Quetschies für Kinder: Kein Ersatz für Obst

Kinder lieben sie, doch Eltern sollten vor allem vorsichtig sein: Quetschies sind nämlich “als Süßigkeit zu werten und kein Ersatz für die tägliche Portion Obst, sondern für das Stück Schokolade”, betont Manon Richter, zertifizierte Ernährungsberaterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), im Apothekenmagazin “Baby und Familie”.

Das Problem: Den Quetschies fehlten wichtige Vitamine und vor allem Ballaststoffe. Stattdessen steckt in jedem Quetschbeutel viel Fruchtzucker. “Und zwar nicht nur vom Obst selbst”, erklärt die Expertin. “Oft fügen die Hersteller auch versteckte Zucker, etwa in Form von Saftkonzentrat, hinzu”, so Richter.

Die möglichen Folgen: Eine negative Beeinflussung des Stoffwechsels der Kinder und eine Begünstigung von Übergewicht. Der hohe Zuckergehalt kann auch zu Karies führen, zumal die Zähne noch auf andere Weise leiden: “Viele Hersteller reichern die Quetschies mit Vitamin C an”, sagt Richter. Das wirke auf Verbraucher gesund, mache die Produkte vor allem aber haltbar – und greife den Zahnschmelz an: “Es ist eine Säurequelle, die besonders dem Milchgebiss schadet.” Der Rat der Ernährungswissenschaftlerin: Quetschies sollten Eltern nach Möglichkeit selbst machen. mp/arei

Der fruchtbarste Trojaner

Die Hersteller des Trojaners namens Emotet haben die aktuell produktivste Cybercrime-Kampagne losgetreten. So haben die Spezialisten von G Data im ersten Halbjahr 2019 bereits mehr Versionen davon entdeckt als im ganzen Jahr 2018.

Emotet ist eine der häufigsten und gefährlichsten Bedrohungen für Unternehmen. “Die Allzweckwaffe des Cybercrime wird von Kriminellen meist zur gezielten Spionage in Unternehmen genutzt”, so einen G Data-Sprecherin. Im ersten Halbjahr 2019 registrierten die Sicherheitsexperten über 30.000 Varianten der Schadsoftware. Durchschnittlich tauchen pro Tag mehr als 200 neue Versionen auf, 2018 waren es täglich noch etwa 70.

“Im Hintergrund nutzen die Kriminellen modernste Technologien wie KI und Graphdatenbanken, um ihre Angriffe möglichst glaubwürdig aussehen zu lassen”, sagt Tim Berghoff von G Data. Spam-Mails würden längst nicht mehr im Namen angeblicher nigerianischer Prinzen versendet, sondern sehen aus wie ganz normale Geschäftsvorgänge. Diese seien selbst von geschulten Mitarbeitern nur schwer zu erkennen. cid/rhu

Hautkrebs manchmal heilbar

Der schwarze Hautkrebs kam lange Zeit einem Todesurteil gleich. Seit einigen Jahren nun existieren zielgerichtete Medikamente, mit denen sich der Krebs zeitweise zurückdrängen lässt. In Einzelfällen wurde sogar schon eine Heilung beschrieben. Über 200.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an Hautkrebs. In neun von zehn Fällen handelt es sich dabei um sogenannte weiße Formen, die meist keinen bösartigen Verlauf nehmen. Problematischer ist es beim schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom).

Wird der Krebs frühzeitig entdeckt – und das passiert dank besserer Diagnostik immer häufiger – können Ärzte den Patienten durch einen relativ kleinen chirurgischen Eingriff heilen. Ist er aber bereits fortgeschritten und der ursprüngliche Herd hat in Form von Metastasen gestreut, hilft keine Operation mehr. Dann werden Arzneimittel unverzichtbar.

Krebsforscher verfügen über eine breite Palette an zielgerichteten Arzneimitteln. Dank intensiver Forschung gibt es mittlerweile neun Medikamente gegen den streuenden schwarzen Hautkrebs. Seit einigen Jahren gibt es Immuntherapien, die auf monoklonalen Antikörpern beruhen: Diese helfen dem Körper, sich selbst zu helfen.

