fallzahlen aus den letzten anderthalb Jahren können Patienten, die vor einer planbaren Operation stehen, bei der Wahl einer passenden Klinik helfen”, sagt Martin Litsch, Chef des AOK-Bundesverbandes.

Rudolf Hiber

DHB-Pokal: SG BBM Frauen erreichen nächste Runde

Im Achtelfinale des DHB-Pokals gewannen die Frauen der SG BBM Bietigheim am Abend souverän beim Zweitligisten SG 09 Kirchhof mit 41:15 (23:4) und ziehen auf ihrem Weg ins OLYMP Final4, das am 23. und 24. Mai in der Stuttgarter Porsche Arena stattfindet, verdient in die nächste Runde ein.

In der Melsunger Stadtsporthalle traf der Deutsche Meister vor 476 Zuschauern auf den Tabellenvierzehnten der zweiten Bundesliga. Die Gastgeberinnen, die zuletzt sechs Niederlagen in Folge hinnehmen mussten, gingen 1:0 in Führung. Danach nahmen die Bietigheimerinnen, die auf die angeschlagenen Luisa Schulze (Aufbautraining nach Fingerverletzung) und Angela Malestein (Pause nach Weisheitszahn-OP) verzichten mussten, das Heft in die Hand. Es folgte ein 10:0-Lauf des Favoriten. Der SG 09 Kirchhof gelang in der 15. Minute ihr zweiter Treffer des Spiels. Bis zur Pause baute die SG BBM ihren Vorsprung kontinuierlich aus. 23:4 lautete der Halbzeitstand.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs stemmte sich der Zweitligist weiter gegen eine drohende hohe Niederlage, was vier Tore innerhalb der ersten fünf Minuten bewiesen. Der Deutsche Meister zeigte im Hinblick auf die wichtige EHF Champions League-Partie am kommenden Samstag bei Brest Bretagne weiterhin eine konzentrierte Leistung und zauberte seine ganze Routine auf die Platte. Nach 36 Minuten stand es 28:8. Kirchhof-Coach Christian Denk bat zur Auszeit. Die SG BBM, bei denen alle Spielerinnen wichtige Einsatzzeit bekamen, netzte weiter nach Belieben, schaltete aber einen Gang zurück. Als Kim Braun in der 57. Minute das 40:15 markierte, hatten sich alle Bietigheimer-Feldspielerin in die Scorerliste eintragen können. Antje Lauenroth setzte mit ihrem siebten Treffer den Endstand zum souveränen 41:15-Erfolg.

Die Auslosung für das Viertelfinale, das am 11./12. Januar 2020 ausgetragen wird, findet am Sonntag, 10. November 2019, im Rahmen der Erstligapartie Buxtehuder SV gegen Neckarsulmer Sport-Union (Anwurf 15.00 Uhr) statt.

SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen war zufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft: „Glückwunsch an meine Mannschaft zum Einzug in die nächste Runde. Unsere Abwehrleistung war heute überragend – das hatten wir uns im Vorfeld vorgenommen. Jetzt reisen wir zuversichtlich nach Brest.“

Tore: Woller 7, Berger 7, Lauenroth 7, Naidzinavicius 2/2, Aardahl 5, Patorra 3, van der Heijden 2, Kudlacz-Gloc 2/1, Gautschi 2, Visser 1, Braun 1, Loerper 1

Herztod: So kann man vorbeugen

Die Erfolgsformel ist relativ einfach: Regelmäßiger Sport ist eine gute Möglichkeit, damit das Herz lange gesund und leistungsfähig bleibt. Doch Meldungen über Herztodesfälle beim Sport können verunsichern. Die Deutsche Herzstiftung informiert anlässlich der bundesweiten Herzwochen über die Ursachen von plötzlichen Herztodesfällen bei Sportlern.

Je nach Studie liegt die Häufigkeit des plötzlichen Herztods beim Sport zwischen 0,7 und 3,0 Todesfällen pro 100.000 Sporttreibenden pro Jahr, Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen als Frauen. Hinsichtlich der Ursache muss man zwischen Sportlerinnen und Sportlern unter 35 Jahren und darüber unterscheiden. Wichtig: “Auch junge Menschen sollten, bevor sie aktiv Sport betreiben, ihr Herz untersuchen lassen”, betont der Kardiologe und Univ.-Prof. Dr. med. Jürgen Scharhag, Leiter der Abteilung Sportmedizin, Leistungsphysiologie und Prävention am Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien.

Für ein gesundes Herz ist ein beschleunigter Herzschlag beim Sport kein Problem. Liegt jedoch eine Vorschädigung vor, kann der schnelle Herzschlag bedrohliche Herzrhythmusstörungen, das sogenannte Kammerflimmern, auslösen, das unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zum Tod führt. In nahezu allen Fällen liegt dem plötzlichen Herztod beim Sport eine unerkannte Herzerkrankung zugrunde.

