Handballerinnen gewinnen deutlich gegen Oldenburg

Am 23. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) setzte sich die verletzungs- und krankheitsgeplagte SG BBM Bietigheim klar und aufgrund der Personalsituation überraschend deutlich mit 43:22 (23:10) auswärts beim amtierenden deutschen Pokalsieger VfL Oldenburg durch. Mit dem 22. Saisonerfolg konnte der Spitzenreiter die Tordifferenz zum punktgleichen Verfolger Thüringer HC weiter ausbauen.

Die Vorzeichen vor der Partie gegen den Tabellenelften konnten schlechter kaum sein für die SG BBM, denn die verletzungs- bzw. krankheitsbedingten Ausfälle der Nationalspielerinnen Karolina Kudlacz-Gloc, Maura Visser, Charris Rozemalen und Ines Ivancok sorgten vor dem Anwurf für Sorgenfalten bei SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen, dem somit lediglich neun, teilweise angeschlagene, Feldspielerinnen zur Verfügung standen. Da der punktgleiche Verfolger Thüringer HC bereits gestern mit 32:22 überraschend deutlich bei Frisch AUF Göppingen gewann, lag der Druck in der sehr gut gefüllten EWE-Arena bei der SG BBM.

Die verbliebenen Akteurinnen auf der Platte legten unbeeindruckt von diesen negativen Begleiterscheinungen einen furiosen Start hin und zeigten über die komplette Spielzeit eine kämpferische und spielerische eindrucksvolle Vorstellung. Hinzu kam die taktische Finesse von Trainerfuchs Martin Albertsen, der auf eine 5-1-Anfangsformation setzte und damit Oldenburg vollkommen überraschte.

Anna Loerper war es, die den ersten Treffer an ihrer alten Wirkungsstätte per Siebenmeter erzielte. SG-Kapitänin Kim Naidzinavicius, die Ex-Oldenburgerin Laura van der Heijden und Angela Malestein ließen die Tore zum 4:1 folgen. Nach zehn gespielten Minuten zog VfL-Trainer Niels Bötel die grüne Karte, denn sein Team lag mit 10:4 im Rückstand. Bietigheim zog danach bravourös weiter sein Angriffsspiel konsequent und erfolgreich durch, stand zudem sicher in der Abwehr gegen die dadurch offensiv oft überforderten Oldenburgerinnen. Hervorzuheben aus einer bärenstarken Mannschaftsleistung waren die überragenden Aktionen von Torhüterin Valentyna Salamakha, die den Kasten souverän sauber hielt und die gesundheitlich angeschlagene Dinah Eckerle ließen das SG-Torhüterduo glänzen. Ein Doppelpack von Kim Naidzinavicius knapp zehn Minuten vor der Halbzeitpause zum 18:7 brachte der SG BBM schließlich die erste zweistellige Führung. Der Tabellenführer gab nicht nach, drückte weiter aufs Tempo, Antje Lauenroth setzte mit einem Doppelpack den Schlusspunkt in einer großartigen ersten Halbzeit der SG-Ladies zum eindrucksvollen 23:10-Pausenstand.

Wer nun glaubte, Bietigheim würde wegen der angespannten Personalsituation einen Gang zurückschalten, sah sich getäuscht. Denn aufgrund der engen Tabellenkonstellation im Kampf um den Titel, machten die Bietigheimerinnen dort weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Die heute in Abwehr und Angriff stark aufspielende Kim Naidzinavicius markierte einen Siebenmeterdreierpack zum 27:13 und Antje Lauenroth legte einen Doppelpack zum 29:13 nach. Im weiteren Verlauf bauten die Gäste ihre Führung konsequent aus. In der 44. Minute lag die SG BBM zum ersten Mal mit 20 Treffer vorne, als Fie Woller per Konter zum 35:15 einnetzte. Der 40. Treffer für Bietigheim folgte in Minute 52 durch die elffache Torschützin Angela Malestein. In einer überraschend einseitigen Partie siegten die Bietigheimerinnen, die über 60 Minuten dominierten und das Torepolster mit einem Plus von 22 Treffern aufpolierten, letztendlich mit sage und schreibe 43:22! Es war ein Sieg des absoluten Willens und ein weiteres Ausrufezeichen aus dem Süden im heißen Kampf um die Deutsche Meisterschaft.