Sie überlisten die Mechanismen der Krebszellen, sich vor den natürlichen Abwehrkräften zu verstecken. Dadurch können die natürlichen Immunzellen den Tumor wieder angreifen und zurückdrängen. Auch existieren Therapien gegen individuelle molekulare Eigenschaften von Tumor-Mutationen. Wird beim Patienten eine spezifische Tumor-Mutation diagnostiziert, blockieren diese Wirkstoffe das Wachstum dieser Krebszellen.

“Dank des Einsatzes dieser Wirkstoffe lässt sich heute die Überlebensrate der Patienten teilweise verdoppeln”, teilt der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) mit. In Einzelfällen sei sogar beschrieben worden, dass der Tumor komplett verschwindet. Eine Kombination aus mehreren Medikamenten könne zukünftig für weitere Erfolge sorgen. mp/wal

Steelers angeln sich Verteidiger-Talent Fabian Ribnitzky

Vom DNL-Team der Düsseldorfer EG wechselt der 19-jährige Fabian Ribnitzky nach Bietigheim. Der gebürtige Kaufbeurer wird im Ellental seine ersten Schritte im Profibereich gehen.

Der 1.83m große und 84kg schwere Linksschütze wurde im Nachwuchs des ESV Kaufbeuren ausgebildet und wechselte während der Saison 2015/16 zur U16 des Kölner EC. Von dort ging es im Sommer über den Rhein nach Düsseldorf. Bei der DEG verbrachte Fabian insgesamt drei Jahre und kam in 123 Spielen auf 10 Tore und 35 Assists. Nun folgt sein nächster Schritt in seiner noch jungen Karriere in Bietigheim.

Geschäftsführer Volker Schoch: „Fabian ist ein Spieler, der seinen nächsten Entwicklungsschritt in Richtung Profi mit den Steelers gehen wird. In der DNL bei Düsseldorf hat er sehr positive Spuren hinterlassen. Fabian ist ein sehr motivierter Spieler und vor allem physisch schon auf einem sehr guten Niveau, zudem wird unseren Kader mehr Tiefe erhalten. Wir werden ihn mit einer Förderlizenz für Sonthofen (Oberliga Süd) ausstatten und gegebenenfalls kann er auch bei Bedarf das DNL-Team des SC Bietigheim unterstützen.“

Der Youngster: „Ich freue mich auf die kommende Saison mit dem neuen Team und werde hart daran arbeiten es zu unterstützen. Ich werde alles geben, um mich im Profibereich zu etablieren. Besonders danken möchte ich den Steelers, die sich jederzeit darum bemüht haben, es mir und meiner Familie so angenehm wie möglich zu machen. Ich freue mich schon jetzt auf die Fans und den Eishockeystandort Bietigheim, der für gutes Eishockey bekannt ist und optimal Bedingungen bietet.“

Auch wir freuen uns darauf, dass Fabian in Zukunft das Steelers-Trikot tragen wird und wünschen ihm schon jetzt eine erfolgreiche aber vor allem verletzungsfreie erste Profi-Saison.

Krebstherapie: Diese Ansätze machen Hoffnung

In Deutschland erkranken jährlich rund 476.000 Menschen neu an Krebs. Bei der Behandlung gehören Operation, Strahlentherapie und medikamentöse Therapie zu den zentralen Säulen. Doch Forscher suchen ständig nach neuen Ansätzen.

Bislang sind rund 300 Krebsarten bekannt, die sich in vielen Aspekten unterscheiden. Doch auch innerhalb einer Krebsart können die Unterschiede von Patient zu Patient groß sein. “Bei der zielgerichteten Krebstherapie versuchen wir, eine Behandlung einzusetzen, die auf die Eigenheiten einer Tumorart und auf die Krebszellen des Patienten abgestimmt ist”, erklärt Prof. Dr. Martin Glas, Leiter der Abteilung Klinische Neuroonkologie am Universitätsklinikum Essen. Durch den maßgeschneiderten Ansatz können Medikamente zum Beispiel gezielt Tumorzellen erkennen – oder sie entfalten ihre Wirkung erst dann, wenn der Tumor bestimmte Eigenschaften aufweist. Dies kann zur Hemmung des Tumorwachstums und zum Sterben der Krebszellen führen. Andere Medikamente stören die Neubildung von Blutgefäßen, die der Tumor zu seiner Versorgung benötigt. Die zielgerichtete Krebstherapie wird zum Beispiel bei Brustkrebs, bösartigem Hirntumor und Darmkrebs angewandt.

