Ludwigsburger Deponiegas lässt Basilikum wachsen

Mit ihrer neuen Schwachgasbehandlungs-Anlage an der Deponie AM LEMBERG in Ludwigsburg betreibt die Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) gleich in doppelter Hinsicht Klimaschutz. Einerseits verhindert sie damit, dass das enorm klimaschädliche Gas Methan, das noch immer der ehemaligen Hausmülldeponie entströmt, in die Atmosphäre gelangt. Andererseits hat sie einen nahe liegenden Abnehmer für das Deponiegas gefunden: In der unweit gelegenen Gärtnerei Lemberghof hilft der Klimakiller noch dabei, das Gewächshaus für die Kräuter zu wärmen. Damit wird wiederum Heizöl eingespart.

„Die AVL macht beim Thema Klimaschutz aus der Not eine Tugend“, brachte Landrat Dr. Rainer Haas es bei der Einweihung der Anlage am Donnerstag, 14. März, auf den Punkt. „Ich finde es großartig, dass wir mit der Gärtnerei Lemberghof einen Partner gefunden haben, der das Deponiegas einer sinnvollen Verwertung zuführt“, ergänzte Tilmann Hepperle, Geschäftsführer der AVL. „Die Anlage ist auch deshalb etwas Besonderes, weil sie mit einem Wirkungsgrad von über 80 Prozent auf dem neuesten Stand der Technik ist“, betonte Hepperle.

Die neue Schwachgasbehandlungs-Anlage ist Teil des Nachsorge-Auftrags, den die AVL für die Deponie AM LEMBERG hat. Das Projekt gilt als vorbildlich und wird
von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördert. So wurden knapp 500.000 Euro – etwa die Hälfte des Investitionsvolumens – mit NKI-Mitteln finanziert. „Mit dem Projekt stellt die AVL eindrucksvoll unter Beweis, dass sie auch beim Thema Klima- und Umweltschutz ein ganz bedeutender Akteur ist“, so Landrat Haas.

Medizin-App für Intim-Krankheiten zugelassen

Geschlechtskrankheiten sind ein ganz besonders heikles Thema – und häufig trauen sich Betroffene nicht, einen Arzt aufzusuchen. Dabei ist bei der Behandlung oftmals Eile geboten. Eine neue App soll helfen.

Mittels der App “Intimarzt” können Patienten anonym Auffälligkeiten im Intimbereich durch einen Facharzt überprüfen lassen und eine erste Einschätzung einholen sowie Empfehlungen für frei erhältliche Medikamente bekommen. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg hat die Anwendung jetzt zugelassen, die gemeinsam von Experten der Universitäts-Hautklinik in Heidelberg, dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Universitäts-Hautklinik in Essen entwickelt wurde.

“Intimarzt” steht über die Webseite www.Intimarzt.de sowie für iPhones und Android Smartphones zum Download zur Verfügung. Und so funktioniert die App: Um eine Erstmeinung zu erhalten, müssen drei Fotos des intimen Problems aufgenommen und einige Fragen zu möglichen Symptomen beantwortet werden. Befunden dürfen nur Fachärzte für Geschlechtskrankheiten mit mindestens zehn Jahren Praxiserfahrung. Patienten ohne Smartphone können auch über eine Digitalkamera und die Intimarzt-Webseite die Bilder bereitstellen. Innerhalb von 48 Stunden soll eine Ersteinschätzung digital übermittelt werden. Die Datenübermittlung erfolgt verschlüsselt und unter Beachtung aller rechtlichen Vorgaben. mp/Mst

Bietigheimer Markttage auf dem Marktplatz

Am Samstag, 16. März 2019 gehen die Bietigheimer Markttage in die nächste Runde. Die Bietigheimer Markttage werden von den Aktiven Unternehmern in Kooperation mit der Stadtverwaltung Bietigheim-Bissingen veranstaltet.