Ein zufriedener SG BBM-Cheftrainer Martin Albertsen sagte nach dem Sieg: „Meine Gratulation geht an mein Team, das eine super Leistung abgeliefert hat. Mir standen heute wenige Spielerinnen zur Verfügung, diese haben aber eine fokussierte Leistung gezeigt und überragend gespielt. Es war ein wichtiger Sieg im Kampf um die Deutsche Meisterschaft, welcher wegen der unfassbar dünnen Personaldecke in dieser Höhe für mich nicht vorhersehbar war.“

Tore: Naidzinavicius 12/7, Malestein 11, Lauenroth 7, Woller 5, Loerper 4/2, van der Heijden 4

Die nächste Begegnung bestreiten die Bietigheimerinnen am kommenden Samstag, 4. Mai, zuhause gegen Borussia Dortmund.

Bereits am 1. Mai präsentiert sich die Mannschaft ab 13.30 Uhr beim traditionellen Maibaumstellen in Sersheim ihren Fans.

Auswärtssieg – Riesen geben Kampf um Playoff-Plätze nicht auf

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Gastspiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim 94:85 zu ihren Gunsten entschieden und damit den 15. Saisonerfolg eingefahren. Durch den Derbysieg verkürzten die Schwaben den Rückstand auf Tabellenplatz acht einmal mehr – und haben nun wieder eine größere Chance auf das Erreichen der Postseason.

Bereits weit vor Tip-Off wähnte sich die Arena Hohenlohe am Samstagabend auf Betriebstemperatur: Beide Fanlager kamen zahlreich und mit geölten Kehlen in die Arena, und sorgten für beste Derbystimmung; welche vor allem die HAKRO Merlins beflügelte: Die Crailsheimer starteten gut ins Spiel und kamen in Korbnähe zu zahlosen Treffern (11:2, 3. Spielminute). Erst nachdem die Hausherren einige Wurfgelegenheiten ungenutzt ließen, fanden die MHP RIESEN Zugriff zum Spiel und agierten kämpferisch auf Augenhöhe. Unter anderem Donatas Sabeckis und Karim Jallow hatten an der nun Einzug haltenden Struktur großen Anteil: Das Duo verteidigte stark und behielt offensiv den Überblick, was unteren anderem mehr Freiräume für Jordon Crawford schuf. Mit und ohne den quirligen US-Amerikaner verkürzten die schwäbischen Gäste bis zur ersten Viertelpause (25:24, 10.).

Direkt zum Beginn des zweiten Viertels sorgte dann der abermals per Layup erfolgreiche Crawford für die erste Ludwigsburger Führung der Partie. Diese hielt zwar nur einen Angriff, verdeutlichte aber den unbändigen Siegeswillen der gelb-schwarzen Korbjäger: Die Gäste waren fortan das bessere Team, trafen gute Entscheidungen und zwangen Tuomas Iisalo zu seiner ersten Auszeit (29:32, 13.). Obwohl der Finne offenkundig seine Mannschaft gut einstellte, blieben die MHP RIESEN weiterhin am Drücker und konnten ihren Vorsprung kurzzeitig konsolidieren. Doch dabei blieb es nicht: Ben Madgen und Philipp Neumann gingen für ihre Farben voran – und sorgten für den Ausgleich (39:39, 17.). In den noch folgenden drei Minuten brannten schließlich beide Mannschaften ein Offensiv-Feuerwerk ab, was in einem noch offeneren Schlagabtausch mündete – und die Führung zurück auf Ludwigsburger Seite brachte (51:54, 20.).

Crailsheim kämpft, Ludwigsburg behält die Nerven 

Nach dem Gang in die Kabinen waren die MHP RIESEN schnell wieder in Fahrt: Crawford und Marcos Knight kamen zu Korberfolgen, Crailsheim zog jedoch langsam nach und defensiv an, sodass die Partie zurück auf des Messer Schneide kehrte (59:60, 25.). In einer immer hitziger werdenden Derby-Atmosphäre behielten nun zumindest die Akteure auf dem Feld alle Nerven, was unter anderem Aaron Best mit einem spektakulären Poster-Dunk demonstrierte und entscheidenden Anteil daran hatte, dass die Führung vor dem Schlussabschnitt, durch Ludwigsburgs beste Phase, erstmals zweistellig war (66:76, 30.).