“Hinter der Behandlung mit sogenannten Tumortherapiefeldern steckt die Beobachtung, dass rasch wechselnde elektrische Felder die Teilung von Tumorzellen stören können”, so Professor Glas. Im Einsatz ist diese Art der Behandlung etwa bereits beim Glioblastom, dem häufigsten bösartigen Hirntumor im Erwachsenenalter. Die Behandlung erfolgt mithilfe eines kleinen tragbaren Geräts und hochentwickelten Keramik-Gelpads, die auf dem Kopf befestigt werden. Sie wird nach erfolgter Operation sowie Strahlen- und Chemotherapie zusätzlich zur Erhaltungschemotherapie beim Glioblastom angewendet. Die Therapie kann dazu beitragen, die Überlebensrate der Patienten zu verlängern.

Bei der Immuntherapie geht es darum, das Immunsystem des Patienten gegen den Krebs zu mobilisieren. “Bestimmte Krebszellen können verschiedene Strategien entwickeln, mit denen sie sich vor der körpereigenen Abwehr verstecken. Ein Ziel der Forscher ist es, den Krebszellen diese Tarneigenschaft zu nehmen oder das Abwehrsystem gezielt gegen die Erkrankung zu richten”, erklärt Professor Glas. Die Zellen können dann vom Immunsystem unschädlich gemacht werden. Moderne Formen der Immuntherapie beschäftigen sich zum Beispiel mit einer gezielten Impfung gegen die Krebserkrankung. Andere setzen spezielle Viren ein, die gezielt Tumorzellen infizieren. “Die körpereigene Abwehr kann sie so als Feind erkennen und angreifen.” mp/f

Streaming-Dienste im Energie-Check

Immer mehr Deutsche hören Musik über Streaming-Dienste. Laut Statista stieg der Anteil der Nutzer von entsprechenden Diensten unter Internetnutzern von neun Prozent im Jahr 2013 auf 50 Prozent im Jahr 2018. Statt von der Schallplatte oder der CD kommt die Musik also immer häufiger aus der Cloud. Nach Berechnungen von E.ON sinken damit die privaten Stromkosten fürs Musikhören je nach Endgerät zwar auf wenige Cent. In Summe verbraucht Streaming aber deutlich mehr Energie als die Produktion physischer Datenträger.

48,2 Millionen CDs haben die Deutschen im Jahr 2018 laut des Bundesverbandes Musikindustrie gekauft. Somit entschied sich nur noch etwa jeder zweite Deutsche für den Kauf eines CD-Albums oder einer Single, ein Rückgang um 23 Prozent zum Vorjahr. Grund dafür: Immer mehr Nutzer hören ihre Musik über Streaming-Dienste wie Spotify, Amazon Music oder Apple Music.

Die Umstellung auf die Musik aus der Cloud bringt einige Vorteile. So sparen Musikliebhaber mit Streaming-Diensten bares Geld. In der Regel kosten die Dienste im Abo rund zehn Euro im Monat und bieten dafür Zugriff auf viele Millionen Titel. Ein einziges Album ist oft schon teurer. Dazu kommen die günstigen Stromkosten. “Wer pro Tag 30 Minuten Musik aufs Smartphone streamt, zahlt im Jahr gerade einmal einen Cent an Stromkosten”, erklärt E.ON-Geschäftsführer Philip Beckmann. Über Bluetooth-Boxen oder smarte Lautsprecher wird es zwar etwas teurer, mit Kosten im Cent-Bereich aber weiterhin sehr günstig.

Laut der Studie “The Cost of Music” hat sich etwa der Plastikverbrauch der Musikindustrie von 61.000 Tonnen im Jahr 2000 auf 8.000 Tonnen im Jahr 2016 reduziert. Doch der CO2-Ausstoß der Musikindustrie hat sich mit der Digitalisierung deutlich erhöht. So lag der Ausstoß an Treibhausgasen, die in der Musikindustrie durch Downloads und Streaming verursacht wurden, im Jahr 2016 allein in den USA bei geschätzten 200 Millionen bis 350 Millionen Kilo.

Hauptgrund für den hohen Verbrauch sind die vielen Rechenzentren, auf deren Servern die Daten der Streaming-Anbieter liegen. Einer Studie des französischen Think-Tanks The Shift Project zufolge ist die Informations- und Kommunikationstechnologie bereits für über drei Prozent der Emissionen weltweit verantwortlich. Wer Musik streamt, muss daher nicht nur den Ladebalken seines Smartphones, sondern auch den immensen Energiebedarf der Server berücksichtigen, auf denen der Songs gespeichert ist.