Bis 14 Uhr bieten die einzelnen Stände für die Besucherinnen und Besucher Gemüse, Obst, Pflanzen, Mühlenprodukte, Molkereiprodukte, kulinarische Leckerbissen und vieles mehr. Für musikalische Unterhaltung ist gesorgt.

Arme Menschen sterben früher

Dass der übermäßige Konsum von Tabak, Alkohol und Zucker krank macht, hat sich weit herumgesprochen. Doch gibt es einen Gesundheits-Schädling, der zunächst abstrakt anmutet: Armut. Eine Studie klärt darüber auf. Zunächst ein paar Zahlen: Vor Vollendung des 65. Lebensjahres sterben 13 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer aus der niedrigsten Einkommensgruppe, in der höchsten Einkommensgruppe sind es acht Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer.

Diese sozialen Unterschiede in der Mortalität und Lebenserwartung seien in den vergangenen 25 Jahren relativ stabil geblieben, berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI). Der Anstieg der Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten habe sich möglicherweise wegen schwerer Grippewellen verlangsamt. Das sind einige der Ergebnisse aus neuen RKI-Analysen, die jetzt im Journal of Health Monitoring veröffentlicht wurden.

“Soziale Ungleichheit hat wegen der massiven Auswirkungen auf Gesundheit und Lebenserwartung aus Sicht von Public Health eine zentrale Bedeutung”, betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Das RKI als Public-Health-Institut für Deutschland erhebt und bewertet kontinuierlich Daten. “Als Daten für Taten sind unsere Ergebnisse Grundlage für evidenzbasierte Entscheidungen der Politik im Hinblick auf Planung, Umsetzung und Evaluation von Maßnahmen”, sagt der Gesundheitsexperte.

Das Daten-Material für die Analyse von Mortalität und Lebenserwartung stammen vom sozio-ökonomischen Panel des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin und aus Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes. Im Journal of Health Monitoring betrachten die RKI-Forscher neben der sogenannten “ferneren Lebenserwartung”, bei der die zu erwartenden Lebensjahre ab einem bestimmten Alter (beispielsweise von 65 Jahren) berechnet werden, auch die mittlere Lebenserwartung bei Geburt und setzen sie in Bezug zum Einkommen.

Das Ergebnis der bis 2016 vorliegenden Daten, die mit einem neuen methodischen Ansatz ausgewertet wurden: Bei der Lebenserwartung ab Geburt beträgt die Differenz zwischen der niedrigsten und höchsten Einkommensgruppe für Frauen 4,4 Jahre und für Männer 8,6 Jahre.

Insgesamt ist die Lebenserwartung ist in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland allerdings deutlich gestiegen. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts resultierte dies vor allem aus einem Rückgang der Sterblichkeit bei Säuglingen, Kindern und jungen Erwachsenen. Seither sind vor allem sinkende Sterblichkeitsraten der Älteren Grund für den stetigen Anstieg der Lebenserwartung. mp/wal

Touchscreens 2.0

Täglich berühren wir die Screens von Smartphones oder Tablets. Nun geben Ingenieure den Bildschirmen eine dritte Dimension: Buttons klopfen und vibrieren an den Fingerspitzen. Dadurch kann das Display den Finger des Smartphone-Nutzers durch das Menü führen. Oder zu Tasten und Buttons, die an beliebiger Stelle entstehen und wieder verschwinden.

Professor Stefan Seelecke und sein Team von der Universität des Saarlandes haben eine Folie entwickelt, die Touchscreens eine dritte Dimension verleiht. Die federleichte, dünne Silikonfolie hält stufenlos verschiedene Stellungen und Höhen; sie kann klopfen, drücken, stoßen und vibrieren. Auch hat sie Sensoreigenschaften und wird so zum Sinnesorgan des jeweiligen Geräts.