Auch im vierten Viertel blieben die Schwaben das bessere Team, welches weiterhin spielbestimmend blieb, gleichwohl aber die vorzeitige Entscheidung verpasste, da in der Offensive einige Fehler den Spielfluss abhandenkommen ließen. Die HAKRO Merlins und ihre blau-weiß-schwarz gekleideten Fans mobilisierten alle Kräfte, kämpften um jeden Ball, den Sieg und den Klassenerhalt und forderten die Gäste bis ans Äußerste. Doch Lamont Jones, der aus der 6,75-Meter-Distanz ins Herz der Crailsheimer traf, Knight und alle Ludwigsburger hielten dem Druck stand, gingen durch die akustisch anspruchsvolle Atmosphäre, feierten einen letztlich verdienten 94:85-Sieg und damit den dritten Erfolg in Serie. Durch diesen ist der Kontakt zu den Playoff-Plätzen hergestellt und die sechste Playoff-Qualifikation in Serie weiterhin möglich.

Die rund 100 mitgereisten Ludwigsburger konnten in überwiegender Mehrheit entsprechend gut gelaunt die Heimreise antreten, feierten zuvor aber noch einmal ihre Mannschaft – und den dritten Derbysieg im vierten Lokal-Duell der Saison.

Statements und Statistiken

John Patrick: „Das war heute ein sehr wichtiger Sieg für uns. Wir sind gegen eine gut vorbereitete Crailsheimer Mannschaft schlecht gestartet, uns dann aber sehr gut zurückgekämpft. Der Schlüssel zum Spiel lag für uns, meiner Meinung nach, in nur zwei zugelassenen Offensivrebounds in der zweiten Halbzeit. Im dritten Viertel hatten wir einen 10:0-Lauf – hierdurch haben wir uns abgesetzt. Im vierten Viertel war es dann nicht so gut, aber wir haben die nötigen Stops generiert und defensiv gut gestanden. Das heute war ein gutes Spiel, in einer sehr guten Atmosphäre. Jetzt haben wir wieder eine kleine Chance auf die Playoffs.“

Tuomas Iisalo: „Glückwunsch an Coach Patrick und sein Team. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben wie gewünscht den ersten Punch verteilt. Doch wir haben nach und nach die Spielkontrolle an Ludwigsburg abgegeben: Im zweiten Viertel hatten sie ihre Momente, im dritten Viertel waren sie dann deutlich besser. Wir haben uns eine Woche auf die schießenden Big Men und aggressiven Guards und die Vermeidung von zweiten Chancen konzentriert. Am Ende haben wir das aber nicht geschafft – und vor allem aufgrund der zugelassenen zweiten Chancen, aus denen Ludwigsburg 21 Punkte generiert hat, die Partie verloren.“

Für Crailsheim spielten: Ben Madgen 18 Punkte, DeWayne Russel 14/8 Assists, Konrad Wysocki 13, Sherman Gay 12, Hollis Thompson 9/7 Rebounds, Frank Turner 9, Joseph Lawson III 4, Philipp Neumann 3 und Sebastian Herrera 3.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 27 Punkte/9 Rebounds, Jordon Crawford 20, Lamont Jones 19, Adam Waleskowski 8, Konstantin Klein 7, Aaron Best 5, Karim Jallow 3, Owen Klassen 3, Donatas Sabeckis 2 und David McCray.

 

Wenn die Leber leidet

Ein Gläschen Rotwein zum Abendessen oder eine Flasche Bier zur Bratwurst ist für viele Menschen ein kleines Stückchen Lebensqualität. Doch wer zu tief ins Glas schaut, der schadet seiner Gesundheit. Der ganze Körper leidet, die Leber ist irgendwann überfordert, das Gift Alkohol kann nicht mehr entsorgt werden. Es kommt zur Fettleber, bei der gesunde Zellen absterben und das Risiko einer Leberzirrhose besteht – oft hilft dann nur noch eine Lebertransplantation.