“Streaming ist immer mehr im Trend und per Smartphone oder Tablet darüber hinaus auch energiesparsam”, sagt E.ON-Geschäftsführer Beckmann. “Wichtig ist es jedoch, die dafür nötigen Rechenzentren verstärkt mit Strom aus erneuerbaren Energien zu betreiben, damit Streaming nicht nur eine praktische, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Tonträgern darstellt.”

Was fürs Musik-Streaming gilt, trifft natürlich auch auf das Streaming von Filmen und Serien über Dienste wie Amazon Prime und Netflix zu. Hier kann sich der Konsum sogar auf der Stromrechnung bemerkbar machen. Wer täglich bis zu zwei Stunden Filme oder Serien auf dem Fernseher streamt, muss mit rund 15 Euro Stromkosten rechnen. Energieeffizienter ist es, wie beim Musik- Streaming auch, die Inhalte über ein Smartphone oder Tablet zu konsumieren. Dann senkt sich der Betrag auf 1,20 Euro im Jahr. cid/rhu

Teenager nicht mehr im Facebook-Fieber

Lange Jahre war Facebook der Klassen-Primus unter den Sozialen Medien. Doch damit ist es vorbei. Denn der Marktanteil des IT-Giganten schrumpft. Nur noch rund 69 Prozent der Onliner in Deutschland nutzen Facebook. Vor allem jüngere Nutzer senken ihren Daumen nach unten. Mit nur 49 Prozent ist zum ersten Mal nicht einmal mehr jeder zweite Internet-Nutzer zwischen 16 und 19 Jahren bei Facebook unterwegs. Das zeigt der aktuelle Social-Media-Atlas der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna.

Unter den Teenagern hat sich der Marktanteil des sozialen Netzwerks damit innerhalb von fünf Jahren nahezu halbiert – 2014 nutzten noch 92 Prozent der Onliner in dieser Altersgruppe Facebook. Einzig und allein bei den 50 bis 59 Jahre alten Internet-Nutzern konnte Facebook von 73 auf 75 Prozent ein wenig zulegen. Das meistgenutzte Soziale Medium ist Facebook auch nur noch bei den ab 50-Jährigen.

Der ebenfalls zu Facebook gehörende Social-Media-Dienst Instagram hat in allen Altersgruppen zugelegt und erreicht inzwischen sogar 85 Prozent der Internet-Nutzer zwischen 16 und 19 Jahren. YouTube und WhatsApp sind mit je 92 Prozent die einzigen Sozialen Medien, die noch mehr Nutzer in dieser Altersgruppe aufweisen können. Aber WhatsApp ist ebenso wie Instagram längst vom Facebook-Imperium vereinnahmt worden. cid/rlo

Mindestlohn in der Pflege soll deutlich steigen

Die Debatten über eine Verbesserung des Pflegeberufes werden seit Jahren hitzig geführt. Getan hat sich aber bislang reichlich wenig – zumindest aus Sicht der Pflegekräfte. Jetzt soll sich etwas ändern. Das jedenfalls betont Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

11,05 Euro in Westdeutschland und 10,55 Euro in Ostdeutschland, so hoch ist der Mindestlohn in der Pflege. Viel zu niedrig, findet Spahn – zumal der Mindestlohn bei Fachkräften derzeit gar nicht greifen würde. Wenn Arbeitgeber und Gewerkschaften sich nicht bald auf einen flächendeckenden Tarifvertrag einigen, soll eine Kommission den Mindestlohn anheben.

Dem ARD-Hauptstadtstudio nannte Spahn erstmals eine Summe, wie hoch der Mindestlohn in der Pflege seiner Meinung nach sein müsste: “Gute 14 Euro – und das ist immer noch wirklich ein Mindestlohn. Gleichwohl muss man auch da sagen, gerade in der Altenpflege verdienen Zigtausende zum Teil deutlich weniger als diese 2.500 Euro”, sagt Spahn.

Jens Spahn spricht sich dafür aus, beim Mindestlohn künftig zwischen Pflegefachkräften und Hilfskräften zu differenzieren. Denkbar wäre aus seiner Sicht auch, den Mindestlohn regional zu unterscheiden. Von der Erhöhung profitieren würden vor allem Altenpfleger in Ostdeutschland.