Eine auf den ersten Blick unspektakuläre Silikonfolie – nicht unähnlich der handelsüblichen Frischhaltefolie – legt die Basis für eine neue Generation von Displays. “Es handelt sich bei der Folie um ein so genanntes dielektrisches Elastomer”, erklärt Professor Stefan Seelecke, dessen Arbeitsgruppe für die Folien auf internationalen Konferenzen bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

Die Ingenieure drucken hierbei eine elektrisch leitfähige Schicht auf eine hauchfeine Kunststoff-Membran. Dadurch können sie eine elektrische Spannung anlegen: Die “Elektroaktivität” der Folie bedeutet, dass sie sich in der einen Richtung zusammenziehen und in die andere Richtung dehnen kann. “Aufgrund der elektrostatischen Anziehungskräfte drückt sich das Polymer zum Beispiel zusammen und dehnt sich nach außen hin aus”, erläutert Steffen Hau, promovierter Ingenieur aus Seeleckes Team.

Verändert der Forscher das elektrische Feld, vollführt die Folie verschiedenste Choreografien und gibt beliebige Signale: vom hochfrequenten Vibrieren über spezifische Impulse wie bei einem Herzschlag bis hin zu stufenlosen Hub-Bewegungen. In ihrem Prototyp, den die Wissenschaftler auf der Hannover Messe zeigen, haben sie die Folien mit einem Smartphone-Display kombiniert. Sie lassen so nicht nur virtuelle Buttons entstehen, sondern eröffnen dem Display eine zusätzliche neue Welt an Funktionen. cid/wal

EU-Richtlinie für digitale Welt gefordert

Die Verbraucherzentrale plädiert für mehr Verbraucherrechte in der digitalen Welt. Denn den Anbietern digitaler Dienstleistungen gelinge es bisher häufig nicht, Produkte so zu gestalten, dass Verbraucher sie sicher und sorgenfrei nutzen können.

Regelmäßige Berichte über Datenlecks, Datendiebstahl oder Datenmissbrauch würden das Vertrauen von Verbrauchern in digitale Produkte erschüttern. Schlechter Datenschutz, veraltete Software ohne Updatemöglichkeit und mangelhafte Netzabdeckung würden einen sorgenfreien Zugang zur digitalen Welt erschweren, kritisieren die Verbraucherschützer. “Es wird von Seiten der Anbieter zu wenig getan, die digitale Welt verbraucherfreundlich zu gestalten”, sagt Cornelia Tausch, Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg im Vorfeld des Weltverbrauchertages am 15. März.

“Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass Produkte, und Dienstleistungen einwandfrei funktionieren und dass sie bei Problemen nicht im Regen stehen bleiben”, betont Cornelia Tausch. Die Politik sei gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Verbrauchern einen selbstbestimmten Umgang mit der digitalen Welt ermöglichen, vor Datenmissbrauch und Abzocke schützen und sicheren Zugang zum Netz gewährleisten.

Ein erster wichtiger Schritt zu mehr Verbraucherrechten in der digitalen Welt sei eine geplante EU-Richtlinie, nach der Hersteller verpflichtet werden sollen, für eine bestimmte Zeit – abhängig von der Lebens- und Nutzungsdauer der betreffenden Geräte – Softwareupdates anzubieten. Verbrauchern bliebe so erspart, funktionierende Geräte wegen mangelhafter Software vorzeitig entsorgen zu müssen.

Was können Verbraucher tun, um ihre digitale Welt sicher zu gestalten? Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat auf ihrer Internetseite www.vz-bw.de/wvt einige Tipps zusammengestellt. cid/wal

Elektro-Rasur schont trockene Haut

Die klassische Nass-Rasur kann trockener Haut zusetzen. Darum raten Experten zum Elektro-Rasierer. Der Elektrorasierer sei schonender, weil er ohne Wasser auskommt und die Fettschicht der Haut nicht angreift, erklärt Simone Böckenkrüger, Apothekerin aus Würzburg, im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Wer trotzdem nass rasiert, könne vorher etwas Rasiercreme in die Haut einmassieren und anschließend Rasierschaum darübergeben. Das Fett der Creme bilde eine zusätzliche Schutzschicht. “Thermalwasser wirkt ebenfalls reizlindernd, und der Wirkstoff Nicidin beugt bakteriellen Entzündungen vor”, sagt Böckenkrüger.