Je nach Alter unterscheidet sich allerdings die Art der zugrundeliegenden Erkrankungen. “Bei Sportlerinnen und Sportlern unter 35 Jahren sind die häufigsten Ursachen eines plötzlichen Herztods Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzklappen, der Hauptschlagader oder der Herzkranzgefäße”, bestätigt Prof. Scharhag. Dies seien zu einem großen Teil angeborene Herzfehler.

Sowohl bei jüngeren, als auch bei älteren Sportlern kann auch eine unerkannte Herzmuskelentzündung (Myokarditis) zum plötzlichen Herztod führen. Diese kann beispielsweise nach einer vorangegangenen viralen oder bakteriellen Infektion auftreten. Der Rat liegt auf der Hand: Bei einem Infekt sollte man sich immer ausreichend schonen und das Training erst dann wieder aufnehmen, wenn man wieder vollständig gesund ist und sich fit fühlt.

Bei Sportlern ab 35 Jahren ist die koronare Herzkrankheit (KHK) mit etwa 80 Prozent die mit Abstand häufigste Ursache des plötzlichen Herztods. Dabei bilden sich über Jahre Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, die diese allmählich verengen. Durch den beschleunigten Herzschlag und den erhöhten Blutdruck während des Sports können Verletzungen an verengten Herzkranzgefäßen auftreten, an denen sich Blutgerinnsel bilden, die das Herzkranzgefäß verschließen. Es kommt zum Herzinfarkt, der zu Kammerflimmern und schließlich zum Herztod führen kann. Das Risiko für diese Todesfälle lässt sich ebenfalls durch eine sportmedizinisch-kardiologische Untersuchung senken.

Andreas Reiners

LEDs sparen Weihnachtsstrom

153 Millionen Euro Stromkosten fallen 2019 für die deutsche Weihnachtsbeleuchtung an, so das Ergebnis einer Umfrage. Das Überraschende daran: Letztes Jahr war die Summe mit 182 Millionen noch deutlich höher. Woran liegt das?

Ganz einfach: Immer mehr hält die energieeffizientere LED-Technik auch bei der Weihnachtsbeleuchtung Einzug, so Volker Walzer vom Ökostromanbieter LichtBlick. LED-Lichterketten nutzen zwar mehr Lämpchen, verbrauchen aber trotzdem weniger Strom. Immerhin schon 77 Prozent der Befragten nutzen diese Variante (2018: 72 Prozent), nur 13 Prozent nehmen weiterhin herkömmliche Glühlampen (2018: 17 Prozent).

“Die weihnachtliche Beleuchtung wird in diesem Jahr rund 510 Millionen Kilowattstunden Strom verbrauchen”, heißt es bei LichtBlick. 2018 waren es noch 600 Millionen Kilowattstunden. “Mit dieser Leistung könnten rund 170.000 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgt werden”, sagt Walzer. Grundsätzlich ist das Interesse an der weihnachtlichen Lichterstimmung auf Plätzen und an Gebäuden weiter groß: 76 Prozent der Befragten gaben an, dass die stimmungsvolle Beleuchtung ein wichtiger Bestandteil der Weihnachtszeit ist.

Rudolf Huber

 

So beliebt sind Ratenkredite

Wenn es um die Anschaffung von Konsumgütern geht, ist der Ratenkredit immer noch die beliebteste Variante. Eine Studie des Bankenfachverbandes kommt zu dem Ergebnis, dass einer von vier Verbraucherhaushalten regelmäßig Ratenkredite nutzt. Für die Studie wurden mehr als 1.800 Haushalte in Deutschland nach ihren Konsum- und Finanzierungsgewohnheiten befragt.

“Monatsraten ermöglichen vielen Verbrauchern die Anschaffung langlebiger Konsumgüter”, erläutert Jens Loa, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. Der Klassiker für eine Finanzierung ist und bleibt der Kauf eines Pkw. Rund zwei Drittel aller Ratenkredit-Nutzer schaffen sich mit ihrem Kredit ein Auto an. Neuwagen werden im Schnitt mit 19.400 Euro und Gebrauchtwagen mit 11.500 Euro finanziert.

Generell gilt: Wer einen Kredit aufnimmt, verdient nicht automatisch schlecht. Im Gegenteil. “Auch Gutverdiener zahlen in Raten und schonen damit ihre Liquidität”, sagt Loa. Rund 3.000 Euro beträgt das monatliche Haushaltsnettoeinkommen von Kreditnutzern, es liegt damit mehr als 200 Euro über dem Durchschnitt aller Befragten.

Viele Verbraucher erwarten heute Angebote zur Finanzierung von Konsumgütern. Oder anders gesagt: Ohne diese Angebote wären zwei Drittel aller finanzierten Käufe nicht erfolgt. Dieses Ergebnis der Studie untermauert die volkswirtschaftliche Bedeutung von Finanzierungen, die den privaten Konsum stützen und Verbraucherbedürfnisse befriedigen.

Andreas Reiners