Die Bundesregierung ist sich einig darüber, dass Pflegekräfte besser bezahlt werden sollen, auch um den Beruf attraktiver zu machen. Laut der Bundesagentur für Arbeit blieben 2018 knapp 40.000 Stellen in der Pflege unbesetzt, davon fast 25.000 in der Altenpflege. mp/rlo

Wenn die Digitalisierung Jobs vernichtet

Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Doch die zunehmende Automatisierung geht nicht ohne Einschnitte. 67 Prozent der Entscheider in Finanzdienstleistungs-Unternehmen schätzen, dass durch die Digitalisierung die Zahl der Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen langfristig sinken wird. Damit sind die Sorgen vor einem Netto-Jobabbau bei Banken und Versicherern deutlich größer als in anderen Branchen.

In der verarbeitenden Industrie erwartet nur jeder etwa vierte Entscheider unter dem Strich einen Wegfall von Arbeitsplätzen, bei Energieversorgern sowie in Behörden ist es jeder dritte. Das ergeben drei Branchen- und Digitalisierungsstudien von Sopra Steria Consulting.

Der Finanzsektor ist stärker als andere Branchen von einer Automatisierungswelle durch neue Technologien wie Robotic Process Automation, Blockchain, Data Analytics und Künstliche Intelligenz betroffen. Für fast jeden zweiten Bankmanager (48 Prozent) ist die IT-gestützte Automatisierung die Kostensenkungsmaßnahme Nummer eins, um Einnahmeneinbrüche durch Niedrigzins und Regulierung aufzufangen.

Dazu komme der Druck der Kunden, heißt es. Nach Ansicht von zwei Dritteln der Entscheider von Versicherern wird die Nachfrage nach vollautomatisierten, digitalen Beratungsangeboten steigen. 60 Prozent wollen das Direktgeschäft über Online-Kanäle im Massengeschäft ausweiten. Versicherer Ergo plant beispielsweise perspektivisch, verstärkt Policen über Sprachassistenten zu verkaufen. cid/rlo

Mobile Bezahlsysteme machen Kasse

Apple, Google und Paypal: 74 Prozent der deutschen Banken machen sich Sorgen, dass ihnen die mobilen Bezahlsysteme aus dem Silicon Valley immer mehr Kunden abjagen. Zwei Drittel gehen davon aus, auch bei klassischen Kontodiensten weniger Geld zu verdienen. Der Grund: Smartphone-Banken, die mit einfach zu bedienenden Apps zunehmend Anklang finden. Das geht aus einer Umfrage der Software-Firma Camunda hervor.

Die deutsche Bundesbank fordert die Institute jetzt zur Gegenwehr auf, weil sich weiter sinkende Erträge irgendwann auch auf die finanzielle Stabilität auswirken könnten. Im Zahlungsverkehr soll deshalb eine europäische Alternative her.

Zwar investieren 78 Prozent der Banken in Systeme, die Zahlungen in Echtzeit abwickeln können. Doch die meisten Institute arbeiten immer noch daran, sich digital zu transformieren. 71 Prozent bemängeln zu langsame IT-Systeme. 63 Prozent möchten gerne weniger manuell erledigen müssen. “Viele digitale Angebote sehen gut aus, laufen aber noch mit veralteter Technik”, sagt Jakob Freund, CEO von Camunda.

Mit der überholten IT haben auch die Mitarbeiter zu kämpfen. 54 Prozent bewerten ihre IT-Systeme generell als anfällig für Fehler. Die eingesetzten Werkzeuge gelten als undurchsichtig. Das liegt vor allem an der überalterten Kernbank-IT, die kaum ein Institut selbst entwickelt hat.

Zudem schneiden die IT-Kernsysteme bei der Performance schlecht ab. Beispielsweise zeigen sich nur etwas mehr als die Hälfte zufrieden oder sehr zufrieden mit der Geschwindigkeit, in der die nächtlichen Buchungen ablaufen. “Banken müssen ihre Kernsysteme ablösen und sollten lernen selbst zu programmieren”, erklärt Jakob Freund. In der digitalen Welt gewinnt, wer über die besten Anwendungen verfügt. So einfach ist das. cid/rlo