Aber auch die Psyche verkraftet den häufigen Konsum nicht. Die Diagnose “Psychische Verhaltensstörungen durch Alkohol” wird als die zweithäufigste Diagnose in Krankenhäusern gestellt, bei Männern ist es sogar die häufigste. So mussten 22.300 Menschen zwischen zehn und zwanzig Jahren im Jahr 2016 aufgrund eines akuten Missbrauchs von Alkohol im Krankenhaus behandelt werden. Seit dem Jahr 2000 ist das eine Steigerung um 135 Prozent.

Für Frauen in der Schwangerschaft sind die Folgen besonders schlimm. Alkohol in der Schwangerschaft kann die Kinder im Mutterleib dauerhaft schädigen, warnen Experten. Im Jahr 2014 kamen laut Studie rund 13.000 Kinder mit alkoholbedingten Gesundheitsschäden zur Welt, zum Teil mit schweren Formen des fetalen Alkoholsyndroms. Dies führt zu Veränderungen der Gesichtszüge der Babys und zu lebenslangen Einschränkungen der Gehirnleistungen. mp/rlo

Telefonieren will gelernt sein

Telefonnummern sind immer und überall zu finden. In Briefköpfen, E-Mail-Signaturen, Homepages oder auf Visitenkarten. Vor allem Geschäftsleute haben meist mehrere Nummern, die sie angeben. Aber wie werden Telefonnummern eigentlich richtig geschrieben?

“Im privaten Bereich kann jeder die Rufnummer schreiben wie er will. Bei der Geschäftskommunikation sollten Nutzer hingegen auf ein einheitliches und professionelles Erscheinungsbild achten. Um da nichts verkehrt zu machen, lohnt es sich, die nationalen und internationalen Normen für die richtige Schreibweise von Telefonnummern zu kennen”, sagt Alexander Kuch vom Onlineportal teltarif.de.

In Deutschland beschäftigt sich das Deutsche Institut für Normung (DIN) mit der richtigen Schreibweise von Telefonnummern. In offiziellen Briefen und Mails regelt dies die DIN 5008. “Laut DIN 5008 wird die Vorwahl durch Leerzeichen von der Rufnummer getrennt, also beispielsweise 089 1234567”, erklärt Kuch. Die Rufnummer selbst wird nicht durch weitere Leerzeichen oder andere Zeichen untergliedert.

Ist, wie in vielen Unternehmen üblich, eine Durchwahlnummer vorhanden, sollten Nutzer diese durch einen Bindestrich kennzeichnen. Dies würde wie folgt aussehen: 089 12345-678. “Mobilfunk- und Faxnummern werden genauso geschrieben wie Festnetznummern”, so Kuch.

Wer international operiert beziehungsweise viele ausländische Kontakte hat, sollte sich auch mit dem internationalen Format für die Schreibweise von Telefonnummern vertraut machen. Die Landesvorwahl wird dabei mit dem Pluszeichen begonnen. Im Fall von Deutschland würde dies +49 bedeuten. Darauf folgt mit Leerzeichen getrennt die Vorwahl – allerdings fällt in diesen Fällen die Null weg.

Dies gilt ebenfalls sowohl für Festnetz- als auch Handynummern. Dementsprechend würde etwa beim Handy auf die +49 die 171 und anschließend die Rufnummer folgen – beides ist jeweils mit Leerzeichen voneinander getrennt. Wollen Nutzer eine Festnetznummer schreiben, wäre die internationale Darstellung beispielsweise +49 89 1234567. cid/rlo

So steht es um die Finanztransaktionssteuer

Die von Bundesfinanzminister Olaf Scholz angestrebte europäische Finanztransaktionsteuer (FTT) befindet sich offenbar auf der Zielgeraden. Mitte Mai 2019 will der SPD-Politiker zusammen mit neun anderen Finanzministern in Brüssel treffen, um einen Richtlinienvorschlag zu erarbeiten, berichtet die Zeitung Wirtschaftswoche.