Auch Frauen rät die Apothekerin zum Elektrorasierer, beispielsweise für die sensible Bikinizone. Auf diese Weise kommt es seltener zu Schnittverletzungen, und die Haut wird weniger gereizt. “Juckt sie nach dem Entfernen der Härchen, tut eine Creme mit Aloe vera gut.” Sie beruhige und lindere den Juckreiz. Eine Zubereitung mit Ringelblume (Calendula) könne aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung ebenfalls helfen. mp/wal

Porsche Basketball-Akademie mit großer Zuwendung


Eine ausverkaufte MHPArena, eine stimmungsvolle Kulisse und ein großes Herz der Ludwigsburger Basketball-Familie: Der Porsche BBA Kids Day hat auch in der Saison 2018/2019 die Erwartungen mehr als erfüllt – und seinen Teil dazu beigetragen, dass das vielfach ausgezeichnete Nachwuchs- und Jugend-Programm einen Teil der Finanzierung gewährleisten kann.

Zahlreiche Sponsoren und Partner der MHP RIESEN Ludwigsburg und der Porsche Basketball-Akademie waren dem Aufruf von Klub und Assist!-Schirmherr Volker Kugel gefolgt und hatten bereits im Vorfeld des 23. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga eine deutlich fünfstellige Spendensumme generiert.

Doch auch der Anteil der Zuschauer in der MHPArena darf keinesfalls unterschätzt werden: Im Rahmen der Partie gegen Braunschweig spendeten die 4.037 Zuschauer zum einen ihr Becherpfand in die eigens von der Blühendes Barock Landesgartenschau Ludwigsburg GmbH zur Verfügung gestellten Tonnen. Zusätzlich kamen im Innenraum und Umlauf eine weitere, durchaus beachtliche, Summe zustande. Hierdurch konnte die Spendensumme auf insgesamt 21.987,28 Euro gebracht werden.

Die finale Endsumme des Jahres 2019 wird derweil aber erst am kommenden Donnerstag stehen: Noch bis zum kommenden Mittwoch (13.03.2019, 23:59 Uhr) läuft die Versteigerung der einzigartigen und so nicht zu kaufenden fünf Blech-Bilder, welche von Top-Partner tectomove produziert und mit einer Laser-Gravur veredelt wurden. Der Erlös der Versteigerung kommt ebenfalls zu 100 Prozent der Assist!-Aktion zu Gute. Timo Probst, Nachwuchskoordinator der Porsche Basketball-Akademie: „Wir können gar nicht oft genug betonen wie wichtig die Unterstützung der Ludwigsburger Basketball-Familie für unser Akademie-Programm ist. Nur so können wir unseren Jungs beispielsweise die Teilnahme an europäischen Turnieren ermöglichen. Der Aufbau und Erhalt unseres gewachsenen Vereins- und Schulprogramms ist ebenfalls von der finanziellen Förderung von Partnern und Sponsoren abhängig. Entsprechend dankbar sind wir über die große Unterstützung und die keinesfalls selbstverständlichen Spenden. Neben dem Dank an die diesjährigen Paten und Supporter möchten wir uns auch ganz herzlich bei allen RIESEN-Fans bedanken, die am Samstag in der MHPArena kleine und große Beträge gespendet haben.“

Perfekt abgerundet wurde der Porsche BBA Kids Day durch die Jüngsten: Die rund 100 Teilnehmer des Faschingscamps zeigten in der Halbzeitpause das über drei Tage Gelernte, beeindruckten durch ihre Fähig- und Fertigkeiten und rundeten eine intensive Woche mit dem orangenen Leder damit auf der größtmöglichen Bühne der Barockstatt ab.