Die Steuer soll nach französischem Vorbild nur auf Aktiengeschäfte (und nicht wie ursprünglich geplant auch auf Derivate) erhoben werden und 0,2 Prozent vom Kaufpreis betragen. Betroffen wären Unternehmen mit einem Börsenwert von mindestens einer Milliarde Euro und Hauptsitz in einem der zehn EU-Länder, die die FTT einführen wollen.

Dazu zählen neben Deutschland und Frankreich auch Österreich, Belgien, Griechenland, Italien, Portugal, Slowakei, Slowenien und Spanien. Die FTT-Länder sehen ein Steueraufkommen von “3,5 Milliarden Euro als realistisch an”, geht aus einem vertraulichen Papier des Bundesfinanzministeriums hervor. Damit kleine Länder mitmachen, wollen ihnen große Länder wie Frankreich und Deutschland einen Teil ihrer Steuereinnahmen abtreten. wid/rlo

Staat verdient am teuren Strom

Deutsche Haushalte müssen immer mehr für ihren Stromverbrauch berappen. Eine Berechnung des Vergleichsportals Verivox zeigt: Der Staat profitiert von der Verteuerung des Strompreises.

Die Tarifexperten von Verivox haben errechnet, dass private Verbraucher 2019 rund 300 Millionen Euro zusätzliche Mehrwertsteuer bezahlen werden. Denn nach dem derzeitigen Stand und bezogen auf die Durchschnittswerte fallen durch die Preiserhöhung auf 29,23 Cent/kWh 0,23 Cent/kWh zusätzliche Mehrwertsteuer an. Bei einem Verbrauch von rund 129 Milliarden Kilowattstunden kommt ein erheblicher Betrag zusammen.

“Die Mehrwertsteuer von 19 Prozent wird auf den Nettopreis aufgeschlagen, der bereits Posten wie die Konzessionsabgabe, die EEG-Umlage und die Stromsteuer enthält”, sagt Valerian Vogel. “Jeder Anstieg des Netto-Strompreises führt daher zwangsläufig auch zu einer höheren Mehrwertsteuer.”

Der Strompreis setzt sich wie folgt zusammen: Steuern, Umlagen und Abgaben machen 54 Prozent aus. Der Rest des Preises teilt sich zwischen den Netzgebühren (23 Prozent) und dem Anteil der Stromversorger (23 Prozent) auf. wid/Mst

BGH-Urteil zu Routern von Unitymedia

Grünes Licht für die Hotspots: Unitymedia NRW darf Router von Kunden mittels eines zweiten WLAN-Signals in Wifi-Hotspot-Stationen umwandeln, auch wenn Kunden dafür kein Einverständnis gegeben haben oder keine vertragliche Vereinbarung vorliegt.

Dies hat der Bundesgerichtshof (BGH) jetzt entschieden (Az.: I ZR 23/18). Damit stellt sich der BGH gegen die Auffassung der Verbraucherzentrale NRW, die gegen das eigenmächtige Vorgehen des Kabelnetzbetreibers geklagt hatte.

NRW-Verbraucherzentralenvorstand Wolfgang Schuldzinski zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung: “Bei der zunehmenden Vernetzung des Alltags dürfen nicht Firmen, sondern sollten die Nutzer bestimmen, wie Geräte und Zugänge zu Hause agieren. Anbieter sollten Verbraucher von der Sinnhaftigkeit ihrer Angebote überzeugen müssen und nicht Fakten schaffen dürfen, die die Verbraucher aktiv beseitigen müssen.”

Hintergrund: 2016 hatte Unitymedia NRW ihren Kunden per Post mitgeteilt, dass mit “WiFiSpot” ein zusätzliches WLAN-Signal auf Routern aktiviert werden sollte, die der Anbieter seinen Kunden für die Vertragslaufzeit zur Verfügung gestellt hat. So sollte ein dichtes Netz aus Hotspots geknüpft werden, das Kunden von Unitymedia auch außerhalb der eigenen vier Wände einen Zugang über ihre mobilen Geräte ins Internet ermöglicht. Kunden, die einen eigenen Router für die Nutzung des Anschlusses verwenden, waren von der Aufschaltung nicht betroffen. cid/rlo

Deutsche wollen Internet-Polizei

Neun von zehn Internet-Nutzern in Deutschland sind besorgt um ihre Cyber-Sicherheit. Das zeigt eine Umfrage des Branchenverbandes Bitkom.

Neben der befürchteten wachsenden Bedrohung durch Internet-Kriminalität geben die Befragten an, dass sie sich schlecht gewappnet fühlen. Zwei Drittel sind der Meinung, dass sie es nicht merken würden, wenn Fremde den Computer oder das Smartphone ausspionieren würden. 81 Prozent wünschen sich als Konsequenz daraus speziell geschulte Polizei-Einheiten, die gegen Cyber-Kriminelle vorgehen. Diese Form von Kriminalität ordnen viele Befragte übrigens auch staatlichen Stellen zu: 84 Prozent gehen davon aus, dass neben gewöhnlichen Kriminellen ausländische Geheimdienste im digitalen Raum in Deutschland aktiv sind. cid/Mst

Osteoporose: Wenn die Knochendichte abnimmt

Die Kochenerkrankung Osteoporose macht immer mehr Menschen zu schaffen. Laut einer Studie kommt es in Deutschland zu etwa 330.000 osteoporosebedingten Brüchen jährlich, ausgelöst oft durch normalerweise harmlose leichte Stürze.

Hintergrund: Im Alter von 35 Jahren erreicht das menschliche Skelett seine maximale Dichte. In den folgenden Lebensjahren nimmt die Knochendichte pro Jahr in der Regel um etwa 1,5 Prozent ab. Gleichzeitig steigt das Risiko von Knochenbrüchen.

Wie kann man Osteoporose behandeln? Will man dem altersbedingten Knochenschwund auf natürliche Weise verlangsamen, eignet sich in erster Linie eine kalziumreiche Ernährung, die möglichst viele Milchprodukte oder kalziumhaltige Mineralwässer enthalten sollte. Ebenfalls wichtig: kräftigende Bewegung, denn sie kann die Verdichtung der Knochenstruktur und die Stärkung der Muskulatur anregen.

Ärztlich behandelt wird Osteoporose mit häufig einer sogenannte Basismedikation mit Kalzium und Vitamin D3. Schmerzen werden durch geeignete Schmerzmittel bekämpft. Die Behandlungsdauer kann drei bis fünf Jahre betragen. mp/rlo

Die Zeckensaison hat begonnen

Wenn im Frühling die Temperaturen ansteigen, beginnt auch für einen kleinen Quälgeist die Saison: Zecken sind dann wieder aktiv.

Alle, die sich gerne draußen aufhalten, sollten zum Schutz vor Zecken passende Kleidung tragen – lange Ärmel und Hosen mit langen Beinen schützen davor, dass sich die Tiere einen Wirt suchen können. Um sich in der Natur vor einem Zeckenstich zu schützen, sollte man aber auch möglichst helle Kleidung tragen, weil man auf ihr Zecken sofort erkennen kann bevor sie zupacken. Darauf weist das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” hin.

Auch Abwehrsprays und -cremes aus der Apotheke seien als Hilfsmittel geeignet. Diese enthalten die Wirkstoffe Deet und Icaridin. Die Mittel müssen auf die Hautstellen aufgetragen werden, die nicht mit Kleidung bedeckt sind, ihre Schutzwirkung hält etwa drei Stunden an.

Besonders bevölkert sind Wiesen mit hohem Gras. Dass Zecken von Bäumen fallen, ist dagegen Unsinn. Wer sich eine Zecke eingefangen hat, sollte sie schnell entfernen: Julia Rudorf von der “Apotheken Umschau” weiß, wie das geht: “Einfach rausziehen! Das kann man entweder machen mit einer Pinzette oder mit einem Zeckenentfernungs-Instrument. Das kann zum Beispiel so eine Zeckenkarte sein. Und dann möglichst dicht an den Mundwerkzeugen die Zecke packen und gerade nach hinten rausziehen. Nicht rausreißen, sondern gerade rausziehen.” mp/Mst