157 Tote – Boeing 737 Max 8 darf in Europa vorerst nicht fliegen

Nach Absturz in Afrika: 

Boeing 737 Max 8 darf in ganz Europa nicht mehr fliegen. Der Flugzeugtyp, von dem in nur fünf Monaten gleich zwei Maschinen abstürzten, ist auch in vielen weiteren Staaten gesperrt. Die US-Flugaufsicht FAA reagierte bisher nicht.

Nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX 8 in Äthiopien mit 157 Toten hat die europäische Luftfahrtbehörde EASA den europäischen Luftraum für Maschinen des Typs gesperrt.  Der Flieger wurde auch in vielen weiteren Staaten mit einem Flugverbot belegt. Auf Nachfrage des Motor-Informations-Dienstes beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) teilt die Behörde mit: “Bei deutschen Fluggesellschaften werden zur Zeit noch keine Boeing 737 MAX im regelmäßigen gewerblichen Linienverkehr mit Passagieren eingesetzt.” Eine Boeing 737 MAX habe bislang nur eine vorläufige Verkehrszulassung erhalten, für sieben Flugzeuge dieses Typs liege derzeit nur eine Vormerkung für eine D-Registrierung vor, so die Informationen seitens des LBA. Beim jüngst verunfallten Modell 737 MAX 8 handelt es sich um die Konfiguration der Boeing 737 MAX mit maximal 210 Sitzplätzen und einer Länge von 39,52 Metern. Die Sperre des deutschen Luftraums für das Boeing-Modell 737 Max gilt für drei Monate. Der Flugzeugbauer Boeing hat in der Zwischenzeit angekündigt eine neue Software aufzuspielen. Viele Fachleute bezweifeln allerdings, dass das reicht.

red/mid/Mst

Blutdruck: Das sollten ältere Menschen wissen

Bislang haben Mediziner angenommen, dass es für ältere Menschen gesünder ist, wenn ihr Blutdruck auf unter 140/90 mmHg eingestellt wird. Forschende der Charité Universitätsmedizin Berlin haben jetzt festgestellt, dass diese Annahme nicht für alle Bluthochdruckpatienten gilt. Im Gegenteil: Bei Menschen, die älter als 80 Jahre sind oder die bereits einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hatten, steigt das Sterberisiko sogar. Veröffentlicht wurde die Studie jetzt im European Heart Journal.

Etwa 70 bis 80 Prozent der über 70-Jährigen haben einen erhöhten Blutdruck, der langfristig lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen kann. Bei der Entscheidung, ob und wie Ärztinnen und Ärzte Menschen mit Bluthochdruck behandeln, richten sie sich nach den Empfehlungen der Fachgesellschaften.

Laut den europäischen Leitlinien soll der Blutdruck bei über 65-Jährigen auf unter 140/90 mmHg eingestellt werden, um sie vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen. Diese Zielwerte gelten auch für über 80-Jährige, bei ihnen sind jedoch verstärkt individuelle Faktoren wie Begleiterkrankungen zu berücksichtigen. Die US-amerikanischen Fachgesellschaften empfehlen für alle Bluthochdruckpatienten, die älter sind als 65 Jahre, sogar eine Einstellung des Blutdrucks auf unter 130/80 mmHg. Welche Zielwerte nun tatsächlich für die Behandlung älterer Menschen mit Bluthochdruck die besten sind, ist Gegenstand einer aktuellen wissenschaftlichen Debatte.

“Unsere Ergebnisse machen deutlich, dass die Behandlung eines erhöhten Blutdrucks bei diesen Patientengruppen individuell angepasst werden sollte”, erklärt Dr. Antonios Douros vom Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Charité. Der Erstautor der Studie betont: “Wir sollten davon abkommen, die Empfehlungen der Fachgesellschaften pauschal bei allen Patientengruppen anzuwenden.” mp/rlo